Der Steirer hat die Motivation für den Thread verstanden...
Ja, hat er. Darum war ich auch von Anfang an skeptisch, dass was daraus werden wird.
Ich bin jetzt doch schon einige Zeit in diesem langweiligen Forum, und da hat es einige gar nicht langweilige Diskussionen um sogenannte polyamouröse Beziehungen gegeben. Die meisten haben damit begonnen, dass die großen Vorteile dieser Beziehungsform aufgezählt wurden, und geendet haben sie in aller Regel damit, dass mehr oder weniger ausführlich begründet wurde, warum letztendlich nichts daraus geworden ist. Knapp auf deutsch: ich habe hier keine einzige solche Beziehung erlebt, welche dauerhaft gehalten hätte. Dabei lassen sich polyamouröse Beziehungen relativ eindeutig definieren, und bedürfen nur der Menschen, welche eine entsprechende Einstellung mitbringen.
Um wie viel schwieriger mag es sein, über eine Beziehungsform zu sprechen, welche eigentlich willkürlich definiert werden kann? Wo man praktisch alles und jedes zu einer offenen Beziehung erklären kann, selbst dann, wenn es so gut wie nichts mit Beziehung und schon gar nichts mit offen zu tun hat.
Ich fange schon mit dem Begriff der offenen Beziehung ned sehr viel an, und ich sehe keine wirkliche Möglichkeit, mich diesem Begriff zu nähern, wenn die wenigen Beispiele, welche bisher von Beteiligten gekommen sind, nicht wirklich auf eine offene Beziehung hinweisen. Wenn jemand im Jahr drei "Beziehungen" hat, lässt schon die zwangsläufig kurze Dauer an der Beziehung zweifeln, da ist es dann allerdings auch wurscht, ob sie offen oder sonst was ist.
Wenn der Bär auf die Frage, wie er mit seiner Partnerin seine offene Beziehung definiert, mit der Aufzählung aller Möglichkeiten antwortet, dann sagt das ja nix aus, außer dass er sich nicht festlegen will. Und da wiederum hoffe ich, dass es wenigstens intern eine konkrete Definition gibt, denn sonst wär's ein Gummiparagraf. Umgekehrt: ohne konkrete Definition fängst Du mit der Antwort überhaupt nix an.
Also wird's letztlich an der Frage der Definitionen scheitern. Wobei - möchte ich nur anmerken - man bei der Debatte über offene Beziehungen natürlich nicht darum herum kommt, auch die jeweiligen Definitionen der Treue zu hinterfragen, weil sonst hängt ja alles in einem luftleeren Raum.