Mythos "Jungfrau"

Wie war Eure Erziehung diesbezüglich, welche Mythen wurden Euch erzählt?

nachdem ich recht früh die pornosammlung meiner eltern gefunden hab, hätten sich sämtliche aufbewahrungsmythen sowieso von selber erledigt. aber weil auch sex bei uns daheim ebenso wenig ein thema war wie in unserer damals reinen bubenschule: hätt ich eben nicht die pornosammlung der eltern gefunden würde ich wahrscheinlich immer noch verhüten indem ich keinen zucker aufs fensterbrett lege.
 
.....in Zeiten wo der Hüftschwung von Elvis im TV als äußerst anzüglich und verdorbenes, als Bild übertragen wurde, war der Bildschirm sofort schwarz.Soviel zur Aufklärung über Sexualität in meinem Elternhaus.
Aber, die Zeit vergeht und die Neugier es doch zu erfahren trieb mich in die Händen einer Jahrzehnten älteren Dame, und tja, seitdem weiß ich mit Erotik umzugehen.

Was Gott sei Dank niemals ans Tageslicht gelangte, sonst hätte mich der Fluch der Aufständigen mein Schnidelwutz gekostet.......:rofl:
 
Eltern und Großeltern waren streng katholisch. Meine Großeltern mussten heiraten, weil meine Mutter unterwegs war, also waren sie doch nicht sooo gläubig. Seitensprünge waren vermutlicher häufiger als jetzt. Weibliche Bedienstete und Untermieterinnen wurden oft genug sexuell ausgenützt. Kinder hatten gelegentlich überhaupt keine Ähnlichkeit mit dem angeblichen Erzeuger. Über der Tuchent lebte man augenscheinlich sehr religiös, tugendsam und keusch, unter der Tuchent hingegen sündig.
Sex war bei meinen Eltern nie ein Tabuthema und als in den 70igern die ersten, relativ harmlosen Sexzeitschriften auftauchten, kauften sie einige regelmäßig.
Meine Schwester ging mit 21 jungfräulich in die Ehe, obwohl meine Eltern nie besonders darauf hingewiesen oder dies erwartet haben. Meine Mutter warnte sie nur, dass die meisten Burschen Mädchen nur zum Narren hielten, um sie einfach ins Bett zu bekommen. Sie solle sich für den Burschen aufheben, der es ehrlich mit ihr meint und sie sich beide gern haben.
Wurde zur Jugendzeit meiner Schwester bekannt, dass ein Mädchen aus dem Dorf bereits mit mehreren Männern Sex hatte, war sie verschrien und diente der männlichen, örtlichen Dorfjugend nur mehr als sexuelles Übungsobjekt, Partner fand sie hier in diesem Kreis keinen mehr.
Einige Jahre später, zu meiner Jugendzeit hatte die Religion auf das Sexualverhalten von uns Jugendlichen überhaupt keinen Einfluss mehr und es kam untereinander schon rascher und freizügiger zum Sex. Einige Mädchen hatten mit 13 ihren ersten Sex, die meisten zwischen dem 15 und dem 18 Lebensjahr. Erleichterung war vielleicht auch, dass es jetzt die Pille gab und verlässlich verhütet werden konnte. Aber auch hier gab es aber das Phänomen, dass Dorfmatratzen keinen Partner aus der örtlichen Dorfjugend fanden.
Es gab und gibt noch immer Gemeinden mit einem hohen Anteil an erzkonservativer Bevölkerung, in der Themen der Sexualität noch immer tabu sind.
Die kirchliche Morallehre würde ich eher zum Selbstschutz der Menschen sehen, weil schon seit vermutlich mehreren tausend Jahren die Ausbreitung und Entstehung der Geschlechtskrankheiten bekannt war, eben durch einen zügellosen, ausschweifenden Lebensstil.
 
Grade entdeckt via Humanistischer Pressedienst (übrigens eines der genialsten Medienseiten überhaupt - für mich jedenfalls).

Der Mythos der Jungfräulichkeit

Ich bin ja streng katholisch erzogen (Pflichtschulzeit) worden und mir wurde, bis ich 14 Jahre alt war, noch beigebracht, sich so lange wie möglich für den "richtigen" Mann aufzuheben, denn das wäre dann was Besonderes. Ich fand das immer sehr absurd und dämlich und weil ich mit zwei großen Schwestern aufgewachsen bin und daher wusste, den "Richtigen" gibts nicht, war alles, was man mir im Internat lehre, völlig unsinnig. Ich habe mich dann sehr früh mit meiner Sexualität beschäftigt und hab auch etliche pädagogische Bücher dazu gelesen, aber in keinem Stand, dass man sich aufheben soll. Es passte für mich und mein Weltbild nicht zusammen. Die körperfeindliche katholische Erziehung und die lustvolle und inspirierende Erfahrung durch meine Schwestern (die mir übrigens auch das Küssen beigebracht haben).

Ich empfand meine Jungfräulichkeit eher als Ballast, nicht im Kreis der erwachsenen Frauen zugehörig, immer noch das Mädchen. Als ich dann endlich - wenn auch recht spät mit 26 - meinen ersten Sexualpartner hatte, wollte ich keine Minute mehr warten. Nach gut drei Tagen des Kennenlernens nahm er mir meine Jungfräulichkeit, erst dann fühlte ich mich frei und endlich im Kreise der Frauen zugehörig. Und es war außerdem auch ein schönes Erstes-Mal.

