Motivation für sexuelle (Un-)Treue

Motivation zur sexuellen UN bzw Treue?

Nach fast 20 Ehejahren ist einerseits durch die berufliche Situation, andererseits durch viele innerfamiliäre Umstände die Sexualität mit ein paar Ausnahmen zum Erliegen gekommen. Ich für meinen Teil fühle mich dabei nicht wohl. Insofern kommt´s zumindest in Gedanken zur Untreue.

Irgendeine ins Bett zu bekommen, um dieses Manko auszugleichen, kommt für mich aber nicht in Frage. Bevors so weit kommt, muss sehr viel passen, Intelligenz, Charme, Pheromine, ein einander Verstehen im Grunde also ein sich Fallen lassen können, auch wenn es ausgesprochenerweise nur eine Affaire oder sogar ein ONS ist. Das ist eigentlich schon die Begründung für fast 100% Treue. Es kommt einfach sehr selten vor, so eine Frau zu finden. Daher auch mein Motto.
 
...weil ich irgendwo auf den vergangenen 8 seiten den satz: "das thema (sexuelle untreue) zieht sich wie ein roter faden durchs forum" gelesen hab...

stimmt.

und jedesmal werd ich den eindruck nicht los, dass viele, die ihre persönliche definition von treue - im übertragenen sinn - in die hohle hand nuscheln und mit daumen und respekt-smilies nur so umanderschmeissen wohl erstaunt wären wie ihr(e) parter(in) reagieren würde könnte sie die gedankengänge ihres liebsten hier schwarz auf weiss lesen.

viele - nicht alle.

(das sind dann - kleiner insider, aus dem nähkästchen geplaudert - solche, die tagein, tagaus per pn anklopfen und darum ersuchen dass ihr account - am besten bitte vorgestern - gelöscht wird weil z.b. die ehefrau lunte gerochen hat. da wird dann blitzartig der eben noch steife schwanz eingezogen weil die eigene feigheit einer erektion ned wirklich dienlich zu sein scheint).

des ganze kommt mir irgendwie so vor wie wenn im fetisch/bdsm-bereich die frage gestellt wird was denn nun "erlaubt" sei: alles ist erlaubt, wenn es beide im gegenseitigen einverständnis tun und niemand dabei zu schaden kommt.

soll heissen: wenn sich zwei gefunden haben die in dieser hinsicht gedankenmässig an einem strang ziehen... na wunderbar!

die eigene untreue mit weissen schäfchenwolken zu vernebeln is jedoch einfach nur schäbig.

und weil das thema ja "motivation für sexuelle (un)treue" heisst: klar, da kanns eine menge auslöser dafür geben - wenn das (end)ergebnis von aussen betrachtet aber so aussieht dass partner beginnen in paralleluniversen zu leben dann kanns das - meiner bescheidenen meinung nach - aber ned sein.
 
die eigene untreue mit weissen schäfchenwolken zu vernebeln is jedoch einfach nur schäbig.

und weil das thema ja "motivation für sexuelle (un)treue" heisst: klar, da kanns eine menge auslöser dafür geben - wenn das (end)ergebnis von aussen betrachtet aber so aussieht dass partner beginnen in paralleluniversen zu leben dann kanns das - meiner bescheidenen meinung nach - aber ned sein.

Schön, dass du auch vorbeischaust...hab schon auf dich gewartet...

Und erwartet scharf sind deine Worte...

Was ich in deinen Posts immer wieder durchlese ist also, dass du sexuelle Treue lebst und dass du (einseitige) sexuelle Untreue verabscheust.

Erklärst du mir deine Motivation für sexuelle Treue? Warum ist das so wichtig für dich?
Danke!
Salome
 
Niemand weiß, wenn er einen Menschen kennenlernt und sich verliebt wie dessen Werte für die unterschiedlichsten Dinge stehen und daher ist es mMn sehr schwer jemanden zu finden, der ähnliche Ansichten zu solchen Themen hat, da sie einem vor allem von der Gesellschaft aufgezwungen werden und viele das nicht sehen (wollen/können). Man wehrt sich dagegen und denkt darüber nach. Oder eben nicht.

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich mich bislang noch nie mit einer Freundin darüber unterhalten hätte, dass sie gerne mit anderen Männern ins Bett gehen will. Ganz im Gegenteil, das erzählen mir meistens Männer und deren Frauen wären am Boden zerstört, wenn sie es erfahren würden.

