@ ALL !!!
... ich habe mich nach einer Pause nun durch die vielen statements durchgelesen (und danke danke für die Zustimmung -
- auch wenn sie vielleicht ein wenig übers Ziel schießen mag...)
Vielleicht ist nun der Moment gekommen, an dem eine Zwischenbilanz gezogen werden könnte:
Motive für sexuelle Treue und/oder Untreue sind gefragt.
Es hätten noch mehr geliefert werden können (mich eingeschlossen!!).
Aber es wurde sehr viel über die 'Bewertung' bzw 'Beurteilung' und auch 'Verurteilung' von sexueller Untreue geschrieben.
Da ist der Unterschied vom 'Warum' 'Wann' und '...danach?' zu bedenken.
Es kamen die Gene ins Spiel ...
(um Himmels Willen - Queen - die Transposons - wo hast du dir die erarbeitet??? Ist übrigens, @ Salome , eine echte patriarchale story. Die Wissenschaftlerin, die sie postulierte wurde, wie in der Wissenschaft primär üblich, 'geschnitten' belächelt und missachtet. Erst kurz vor Ende ihres Lebens wurde sie durch den Nobelpreis angemessen gewürdigt)
... aber sie sagen uns nur, wir Menschen sind weder zur Treue noch zu Untreue genetisch fixiert. Wir können, dürfen und MÜSSEN das entscheiden.
Und wie ich meine - in den freien Gesellschaften kann und muss das das Individuum, das Paar, das soziale System um das Paar und letztlich die weiteren Sozietät(en) (...ich hoff ich schreib kein Unfug - bin kein Soziologe...)
In den weniger freien bis unfreien Gesellschaften - tja - ein Blick bei amnesty und anderen NGOs sagt mehr als tausend posts ... aber auch in den freien - in England steht (meines Wissens noch immer) die Kapitalstrafe auf Beischlaf mit der Königin.... (Thronfolge und Erbrecht!)
und in vielen Gesellschaften wird sexuelle Untreue mit Todesstrafe bedroht (und wie wir wissen zumeist die Untreue der Frauen massiver als die Untreue der Männer)... ungeachtet aller Motive.
Ich meine, zumindest eine gemeinsame Ebene zu erkennnen - sexuelle Treue hat unbedingt mit ethischen Normen, moralischem Handeln und persönlicher Verantwortlichkeit (vor sich, dem/der Partnerin, den KINDERN - jawoll Petseit, absolut richtig! - den weiteren ferneren Mitmenschen) zu tun.
Dass sowohl sexuelle Treue wie auch Untreue Stoff für die großen Dramen und Tragödien in der Geschichte bzw Kulturgeschichte der Menschheit liefert und lieferte (und zwar über den gesamten Globus) - kann als Indiz für die 'Unauflösbarkeit' des Rätsels, der Frage gelten.
Ich glaube, nicht ganz unrecht zu haben - wenn ich meine, dass DIE Lösung noch nicht gefunden worden ist.
Und wenn ja - gibt es sofort jemanden, der sie wieder außer Kraft setzt....
Die Spieltheorie und die 'Biologie des Guten' haben dazu übrigens interessante Aussagen gemacht - zB dass Befolgung von Normen immer auch mit Konsequenzen bzw Erfolg oder Misserfolg innerhalb des Systems zu tun haben.
Womit wir nun endlich, die 'Motive' - die 'Befundung' und 'Beurteilung' und die 'Sanktionierung' beisammen hätten. Auf persönlicher, auf gesellschaftlicher Ebene. Auf der Seite der 'Anwender' und auf der Seite der 'Normensetzer' und 'Überwacher'.
Und innerhalb dieses Rahmens bewegen sich auch die posts.
