Schockstarre bei den Volksparteien ?

Mitglied #200286

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Männlich Hetero Ungarn (8430) Dieser Benutzer hat 12 Checks
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Mit großer Verwunderung beobachte ich als deutscher Staatsbürger die politische Landschaft in Österreich.
Ich verstehe einfach nicht wie die einstmals größten Volksparteien sich von einer rechtspopulistischen Partei dermaßen
vorführen lassen.
Politik unterliegt immer Veränderungen, im globalen Wettbewerb sind Politiker gefragt welche die Welt so verstehen wie sie ist, nicht wie es den Parteiprogrammen von 1970 gepaßt hätte.
Warum tut sich da nicht ? ÖVP , die ewigen Verzögerer, SPÖ , eine Ansammlung fantasieloser Gewerkschafter, die Grünen:fragezeichen:, unausgegorene Konzepte mit Fundis überlagert.
Statt sich um das Land zu kümmern, werden Pfründe gesichert und Seilschaften gepflegt.
Parteien der Zeit anzupassen ist nicht einfach, siehe SPD der Umbau dauert schon fast 20 Jahre.
Aber den politischen Versagern ( ist ja oft genug bewiesen ) immer mehr Wähler zuzuspielen weil man sich nicht modernisieren und attraktiv machen kann ?
Irgendwie unglaublich und verantwortungslos.
 
dann solltest du die Probleme deines eigenen Landes beobachten statt sich über uns Gedanken zu machen
 
dann solltest du die Probleme deines eigenen Landes beobachten statt sich über uns Gedanken zu machen

Auch wenn ich nicht in Deutschland, sondern in Österreich und Ungarn lebe beobachte ich ads interessiert.
Es gibt Menschen die schauen halt über den Tellerrand.
Bin froh das ich nicht so eingeschränkt bin wie Du.:winke:
 
Statt sich um das Land zu kümmern, werden Pfründe gesichert und Seilschaften gepflegt.

so schnell wirst du sie ja nicht los. die sind überall: sozialpartnerschaft (arbeiterkammer, wirtschafskammer), haben ihre leute überall sitzen in den ministerien. vwgh, vfgh.......

das krebsgeschwür der korruption sitzt ziemlich tief.....
 
Mit großer Verwunderung beobachte ich als deutscher Staatsbürger die politische Landschaft in Österreich.
Ich verstehe einfach nicht wie die einstmals größten Volksparteien sich von einer rechtspopulistischen Partei dermaßen
vorführen lassen.
Politik unterliegt immer Veränderungen, im globalen Wettbewerb sind Politiker gefragt welche die Welt so verstehen wie sie ist, nicht wie es den Parteiprogrammen von 1970 gepaßt hätte.
Warum tut sich da nicht ? ÖVP , die ewigen Verzögerer, SPÖ , eine Ansammlung fantasieloser Gewerkschafter, die Grünen:fragezeichen:, unausgegorene Konzepte mit Fundis überlagert.
Statt sich um das Land zu kümmern, werden Pfründe gesichert und Seilschaften gepflegt.
Parteien der Zeit anzupassen ist nicht einfach, siehe SPD der Umbau dauert schon fast 20 Jahre.
Aber den politischen Versagern ( ist ja oft genug bewiesen ) immer mehr Wähler zuzuspielen weil man sich nicht modernisieren und attraktiv machen kann ?
Irgendwie unglaublich und verantwortungslos.

Ich glaube da hast du einen Faktor vergessen, die österreichische Mentalität. Es liegt nicht nur an den Parteien sondern auch an unserer Mentalität, dass die einst großen Parteien nicht in der Lage sind, sich anzupassen. Die FPÖ tut sich leicht, solange sie keine Regierungsverantwortung hat, denn wenn sie die einmal hat, leidet sie darunter so wie die anderen Parteien. Es ist bei uns seit Ende der 70iger Jahre bis auf eine Ausnahme eher so, dass die Regierungsparteien verlieren und die Opposition dazugewinnt.

Das die Parteien es ihrem gesamten Klientell immer recht machen wollen, liegt denke ich auch an unserer Mentalität unter dem Motto "Dass kann man ja nicht machen" und "Es wird schon irgendwie gehen", bleibt eigentlich von einer notwendigen Reform nur mehr ein "Reförmchen" übrig. Das Hilft natürlich den Parteien nix und die kleinen Fuktionäre sind auch angefressen, wenns bei den Wahlen den Blödsinn den die Parteispitze austüfftelt vertreten darf obwohl sie selber nicht damit einverstanden sind.

Es ist ein Teufelskreis und die ehemaligen großen Parteien halten sich selbst künstlich darin gefangen. Wo das hinführen wird? Keine Ahnung, die Zukunft ist nur schwer vorherzusehen :schulterzuck:

so schnell wirst du sie ja nicht los. die sind überall: sozialpartnerschaft (arbeiterkammer, wirtschafskammer), haben ihre leute überall sitzen in den ministerien. vwgh, vfgh.......

das krebsgeschwür der korruption sitzt ziemlich tief.....