Ich denke, dass der sexuelle Trieb bzw. das sexuelle Verlangen nicht unbedingt etwas mit persönlichen Prinzipien oder Werten, sondern lediglich der Natur zu tun. Ich denke nicht, dass jemand, der mit sexueller Untreue umgehen kann großartig einen derartig übermässigen Weitblick der Nichteinvernahme des Körpers eines anderen beweist, sondern die Gene davon abhängig sind. Es gibt Tiere, auch wenn es nicht viele sind, die monogam leben und zwar ihr ganzes Leben lang. Von Pinguinen bis hin zu Affen. So ist es auch bei den Menschen, man kann sie nicht in 12 Sternzeichen einteilen und auch nicht in die Sparte monogam oder lüstern.

Frauen die männlich aussehen, Männer die weiblich aussehen, Frauen, die lieber Frauen wollen und umgekehrt, Menschen, die als Zwitter geboren werden oder Menschen die lieber das andere Geschlecht hätten wurden und werden immer noch geboren...

Für mich hat die Einstellung der sexuellen Untreue nichts mit der Einstellung zu tun, sondern lediglich mit den Genen...

Auch wenn ich nicht häufig auf die Wissenschaft poche, in diesem Punkt aber sehr wohl!
 

Erklärst du mir deine Motivation für sexuelle Treue? Warum ist das so wichtig für dich?

:confused: warum hat der eine grün als lieblingsfarbe und wer anderer blau?

na im ernst: weil es zeiten gegeben hat wo ich (mir selbst gegenüber wischiwaschi rechtfertigungen abgebend über die ich hier - von anderen gepostet - immer wieder stolpere) selbst untreu war.

und weil ich in letzter konsequenz und nüchtern betrachtet nix anderes als verdammt unglücklich damit war. warum? weil ich so "tick".

und wenn ich nicht glücklich bin kann ich auch den anderen nicht glücklich machen - was jedoch ein wesentlicher anspruch ist den ich an meine beziehung stelle. tut ma leid - i funktionier nun einmal so :)

und bevor jemand vollmundig auf den letzten absatz aufspringt und meint, er mache seine (unwissende) partnerin "eh" glücklich wo's nur geht der soll sich mal fünf minuten lang vor den spiegel stellen.

i bin mir sicher, viele könnten dabei ihre pinocchionase wachsen sehen.

Niemand weiß, wenn er einen Menschen kennenlernt und sich verliebt wie dessen Werte für die unterschiedlichsten Dinge stehen

sry - aber wasn das für ein schwachsinn? a bissi reden zwischen den fickdurchgängen wär bei manchen empfehlenswert :cool:

aber du sagst richtig: "...und denkt drüber nach oder eben nicht". wenn nicht dann derf ma sich aber auch ned wundern wenn ma am end vor einem scherbenhaufen steht den ma dann auch noch selber zsammkehren darf.
 
Sag mal, unschuldig gugg - sprachlos geworden? ;)

:shock:

Wenn es um Treue geht, wirst einen sprachlosen Steirer ned erleben ;)

Aber ..............
Ich bin jetzt noch zwei Tage mit einem sehr lieben Menschen zusammen, mit einem, der weiß, was er sagt. Mit einem, der zu dem steht, was er tut. Und mit einem, der für seine Taten, wie immer sie sein mögen, weder Ausreden noch Heimlichkeiten braucht.

Und da wäre ich in der Tat der Trottel, für welchen mich die anderen hinstellen, wenn ich meine Zeit damit vertrödeln würde, hier einer peinlichen gegenseitigen Beweihräucherung zuzusehen, von der mir höchstens das ......... aber wurscht. :cool:

Ich melde mich von daheim wieder.
Frisch - saftig - steirisch :winke:
 
... wenn das (end)ergebnis von aussen betrachtet aber so aussieht dass partner beginnen in paralleluniversen zu leben dann kanns das - meiner bescheidenen meinung nach - aber ned sein.
tja lieber petseit, teile deine meinung voll und ganz.

nur...

ich wüßte nun in meiner näheren umgebung wenig langjährige beziehungen, in denen nicht paralellwelten entstanden wären.
unterschiedliche je nach geschlecht, aber doch. (das ist meine empfindung in meiner umgebung, nix generelles)

