Nicht eifersüchtig? Du liebst mich nicht!

Ich hab damals einen Ratgeber zum Thema Eifersucht geschenkt bekommen und dabei ging mein Ex fremd. Das war etwas skuril!
Eifersucht sagt mir immer, dass etwas nicht passt. Ohne Eifersucht zu sein ist besser und angenehmer, wenn sie nicht überhand nimmt und krankhaft ist.
 
auch wird der anspruch auf (oder die erwartung von) zuneigung oder liebe vermeintlich oder real durch den partner nicht enttäuscht. in keiner weise! nämlich gerade bezüglich dieser zuneigung und liebe. genau DIE kann uns doch keiner nehmen - nur wir selber könnten sie zerstören.
Aber deine Partnerin könnte sich zu einem anderen Mann (mit dem sie vielleicht auch nur Sex hat) mit der Zeit hingezogen fühlen. Auch wenn er praktisch nichts wegnehmen kann, was nicht weggenommen werden will - so übt er doch einen gewissen Reiz aus, dem deine Partnerin nachgeben könnte. Eine Beziehung ist nie 100%ig sicher, Menschen können sich verändern, genauso wie ihre Bedürfnisse.

deswegen gibt es auch keine verlustangst. nicht bloß durch sex mit anderen!
Wodurch würde dann die Verlustangst entstehen?

Nein.
Eher traurig sein, sich alleine fühlen. Jeder Mensch hat die Wahl und seinen freien Willen. Und gerade wenn ich ihn liebe und ich bin nicht die, dann wünsche ich ihm alles liebe.
Ich entscheide mich im Prinzip täglich für oder gegen die Beziehung. Natürlich ist Verlust traurig. Doch mir gehört ja niemand.
:hmm: Das glaube ich, dass das deine Wahrnehmung ist. Will auch niemandem vorschreiben was der/diejenige zu fühlen hat, falls das so klingt. Aber der Unterschied zwischen dem was man fühlt/glaubt und der psychologischen Bedeutung ist vorhanden.
Verlust ist traurig - das stimmt, aber auch hier unterscheidet man was/wen man verloren hat und ob eine dritte Person involviert ist.
Wenn ich mir z.B. um meinen Partner Sorgen mache, weil ich einen ganzen Tag nicht von ihm gehört habe - ist es ein Unterschied ob ich mir Sorgen mache indem ich mich frage ob er viel zu tun hat oder vielleicht erkältet ist und viel schlafen muss - oder ob ich denke, dass er bestimmt ermordert wurde und sich deswegen nicht meldet. Unterm Strich mache ich mir Sorgen, die Intensität ist aber unterschiedlich ausgeprägt.

Und du schreibst wieder "mir gehört ja niemand", das ist ein untrügerisches Zeichen dafür, dass du von der stärkeren Form der Eifersucht ausgehst. Doch auch wenn der krankhaft Eifersüchtige den Partner objektiviert, weiß er trotzdem, dass ihm der Partner NICHT gehört - sonst wäre seine krankhafte Eifersucht völlig unnötig.

:up:

Fehlende Eifersucht kann auf eine Gefühlskälte/ -Störung hinweisen, wie sie z.B. bei depressiven Menschen auftritt.

Eifersucht ist so normal wie alle anderen Gefühle auch, zu denen man fähig ist. Aber alles in gesundem Maß. Bereits kleine Kinder erlernen auch über die Eifersucht soziale Kompetenzen im Umgang mit anderen.
Ganz genau. Und die Eltern wissen bzw. sollten wissen was das Kind kommunizieren will - auch wenn es sich noch nicht verbal entsprechend artikulieren kann. Das Prinzip ist grundsätzlich das Gleiche.
 
Aber deine Partnerin könnte sich zu einem anderen Mann (mit dem sie vielleicht auch nur Sex hat) mit der Zeit hingezogen fühlen. Auch wenn er praktisch nichts wegnehmen kann, was nicht weggenommen werden will - so übt er doch einen gewissen Reiz aus, dem deine Partnerin nachgeben könnte.

natürlich könnte es das. aber auch ohne meine einwilligung in eine offene beziehung. sogar ohne sex - vielleicht sogar mehr, weil die sexuelle sehnsucht das ganze auch noch übersteigert. und ein anderer kann etwas von mir nur dann finden, wenn ich es vorher verloren habe.

Eine Beziehung ist nie 100%ig sicher, Menschen können sich verändern, genauso wie ihre Bedürfnisse.

aber klar. doch: so und so!

