Sexuelle Neigungen loswerden oder ändern

Löschen kann man die Neigungen sicher nicht, aber man kann versuchen zu verstehen, wie solche Neigungen entstehen und welchen Zweck sie haben. Ich denke, dass solche Neigungen irgendeine Bedeutung haben, dass sie etwas aussagen über die Person, die solche hat.

Jedenfalls halte ich das Schönreden von allem nicht sehr sinnvoll. Bei den Psychotherapeuten gilt dann etwas als behandlungsbedürftig, wenn eine Personen einen Leidensdruck verspürt, also wenn jemand mit seinen Phantasien, Gewohnheiten, ect. sehr unzufrieden ist und dies ändern will.
 
Löschen kann man die Neigungen sicher nicht, aber man kann versuchen zu verstehen, wie solche Neigungen entstehen und welchen Zweck sie haben. Ich denke, dass solche Neigungen irgendeine Bedeutung haben, dass sie etwas aussagen über die Person, die solche hat.

Ich denke genau das Gegenteil. Neigungen haben ungefähr die gleiche Aussage wie "angeborene" rote Haare - nämlich gar keine. Menschen mit Fetisch/BDSM Neigungen gibt's durch alle Gesellschaftsschichten, durch alle Bildungssniveaus, durch alle politischen Richtungen, durch alle Geschlechter und alle sexuellen Ausrichtungen. Aus dem Vorhandensein eines Fetisches oder einer BDSM Neigungen irgendetwas abzuleiten, kann nur schief gehen.
Abgesehen davon machen sich die Leute viel zu viel Kopf darum anstatt einfach zu genießen. Und da gehört angesetzt, wenn schon. Selbstverständlichkeit vermitteln und den selbsternannten "ich kann das wegtherapieren" Scharlatanen einen Riegel vorschieben ist viel wichtiger, als nach Ursachen forschen, wo es keine gibt.

Jedenfalls halte ich das Schönreden von allem nicht sehr sinnvoll. Bei den Psychotherapeuten gilt dann etwas als behandlungsbedürftig, wenn eine Personen einen Leidensdruck verspürt, also wenn jemand mit seinen Phantasien, Gewohnheiten, ect. sehr unzufrieden ist und dies ändern will.

Ich kenn keinen seriösen Therapeuten, der sexuelle Neigungen weg therapieren wird. Da wird an der Selbstakzeptanz gearbeitet und am selbstverständlichen Umgang und nicht an einer Änderung dessen, was man net ändern kann.
 
Löschen kann man die Neigungen sicher nicht,
aber man kann versuchen zu verstehen, wie solche Neigungen entstehen und welchen Zweck sie haben.
Ich denke, dass solche Neigungen irgendeine Bedeutung haben, dass sie etwas aussagen über die Person, die solche hat.
Eine interessante Sichtweise...ich selber denke daß man sich schlußendlich mit seinen Neigungen "arrangieren" muß,
denn abschüttelen/loswerden kann man sie nicht.
 
Ich kenn keinen seriösen Therapeuten, der sexuelle Neigungen weg therapieren wird. Da wird an der Selbstakzeptanz gearbeitet und am selbstverständlichen Umgang und nicht an einer Änderung dessen, was man net ändern kann.

Na die armen Sexualstraftäter,die würden nach deiner Meinung nur unseriösen Scharlatanen aufsitzen. Ich weiß von einigen Mitarbeitern,dass es sehr gezielte Therapien/Therapeuten gibt,die diese gefährlichen sexuellen Neigungen auch unter Zuhilfenahme diverser Medikamente auch erfolgreich behandeln können.Natürlich gibts da keine Erfolgsrezepte,denn nicht jeder reagiert gut/will diese Therapien.Aber man soll niemals sagen,man kann etwas nicht ändern.
 
Ich weiß von einigen Mitarbeitern,dass es sehr gezielte Therapien/Therapeuten gibt,die diese gefährlichen sexuellen Neigungen auch unter Zuhilfenahme diverser Medikamente auch erfolgreich behandeln können.