(Übrigens - die freie Entfaltung individueller Sexualität ist sehr wohl auch ableitbarer und argumentierbarer Bestandteil der unteilbaren Rechte eines menschlichen Wesens! Und ein kleiner Vorgriff - sexuelle Untreue kann genau auch hier stören und verletzen)
Womit wir neben den Sitten innerhalb der Gesellschaft auch das Thema des Gesetzgebers und seiner Gesetze anführen müssen (und auch der österreichische Gesetzgeber äußert sich klar und eindeutig zum Thema der sexuellen Untreue...)
... allerdings - ist es auch entscheidend in welcher Form, wann und wie und auch in Abhängigkeit der individuellen Beurteilung die jeweilige Form 'sexueller Untreue' erfolgt / geschieht / begangen wird. Und auch mit wem. Wie lange, wie oft, seriell oder fallweise...
Ich glaube, wir können uns darauf einigen - dass es verschiedene Ebenen der Wirksamkeit von sexueller Treue bzw Untreue gibt.
Damit meine ich - selbst wenn ein Paar (oder ein Dreiecks- oder Vierecksverhältnis) Vereinbarungen trifft und hält - kann das/die Gesellschaftssysteme (Zivilgesellschaft, Öffentliche Ordnung, Religionsgesellschaften...) dies in vielen Fällen nicht akzeptieren, weil es dem übergeordneten Regelwerk widerspricht (zB wenn Kinder oder andere besonders Schutzbedürftige involviert werden)
Wenn wir nun sexuelle Treue und Untreue auf die Paarbeziehung eingrenzen - treffen wir die meisten posts hier.... und dann versuche ich (nochmals) die Fragen zu stellen:
a) welche Gründe bzw Motive sind/waren ausschlaggebend?
b) Was ist den beteiligten Personen geschehen?
c) was waren die Konsequenzen bzw Schlussfolgerungen
d) welche Regeln werden, wurden verletzt?
UND - das allgemein akzeptierte 'Modell' einer Partnerbeziehung, sei es Beziehung, Lebensgemeinschaft oder Ehe - ist unbestritten ein monogames. Darüber möchte ich (referring to petseit) keine Zweifel aufkommen lassen.
... sorry for all this sermon (nee nix salmon... aber fischeln tut's mitunter nachher...
) - will ich mich nicht nur theoretisierend inszenieren - ich selber:
war selbst untreu (selten aber mehr als einmal - zB in meiner Ehe zweimal in 14 Jahren)
Und habe elend darunter gelitten. Schuldgefühle, Vorwürfe, etc. ABER nicht in allen Fällen. Wenn ich mich von ihr verletzt gefühlt habe, wenn meine Liebe plötzlich bei einer anderen Partnerin war,....
war Opfer von Untreue (mehr als einmal)
ich habe gelitten, ich habe gezweifelt, ich habe verzweifelt, ich habe abgrundtief gehasst, ich habe echt und wirklich verziehen (sie in die Arme genommen dabeil)
(meine Frauen haben übrigens in der Regel, obwohl meist sie zuerst fremd gingen - viel schärfer und unversöhnlicher reagiert....)
Ich habe gelernt, dass 'sexuelle' Untreue immer einer/m etwas sagt - das gilt es zu finden und zu verstehen und dann ehrliche Entscheidungen zu treffen und Konsequenzen zu ziehen.
.... sexuelle Untreue war in jedem Fall mit anderen Verwundungen oder mit dem bereits still eingetretenen Ende der Beziehung verbunden...
...und ich habe Treue nie als 'Besitz' empfunden - sondern als Hingabe und Zuwendung. Wenn der Gedanke des 'Besitzens' in die Beziehung kommt, besteht keine Egalität zwischen den PartnerInnen mehr...
Ich habe verschiedene Stellen im Kopf - eine aus dem Buddhismus, die ich hier vorenthalte - aber einen Satz, weil kürzer und unschlagbar prägnant: "Wer von euch ohne Schuld, der werfe den ersten Stein".
Und wenn jemand bis hierher durchgehalten hat - danke und verdiente sich ein gutes Glas Wein - ab in den Weinkeller!!!