Ich finde die Sozialpartnerschaft im Prinzip sehr gut aber natürlich macht es das auch leichter die Posten mit Parteimitgliedern zu besetzen. Aber ich finde unsere Kammern immer noch besser als keine zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich verstehe einfach nicht wie die einstmals größten Volksparteien sich von einer rechtspopulistischen Partei dermaßen
vorführen lassen.

die lassen sich nicht vorführen, die führen sich selber vor. die antwort hast ja selbst schon geschrieben.

ÖVP , die ewigen Verzögerer, SPÖ , eine Ansammlung fantasieloser Gewerkschafter, die Grünen, unausgegorene Konzepte mit Fundis überlagert.
Statt sich um das Land zu kümmern, werden Pfründe gesichert und Seilschaften gepflegt.
 
Wir sind halt am balkan... da is das so...
Und pfründe haben auch was gutes... so muss sich unser bundesheinzi nicht suf a stelzn und a bier von an filmemacher einladen lassen, bei uns gehts halt aufs spesenkonto von der gewerkschaft
 
Mit großer Verwunderung beobachte ich als deutscher Staatsbürger die politische Landschaft in Österreich.

mir gehts als schweizer ähnlich. was mich dabei am meisten erstaunt: welche figuren hierzulande in öffentlichen positionen ganz nach oben "gespült" werden. wenn man sich da mal ein paar "gustostückerl" an "fähigen" menschen in der regierungsriege anschaut: norbert der zivi darabos, doris die eigenständige bures, maria die heillige rauch-kallat, bandion-ortner (von der weiß ich weder den vornamen, noch mag ich nachschauen), michael der charismatische spindelegger, stefan die sonne petzner, uwe the game scheuch, gerhard das schild dörfler, barbara die gebärmutter rosenkranz, heinz guten morgen fischer, karlheinz die homepage grasser (oder karlheinz der schöne? oder karl heinz die bundeswohnung? oder karlheinz julius?) werner das inserat faymann, frank der antwortende stronach, laura niko rudas... das traurige ist: diese reihe ließe sich noch weit fortsetzen und eine müsste dann doch in der tat auch noch erwähnt werden: monika die abgeordnete lindner. charismatische politiker, mit gestaltungswille, denen man abnimmt, dass sie wirklich etwas bewegen wollen und auch eine vision davon haben, wie österreich in zehn jahren aussehen soll, sind halt leider fast nur bei den blauen zu finden.
 
hat man in deinen augen als ausländer kein recht auf eine politische meinung?

Ja so Motschgeranten die den anderen mal präventiv den Mund verbieten wollen :mad: sind mir auch die Liebsten :haha:... für andere Gedanken ists heute echt schon zu spät, also ne, heute, im Sinne von heute schon, werd ich vielleich auch bissi Senf dazgeben ;)

:winke: an alle Lieben hier!

 
mir gehts als schweizer ähnlich. was mich dabei am meisten erstaunt: welche figuren hierzulande in öffentlichen positionen ganz nach oben "gespült" werden. wenn man sich da mal ein paar "gustostückerl" an "fähigen" menschen in der regierungsriege anschaut: norbert der zivi darabos, doris die eigenständige bures, maria die heillige rauch-kallat, bandion-ortner (von der weiß ich weder den vornamen, noch mag ich nachschauen), michael der charismatische spindelegger, stefan die sonne petzner, uwe the game scheuch, gerhard das schild dörfler, barbara die gebärmutter rosenkranz, heinz guten morgen fischer, karlheinz die homepage grasser (oder karlheinz der schöne? oder karl heinz die bundeswohnung? oder karlheinz julius?) werner das inserat faymann, frank der antwortende stronach, laura niko rudas... das traurige ist: diese reihe ließe sich noch weit fortsetzen und eine müsste dann doch in der tat auch noch erwähnt werden: monika die abgeordnete lindner. charismatische politiker, mit gestaltungswille, denen man abnimmt, dass sie wirklich etwas bewegen wollen und auch eine vision davon haben, wie österreich in zehn jahren aussehen soll, sind halt leider fast nur bei den blauen zu finden.

hehe, das war mal eine coole auflistung, musste ziemlich schmunzeln als ich da durchgelesen habe.

In einem Punkt widerspreche ich allerdings: Es gibt neuerdings die NEOS als Alternative, die durchaus einige schweizerische Prinzipien hochhalten. Sie müssen sich zwar erst mal auf längere Sicht beweisen, aber das Programm klingt vielversprechend.
 
