Partner verstorben

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interessant! denn oftmals ist es ja so, dass sterbende ganz bewusst angehörige aus dem zimmer schicken um was zu holen, heimschicken und komm morgen wieder sagen etc., wenn's spüren dass es soweit ist!
er war bis oben hin mit schmerzmitteln zugedröhnt. das war so ziemlich das einzige, was er noch klar artikulieren konnte. vielleicht hätte er das in dem moment auch getan, ich werde es nie herausfinden
 
Ich habe alle Beiträge gelesen und möchten allen, die ein Kind oder einen Partner verloren haben, mein tief empfundenes Beileid aussprechen. Bei denen, die einen Partner verloren haben, kann ich mitfühlen.
Bei denen, die ein Kind verloren haben, GsD nicht. Ich habe 2 Töchter und es ist die absolute Horrorvorstellung, dass sie vor mir gehen könnten.

Ich weiß, dass sie und auch meine 1. Frau wollen würden, dass ich weitertu - aber leicht ist was anderes.

Wie kann man mit so einem Verlust sein Leben halbwegs auf die Reihe kriegen?
Bei mir war es zum Einen das Kümmern um meine zwei, damals sehr jungen Töchter (3 und 6), nachdem meine 1. Frau plötzlich und unerwartet umkippte und in weiterer Folge einen Monat später hirntot verstarb. Sie kam nimmer zu sich.

Das war insofern hart, als dass ich einen Tag nach ihrem Umkippen 34 Jahre alt wurde und sie 3 Tage später 31. Gestern wäre sie 51 Jahre alt geworden. Ja, 20 Jahre her. Ich denke noch jeden Tag an sie. Sind es meine Töchter, ist sie es, die mich denken lässt? Ich weiß es nicht. Ich tu halt.

Es wird leichter werden, das weiß ich. Und doch ist es momentan fast unerträglich.
Ja, wird es. Mit der Zeit und der Entfernung vom Ereignis. Mir haben Freunde viel geholfen. Die hatten eine Tanke und da bin ich öfter hingefahren. Ich hatte kurz vor dem Tod meiner 1. Frau das Rauchen aufgehört und Alkohol trinken mal eingestellt. Geraucht hab ich gleich wieder. Alkohol hab ich noch 4,5 Jahre danach nicht getrunken. Trink ich so auch wenig. Neee: kein Alkoholiker gewesen. Einfach so aufgehört, um gesünder zu leben. Damit meine Frau lange Freude an mir hat, da ich zu dick bin, zu einen streßigen Job hatte und insgesamt ungesund lebte.
Ich lebe immer noch. Sie starb.


(hab die seltsame Gabe, in besonders schwierigen Situationen neben der tief emotionalen, verletzlichen Seite auch einen kühlen Kopf bewahren zu können)
Ja, die habe ich GsD auch gehabt bzw. besitze sie noch immer.


... und führe Gespräche mit den richtigen Menschen...
Das ist wichtig.

Auch wichtig: Zwiesprache mit dem Toten halten. Ruhig angefressen sein, weil der sich vertschüsst hat. Man darf auch schimpfen. Es ist alles iO, weil der/die ja sowieso weiß, dass es aus ohnmächtiger Trauer heraus geschieht.
Mir hat natürlich geholfen, dass ich Christ bin und an ein Leben nach dem Tod glaube. Natürlich hab ich auch mit Gott gehadert, weil er meine Frau hat sterben lassen und ned mich.

Im Nachhinein und im Rückblick habe ich sogar Positives aus dem Tod meiner 1. Frau finden können. Hat mit dem Durchsetzen von meiner Erziehungsart bei meinen Töchtern zu tun. Meine 1. Frau war sehr in ihre Stammfamilie involviert und einiges, was ich für meine Kids sinnvoll fand, war so leichter durch zu setzen. Aber ja: wenn ich es mir hätte aussuchen dürfen, hätte ich auf das Positive verzichtet.

Ich bin mittlerweile das 3. Mal verheiratet. Eine Scheidung gab es auch zwischenrein. Da ist die Trennung ganz anders. Kein Vergleich zum Tod des Partners. Ich bin heute sehr glücklich, ua auch darüber, dass meine 3. Frau versteht, dass ich noch an meine 1. Frau denke. Die ist nicht eifersüchtig wie es meine 2. Frau teilweise war.

Wer wen verloren hat, darf trotzdem glücklich sein. Darf trotzdem lachen. Es gibt nichts, was man sich versagen sollte. Der Verstorbene hätte das ned gewollt. Man hat eh seine Trauerzeiten und die Zeiten des Lächelns.
 