Ich kenn das Projekt der Charité mit Pädophilen recht gut. Da ist nix mit wegtherapieren, nur einen verantwortungsvollen reflektierten Umgang damit lernen.
Sexualstraftäter verüben ihre Taten in den allermeisten Fällen nicht wegen einer sexuellen Neigung, sondern weil sie Macht ausüben wollen. Dieses frauen- bzw. menschenverachtende Verhalten sind bis zu einem gewissen Grad therapierbar. Soziopathen kann man zwar mit Medikamenten ruhigstellen, die falsche Programmierung verschwindet dadurch nicht, sie wird nur unsichtbar....
 
Sind zwei unterschiedliche "Baustellen".

Zum einen der Umgang mit Sexualität: nicht jeder Heteromann, der Sex will, ist ein Vergewaltiger. Nicht jeder Pädophile, der sexuelle Phantasien zu Kindern hat, ist ein Straftäter. Die eigenen Neigungen erkennen und verantwortungsvoll damit umzugehen sollte möglich bzw. erlernbar sein, ansonsten: Gesellschaft schützen.

Das andere: sexuelle Neigungen. Ich bin nicht davon überzeugt, daß Fetischismus unbedingt angeboren ist. Die Möglichkeit, sich sexuell einem als Fetisch verehrten Gegenstand, Körperteilen usw. zuzuwenden, wird als "Grundmöglichkeit" angeboren sein, aber ich denke, wenn jemand einen Fetisch hat, den er selbst - aus welchen Gründen auch immer - zutiefst ablehnt, kann das durchaus behandelt werden. Nicht einfach "wegtherapiert" - wär m.M. nach der falsche Ansatz, sondern: erkennen, akzeptieren und überlegen, wie damit gelebt werden kann. Sei das nun mit Hilfe von Bildern, Fantasien aufschreiben oder eben dem Erlernen der Akzeptanz, daß ein Fetisch mit passenden Partner/innen gelebt werden kann und nicht verwerflich ist, wenn beide damit zufrieden sind.

Wenn ich beispielsweise aus religiösen Gründen lesbischen Sex für verwerflich hielte, aber Frauen sexuell anziehender finde als Männer, könnte ich lernen, mich nicht für "sündig" zu halten und zu verurteilen - es wäre eben eine Gabe oder "Prüfung", die Gott mir auferlegt hat. Ich müßte lernen, mich auch in dieser Eigenart zu lieben und zu überlegen, ob ich auf das Ausleben a) entweder verzichte oder b) Gott es gewollt haben kann, mir Sexualorgane, sexuelle Gefühle und Frauen mit derselben Neigung zu schaffen, um dann zu verlangen, seine Schöpfung zu mißachten, indem ich mich weigere, es anzunehmen.

So sehe ich das mit anderen Präferenzen auch. Daß manche Neigungen nicht gelebt werden können und dürfen, weil sie andere schädigen (Pädophilie z.B.) ist nun mal Fakt, sie zu haben ist nicht verurteilenswert, keiner sucht sich aus so zu sein und zu fühlen, wie er nun mal ist. Aber zu lernen, damit so zu leben, daß niemand unter der eigenen Neigung leiden muß, ist möglich und auch zwingendes Muss.
 
Da ist nix mit wegtherapieren, nur einen verantwortungsvollen reflektierten Umgang damit lernen.

Mir ists im Prinzip egal,wie man es nennt,wichtig finde ich nur für diejenigen,die es betrifft,NICHT von absoluter Hoffnungslosigkeit und "Nicht-Therapierbarkeit" zu sprechen,du verstehst?! Solche Leute müssen wissen,dass ihnen geholfen werden kann und wäre dem nicht so, würden Sexualstraftäter nicht wieder auf die Menschheit losgelassen werden.Wäre Gesetz dem Fall,es gäbe keine Heilungsmöglichkeit/Therapie doch unverantwortlich :shock:
 
Mir ists im Prinzip egal,wie man es nennt,wichtig finde ich nur für diejenigen,die es betrifft,NICHT von absoluter Hoffnungslosigkeit und "Nicht-Therapierbarkeit" zu sprechen,du verstehst?!


Ist ungefähr genauso, wie bei Alkoholikern - die können trocken werden, bleiben aber ihr Leben lang Alkoholiker. Ich halte es für unverantwortlich, jemand zu suggerieren, er könnte von einer (gesellschaftlich nicht zu akzetptierenden) sexuellen Neigung geheilt werden. Das negiert den lebenslangen Kampf, den man dann mit sich selber ausfechten muß.
Und für alle "anderen" Neigungen gilt - selbstverständlich damit umgehen und sich nicht selber schaden, in dem man etwas wegtherapieren will, das gibt nur noch größere Probleme.
 
