Vollbremsung mit Handy
Weitere Beispiele für reale Risiken im Netz der Dinge sind das Auto und der Verkehr. In naher Zukunft werden auch winzige Steuerelemente im Auto wie die Einspritzdüse eine IP-Adresse haben, Attacken könnten fatale Folgen haben. Und nicht zu vergessen: Fast alle modernen Fahrzeuge verfügen jetzt schon über eine drahtlose Schnittstelle. So gelang es 2010 einem US-Forscherteam, ein Auto per WLAN und der Wartungsschnittstelle zu hacken und während der Fahrt eine Vollbremsung auszulösen.
Ein Jahr später führten sie einen erfolgreichen Angriff über das interne Modem aus, das in allen modernen Fahrzeugmodellen eingebaut ist. Es ist zwar mit einem Code gesichert, der aber in kurzer Zeit knackbar ist. Außerdem konnten die Wissenschaftler einen Trojaner per Musik-CD über das Autoradio im Zentralsystem des Wagens platzieren.
Das Risiko steigt zudem, wenn künftig die Vernetzung des Autos weiter ausgebaut wird. Fahrzeuge werden untereinander kommunizieren, um den Verkehrsfluss zu optimieren oder Staumeldungen auszutauschen (Vehicle-to-Vehicle-Communication). Es gibt sogar Pläne, den kompletten Verkehr über intelligente Systeme zu steuern. Ein Angriff auf eine zentrale Steuereinheit dieses Systems hätte verheerende Folgen.
Der Verbraucher ist diesen Angriffen gegenüber erst einmal schutzlos. Vielleicht wird es bald Anti-Viren-Tools für das Auto geben — Update natürlich über das Web.