Partner verstorben

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Um mal festzuhalten dass meine Sichtweise(wie jede andere auch) nicht die alleinig gültige ist.
Einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben(meine Mutter) wählte genau den umgekehrten Weg.
Sie war die letzten Monate Ihres Lebens bei uns.Es ging ihr nicht besonders aber sie schien auch nicht schwer krank.
An einem Mai Wochenende beschlossen wir nach Wien zum Derby zu fahren(war jenes bei dem es vor ein paar Jahren einen Platzsturm gab)
Normalerweise wäre meine Mutter mitgefahren.Zwar seit einigen Jahren nicht mehr ins Stadion aber Wien im Mai liess sie sich normal nicht entgehen.
Diesmal sagte sie allerdings .Ich bin etwas müde fahrt nur alleine.
Als ich am Sonntag heimkam.(Anm:allein kinder waren noch essen)
fing ich schon im Vorraum ganz aufgeregt zu erzählen an was vorgefallen war. Merkte aber dann als keine Antwort kam dass meine Mutter auch nicht mehr antworten wird.
Sie lag ganz friedlich da.und war tot.Sie hatte ganz bewusst da bin ich mir sicher einen Zeitpunkt gewählt bei dem sie allein war.
Ich bin mir deswegen so sicher weil sie mir auch im Tod noch ein Zeichen gab,dass es schon passt so wie es ist.
Sie hatte wohl das ansteckenstste zufriedene Lächeln das ich je gesehen habe.und dieses Lächeln nicht irgendeine verzogene Fratze war jetzt auch in ihrem letzten Lebensmoment in ihrem Gesicht.
Klar es ist ein schrecklicher Moment gewesen.Aber sie zeigte mir mit ihrem letzten Atemzug noch ,dass sie bereit war zu gehen
 
Klar es ist ein schrecklicher Moment gewesen.Aber sie zeigte mir mit ihrem letzten Atemzug noch ,dass sie bereit war zu gehen
Ich war lange bei der Rettung und habe zahlreiche dieser Gesichter gesehen, es war irgendwie schön und wurde von den Angehörigen zumeist auch wahrgenommen.
 
mei mama hot suizid (ersticken im auto mit obgase) begaungen,ois i 4woar.daunk joahrelaunger therapie hob i des veroarbeitn kinna. sie woar krebskraunk,zwa klane kinder,krankenschwester u mittn im hausbau. ihr diagnose woar geheim. sie hot olles geplant. hot de letztn wochn nu genutzt u jedes wichtige familienmitglied besucht (bis noch tirol gfoahrn),unsere kizi umgstellt u sich nochts aus dem haus gschichen u sich an einem geheimen flußplatzerl erlöst.
...
heuer sind es 36j... es gibt keinen tag,wo i net an sie denk.
ich hab babies und kinder in den tod begleitet. ein geheimrezept f die trauer gibt es nicht. zeit u sich helfen lassen (offene ohren von familie u freunden,ablenkung,trauergruppen, medikamentöse hilfe bzw. gesprächstherapie).mehr kann i nach über 20 berufsjahren kaum sagen.
 
mei mama hot suizid (ersticken im auto mit obgase) begaungen,ois i 4woar.daunk joahrelaunger therapie hob i des veroarbeitn kinna. sie woar krebskraunk,zwa klane kinder,krankenschwester u mittn im hausbau. ihr diagnose woar geheim. sie hot olles geplant. hot de letztn wochn nu genutzt u jedes wichtige familienmitglied besucht (bis noch tirol gfoahrn),unsere kizi umgstellt u sich nochts aus dem haus gschichen u sich an einem geheimen flußplatzerl erlöst.
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heuer sind es 36j... es gibt keinen tag,wo i net an sie denk.
ich hab babies und kinder in den tod begleitet. ein geheimrezept f die trauer gibt es nicht. zeit u sich helfen lassen (offene ohren von familie u freunden,ablenkung,trauergruppen, medikamentöse hilfe bzw. gesprächstherapie).mehr kann i nach über 20 berufsjahren kaum sagen.

Besser spät als nie.. :zweisam:
 
Ich war 16 als mein über alles vergötterte Vater starb, von heute auf morgen bei einem Autounfall.
Die Familie saß beieinander und hat geklagt, geweint und getrauert.
Ich habe das nicht ausgehalten, habe mein Pferd gesattelt und bin in den Wald geritten, stundenlang.
Meine Familie war entsetzt, aber ich wollte allein mit meiner Trauer und meinen Gedanken sein.
Sie haben es mir lange Zeit übel genommen, dass ich in so einer Situation an das Reiten denken konnte, dabei ging es mir gar nicht darum, aber die haben das nicht verstanden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sie haben es mir lange Zeit übel genommen, dass ich in so einer Situation an das Reiten denken konnte, dabei ging es mir gar nicht darum, aber die haben das nicht verstanden.

Jeder muss so damit umgehen wie er es für sich am besten empfindet.