Wodurch würde dann die Verlustangst entstehen?

wenn etwas zwischen meiner partnerin und mir schief liegt. wenn wir uns zueinander so auseinanderentwickeln, dass die gemeinsame basis bricht.
 
Ok, ich habe eher an ein genaueres Beispiel gedacht, aber gut. Hätte die Frage etwas genauer stellen sollen.

ok, konkreter: meine frau hat sich jetzt in der pension mit ihrem hobby selbständig gemacht. einfach weil sie etwas tun will, freude bereiten mag - und das ganz legal. was vieles an aufwänden, risiken und zeit bedeutet. umgekehrt ist das bei meinem ehrenamt und meiner politischen tätigkeit so. enorm sogar! beides belastet unsere gemeinsame lebensbasis ganz entscheidend. würden wir das, was der andere da tut nicht aus vollem herzen mittragen können, würde unsere lebensbasis ganz entscheidend in eine krise kommen. da wir einander wirklich lieben, wäre wahrscheinlich auch eine andere basis zu finden. vielleicht punkto persönlicher lebensqualität sogar eine bessere (was mein eigenes tun betrifft sogar ganz sicher). aber da wäre schon mal eine krise, die wir erst gemeinsam zu bewältigen hätten.

oder wenn wir die teils verhaltenskreativen aktionen in unseren familien nicht ebenso gemeinsam bewältigen täten wie unsere eigene verhaltenskreativität: da kommen die krisen her.

etc. etc.!

krisen entstehen immer von innen, nicht von außen. der trigger kommt vielleicht von dort, nicht das problem selbst. wo ein wille ist, ist immer ein weg.
 
Nur Vertrauen schafft Freiheit!
Eifersucht grenzt ein, und kann verletzen.!
Jedem seine Wahl, nach der eigenen Einstellung.
 
Das Entscheidende ist das gegenseitige Vertrauen, das Sicherheit und Freiheit schafft.
Aber Vertrauen sollte jeden Tag neu geschaffen werden, denn es ist ein sehr zartes Pflänzchen, das sehr gut betreut gehört.
Und dann ist Eifersucht nicht nötig, denn Vertrauen schafft Selbstbewusstsein, Stärke und innere Stabilität
 
Hi,

seltsame Diskussion, den Verlauf verfolge ich gar nicht, das ist sicher so ein Labyrinth ....

In unserer westlichen Gesellschaft ist der Wunsch, wenn man jemanden liebt, Exklusivrechte an dem anderen zu haben, untrennbar mit der Liebe verbunden.

Jedes gute Drama hat eine Mann der seien Frau umbringt, weil die einen anderen mag, Othello, Bajazzo .... egal.

Frauen (vermutlich auch Männer) flirten gelegentlich, um den Partner eifersüchtig zu machen, nur um zu wissen, ob der sie noch liebt.

Die Eifersucht des Partners ist auch eine Waffe: Wenn man vom Partner nicht genug beachtet wird, flirtet man mit anderen, damit er einem mehr Aufmerksamkeit schenkt.


Also wir haben mehrere Wertesysteme:

1. Die Treue, das man Dritten gegenüber enthaltsam ist, auf andere verzichtet, für den Partner. Man beschränkt sich für den Partner.
2. Die Liebe zum anderen, die sich dadurch manifestiert, dass man ihn für sich alleine haben will.


Das alles funktioniert nicht, ohne Eifersucht.


Für nicht wenige Menschen impliziert das die Beziehung, den Unterschied zur Freundschaft. Wenn dem anderen egal ist, ob man treu ist, dann fehlt manchen Menschen irgendwas.


LG Tom
 
Wenn dem anderen egal ist, ob man treu ist, dann fehlt manchen Menschen irgendwas.

Hi, ich denke , daß Jeder für sich Treue anders definiert. (Körperlich, Kopf, Herz,Seele)
Die Eifersucht ist kindisch, besitzergreifend, rücksichtslos, Komplexhaft, irrt sich meistens, egoistisch, und hat auch oft schlechtes Gewissen , wie der Schelm denkt, so ist er!
Leider haben die meisten Mitleid mit Ihr, weil Sie sich in ein Unschuldskleid hüllt, die Realität verdreht, und sich naiv stellt.
Aber mit diesem Dämon oder Zwang in sich , muss jeder für sich selber fertigwerden, Egal wieviele Leben es dauert.

