Grundsätzlich denke ich, dass eine offene Beziehung sehr gute Chancen hat lange zu halten. Wenn beide ehrlich sind und es beide auch so wollen
Ich denke, offene Beziehungen haben genauso gute oder schlechte Chancen zu halten, wie das auch bei monogamen Beziehungen der Fall ist. So oder so muss es für die beiden Partner passen.
ich vermute die wenigsten Menschen sind wirklich für lebenslange Treue geschaffen.
Wie viele gehen irgendwann mal fremd?
Ich finde was bei einem Seitensprung am meisten verletzt, sind doch die Lügen
Ich kenne durchaus einige Menschen, denen ich zutraue, niemals fremdgegangen zu sein - und ein paar mehr, bei denen ich vermute, es würde nicht ans Tageslicht kommen (das ist dann zwar keine lebenslange Treue und objektiv betrachtet auch nicht sehr schön, aber die Beziehung hält mitunter doch recht lange). Umgekehrt kenne ich auch die eine oder andere offene Beziehung, die aus ganz banalen Gründen auseinandergegangen ist, oder weil vor lauter Offenheit der eigene Partner vernachlässigt worden ist, oder weil sich die Offenheit irgendwann dann als "wenn was besseres kommt, springe ich ab" entpuppt hat, oder weil sich die offene Beziehung beim tatsächlichen Ausleben als nicht ganz so erstrebenswert entpuppt hat, wie ursprünglich gedacht.
Fallstricke gibt es überall und zahlreich. Ein (statistischer) Vorteil von offenen Beziehungen ist, dass die Partner sich eher über ihre Wünsche ausgetauscht haben, als bei monogamen Beziehungen, die oft implizit vorausgesetzt werden. Da hätte es aber jeder in der Hand, das zu ändern.
Wichtig finde ich in so einer Situation dann bei einem Seitensprung immer zu verhüten
Das ist zwar letztendlich auch eine reine Vereinbarungssache, aber alles andere fände ich persönlich vollkommen indiskutabel.
Ich glaube aber wenn mein Partner jede Woche mit einer anderen Frau Sex haben will, das würde mir dann doch zu weit gehen.
Irgendwann bleibt dann in meinen Augen zu wenig übrig.
Man hat nicht beliebig viel Zeit, und auch wenn man oft das Gefühl hat, theoretisch alle Menschen lieben zu können - praktisch klappt das leider nicht. Einmal pro Woche erscheint mir beispielsweise auch schon zu viel, bei manchen polyamorösen Menschen (die sind mir ob ihres Zeitmanagements auch irgendwie suspekt, wenn ich ehrlich bin) klappt das aber wohl noch ganz locker.
Wenn man selbst nur Sex mit Gefühlen haben kann und nie ONS einfach zum Spaß hatte, wird es schwer sein das dann nachzuvollziehen
Dem möchte ich widersprechen. Ich habe
immer Sex mit Gefühlen (bzw. war's ansonsten ein Griff ins Klo), unabhängig davon, ob das jetzt mit meiner Freundin, einer besseren Bekannten oder mit einer Frau ist, die ich gerade eben erst kennengelernt habe. Gut, Abstufungen gibt es da natürlich reichlich, aber "nur so zum Spaß, ohne Gefühle" würde für mich eher die Assoziation von Selbstbefriedigung am Gegenüber wecken - aber auch beim Sex mit einer Unbekannten ist die Unbekannte für mich durchaus wesentlich.
* du kannst deinem partner in sex und erotik alles geben - alle spielarten, jedwede abwechslung - aber nicht die abwechslung im partner. denn das bist immer noch du! und oft ist es einfach nur der gusto auf jemanden anderen
Eben das. Jeder Mensch ist anders, bewegt sich anders, fühlt sich anders an - und dieses Entdecken eines Körpers kann einem der langjährige Partner logischerweise nicht bieten (dafür halt viele andere, mindestens ebenso schöne Dinge). Darauf möchte ich nicht verzichten müssen.
gegen menschen aus fleisch und blut hast du eine reale chance und kannst bestehen. gegen eine sehnsucht, ein wunschbild, ein erotisches verlangen und kopfkino nie
Das finde ich bedenklich: Wer sich in Kopfkino verliebt und nur deshalb seinen Partner verlässt, der würde das evt. auch für den Flasch des ersten Erlebens bei einem neuen Partner tun. Letztendlich möchte ich überhaupt nie eine
reale Chance gegen jemand anderen haben müssen; entweder bleibt meine Partnerin bei mir, das ist der erstrebenswerte Fall, oder sie tut das nicht. Um sie zu kämpfen, wie man oft hört, fände ich ebenso sinnlos, wie ich es uninteressant fände, wenn eine Ex-Partnerin versucht, um mich zu kämpfen.
Wenn jemand bestimmte Praktiken ausleben will, die der Partner aber nicht mag, kann das ja eine tolle Möglichkeit sein.
(wie zB Analsex oder man will man devot sein, der Partner ist aber nicht dominant, usw)
Höre, lese und erlebe ich zum Teil auch immer wieder, finde ich aber trotzdem originell. Sicherlich kann und wird es so sein, dass ich mit anderen Frauen andere Dinge mache, als mit meiner Partnerin - weil das andere Menschen sind und jeder kleine Unterschied, so wie ein einzelner Zug beim Schach, ein komplett anderes Spiel zur Folge hat. Ich bin aber noch nie auf die Idee gekommen, mir andere Frauen zu suchen, um
bestimmte Unterschiede zur aktuellen Partnerin erleben zu können. Auch wenn ich manche Dinge nicht mit ihr mache, vermissen würde ich sie deshalb auch nicht, es gibt ja hinreichend Ersatz.
Wenn ich Lust auf eine andere Person hatte, ging es mir aber nie um Praktiken.
Es ging um den Reiz des Neues, das Kribbeln, die Spannung... darum nicht zu wissen was passiert, zu flirten, usw.
Ja, genau das!
Ich denke mehr an eine Beziehung, in der der Partner der Partner ist. (Punkt)
Das wichtigere Wort in "offener Beziehung" ist ja auch die Beziehung - "offen" beschreibt lediglich einen Teilaspekt davon.
Eher würde ich vermuten es war früher zu verpönt, wäre nicht vorstellbar gewesen. Heute sind wir eben offener.
Glaube ich gar nicht - was sollen sich die Menschen im Kopf schon großartig geändert haben, und wenn man sich persönlich mit anderen unterhält, sind den meisten offene Beziehungen immer noch reichlich suspekt. Ich vermute eher, das Internet bietet mehr Chancen, sich anonym im größeren Kreis darüber auszutauschen - und so erfährt man heute eine Menge von dem, was früher auch schon stattgefunden hat, nur halt ohne es irgendwo kundzutun.