Ich bin am 2. oder 3. Tag nach dem Tod meiner Frau auch wieder zum Stammtisch gegangen... vom daheim rumsitzen wäre sie ja auch nicht zurückgekommen.

Haben auch nicht alle verstanden...
 
... bin am nächsten Tag abends täglich wieder ins FitnessCenter gegangen, um mich auszupowern .... mit Übungen, die er für mich ein paar Tage zuvor zusammengestellt hat...
obs alle verstanden haben? k.A., und sowas von egal .... mir hats ziemlich gut getan!
 
Ich war 16 als mein über alles vergötterte Vater starb, von heute auf morgen bei einem Autounfall.
Die Familie saß beieinander und hat geklagt, geweint und getrauert.
Ich habe das nicht ausgehalten, habe mein Pferd gesattelt und bin in den Wald geritten, stundenlang.
Meine Familie war entsetzt, aber ich wollte allein mit meiner Trauer und meinen Gedanken sein.
Sie haben es mir lange Zeit übel genommen, dass ich in so einer Situation an das Reiten denken konnte, dabei ging es mir gar nicht darum, aber die haben das nicht verstanden.

Jeder sollte für sich persönlich so trauern dürfen wie es für ihn am Besten ist . Jeder verdaut seinen Kummer und Schmerz anders.
 
Finde es super dass du dieses Thema erstellt hast .
Denke dass es auch anderen in einer ähnlichen Lage helfen kann.
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute.
 
Auf jeden Fall. Nur, dass schreiende klageweiber, jemanden, vor allem wenn man nicht sehr jung ist, stark verunsichern, verstehe ich auch.
Ich widerspreche zwar jetzt etwas meinem vorangegangen Post in dem ich meinte jeder soll trauen dürfen und können wie er/sie es braucht, aber ich muss diese Aussage etwas einschränken.

Als mein Onkel plötzlich verstarb hat seine aufgesetzt (leider wahr) aufgelöste und völlig hysterische Lebensgefährtin die Trauerfeier sehr gestört. Weniger durch ihre Lautstärke sondern mehr dadurch, dass sie sich mit ihrer Trauer in den Mittelpunkt gerückt hat (ich zitiere: niemand hat so einen Verlust erlitten wie sie“) während meine Oma danebenstand und nicht fassen konnte ihr Kind begraben zu müssen.
Bei all der Trauer und Nachsicht in einer derartigen Situation waren wir über ihre Pietätlösigkeit dermaßen schockiert und erschüttert, dass es uns alle in unserer eigenen Trauer gestört hat.
 
Ich widerspreche zwar jetzt etwas meinem vorangegangen Post in dem ich meinte jeder soll trauen dürfen und können wie er/sie es braucht, aber ich muss diese Aussage etwas einschränken.

Als mein Onkel plötzlich verstarb hat seine aufgesetzt (leider wahr) aufgelöste und völlig hysterische Lebensgefährtin die Trauerfeier sehr gestört. Weniger durch ihre Lautstärke sondern mehr dadurch, dass sie sich mit ihrer Trauer in den Mittelpunkt gerückt hat (ich zitiere: niemand hat so einen Verlust erlitten wie sie“) während meine Oma danebenstand und nicht fassen konnte ihr Kind begraben zu müssen.
Bei all der Trauer und Nachsicht in einer derartigen Situation waren wir über ihre Pietätlösigkeit dermaßen schockiert und erschüttert, dass es uns alle in unserer eigenen Trauer gestört hat.
Das meinte ich ja damit.
 
Ich bin am 2. oder 3. Tag nach dem Tod meiner Frau auch wieder zum Stammtisch gegangen... vom daheim rumsitzen wäre sie ja auch nicht zurückgekommen.

Haben auch nicht alle verstanden...
Verstehen schon, weil ich denke dass es zumindest für mich der beste Weg wäre. Ablenkung, Aufgaben, die du erfüllen musst. Das hat nichts mit verdrängen zu tun, man beschäftigt sich zwangsläufig mit der Trauer. Nur hoffentlich nicht ausschließlich. Ein paar Momente der Ablenkung, wo man vielleicht nicht nur daran denkt, sind sicher viel wert. Ich weiß nur, mein Drang wäre wohl eher mich zu verkriechen.
 
Hallo
Bein beileid

Für dich gehts weiter
Ich wünsche dir viel glück in dein restliche leben ohne deine parter :(
 
Meine Familie war entsetzt, aber ich wollte allein mit meiner Trauer und meinen Gedanken sein.
Sie haben es mir lange Zeit übel genommen, dass ich in so einer Situation an das Reiten denken konnte, dabei ging es mir gar nicht darum, aber die haben das nicht verstanden.
Ich finde aber genau diese Entscheidung von dir sehr gut - Trauerbewältigung ist etwas sehr persönliches und damit sollte man das richtige tun! Es ist natürlich schwer immer zu wissen was das Richtige ist - ich bin aber der Meinung das die - vor allem - spontane Intuition eben das Richtige für dich ist! Und das Gespräch untereinander kann da etwas warten!
In dieser Situation darf man dann aber auch nicht böse auf eventuell etwas verwirrend Reaktionen von anderen nahen Angehörigen sein und danach alles aufklären - soweit möglich!
 