möchte hier nun folgendes zitieren:
Ich spreche öfters mit meinem Mann darüber. Bevor wir heirateten hab ich ihm ganz klar gesagt: "du weißt, ich hab kein Problem damit, wenn du sexuell untreu bist. Du kannst das handhaben, wie du willst. Wirf unsere Liebe nicht leichtfertig weg, aber wenn unsere Liebe gestorben ist, dann trennen wir uns. Mir ist wichtiger, du wirst glücklich mit einer anderen als unglücklich mit mir.
ABER: wenn du mich behinderst darin, die zu sein, die ich bin und die ich werde...wenn du mir meinen Freiraum nimmst, meine Luft zum atmen, wenn du mich irgendwo hineinpressen willst...wo ich gar nicht hinpasse....wenn du ein Macho wirst....dann verlierst du mich, so schnell kannst du gar nicht schauen."
Er geht nicht fremd...zumindest derzeit nicht. Aber er hat auch sehr viel Freiraum. Bei mir gibt es eigentlich eine recht einfache Regel: wer mir meinen Freiraum nimmt, der wird mich verlieren...wer mir Freiheit gibt, wird meine Liebe und Treue (mein Begriff von Treue) ernten.

so zu argumentieren, dieses so zu leben, das erfordert einen gewissen entwicklungsstatus, beiderseits.
allein salome wird wissen, ob dies in ihrer ehe auch wirklich so aufgeht - aktzeptanz nit toleranz seitens des partners.

es ist vielleicht leicht, jemanden eine paralellwelt vorzuwerfen, wenn man der meinung ist, eine solche selbst nicht zu benötigen.

es könnte aber sein, dass der eigene partner welche hat.
 
:confused: warum hat der eine grün als lieblingsfarbe und wer anderer blau?

Jetzt schau nicht immer gleich so finster....das sollte keine Fangfrage sein, sonderen ehrliches Interesse. Dafür bin ich ja hier...dafür gibt es ja den Thread.
Also Danke! für deine Antwort!


na im ernst: weil es zeiten gegeben hat wo ich (mir selbst gegenüber wischiwaschi rechtfertigungen abgebend über die ich hier - von anderen gepostet - immer wieder stolpere) selbst untreu war.

und weil ich in letzter konsequenz und nüchtern betrachtet nix anderes als verdammt unglücklich damit war. warum? weil ich so "tick".

und wenn ich nicht glücklich bin kann ich auch den anderen nicht glücklich machen - was jedoch ein wesentlicher anspruch ist den ich an meine beziehung stelle. tut ma leid - i funktionier nun einmal so :)

:daumen: Danke für deine Offenheit - sie berührt mich. Dann verstehe ich dich schon besser...und auch deine schärfe und deine ab-und-zu Attacken. Was du mir aber immer noch nicht sagst ist, warum du so tickst. Was ist es, was dich bei einer Partnerin hält? Was ist es, was dich eine fremdgehende Partnerin verlassen lassen würde?

aber du sagst richtig: "...und denkt drüber nach oder eben nicht". wenn nicht dann derf ma sich aber auch ned wundern wenn ma am end vor einem scherbenhaufen steht den ma dann auch noch selber zsammkehren darf.

Diesen Gedanke (bzw diesen Vortrag :)) verstehe ich auch gut. Darf ich dich aber fragen, wie du zu dem Gedanken stehst, dass Menschen sich selber auch treu sein müssen? Dass es halt nicht immer nur schwarz und weiß sondern auch viele Graustufen gibt?

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich mich bislang noch nie mit einer Freundin darüber unterhalten hätte, dass sie gerne mit anderen Männern ins Bett gehen will.

Echt nicht?


Ich denke, dass der sexuelle Trieb bzw. das sexuelle Verlangen nicht unbedingt etwas mit persönlichen Prinzipien oder Werten, sondern lediglich der Natur zu tun.

:hmm: Ich bin nicht ganz sicher, wie du das meinst und ob ich das unterstreichen kann...

Ich denke nicht, dass jemand, der mit sexueller Untreue umgehen kann großartig einen derartig übermässigen Weitblick der Nichteinvernahme des Körpers eines anderen beweist, sondern die Gene davon abhängig sind.

Das, meine Liebe, muss ich leider sehr hinterfragen. Ich bin keine Freundin davon, dass wir alles in unseren Genen mitbekommen....Ja es gibt unterschiedliche Menschentypen...aber mit den Genen hat das wohl am wenigsten zu tun.



:
Ich melde mich von daheim wieder.

Schön...:winke:

so zu argumentieren, dieses so zu leben, das erfordert einen gewissen entwicklungsstatus, beiderseits.
allein salome wird wissen, ob dies in ihrer ehe auch wirklich so aufgeht - aktzeptanz nit toleranz seitens des partners.