Ist ungefähr genauso, wie bei Alkoholikern - die können trocken werden, bleiben aber ihr Leben lang Alkoholiker.

Richtig! Aber man sagt ihnen nicht von hausaus,dass es keine Hoffnung für sie gibt,keine Möglichkeit zu helfen,zu unterstützen,was zu ändern! Sie sind nicht allein und können auf Hilfe/Therapie zurück greifen - nichts anderes wollte ich hier sagen.Es gibt immer Hoffnung und die Chance- für JEDEN,der das auch wirklich will! :)
 
Nicht jede Sucht, Neigung oder Krankheit ist immer heilbar, zumindest nicht
komplett, man kann aber versuchen zu akzeptieren das sie da ist
wenn man dann bei einer eher schlechten Neigung bereit ist sich
wirklich helfen zu lassen, dann besteht zumindest die Möglichkeit
damit entsprechend zu leben. Das sowas gerade im sexuellen Bereich ein ewiger
Kampf ist sollte allen bewusst sein, vielen kann man helfen, einigen aber
auch nicht.
Aber jemanden von Anfang an aufzugeben und jegliche Hoffnung zu nehmen
ist verkehrt.
Problem ist auch das aus Gier nach Schlagzeilen und Sensation, viel lieber
die negativen Beispiele genannt werden, die vielen Personen wo es gut funktioniert,
die sich bemühen und lernen damit umzugehen, die finden in der Öffentlichkeit
kaum statt. Die wo es nicht funktioniert, weil die Person sich nicht helfen lassen
möchte oder die Therapeuten unfähig sind, über solche Dinge wird eher berichtet.
Damit wird man seine Auflage los oder hat seine Quote.
Man sollte die Dinge nie nur Eindimensional betrachten.
 
Gelesen hab ich, dass Siegmund Freud die Ursache für unsere sexuellen Neigungen im Zusammenhang mit der angediehenen Erziehung oder kindlichen Erlebnissen und Wahrnehmungen, die nicht aufgearbeitet wurden, sah. Viele Angstneurosen entstehen ja auch zum Teil aus vorgenannten Gründen. Es könnte sich die Mühe lohnen, eventuell so weit als möglich zurück, die kindlichen Entwicklungsstufen nach möglichen, prägenden Erlebnissen zu durchforsten, um einige Antworten auf Unerklärlichkeiten selbst zu finden. Wenn man die Ursache einer Neigung kennt, kann man viel bewusster damit umgehen. Gerade in der heutigen Zeit hätte man die Möglichkeit, wissenschaftlich die freud'schen Thesen zu untersuchen, aber welche Gesellschaft lässt sich an den Kopf werfen, erzieherisch versagt zu haben?

Von der beruflichen Erfahrung und Beobachtung her, trifft Freud überwiegend schon den Nagel auf den Kopf.

Solange ich ein erfülltes Sexualleben ausleben kann, ohne dass andere (auch Tiere) Schaden oder Schmerzen erleiden müssen oder meine Neigung teilen, würde ich nicht lange nachdenken, ob diese im grünen Bereich sind.

Meine rabenschwäresten, abartigsten sexuellen Phantasien gibt es zwar gelegentlich im Kopfkino, verursachen aber überhaupt keine besonderen Erregungszustände und schüren auch nicht das mögliche Verlangen, diese in die Relität umzusetzen, weshalb ich da auch kein schlechtes Gewissen habe.
 
Es könnte sich die Mühe lohnen, eventuell so weit als möglich zurück, die kindlichen Entwicklungsstufen nach möglichen, prägenden Erlebnissen zu durchforsten, um einige Antworten auf Unerklärlichkeiten selbst zu finden.

Warum soll sich das lohnen?

Die Leute machen sich viel zu sehr einen Kopf drum, als einfach zu genießen.
Und grad der gute Freund ist in so vielen Dingen schon mehr als überholt. Es gibt einige gute Studien zum Thema BDSM/Fetisch und "kindlichen Erlebnissen" - Fakt ist, BDSM Menschen sind genausoviel oder genauso wenig von Mißbrauch betroffen, wie Vanillas, in den Biografien findet sich nix auffälliges.