Ich finde aber genau diese Entscheidung von dir sehr gut - Trauerbewältigung ist etwas sehr persönliches und damit sollte man das richtige tun! Es ist natürlich schwer immer zu wissen was das Richtige ist - ich bin aber der Meinung das die - vor allem - spontane Intuition eben das Richtige für dich ist! Und das Gespräch untereinander kann da etwas warten!
In dieser Situation darf man dann aber auch nicht böse auf eventuell etwas verwirrend Reaktionen von anderen nahen Angehörigen sein und danach alles aufklären - soweit möglich!
Die Reaktionen sind unterschiedlich.manches verarbeitet man erst viel später.Als mein Vater beispielsweise starb war ich ein kleines Kind.
Verarbeitet hab ichs nicht wirklich.Es fiel nur vielen (auch heute) auf wiesehr ich immer die (väterliche)irische Seite betont habe.
Wohl da ich zwar die beste Mama der Welt hatte aber doch der Vater fehlte.
Wirklich gesund zu trauern begann ich erst 2017.
Da besuchte ich erstmals die Stelle an der er 1975 abgestürzt ist.

Wie man trauert bzw was einem gut tut/Respekt vor den toten zeigt.Tja das wird bei jedem verschieden sein.was andere davon halten ist zweitrangig.
Sie gehen wie das sprichwort sagt nicht in meinen Schuhen
 
Ich möchte jetzt bewusst hier in diesem so bereichernden wenn auch sehr traurigem Thread die andere Seite dieses Zeitpunktes ansprechen - meine Eltern sind mittlerweile 92/87 und erfreuen sich bester Gesundheit - wir sind leider durch das Leben räumlich etwas getrennt worden und ein persönliches Treffen ist eher selten der Fall!
Bereits vor vielen Jahren hat meine Mutter dann die legendäre Aussage gemacht: Mich interessiert nicht ob ihr später einmal im Jahr (Anm. - so wie bei den Großeltern) an meinem Grab steht, ich wünsche mir einmal zumindest pro Jahr ein Familientreffen und es ist sagenhaft - trotz unterschiedlicherichster weitest verweigerter Arbeitsplätze und Arbeitszeiten sind bei diesem Event alle Anwesend - mittlerweile 4 Generationen!

Lebt die Familie, Beziehungen, Freundschaften - ihr habt euch danach weniger vorzuwerfen!
 
:up:
... ihr habt euch danach weniger vorzuwerfen!
Ich bin auch schon der Einzige, der mir was vorwerfen darf. ;) Niemand sonst. Weil keiner in meiner Situation war oder heute ist. Meinung kund tun? Jederzeit. Kritisieren? Wenn man es behutsam macht, geht auch das. Aber Vorwürfe haben so was dabei, gegen das man machtlos ist und was man in aller Regel auch nicht beeinflussen konnte.
.
Man lernt seine Freunde kennen. Von mir haben sich nach dem Tod meiner 1. Frau Leute abgewendet, von denen ich dachte, dass es Menschen/Freunde in meinem Leben waren. Und andere, die ich als "Leut´" bezeichnete, kamen wie aus dem Nichts und wurden zu Menschen.
 
:up:
Man lernt seine Freunde kennen. Von mir haben sich nach dem Tod meiner 1. Frau Leute abgewendet, von denen ich dachte, dass es Menschen/Freunde in...


Die Erfahrung habe ich auch gemacht... sie war die beste Freundin meiner Frau... der Kontakt brach von ihrer Seite wohl ab...

Nach einem Jahr sah ich ihren Mann zufällig im Wirtshaus... sagte "Hallo"... er hielt sich die Hand vor Augen und ging wortlos an mir vorbei...

Ich frage mich nur warum... :cry:
 
Ich frage mich nur warum... :cry:
Ich habe mir sagen lassen, dass manche Menschen mit dem Tod nichts anfangen können und nicht wissen, wie man danach mit der/dem Zurückgebliebenen umgeht. Die Frage "Wie geht´s?" ist ja nu meistens ned so DER Burner. Aber besser wie Straßenseite wechseln oder Augen bedecken isse allemal. Oder einfach die Wahrheit sagen "Du, ich hab keinen Tau, was ich sagen oder tun könnte, will Dich aber nicht allein lassen - wie tu ich?" und man hat einen Anknüpfungspunkt.

Aber ja: bringen manche ned zusammen.

Frauen, die vorher bei uns ein und aus gingen, kamen nimmer. Wahrscheinlich die Angst, dass ich, da ja nun unbeweibt, alles anspringe, was freiwillig zur Tür reinkommt. Die Wahrheit ist anders, aber das interessiert von denen keine/n.
 
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