Es ist bei uns seit Ende der 70iger Jahre bis auf eine Ausnahme eher so, dass die Regierungsparteien verlieren und die Opposition dazugewinnt.

das ist ja überall immer wieder so. einmal triffts die großen parteien und einmal die kleinen (siehe grad fdp in D)

es gibt aber in der tat ein paar dinge, die mir auffallen, die hierzulande abgesehen von systemunterschieden wesentlich anders sind als in deutschland und der schweiz:

1. die fehlende rücktrittskultur: ich kann die politiker gar nicht mehr alle aufzählen, die ich in den letzten 15 jahren in österreich erlebt habe, die in deutschland oder der schweiz politisch längst tot wären und zurücktreten müssten, aber hier halt nicht nur an ihren sesseln picken, sondern manchmal sogar nach rücktrittsreifen skandalen sogar noch aufsteigen

2. die fehlenden innerparteilichen oppositionen: wer hierzulande gegen den innerparteilichen mainstream schwimmt, wird aussortiert oder aufs abstellgleis geschoben

3. die wohl nebst italien niedrigste diskussionskultur in der politik: mein musterbeispiel hierzu ist die idee der spö bei der damaligen nationalratswahl (unter gusenbauer) als man die mwst. für lebensmittel senken wollte, um den "einfachen mann" zu entlasten. nun ist es nicht nur unter experten sondern eigentlich bei jedem, der sich mit steuergerechtigkeit schon mal ein bisschen auseinandergesetzt hat ziemlich einleuchtend, dass die mwst. prinzipiell keine soziale steuer ist, sondern hohe einkommen bevorzugt. offenbar ist diese information beim österreichischen wähler aber noch nicht angekommen, denn die övp wehrt sich gegen die senkung indem sie sagt: da profitieren aber reiche viel mehr davon und bringt das unsägliche rechenbeispiel mit der milch (vorteil 8 cent) gegen kaviar (vorteil 20 euro) und versucht damit aufzuzeigen, dass eine senkung der mwst auf lebensmittel den reichen viel mehr nutzen würde als den "armen" (bitte nicht auf die zahlen festnageln). was wäre nun eine vernünftige taktit für die spö? man erklärt wie die mwst funktioniert (zb im unterschied zur lohnsteuer, die ja eine progression aufweist und deswegen eben eine sozial gerechtere steuer ist) und wieso ein senken der mwst dem kleinen mann immer mehr bringt als dem reichen. und was macht die spö stattdessen? sie überlegt sich einen katalog von luxusprodukten, die von der verbilligten mwst ausgenommen sein sollen.

4. die einseitige medienlandschaft: inzwischen hat es sich gebessert, aber als ich nach österreich gekommen bin (1997) gab es in österreich EINEN Fernsehsender (mit zwei kanälen) und EINE radiostation (mit vier kanälen) - das wars! mehr gabs nicht an elektronischen medien. desweiteren gab es eine zeitung, die in manchen gebieten 80% leserreichweite hatte. najo - also auf dem balkan war die medienvielfalt sogar zu zeiten des jugoslawienkriegs größer

hinzu kommt für mich das wahlsystem dass die ununabhängigkeit der abgeordneten gegenüber ihrer partei zementiert. und damit ist der teufelskreislauf eh schon geschaffen: du wirst nur ein mandat kriegen wenn du die meinung der partei vertrittst und die partei der meinung wird dadurch festgelegt, wer ein mandat kriegt. da kann sich nichts erneuern, nie ein frischer wind reinkommen. die hälfte der abgeordneten braucht man eh nur, damit sie brav abnicken was zuvor im parteivorstand beschlossen wurde und vom bundesrat wollen wir gar nicht reden...
 
desweiteren gab es eine zeitung, die in manchen gebieten 80% leserreichweite hatte. najo - also auf dem balkan war die medienvielfalt sogar zu zeiten des jugoslawienkriegs größer

Inzwischen gibt's ja eh ein paar Zeitungen mehr,...wenn's auch nur zum beschmutzen der Öffis dienen! :hmm:
 
das ist ja überall immer wieder so. einmal triffts die großen parteien und einmal die kleinen (siehe grad fdp in D)


4. die einseitige medienlandschaft: inzwischen hat es sich gebessert, aber als ich nach österreich gekommen bin (1997) gab es in österreich EINEN Fernsehsender (mit zwei kanälen) und EINE radiostation (mit vier kanälen) - das wars! mehr gabs nicht an elektronischen medien. desweiteren gab es eine zeitung, die in manchen gebieten 80% leserreichweite hatte. najo - also auf dem balkan war die medienvielfalt sogar zu zeiten des jugoslawienkriegs größer
Was glaubst du wie schwer es für die Gewerkschaft schon war eine Filiale für FS2 zu bilden.
Aber aus einem Gefühl des Proporzes heraus hat man sich z.B. beim ORF auf General Wrabetz geeinigt, weil er von Fernsehen soviel Ahnung hat, wie ein Hamster vom Treppenreinigen.
 
ich finde christlich-sozial müsste sich generell ganz anders aufstellen...

ich finde eigentlich, dass sich fast alle etablierten parteien anders aufstellen sollten. die einzige die wenigstens strategisch gut aufgestellt sind, ist die f. die sind halt überhaupt nicht auf meiner linie und ich gehe davon aus, dass die bei einer regierungsbeteiligung wieder pulverisiert werden, also so gesehen, müsste sich eigentlich jede partei anders aufstellen (von den etablierten wohlgemerkt) frank und bzö werden eh wieder in der versenkung verschwinden und über neos trau ich mich noch nicht recht was sagen.
 
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