Und in sich fehlen, tut niemandem etwas, wir haben alles in uns, oft ist es besser einiges loszulassen, um zu sehen was zurück kommt.
Es ist auch schön , wenn man draufkommt, daß man es auch nicht mehr braucht. :):lalala:



Vorsicht! Eifersucht kann Ihre Sicht einschränken, bei Dauergebrauch macht Sie Blind!!!
Eine Warnung des Gesundheitsministeriums. !!! ; )
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
tu ich nicht. weder bei ihr noch bei @Mitglied #427072. lies nach! es ist lediglich etwas anderes, ob ICH für MICH etwas entscheide oder ich für eine ANDERE person etwas voraussetze, das mir gegenüber zu gelten hätte. zu einem hab ich das recht (für mich zu entscheiden), zum anderen nicht. wo ist jetzt das problem?

Wenn ich eine Beziehung beginne, mit allem drum und dran, mit Gefühlen, gemeinsamen Interessen, Zukunftsplänen... bis dahin vergeht eh schon eine gewisse Zeit, mit kennenlernen, ausgehen, Spaß haben, etc. Also wenn ich eine Beziehung beginne, dann gehe ich schon davon aus, dass wir die einzigen Protagonisten sind in dieser Konstellation. Polyamorie, zweigleisiges Fahren und andere Abstufungen sind nicht die Regel. Das akzeptiere ich nicht und grob geschätzt 85% der (erwachsenen) Menschheit wären mit mir einer Meinung.

Ich sollte also nicht sagen müssen „dir ist aber schon klar, dass ich Treue preferiere?“, weil das für mich selbstverständlich ist. Darüber möchte ich gar nicht reden oder hin und her diskutieren. Das ist wie das Atmen, reflexartig, selbstverständlich.

Wenn mein Partner in dieser Zweierkonstellation nun für sich beschließt, dass er diese ungeschriebenen Regeln des Zusammenseins nicht akzeptieren möchte, dann kann er mir das gerne mitteilen und ich weise ihm die Richtung zu seiner vermeintlichen „Freiheit“. Der einzige Grund, mir diese Tatsache zu verschweigen, ist dass er mir diese Entscheidung egoistisch abnimmt. Er trifft eine Entscheidung für mich. Wer denkt nun In Besitzstrukturen?
 
Frauen (vermutlich auch Männer) flirten gelegentlich, um den Partner eifersüchtig zu machen, nur um zu wissen, ob der sie noch liebt.

Die Eifersucht des Partners ist auch eine Waffe: Wenn man vom Partner nicht genug beachtet wird, flirtet man mit anderen, damit er einem mehr Aufmerksamkeit schenkt.

Tut mir leid, solche Spielchen sind mir fremd. Ich bin immer geradeaus, ich rede nicht zwischen den Zeilen und ich meine alles so, wie ich es sage. Und ich bin keine 16 Jahre alt mehr. Ich habe auch keine Schwierigkeiten damit, von meinem Partner Beachtung zu erhalten oder mit lauteren Mitteln dafür zu sorgen.
 
Polyamorie, zweigleisiges Fahren und andere Abstufungen sind nicht die Regel. Das akzeptiere ich nicht und grob geschätzt 85% der (erwachsenen) Menschheit wären mit mir einer Meinung.

also gegen diese annahme spricht schon einmal die scheidungsstatistik. und in der spielt untreue eine nicht unwesentliche rolle.

Darüber möchte ich gar nicht reden oder hin und her diskutieren.

irgendwie beschleicht mich das gefühl, dass in deiner beziehung die dinge ohnehin meist 1stimmig beschlossen werden würden. liege ich da falsch?

Wenn mein Partner in dieser Zweierkonstellation nun für sich beschließt, dass er diese ungeschriebenen Regeln des Zusammenseins nicht akzeptieren möchte, dann kann er mir das gerne mitteilen und ich weise ihm die Richtung zu seiner vermeintlichen „Freiheit“. Der einzige Grund, mir diese Tatsache zu verschweigen, ist dass er mir diese Entscheidung egoistisch abnimmt. Er trifft eine Entscheidung für mich. Wer denkt nun In Besitzstrukturen?

nein, er trifft eine entscheidung für sich, die dich aber auch betrifft. ebenso wie deine entscheidungen in einer beziehung immer alle beide treffen. und ungeschriebene regeln, die von der anderen person aus uneinhaltbar sind, sind illusion und selbsttäuschung.
 
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