Mich würde interessieren, wie Ihr Eure Jungfräu- und männlichkeit erlebt habt. Wie war Eure Erziehung diesbezüglich, welche Mythen wurden Euch erzählt?

Der Artikel ist auf alle Fälle sehr lesenswert.
Ich war viel zu lange jungmännlich!
Wenn es nach mir gegangen wäre hätte ich sie schon mit 11-12 Jahren verloren, geschehen ist es dann mit 17 .
War a ziemlich flotte Angelegenheit, mit aus und anziehen 3 min, länger eher nicht !
Zweites mal war dann ich beim entjungfern, habe mir mehr Zeit gelassen, war trotzdem nicht ht so berauschend.
Aber seitdem ist einiges an Wasser den Inn runtergeronnen , und belastet mich nicht mehr so wirklich.
 
unserer Klasse hat eine sehr biestige Religionslehrerin (!) im Brustton der Überzeugung erklärt, wer als Frau geboren wurde, hätte es nicht anders verdient. Zynismus kannte ich damals noch nicht, fortan fühlte ich mich auserwählt und einige Monate später dann auch wie selbstverständlich dazu ermächtigt meinen ersten aufkommenden sexuellen Gelüsten umgehend nachzugeben... :)
 
Grade entdeckt via Humanistischer Pressedienst (übrigens eines der genialsten Medienseiten überhaupt - für mich jedenfalls).

Der Mythos der Jungfräulichkeit

Ich bin ja streng katholisch erzogen (Pflichtschulzeit) worden und mir wurde, bis ich 14 Jahre alt war, noch beigebracht, sich so lange wie möglich für den "richtigen" Mann aufzuheben, denn das wäre dann was Besonderes. Ich fand das immer sehr absurd und dämlich und weil ich mit zwei großen Schwestern aufgewachsen bin und daher wusste, den "Richtigen" gibts nicht, war alles, was man mir im Internat lehre, völlig unsinnig. Ich habe mich dann sehr früh mit meiner Sexualität beschäftigt und hab auch etliche pädagogische Bücher dazu gelesen, aber in keinem Stand, dass man sich aufheben soll. Es passte für mich und mein Weltbild nicht zusammen. Die körperfeindliche katholische Erziehung und die lustvolle und inspirierende Erfahrung durch meine Schwestern (die mir übrigens auch das Küssen beigebracht haben).

Ich empfand meine Jungfräulichkeit eher als Ballast, nicht im Kreis der erwachsenen Frauen zugehörig, immer noch das Mädchen. Als ich dann endlich - wenn auch recht spät mit 26 - meinen ersten Sexualpartner hatte, wollte ich keine Minute mehr warten. Nach gut drei Tagen des Kennenlernens nahm er mir meine Jungfräulichkeit, erst dann fühlte ich mich frei und endlich im Kreise der Frauen zugehörig. Und es war außerdem auch ein schönes Erstes-Mal.

Mich würde interessieren, wie Ihr Eure Jungfräu- und männlichkeit erlebt habt. Wie war Eure Erziehung diesbezüglich, welche Mythen wurden Euch erzählt?

Der Artikel ist auf alle Fälle sehr lesenswert.

Stelle dir vor... Ich bin immer noch Jungfrau... Als Sternzeichen klar.

Ich finde Sexualität soll so normal wie essen und trinken sein. Sexualität gehört zum Grundbedürfnisse jeder Mensch auf diesen Planet, und somit halte ich das aufheben der Jungfräulichkeit für die größte Irrtum der Menschheit. Aufklärung, gesunde Sexualität... Das sind die Werte, die herrschen sollten.

Lg
Antonio
 
Stelle dir vor... Ich bin immer noch Jungfrau... Als Sternzeichen klar.

Ich finde Sexualität soll so normal wie essen und trinken sein. Sexualität gehört zum Grundbedürfnisse jeder Mensch auf diesen Planet, und somit halte ich das aufheben der Jungfräulichkeit für die größte Irrtum der Menschheit. Aufklärung, gesunde Sexualität... Das sind die Werte, die herrschen sollten.

Lg
Antonio
Gesichtsfotos sind nur mit öffentlichem Facecheck erlaubt
 
und weil es keine "richtigen" männer gibt wurden die jungfrauen dann an die drachen verfüttert. weil es heutzutage auch keine jungfrauen mehr gibt .... arme drachen! :arghh:

hmmmm......den @Mitglied #473553 hab i scho a Zeitlang nimma gsegn.... hoffentlich hat er sich net in Magen verdorben. Oder sich überfressen.
 
Ich kann mich noch dunkel an den Verlust meiner Jungfräulichkeit erinnern. Noch dunkler, und auch eher ungerne an den Verlust der Jungfräulichkeit eines ONS.
War für mich nie wirklich ein Thema, obwohl Religion in meiner Familie schon eine Rolle spielte.
 
Es ist historischer Unsinn, den Mythos der Jungfräulichkeit alleine den Katholiken zuzuschreiben. Der streng gläubigen Jüdin oder Muslimin wird ebenso Jungfräulichkeit vorgeschrieben.

Wenn schon, dass ist es eine Begleiterscheinung der Sesshaftwerdung der Menschheit. "Sicher ist nur die Mutter" galt schon in Frühzeiten der Sesshaftwerdung als Land und Besitz zu vererben war.

Jungfräulichkeit ist auch in anderen Religionen und Kulturen mystifiziert.
 
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