Was ist eure Meinung zu diesem Thema?
Habt ihr selbst schon eine Nahtoderfahrung gemacht oder irgendetwas in dieser Art erlebt, das euch sicher von der Existenz eines Lebens nach dem Tod ausgehen lässt?
Oder gehört ihr zu den Zweiflern, die sagen nach dem Grande Finale gibt es keine Zugaben?
Menschen neigen dazu für alles einen Sinn und eine Begründung zu brauchen. Liegt darin die Rechtfertigung für den Glauben an ein Leben nach dem Tod?
Würde unser Leben zu einem sinnlosen Zufall verkommen, wüssten wir das der Tod das definitive Ende unserer Existenz ist?
Oft wird von dem hellen Licht berichtet, das Sterbende in den letzten Augenblicken ihres irdischen Daseins sehen und von dem sie sich magisch angezogen fühlen.
Vor dem geistigen Auge sollen zudem Bilder von prägenden Momenten des eigenen Lebens ablaufen.
Ich möchte diese Vorgänge grundsätzlich gar nicht in Frage stellen, aber wäre es nicht auch möglich das dies in Wirklichkeit gar keine Hinweise auf ein Leben nach dem Tod sind, sondern vielmehr ein unterschwelliges Programm, das dem Sterbenden das nahende Ende erleichtert? Die Tatsache das es zu diesem Thema viele deckungsgleiche, zumindest aber sehr ähnlich lautende Berichte gibt könnte durchaus auf eben diesen Umstand hindeuten.
Vielleicht sind das helle Licht und der Film des Lebens nichts anderes als ein Niesreflex, der schließlich auch jedem Menschen in nahezu identischer Form gegeben ist.
Harry Houdini, der berühmte Zauberer und Entfesslungskünstler, war bekennender Anti-Spiritist und führt seinen Kampf gegen Hellseher, Wahrsager und selbsternannte Medien in gewisser Weise sogar noch im Tode fort. Mit seiner Frau vereinbarte er ein Codewort, welches er ihr - im Falle das es denn tatsächlich ein Jenseits geben sollte - im Rahmen einer Séance als Beweis zukommen lassen wollte. All ihre Bemühungen um eine Kontaktaufnahme waren jedoch vergeblich.
Bis heute halten Zauberer an Houdinis Todestag entsprechende Sitzungen ab, bislang jedoch stets ohne eine Nachricht des großen Magiers zu erhalten.
Ich für meinen Teil schwanke in Anbetracht der Frage zwischen Für und Wider.
Im Optimalfall sähe mein Leben nach dem Tod in etwa so aus wie das Nexus im Film Star Trek "Treffen der Generationen". Ein Ort, an dem ich sein könnte wer ich will, leben könnte wie ich will und tun könnte was ich gerade möchte. Um beim Terminus zu bleiben: Der Vulkanier in mir tippt sich bei diesen Gedanken mit dem Finger an die Stirn, zieht skeptisch die Augenbrauen in die Höhe und fragt "wo bleibt da die Logik"?
Bei mir war die Nahtoderfahrung einfach nur dunkel, mein Vater und ein guter Freund haben da auch nichts besonderes erlebt...es fühlte sich nach garnichts an und ich fühlte mich auch zu nichts hingezogen.
Wenn Gehirnzellen absterben schütten sie sehr viele Botenstoffe aus die ein Glücksgefühl erzeugen, dass ist genau der Weg durch den MDMA seine Wirkung entfaltet. Deshalb verdummen Langzeitkonsumenten mit hoher Konsumation auch mit der Zeit.
Ich glaube nicht an ein Leben vor dem Leben, oder nach dem Tod.
Ich weiß nur, dass ich Erfahrungen gemacht habe die momentan wissenschaftlich noch nicht erklärt werden können.
Sheldrakes Ansatz mit den morphischen Feldern könnte u.U. darauf hinweisen, dass derartiges tatsächlich existiert.
Wenn es hingegen einen Gott gibt der den Menschen erschaffen hat und sich nun an dessen Versagen erfreut, dann ist das ein Typ mit dem ich lieber nichts zu tun haben möchte.
Sollten in weiterer Folge auch Himmel und Hölle existieren und die Schubladisierung nur mittels "hast Du zu Lebzeiten an mich geglaubt" ablaufen, dann hock ich mich lieber zu Einstein, Hawkins, Hendrix und Konsorten, als bis auf alle Ewigkeit mit alten Männern in goldverzierten Gewändern mein Dasein f(r)isten zu müssen.
Vorstellbar sind viele verschiedene Szenarien, ich würde auch nicht ausschließen, dass wir tatsächlich nur gezüchtete Arbeitssklaven der Igigu sind.
Glauben tu ich aber nicht...einfach aus dem Grund heraus, dass es keinerlei Belege für oder gegen einen Gotteshaken gibt.
Mein Leben wird nicht sinnlos, wenn es bloßer Zufall ist. Jeder hat die Möglichkeit seinem Leben und Handeln einen "Sinn" zu geben, wer den Sinn im Glauben findet soll damit glücklich werden, mich hingegen macht die Aussicht auf eine Nichtexistenz vor und nach dem Leben weder traurig, noch macht sie mir Angst.
Ich denke die Hinwendung zum Glauben ist im Grunde die biologische Fehlfunktion einer an sich nützlichen Sache.
Nachtaktive Insekten navigieren ohne künstliches Licht mit Hilfe des Sternenlichts ganz ausgezeichnet.
Das Insekt kreist wild bis zur Besinnungslosigkeit um die künstliche Lichtquelle, im Glauben sich auf einer geraden Linie fortzubewegen, es bemerkt nicht, dass es sich nur im Kreis bewegt.
Ähnlich verhält es sich mit der evolutionär durchaus nützlichen Angst vor Unbekanntem, vor der Dunkelheit, vor dem Tod und dem Nichts.
Hat man ersteinmal seine Erleuchtung gefunden fliegt man drumrum, mit dem Gefühl sich fortzubewegen.
Das künstliche Licht wäre in diesem Sinne die Religion, der Glaube.
Wie das nun auch immer sei, es ist mir persönlich einerlei.
Ich bin hier, ich bin am Leben, ich versuche nach bestem Wissen und Gewissen für mich und meine Mitmenschen das Beste daraus zu machen.
Der Rest bewegt mich derzeit nicht mehr, es kommt wie es kommt.