na im ernst: weil es zeiten gegeben hat wo ich (mir selbst gegenüber wischiwaschi rechtfertigungen abgebend über die ich hier - von anderen gepostet - immer wieder stolpere) selbst untreu war.
Richtig. Sich selbst treu zu sein ist ein wesentlicher Punkt. Man kann zurückstecken, Kompromisse eingehen, Rücksicht nehmen, aber eines kann ma nicht auf Dauer: Seine Einstellung verleugnen und seine Persönlichkeit verbiegen.
und wenn ich nicht glücklich bin kann ich auch den anderen nicht glücklich machen - was jedoch ein wesentlicher anspruch ist den ich an meine beziehung stelle. tut ma leid - i funktionier nun einmal so
Eine grundlegende Erkenntnis. Mein eigenes Glück, die Kraft und die Ruhe, die ich aus meiner ausgeglichenen Persönlichkeit schöpfe, ist die Basis für eine glückliche Partnerschaft.
und bevor jemand vollmundig auf den letzten absatz aufspringt und meint, er mache seine (unwissende) partnerin "eh" glücklich wo's nur geht der soll sich mal fünf minuten lang vor den spiegel stellen.
i bin mir sicher, viele könnten dabei ihre pinocchionase wachsen sehen.
Jetzt steh ich schon den ganzen Tag vor dem Spiegel und es wächst nix. Aber ich bin ja auch nicht "viele".
Und eine Einschränkung mach ich schon: "wo's nur geht" trifft nicht zu: weil ich mich eben nicht verbiege und zu meiner Persönlichkeit, zu meinen Schwächen (an denen ich arbeite) und meinen Bedürfnissen steh.
aber wenn manche die energie, die sie dafür verschwenden sich die dinge schönzureden, ausreden, rechtfertigungen und ablenkung zu finden dafür verwenden würden mit dem einen oder anderen ernsthaften versuch schwung in ihrer beziehung zu halten anstatt so lang zu verdrängen bis resignation einsetzt dann sähe es unter umständen ein bissi besser aus.
Richtig. Nur kenn ich allzuviele Paare, in denen eine Seite sichs gemütlich eingerichtet hat, seine Bedürfnisse gestillt sieht und nicht bereit ist an manchen Themen zu arbeiten. Das betrifft Männer, das betrifft Frauen und ich kenn gar nicht so wenige davon.
Abgesehen davon hat sexuelle Untreue für mich nichts mit Defiziten meiner Beziehung zu tun, aber das hab ich in den vorhergehenden posts ohnehin schon erläutert.
und wenn wirklich hopfen und malz verloren ist dann wäre es wohl fairer - auch dem partner gegenüber der
genauso ein recht darauf hat glücklich zu sein bzw. die möglichkeit vorzufinden sein glück zu finden - sich zu trennen.
so - und jetzt wart ich bis der erste kommt und kinder (denen im zweifel halt die heile welt vorgegaukelt werden soll) ins spiel bringt
Da bin ich nun der Erste.
Ich habe mich bewusst entschieden, Kinder zu zeugen, sie aufzuziehen, sich wachsen zu sehen und Verantwortung für sie zu übernehmen.
Treue ist ein umfassender Begriff, den ich lebe, der zu meinen Grundprinzipien gehört und der sich nicht nur auf meine Beziehung erstreckt, sondern selbstverständlich auch auf meine Freunde, meine Kinder, .............
Zu dem Zeitpunkt als ich mich bewusst dafür entschieden habe Kinder in die Welt zu setzen, habe ich mich auch bewusst dazu entschieden alle daraus entstehenden Konsequenzen für meine Partnerschaft zu tragen.
Ich habe auf eine berufliche Karriere verzichtet um meine Kinder aufwachsen zusehen, möglichst viel Zeit mit ihnen verbringen zu können, Geborgenheit zu geben und habe sie in meine Vorstellung von Treue miteinbezogen. Ich bin meiner Partnerin und meinen Kindern treu und werde allein schon aus diesem Grund meine Partnerschaft weiterführen bis wirklich "Hopfen und Malz" verloren wäre, solange bis meine Partnerin
und meine Kinder unter der Situation leiden würden.
Im übrigen ruht eine Beziehung auf so vielen Standbeinen und die Sexualität ist nur eines (und für mich nicht das bedeutenste - obwohl Erotik in meinem Leben einen wichtigen Platz hat) davon. Ich kann mit einer Frau auch ohne - oder mit wenig - Sexualität mein Leben teilen, aber es gibt sehr viele Bereiche, in denen ich gemeinsame Ziele und gemeinsame Interessen verfolge muss.
jeder mag meinetwegen seine persönlichen normen erstellen - der haken an der sache kommt allerdings (und darauf wollte ich hinaus) dann ins spiel, wenn dem partner die einhaltung von normen die mit dem heimlichen eigenen tatsächlichen handeln jedoch nichts oder nur wenig gemein haben vorgegaukelt wird. aus bequemlichkeit und - nocheinmal: aufgrund der eigenen feigheit.
ich schmeiss den stein nicht gleich wenn jemand schwach wird - aber ich nehm mir heraus ihn dann zu schmeissen wenn mir jemand das eigene keine-eier-in-der-hose-haben als wohltat (weil man ja nach dem motto "was sie/er nicht weiss macht sie/ihn nicht heiss" eh ach so rücksichtsvoll agiert) verkaufen möchte.
Meine Partnerin kennt meine Einstellung von Anfang an, möchte keine Einzelheiten wissen und ich behalt sie auch für mich. Das kannst du feig, keine Eier in der Hose nennen oder wie immer du auch willst.
Wirklich schlimm find ich Menschen die - um ihr Gewissen zu erleichtern - ihren Partner verletzen, die die Konsequenzen ihres Verhalten nicht selber tragen, einer Affaire gegenüber unehrlich über die wahren Absichten und Verhältnisse sind.
am anfang fällt es im grossen gefühlsdusel wohl leicht ewige treue zu schwören, da wird unvorsichtigerweise gern wenig reiner wein, was die eigenen wünsche, sehnsüchte oder vorlieben betrifft, eingeschenkt, und da werden auch auf teufel komm raus mitunter jede menge kompromisse geschlossen.
Ich hab nie Treue geschworen, ich lebe sie. Mein Begriff von Treue unterscheidet sich von dem manch anderer, dafür ist er nicht nur ein hohles Wort. Ich lege auf sexuelle Treue keinen Wert, habe in meiner Vergangenheit bewiesen, dass meine Worte auch in der Realität Bestand haben und werde auch in Zukunft meine Vorstellungen leben.
Und um zum Schluss noch eines klarzustellen: Ich schaue nicht jedem Rock hinterher, lehne mehr Angebote ab als ich annehme und empfinde mich treuer als so manch anderer, der die Fahne der Treue stolz vor sich herträgt und bei den ersten Klippen das Schiff seiner Beziehung verlässt oder beim Anblick Aphrodites schwach wird.
Das ist mein Lebensentwurf, ich lebe ihn, verlange von niemanden das er ihn versteht oder akzeptiert, aber er macht mich zu dem, was ich bin: Ein glücklicher, ausgeglichener Mensch mit glücklichen Kindern und - auch wenn es von manchem bezweifelt wird - einer glücklichen Partnerin.