Wissen werde ich es nie...ich lebe mein Leben...ich lebe mich...und versuche das möglichst bewusst zu tun. Ob es aufgeht...keiner weiß es....aber das ist mir eigentlich auch nicht so wichtig. Wichtiger ist mir das Hier und Jetzt - und das bewusst und intensiv.
es ist vielleicht leicht, jemanden eine paralellwelt vorzuwerfen, wenn man der meinung ist, eine solche selbst nicht zu benötigen.
:daumen:
 
ich wüßte nun in meiner näheren umgebung wenig langjährige beziehungen, in denen nicht paralellwelten entstanden wären.
unterschiedliche je nach geschlecht, aber doch. (das ist meine empfindung in meiner umgebung, nix generelles)

das is natürlich auch richtig - und mit vollen hosen ist gut stinken :cool:

aber wenn manche die energie, die sie dafür verschwenden sich die dinge schönzureden, ausreden, rechtfertigungen und ablenkung zu finden dafür verwenden würden mit dem einen oder anderen ernsthaften versuch schwung in ihrer beziehung zu halten anstatt so lang zu verdrängen bis resignation einsetzt dann sähe es unter umständen ein bissi besser aus.

und wenn wirklich hopfen und malz verloren ist dann wäre es wohl fairer - auch dem partner gegenüber der genauso ein recht darauf hat glücklich zu sein bzw. die möglichkeit vorzufinden sein glück zu finden - sich zu trennen.

so - und jetzt wart ich bis der erste kommt und kinder (denen im zweifel halt die heile welt vorgegaukelt werden soll) ins spiel bringt :confused:

p.s. warum i so tick? weiss ned. i werd drüber nachdenken und drüber schlafen. aber es macht mi ned grad unglücklich dass ich so tick :)
 
aber wenn manche die energie, die sie dafür verschwenden sich die dinge schönzureden, ausreden, rechtfertigungen und ablenkung zu finden dafür verwenden würden mit dem einen oder anderen ernsthaften versuch schwung in ihrer beziehung zu halten anstatt so lang zu verdrängen bis resignation einsetzt dann sähe es unter umständen ein bissi besser aus.

und wenn wirklich hopfen und malz verloren ist dann wäre es wohl fairer - auch dem partner gegenüber der genauso ein recht darauf hat glücklich zu sein bzw. die möglichkeit vorzufinden sein glück zu finden - sich zu trennen.
richtig, nur erfordert dies ein hohes maß an selbstkritik.

sich selbst den spiegel vorzuhalten, dies erfordert viel energie und vor allem ehrlichkeit.
viel mehr, als rechtfertigungen für sein jetziges dasein zu finden.
denn es wird auch jene geben, die dem anderen die alleinige schuld für das scheitern der beziehung in die schuhe schieben.
 
richtig, nur erfordert dies ein hohes maß an selbstkritik.

sich selbst den spiegel vorzuhalten, dies erfordert viel energie und vor allem ehrlichkeit.
viel mehr, als rechtfertigungen für sein jetziges dasein zu finden.
denn es wird auch jene geben, die dem anderen die alleinige schuld für das scheitern der beziehung in die schuhe schieben.


:daumen:

Und ich persönlich erwarte dieses Maß an Selbstkritik und Ehrlichkeit halt von allen Menschen...von den sexuelle Treuen und Untreuen...

Sich mutig sich selber zu stellen sozusagen...
 
Wissen werde ich es nie...ich lebe mein Leben...ich lebe mich...und versuche das möglichst bewusst zu tun. Ob es aufgeht...keiner weiß es....aber das ist mir eigentlich auch nicht so wichtig. Wichtiger ist mir das Hier und Jetzt - und das bewusst und intensiv.
:daumen: ist eine kleine kunst, das hier und jetzt ungeachtet der unbill des alltagslebens intensiv leben zu können.

dem zu folge ist es eigentlich nicht relevant, ob das ganze auch in der zukunft funktioniert oder nicht.
trotzdem - das habe ich jetzt mal so verstanden - liebst du deinen ehemann.

äh, ja also... wie war das jetzt mit dem tanz auf dem...? ;) :mrgreen:
 

Und ich persönlich erwarte dieses Maß an Selbstkritik und Ehrlichkeit halt von allen Menschen...von den sexuelle Treuen und Untreuen...

Sich mutig sich selber zu stellen sozusagen...

tja, wenn man:down: nur immer diesen mut aufbringen könnte...

ich persönlich versuche jederzeit mutig bzw. selbstkritisch zu sein, aber ich weiß, dass es mir nicht immer gelingt. :oops:


bin aber auch nur ein mensch :mrgreen: (soviel zum thema. und eine ausrede finde ich auch immer :mrgreen::mrgreen:)
 
@ ALL !!!

