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Und genau in diese Richtung geht auch meine Frage...warum hat gemeinhin die Sexualität eine so herausragende exklusive Position in einer Zweierbeziehung?
Das wundert mich immer wieder aufs Neue.
Meine These dazu ist, dass viele von uns Schwierigkeiten haben sich völlig zu öffnen, schrankenlose Intimität zuzulassen, sich bedingungslos hinzugeben.
Der sexuelle Akt wird zu einer besonderen Handlung, man erhält von seinem Partner Dinge, die einen aussergewöhnlichen Stellenwert haben (eben Intimität und Nähe), die dem eigenen Ego schmeicheln, die man ganz für sich haben möchte. Und umgekehrt gibt man vieles, dass dies- wenn der Partner genau diese Dinge mit einer fremden Person teilt - als Zurückweisung der eigenen Hingabe und Person empfunden wird.
Diese meine Überlegungen würden auch meine persönliche Einstellung erklären: Ich habe keine Schwierigkeiten mich zu öffnen und mein Innerstes zu zeigen und ebenso besitze ich ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl, dass durch ein "Fremdgehen" meiner Partnerin nicht erschüttert wird. Klingt überheblich, ist aber so.
Woher weißt Du das Deine Frau glücklich ist? Spürst Du das? Sagen kann man viel. Wär sie glücklich wenn sie davon wüsste oder weiß sie es eigentlich und verschließt die Augen davor? Halten sie vllt. nur die Kinder und Euer gemeinsam geschaffener Lebensstandard, den jeder für sich alleine wohl nicht hätte?
Ich will nur wissen ob es wirklich Liebe ist die Euch zusammenhält oder nur die Vernunft!
Es ist nicht die Vernunft und nicht die Liebe.
Es sind so viele Dinge, die uns verbinden: Gemeinsamkeiten, gleiche Ziele, ähnliche Interessen, gemeinsam Erlebtes, überwundene Schwierigkeiten, gegenseitige Wertschätzung, Gefühle (und da gehört die Liebe dazu), der Wunsch gemeinsam durch die Zukunft zu gehen, gegenseitige Ergänzung, unsere Kinder und am allerwenigsten der Lebensstandard.
Worte sind leicht gesprochen, die Wahrheit erschliesst sich auf einer anderen Ebene:
Des Glücks meiner Partnerin kann ich mir deshalb so sicher sein weil:
Ich weiss, dass sie mit mir all das verwirklicht hat, was sie sich vom Leben erwartet hat.
Ich ihre Stimmungslagen spüre, bevor sie diese verbalisiert hat; ich spüre wann sie glücklich ist, wann unzufrieden und auch falls sie einmal unglücklich ist.
Ich in Augen lesen kann, wenn auch nicht in allen, so doch in denen der Personen, die mir wichtig sind.
Sie über meine Schwächen hinwegsieht, sie akzeptiert auch wenn sie manchmal nerven.
Sie sich mit mir in eine Richtung weiterentwickwelt hat, die sie als ausgesprochen positiv bewertet.
Und noch viel andere Anzeichen, die ich hier nicht poste, weil sie den persönlichen Bereich meiner Partnerin betreffen und ich über Dinge, die mir anvertraut wurden nicht öffentlich spreche.