Gerade in der heutigen Zeit hätte man die Möglichkeit, wissenschaftlich die freud'schen Thesen zu untersuchen, aber welche Gesellschaft lässt sich an den Kopf werfen, erzieherisch versagt zu haben?

Du meinst also, wenn Menschen bestimmte völlig harmlose Neigungen haben, dann haben die Eltern erzieherisch versagt? So nach dem Motto "was hab ich verbrochen, daß mein Sohn auf Männer steht"? Das ist nicht nur gestrig, das ist mittlerweile vorgestrig ...

Genießen anstatt zu grübeln würde vielen Menschen das Leben enorm erleichtern und der Pharmaindustrie weniger Gewinne verschaffen ...
 
Siehe 3. Absatz.

Gerade bei sehr vielen Kapitalverbrechen, ob Mord oder eben Sexualkriminalität begründen die untersuchenden Psychiater und Psychologen oftmals Erziehungsdefizite, soziale Verwahrlosung oder sonstige negative Einflüsse usw das Verhalten der Täter.

Drei kleine, harmlose Beispiele, selbst erlebt: Affenhitze, das 3jährige Mädchen läuft nackt durch den Garten und setzt sich zu den Erwachsenen. Sie verspürt Juckreiz im Scheidenbereich und kratzt sich. Der Opa daraufhin: "Susi, das darf man nicht!" Das Mädchen läuft wieder eine Runde und kommt wieder zu ihrem Sitzplatz zurück und kratzt wieder an ihrer Scheide. Der Papa nun deutlich eindringlicher; "Susi, das darf man nicht, denn das ist schmutzig!". Völlig harmlos, klar, aber wenn die Kleine das ein paarmal hört, dass das Berühren der Scheide schmutzig ist, könnt ich mir sehr wohl Auswirkungen vorstellen. Befreundetes Ehepaar, das 3. Kind, ein Bub, ein angeblich gewolltes oder bewusst gezeugtes Kind, geht bis zu seinem 14 Lebensjahr täglich zwischen dem Ehepaar schlafen und liegt trennend zwischen diesem. Es stellte sich heraus, dass dies von der Mutter bewusst so gehandhabt wurde und nicht Wunsch des Buben war. 23jährig hatte der Bursch noch immer keine Freundin und jetzt wundert sich die Mutter, warum dies so ist. Ebenfalls nur ein Harmlosigkeit.
Meine beiden älteren Kinder wurden als Kleinkinder häufig von der Schwiegermutter betreut und beaufsichtigt. Eher durch Zufall bekam ich mit, dass diese die Kleinen, wenn sie sie von irgendetwas fernhalten wollte, warnte, ja nicht dorthin zu gehen, dort befinde sich eine fette Spinne, die sie beißen würde. Völlig harmlos, nur haben beide Kinder logischerweise ein fürchterliche Spinnenphobie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und was hat das mit sexuellen Neigungen zu tun?


Du verwechselst Störungen mit Neigungen. Ich komme aus'nem Katastrophenszenario, dagegen sind deine Beispiele Kirchenlieder. Und sicher hab ich einige Sprünge in der Schüssel. Aber: Frauen lieb ich, ob mit, ohne oder katastrophalem Hintergrund. Ist halt so, auch wenn ich - wenn's allein von der Erziehung abhinge - weiß Gott allen Grund hätte, Frauen in die tiefste Hölle zu wünschen.

Neigung ist da. Wie man damit letztlich umgeht - das entwickelt sich auch aus der Biografie. Die aber - zum Glück - nie ein endgültiges Urteil ist, wir entwickeln uns vom ersten Tag an und hören nicht damit auf, wenn wir ins Erwachsenenleben übergehen.
 
:nono: Sowas simples wird es sicher nicht sein, wäre ja überhaupt kein Problem und vor allem ganz legal. Das hätte er auch problemlos zugeben können.
Muss schon irgendwas ziemlich Arges sein, sonst stellt man solche Überlegungen nicht an und hält sich auch nicht so komplett bedeckt.

Für sexuell offene Menschen mag das gültig sein.
Leider gibt es aber reichlich andere, für die das nicht so einfach ist. Die Wahrnehmung was " abnorm " ist fällt daher extrem unterschiedlich aus.
 
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