... ich habe mich nach einer Pause nun durch die vielen statements durchgelesen (und danke danke für die Zustimmung - :oops: :oops: - auch wenn sie vielleicht ein wenig übers Ziel schießen mag...)

Vielleicht ist nun der Moment gekommen, an dem eine Zwischenbilanz gezogen werden könnte:

Motive für sexuelle Treue und/oder Untreue sind gefragt.

Es hätten noch mehr geliefert werden können (mich eingeschlossen!!).

Aber es wurde sehr viel über die 'Bewertung' bzw 'Beurteilung' und auch 'Verurteilung' von sexueller Untreue geschrieben.

Da ist der Unterschied vom 'Warum' 'Wann' und '...danach?' zu bedenken.

Es kamen die Gene ins Spiel ...
(um Himmels Willen - Queen - die Transposons - wo hast du dir die erarbeitet??? Ist übrigens, @ Salome , eine echte patriarchale story. Die Wissenschaftlerin, die sie postulierte wurde, wie in der Wissenschaft primär üblich, 'geschnitten' belächelt und missachtet. Erst kurz vor Ende ihres Lebens wurde sie durch den Nobelpreis angemessen gewürdigt)

... aber sie sagen uns nur, wir Menschen sind weder zur Treue noch zu Untreue genetisch fixiert. Wir können, dürfen und MÜSSEN das entscheiden.

Und wie ich meine - in den freien Gesellschaften kann und muss das das Individuum, das Paar, das soziale System um das Paar und letztlich die weiteren Sozietät(en) (...ich hoff ich schreib kein Unfug - bin kein Soziologe...)
In den weniger freien bis unfreien Gesellschaften - tja - ein Blick bei amnesty und anderen NGOs sagt mehr als tausend posts ... aber auch in den freien - in England steht (meines Wissens noch immer) die Kapitalstrafe auf Beischlaf mit der Königin.... (Thronfolge und Erbrecht!)
und in vielen Gesellschaften wird sexuelle Untreue mit Todesstrafe bedroht (und wie wir wissen zumeist die Untreue der Frauen massiver als die Untreue der Männer)... ungeachtet aller Motive.

Ich meine, zumindest eine gemeinsame Ebene zu erkennnen - sexuelle Treue hat unbedingt mit ethischen Normen, moralischem Handeln und persönlicher Verantwortlichkeit (vor sich, dem/der Partnerin, den KINDERN - jawoll Petseit, absolut richtig! - den weiteren ferneren Mitmenschen) zu tun.

Dass sowohl sexuelle Treue wie auch Untreue Stoff für die großen Dramen und Tragödien in der Geschichte bzw Kulturgeschichte der Menschheit liefert und lieferte (und zwar über den gesamten Globus) - kann als Indiz für die 'Unauflösbarkeit' des Rätsels, der Frage gelten.
Ich glaube, nicht ganz unrecht zu haben - wenn ich meine, dass DIE Lösung noch nicht gefunden worden ist.
Und wenn ja - gibt es sofort jemanden, der sie wieder außer Kraft setzt....

Die Spieltheorie und die 'Biologie des Guten' haben dazu übrigens interessante Aussagen gemacht - zB dass Befolgung von Normen immer auch mit Konsequenzen bzw Erfolg oder Misserfolg innerhalb des Systems zu tun haben.

Womit wir nun endlich, die 'Motive' - die 'Befundung' und 'Beurteilung' und die 'Sanktionierung' beisammen hätten. Auf persönlicher, auf gesellschaftlicher Ebene. Auf der Seite der 'Anwender' und auf der Seite der 'Normensetzer' und 'Überwacher'.
Und innerhalb dieses Rahmens bewegen sich auch die posts.
(Übrigens - die freie Entfaltung individueller Sexualität ist sehr wohl auch ableitbarer und argumentierbarer Bestandteil der unteilbaren Rechte eines menschlichen Wesens! Und ein kleiner Vorgriff - sexuelle Untreue kann genau auch hier stören und verletzen)

Womit wir neben den Sitten innerhalb der Gesellschaft auch das Thema des Gesetzgebers und seiner Gesetze anführen müssen (und auch der österreichische Gesetzgeber äußert sich klar und eindeutig zum Thema der sexuellen Untreue...)

... allerdings - ist es auch entscheidend in welcher Form, wann und wie und auch in Abhängigkeit der individuellen Beurteilung die jeweilige Form 'sexueller Untreue' erfolgt / geschieht / begangen wird. Und auch mit wem. Wie lange, wie oft, seriell oder fallweise...