Wenn, wie im geschilderten Fall die Ärzte sagen, man soll nach Hause gehen, dann befolge ich jedenfalls den Rat.

ich hätt dich nicht so eingeschätzt, dass du nicht den Rat eines Arztes auch hinterfragst. - Ich täts machen, genauso wie ich ALLE Ratschläge mal kritisch betrachte.

Mich könnt der Arzt in dem Fall .
 
am besten wie die indianer tun: blick in den himmel, feststellen dass heut ein guter tag zum sterben ist, in den wald gehen und selbiges auch machen ... :D

Die Wikinger(häuptling) sind min Schiff allanich aufs Meer rausgfahren. - die Option ham wir aber net, und a Neugeborener schon gar net.
 
interessant! denn oftmals ist es ja so, dass sterbende ganz bewusst angehörige aus dem zimmer schicken um was zu holen, heimschicken und komm morgen wieder sagen etc., wenn's spüren dass es soweit ist!

Ev weil es ihnen peinlich ist, die Schwäche zu zeigen. So wie der Indianer denst zerst grad erwähnt hast, keiner soll zuschaun.
 
ich hätt dich nicht so eingeschätzt, dass du nicht den Rat eines Arztes auch hinterfragst. - Ich täts machen, genauso wie ich ALLE Ratschläge mal kritisch betrachte.
Mich könnt der Arzt in dem Fall .

Was ist die Alternative? Stunden-Tage-Wochen vor oder im Sterbezimmer campieren und sich selber auch fertigmachen? Damit wir uns nit falsch verstehen: einen schwerkranken Angehörigen im Spital besuchen, wird wohl jeder einmal. Aber um aufs Sterben zu warten, nein danke.
 
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Ich weiß, dass sie und auch meine 1. Frau wollen würden, dass ich weitertu - aber leicht ist was anderes.

das hört man oft.... seids net traurig usw... ich denke, dass ist die Hilflosigkeit des Sterbenden in der Situation. Was soll man da auch gross gscheites sagen? Denkts jedes Jahr zu Allerseelen an mich? Streitets net um die Erbschaft?
 
Was ist die Alternative? Stunden-Tage-Wochen vor oder im Sterbezimmer campieren und sich selber auch fertigmachen?

das, was ich zuerst gesagt habe. Ich wär halt im Spital blieben, bis es vorüber ist, im Bewusstsein, dass ich ihm wenigstens den Dienst erwiesen hätt, wenn ichs schon nicht ändern kann.
 
Ich habe meiner Frau in ihren letzten Minuten die Hand gehalten.

Und ja, ich würde es wieder tun.
 
Vielleicht aber den Menschen, der dich liebt und hält und begleitet?

keine ahnung, bin ja noch nie g'storben! (zumindest weiß ich nix davon :D) kann's nur im falle von krankheit beurteilen und da leide ich lieber für mich allein dahin!

denke mal dass beim sterbenden sein, dient oftmals mehr dem überlebenden für sein seelenheil als dem, der das zeitliche segnet!
 
Der Vater eines Freundes ist vor ein paar Jahren im hohen Alter gestorben, ein harter, erfolgreicher Mann. Als es soweit war, war er froh , dass der Sohn bei ihm war.
 
das hat meines erachtens nichts mit hart oder sonstwas zu tun, ob man allein sein möchte oder ned!
 
Sah ja leider bereits eine ganz beträchtliche Anzahl Menschen sterben.Den Wunsch allein zu sein hätte ich jetzt bei keinem bemerkt.
Aber schliesse es nicht aus.hineinsehen kann man in die meisten Menschen nicht
 
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Ich hab das gemacht eine zeitlang. Und alle wollten Begleitung.
Es ist nicht zu verachten, wie viele traumatisierte Mütter im Nachhinein trauern, weil sie ihr sterbenden/ totes Kind nicht im Arm halten durften.
In halbwegs normalen Stationen schickt dich niemand mehr nach Hause und das Baby bleibt zum Sterben im Spital.
Im ersten Moment klingt es erlösend, doch das kommt oft wie eine Peitsche. Das ist jetzt auch kein Geheimnis in der Psychologie.
Wobei bei bei Senioren das Sterben oder nach schweren Krankheiten ein Prozess ist, auf den man sich vorbereiten kann.
Was ganz anderes natürlich als wie bei einem Unfall oder unvorbereitet bei einer Geburt.
 
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