Notbremsassistent macht bestenfalls bei einem 2-spurigen Fahrzeug Sinn.
erste Modelle mit ABS am elektrisch gebremsten Vorderrad sind gerade angekündigt (Xiaomi).
ABS ist aber schon bei Fahrrädern kein Thema = wer das mit dem Vorderrad nicht kapiert, den legts eben mal bei Regen+Laub o.ä. auf (wofür es nicht einmal eine Bremsung braucht) und danach geht er der Situation aus dem Weg.
Kernproblem ist doch bei ALLEN beräderten Verkehrsteilnehmern, daß _ein_ Teil für das kinematische Verhalten kein Grundverständnis hat, geschweige denn sich gefahrlos and Bremsen, Kurvenverhalten, speziell dann bei einspurigen: schnelle Spurwechsel (Schienenstraßen!!!) und erst recht Notbremsung herantasten können.
Diese Teilnehmer schleichen dann entweder Zeit ihres Lebens auf der Straße mit dem für sich noch beherrschbaren Tempo dahin, oder aber provozieren fallweise für sich+umgebende Teilnehmer Schrecksekunden und in beiden Fällen üble Nachrede.
Jene, die am lautesten über andere Meckern, sind gemeinhin solche, die schon länger mit ausschließlich IHREM idealisierten Fahrzeug der Wahl unterwegs sind, und den Alltag ihrer Feindbilder gar nicht (mehr) kennen:
- Für jene vielleicht 5%, die zufällig 95% ihrer Wege per pedes+Öffis erledigen können, sind alle Indivualmotorisierten sowieso Geld- und Umwelt-vernichtende Masochisten und Soziopathen, die gefälligst ins Zentrum zu ziehen haben
- im anderen Extrem haben wir die Autofahrer, die aus Reflex (um nicht zu sagen Prinzip) einsteigen, weil die teure Karre nunmal schon herumsteht und Fixkosten verursacht. Aus ihrem Schutzpanzer heraus betrachten sie die Straßen als das von ihnen bezahlte Eigentum und alle unmotorisierten (=keine Kfz-Steuer) als Parasiten
Dieses Verhalten ist relativ unabhängig davon, ob ihre Wege tatsächlich auch mit anderen Mitteln bewältigbar wären - die Asozialität steigt eher proportional mit der Motorisierung
Nicht zu vergessendes Detail: Berufsfahrer aller Art, Taxi, Transporteure, Handwerker im Kastenwagen, Blitzzusteller, klassische Chauffeure/Fahrtendienste. Wer den ganzen Tag + für sein Einkommen auf der Piste ist, erlernt eher geduldige Kooperation - und verdient sie umgekehrt sowieso.
- Motorradfahrer teilen sich in pragmatische (oft + stadttaugliche) Rollerfahrer und jene mit sportlicherem Hintergrund + ungeduldigterem Gehabe auf. Immerhin sind sie jenseits der Mopedklasse keine rollenden Bremsen oder Hindernisse.
- Radfahrer decken die breiteste Spanne ab, von Kindern bis Omas, vom gemächlichen Lastenradler über den früher routinierten und ortskundigen (inzwischen aber zunehmend behäbigen Futterlieferdienst-) Fahrradboten, hin zu den trainierten Sportlern, denen auch beim Tempo der Wiener Lände nicht die Luft ausgeht.
Außerhalb der Ballungsgebiete sind die Reibereien überschaubar.
Aber: Ein Teil läßt sich über das zunehmend karikaturisierte Radwegenetz der größeren Städte kanalisieren, andere erarbeiten sich neben einem beachtlichen Tempo massive Kenntnisse bzgl. Durchzugsstrecken, Schleichwegen und großzügiger Tageszeiten-adaptiver Routenplanung für minimale Reibung mit dem Rest.
- die Elektroroller sind so ein Phänomen, das sich erst einpendeln muß. In DE sind sie willkürlich (oder Mama Staat hat ja sooolche Angst um euch!!!) auf 20km/h begrenzt .... eine Begrenzung, die je nach Modell binnen 2min ausgehebelt werden kann, und 25 sind dann auch nicht die technische Obergrenze.
In der Praxis haben wir es einerseits mit jugendlichen Chaoten zu tun, von denen genügend die Leihroller mißhandeln und sich um genau nix scheren (zu zweit fahren ist da normal), sodaß selbst die robusten Modelle nur 3 Monate (!!!) halten.
Dann haben wir die Privatnutzer, deren Profilbreite ich noch nicht abschätzen kann, aber ein offensichtlicher Teil rekrutiert sich aus modernen (oh Gott ... wie red ich...) jungen Leuten, die ihren Scooter wirklich neben Handy und Notebook und ihren Unterlagen im Rucksack als vergleichsweise günstiges Lifestyle-Element pflegen, ohne das ihr (punkto Zeit und Ort) flexibler Tagesplan nicht funkionieren würde.
Jede Gruppe tendiert, wenn sie nicht regelmässig zwischen zumindest 2 Mobilitätsvarianten wechselt, einen Tunnelblick.
Wenig hilfreich ist nun der Drang der Grünen, rein ideologisch getrieben + mit der Holzhammermethode die Statistik der "Radwegekilometer" jährlich spektakulär zu pushen, und wenn es sich nur auf gestrichelte Makulatur gegen Einbahnstraßen handelt. SOOOO schafft man Probleme und beschuldigt dann auch noch die mutwillig geschädigten, während man für echte, effiziente Durchzugsrouten (Wientalhighway und Donaukanal sind unsägliche Fleckerlteppiche, der Rest weitgehendes Flickwerk) eigentlich kaum Konzepte, geschweige denn Umsetzungen hat.
Alle per Auto geht nicht - die Straßen sind jetzt schon am Limit.
Aller per Öffis ... der Alltag würde zusammenbrechen, weil, selbst beim besten Willen und Ausbau, ein Großteil nicht mehr rechtzeitig ans Ziel käme oder dafür unangemessen viel Freizeit für die Wege abzwacken müsste.
Alle per Fahrrad und Scooter ... haben Grenzen was die Distanzen betrifft (5-15km würd ich mal sagen), Wetter und Jahreszeiten sowieso.
Motorräder ... naja, wir wissen, wie es in Südostasien + China zugeht.....
Man muß auch einmal klar formulieren: es KANN NICHT das "one size fits all"-Mobilitätskonzept geben = es MUSS IMMER eine Mischung sein, sowohl für den Einzelnen (und wenn es einmal die Woche ein Fußmarsch ist) als auch für Gruppen die eben unterschiedlichste Anforderungen haben. Man wird von der Realität auf die gemeinsame Verkehrsfläche gedrängt, weil die Städteplanung die Entwicklungen nicht vorhersehen konnte, sowie Preisentwicklung und Notwendigkeit anderer sogenannter Funktionsflächen der Umwidmung zu getrennten Wegen massive Grenzen setzen.
Deshalb Forderung + Appell: Selbst mal die angefeindeten Alternativen austesten und einige Tage "kosten" und DANN einen Dialog ohne gegenseitigen Groll starten.
Ah ja ... Idioten ohne Bewußtsein für die notwendige Kooperation und Benehmen darf man ruhig offen, ruhig und bestimmt auf Fehlverhalten hinweisen.