Ich glaube, wir können uns darauf einigen - dass es verschiedene Ebenen der Wirksamkeit von sexueller Treue bzw Untreue gibt.
Damit meine ich - selbst wenn ein Paar (oder ein Dreiecks- oder Vierecksverhältnis) Vereinbarungen trifft und hält - kann das/die Gesellschaftssysteme (Zivilgesellschaft, Öffentliche Ordnung, Religionsgesellschaften...) dies in vielen Fällen nicht akzeptieren, weil es dem übergeordneten Regelwerk widerspricht (zB wenn Kinder oder andere besonders Schutzbedürftige involviert werden)

Wenn wir nun sexuelle Treue und Untreue auf die Paarbeziehung eingrenzen - treffen wir die meisten posts hier.... und dann versuche ich (nochmals) die Fragen zu stellen:

a) welche Gründe bzw Motive sind/waren ausschlaggebend?
b) Was ist den beteiligten Personen geschehen?
c) was waren die Konsequenzen bzw Schlussfolgerungen
d) welche Regeln werden, wurden verletzt?

UND - das allgemein akzeptierte 'Modell' einer Partnerbeziehung, sei es Beziehung, Lebensgemeinschaft oder Ehe - ist unbestritten ein monogames. Darüber möchte ich (referring to petseit) keine Zweifel aufkommen lassen.

... sorry for all this sermon (nee nix salmon... aber fischeln tut's mitunter nachher... :mrgreen:) - will ich mich nicht nur theoretisierend inszenieren - ich selber:

war selbst untreu (selten aber mehr als einmal - zB in meiner Ehe zweimal in 14 Jahren)
Und habe elend darunter gelitten. Schuldgefühle, Vorwürfe, etc. ABER nicht in allen Fällen. Wenn ich mich von ihr verletzt gefühlt habe, wenn meine Liebe plötzlich bei einer anderen Partnerin war,....

war Opfer von Untreue (mehr als einmal)
ich habe gelitten, ich habe gezweifelt, ich habe verzweifelt, ich habe abgrundtief gehasst, ich habe echt und wirklich verziehen (sie in die Arme genommen dabeil)
(meine Frauen haben übrigens in der Regel, obwohl meist sie zuerst fremd gingen - viel schärfer und unversöhnlicher reagiert....)

Ich habe gelernt, dass 'sexuelle' Untreue immer einer/m etwas sagt - das gilt es zu finden und zu verstehen und dann ehrliche Entscheidungen zu treffen und Konsequenzen zu ziehen.

.... sexuelle Untreue war in jedem Fall mit anderen Verwundungen oder mit dem bereits still eingetretenen Ende der Beziehung verbunden...

...und ich habe Treue nie als 'Besitz' empfunden - sondern als Hingabe und Zuwendung. Wenn der Gedanke des 'Besitzens' in die Beziehung kommt, besteht keine Egalität zwischen den PartnerInnen mehr...

Ich habe verschiedene Stellen im Kopf - eine aus dem Buddhismus, die ich hier vorenthalte - aber einen Satz, weil kürzer und unschlagbar prägnant: "Wer von euch ohne Schuld, der werfe den ersten Stein".

Und wenn jemand bis hierher durchgehalten hat - danke und verdiente sich ein gutes Glas Wein - ab in den Weinkeller!!! :winke:
 
Was ist es, was dich bei einer Partnerin hält?

nicht bei einer - bei meiner.

...weil sie mich dereinst erst einmal auseinandergenommen hat, dass mir hören und sehen vergangen ist - um nachzusehen wie ich wirklich funktionier und mir gleichzeitig im vertrauen dinge erzählt hat die mich sie verstehen haben lassen.

ned ganz uneigennützig - na gut, dafür hats mich jetztn am hals :mrgreen:

weil sie mich heute so annimmt wie ich bin, gleichzeitig jedoch ein gspür dafür hat wann es zeit ist mich besser mal fest in den arsch zu treten. dass sie mich zsammscheisst wenn i drohe zu hyperventilieren - ich aber dann doch merk dass sie auf meine argumente eingeht (während ich den einen oder anderen schwachsinn nochmal überdenk und auch geflissentlich darüber hinwegsehe dass sie selber eine kleine cholerikerin ist :p ) - dass ich ihr keine wünsche verheimlichen muss (nein, auch und grade die nicht, :cool: - und ich noch nie den eindruck hatte, dass sie etwas in "dem" zusammenhang nur mir zuliebe tut). dass wir beide unseren alltag haben, manchmal auch sorgen noch dazu, es aber immer zeiten gibt wo wir "unseres" suchen und auch immer finden (und das nicht nur weil zufällig grad weihnachten ist oder einer von uns beiden geburtstag hat). dass bei uns nie von einem gleich gewichteten "geben und nehmen" die rede ist, sondern vom "ergänzen". dass wir kaum nennenswerte kompromisse brauchen um unsere beziehung (vor uns selbst) rechtfertigen und am leben halten zu können.

dass wir gemeinsame träume haben deren verwirklichung wir im auge behalten, ich sie - genauso wie sie mich glücklich machen möchte...

...und weil ich sie liebe.

Womit wir nun endlich, die 'Motive' - die 'Befundung' und 'Beurteilung' und die 'Sanktionierung' beisammen hätten. Auf persönlicher, auf gesellschaftlicher Ebene. Auf der Seite der 'Anwender' und auf der Seite der 'Normensetzer' und 'Überwacher'.

jeder mag meinetwegen seine persönlichen normen erstellen - der haken an der sache kommt allerdings (und darauf wollte ich hinaus) dann ins spiel, wenn dem partner die einhaltung von normen die mit dem heimlichen eigenen tatsächlichen handeln jedoch nichts oder nur wenig gemein haben vorgegaukelt wird. aus bequemlichkeit und - nocheinmal: aufgrund der eigenen feigheit.

"Wer von euch ohne Schuld, der werfe den ersten Stein".

ich schmeiss den stein nicht gleich wenn jemand schwach wird - aber ich nehm mir heraus ihn dann zu schmeissen wenn mir jemand das eigene keine-eier-in-der-hose-haben als wohltat (weil man ja nach dem motto "was sie/er nicht weiss macht sie/ihn nicht heiss" eh ach so rücksichtsvoll agiert) verkaufen möchte.

dass auf jede beziehung im laufe der zeit allerlei störfeuer niederprasseln liegt in der natur der sache. dass versuchungen hinter jeder ecke lauern ist auch klar. und schon haben wir einige motive bei der hand: weils so einfach ist; und zugleich spannend; und "neu" noch dazu.

am anfang fällt es im grossen gefühlsdusel wohl leicht ewige treue zu schwören, da wird unvorsichtigerweise gern wenig reiner wein, was die eigenen wünsche, sehnsüchte oder vorlieben betrifft, eingeschenkt, und da werden auch auf teufel komm raus mitunter jede menge kompromisse geschlossen. je umfangreicher diese kompromisse ausfallen desto mehr beziehungssprengstoff wird dabei unbemerkt eingelagert. taucht dann die eine oder andere schieflage oder das etwas weiter oben erwähnte störfeuer in der beziehung auf dann können über kurz oder lang mehrere dinge passieren:

- es knallt. unangenehm, aber wenigstens ehrlich.

- es werden gemeinsame lösungen gefunden und die gemeinsame beziehung quasi neu erfunden. auch gut.

- es werden einsame pseudo-entscheidungen getroffen: erinnert mich dann oft ein bissi an den einsatz einer neutronenbombe: die gebäude bleiben alle stehen...

...wirklich am leben is dann aber nix und niemand mehr.
 
nicht bei einer - bei meiner.

...weil sie mich dereinst erst einmal auseinandergenommen hat, dass mir hören und sehen vergangen ist - um nachzusehen wie ich wirklich funktionier und mir gleichzeitig im vertrauen dinge erzählt hat die mich sie verstehen haben lassen.

ned ganz uneigennützig - na gut, dafür hats mich jetztn am hals :mrgreen:

weil sie mich heute so annimmt wie ich bin, gleichzeitig jedoch ein gspür dafür hat wann es zeit ist mich besser mal fest in den arsch zu treten. dass sie mich zsammscheisst wenn i drohe zu hyperventilieren - ich aber dann doch merk dass sie auf meine argumente eingeht (während ich den einen oder anderen schwachsinn nochmal überdenk und auch geflissentlich darüber hinwegsehe dass sie selber eine kleine cholerikerin ist :p ) - dass ich ihr keine wünsche verheimlichen muss (nein, auch und grade die nicht, :cool: - und ich noch nie den eindruck hatte, dass sie etwas in "dem" zusammenhang nur mir zuliebe tut). dass wir beide unseren alltag haben, manchmal auch sorgen noch dazu, es aber immer zeiten gibt wo wir "unseres" suchen und auch immer finden (und das nicht nur weil zufällig grad weihnachten ist oder einer von uns beiden geburtstag hat). dass bei uns nie von einem gleich gewichteten "geben und nehmen" die rede ist, sondern vom "ergänzen". dass wir kaum nennenswerte kompromisse brauchen um unsere beziehung (vor uns selbst) rechtfertigen und am leben halten zu können.

dass wir gemeinsame träume haben deren verwirklichung wir im auge behalten, ich sie - genauso wie sie mich glücklich machen möchte...

...und weil ich sie liebe.

Für diese wunderschöne Liebeserklärung (mir ist wirklich warm ums Herz geworden) hast du dir einen riesengroßen Strauß roter Rosen verdient :daumen:
 
@petseit

Guten Tag mein Lieber.

Das mit dem roten Faden habe ich hier eingebracht und ich dachte mir schon wie kontrovers dieses Thema behandelt werden würde.

Dass wir hier im Forum auf keine Einigung kommen würden war mir klar, insbesonders da die Thematik sich, meines Wissens nach, durch die Geschichte der Menschheit zieht und auch von viel klügeren Köpfen als dem meinen nicht gelöst werden konnte.

Was ich im Moment jedoch manchmal sehr vermisse sind gewisse Fairness und Respekt den Leuten und Meinungen gegenüber. Es gibt, aus meiner Sicht, momentan ein sehr starkes Schwarzweissdenken welches überhaupt wenig Grau zulässt. Besonders in Bezug auf persönlicher Moral, gesellschaftlicher Moral, Lüge und Wahrheit.

Ich gestehe jedem seine Freiheit und Werte zu und erwarte mir von ihm auch, dass er mir meine zugesteht. Ich muss Werte nicht teilen und erwarte mir auch nicht, dass andere meine Werte teilen. Ich entscheide selbst für mich, was für mich wichtig ist und was nicht.

Ich entscheide auch selbst, was für mich für meine Partnerschaft wichtig ist und was nicht. Ich teile sehr viele Werte und Bedürfnisse mit meiner Frau und einige nicht. Ich habe versucht diese Unsimmigkeiten anzuschneiden und bin gescheitert. Ich habe für mich persönlich beschlossen, dass diese Grausstufe, die ich in meiner Partnerschaft lebe, für mich nicht Grund zur Trennung ist. Ich liebe meine Frau sehr und wenn ich mit ihr körperlich zusammen bin ist es immer wieder wunderschön, aber unsere Bedürfnisse in Bezug auf Frequenz sind diametral entgegengesetzt. Ich bin ein Mensch der offene Nähe möchte und sie möchte geschlossene Nähe. Ich gehe auf Menschen zu und habe einen großen Kreis mit (anteilsmäßig) wenigen Fixpunkten während sie ihren Kreis klein hält mit vielen Fixpunkten. Ich habe mich, durch meine sehr starke Zuneigung, ihr in einigen Punkten freiwillig untergeordnet, jedoch nicht in allen. Manche hat sie mir zugestanden, gegen ihr eigenes Verständnis, andere haben wir nicht klären können. Und insbesonders im Punkt der sexuellen Treue sind wir uns nicht einig geworden und schweigen darüber nun bald seit zwei Jahrzehnten. In diesem Punkt belüge ich sie und habe keine Ahnung ob sie es weiß oder nicht. Mein jetziger Wissensstand bringt mich zum Schluss, dass wenn sie es erfährt unsere langjährige Beziehung, die ich persönlich als sehr schön empfinde, sofort zerbricht. In diesem Wissen versuche ich alles zu verhindern, dass sie es erfährt.

Ich persönlich habe einige Deiner hier getroffenen Aussagen als sehr wertend, ja sogar abwertend und herabwürdigend empfunden. Ich finde auch den Seitenhieb auf die User, die zu ihrem eigenen Schutz ihre Beiträge löschen lassen möchten, nich korrekt. Du bist, meiner Meinung nach, als Forumsteilnehmer und Moderator ein Poster der diese Rollen nicht offen vermischen darf. Ich gestehe Dir Deine Werte zu, erlaube mir bitte auch meine.

Auch das Thema des Lügens und Betrügens brauchen, meiner Meinung nach, viele hier nicht aufbringen. Ich bin selbst auch einer, der sein Unternehmen um Teile seiner bezahlten Arbeitszeit sowie Strukturkosten betrügt weil ich auf Firmenmaterial tagsüber poste. Aber scheinbar ist das moralisch nicht so verwerflich. Moral ist, aus meiner Sicht, auch ein regional sehr veränderlicher Begriff. Ich selbst könnte mit den moralischen Werten einiger islamischer Staaten wenig anfangen.
 
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