Ich bin immer stark und selbstbewusst und würde nie im Leben offen Schwäche zeigen. Niemand kennt mich wie ich wirklich bin - das würd ich nicht wollen, ausserdem interessierts keinen.
Ich checke alles, organisiere und leite Menschen - ich muss alles machen und trage viel Verantwortung - ich würd gerne mal einfach nur schwach sein dürfen.
Mit schwachen Männern kann ich insofern nichts anfangen, weil ich echt nicht weiß was ich mit dem jetzt sexuell gesehen anfangen kann - ich kann mit schwachen Menschen umgehen und ihn sicher befriedigen, klar - aber ich hab nix davon.

Ich würde gerne mit Dir ein paar Gedanken austauschen bezüglich Deiner Position und Deiner Einstellung. Aber ich fange doch mal im Forum allgemein an.
Wenn Du meinst Du würdest niemals offen Schwächen zugeben hast Du gerade, meiner Meiunung nach, eine Deiner Schwächen offen zugegeben. Ich glaube, dass jeder Mensch Schwächen hat und diese auch immer sichtbat werden, egal wie sehr man versucht sie zu überspielen. Ich glaube auch, dass jeder Mensch Stärken hat und seine Kombination von Stärken und Schwächen ihn selbst ausmacht und seinen Stand im Privat- und Arbeitsleben definiert.
Wenn ich nicht offen sagen kann was ich nicht kann und es anderen auch nicht mitteile, oder wenn ich nicht die aktuelle Situation meiner Fähigkeiten klar darlege bringe ich mich meiner Meinung nach nur in gewaltige Probleme, insbesonders im Arbeitsleben. Wenn meine Schwächen nicht bekannt wären könnte es sehr schnell passieren, dass ich allein Aufgaben bekäme bei denen ich nicht voll meine Stärken ausspielen könnte. Wenn ich solche Aufgaben erhalte hole ich mir die nötigen Stärken bei anderen, genau so wie sie mich holen, wenn ich am besten geeignet bin. Bei meinen Mitarbeitern habe ich auch, bis jetzt, immer geachtet keine Monokultur der Stärken zu haben, sondern immer eine Durchmischung.
Wenn Du jetzt meinst, es interessiert im Berufsleben keinen auch nur Ansatzweise wie Du wirklich bist, dann stelle ich persönlich Deine Wahl der Arbeit an sich, die des Arbeitsplatzes, das Verhältnisses zu Deinen Kollegen und Mitarbeitern, sowie die Beziehung zu Deinem Vorgesetzten in Frage. Solltest Du das auch für das Privatleben so gelten lassen, kann ich nur sagen, dass Du, meiner Meinung nach, viel verloren bzw. verpasst hast.
Du schreibst selber, dass Du schwach sein möchstest. Ich frage mich wie Du es sein möchtest wenn Du niemanden an Dich ran lässt?
Ich kann mir nicht helfen, aber ich glaube, dass starke Menschen ihre Schwächen kennen, mit ihnen umgehen können und sie auch nicht verstecken. Sie müssen auch manchmal anderen vertrauen und sich ihnen hingeben. Besonders der letzte Absatz mit Bezug auf die Sexualität zeigt, meiner Meinung nach, viel Verlust deinerseits auf.
Moby Dick als Avatar. Ich frage Dich, wer aus diesem Roman wärst Du gerne? Moby Dick, Ahab oder Ismael?
Interssanterweise hat, meiner Meinung nach, nur der überlebt der nicht als "starke Person" gilt. War er im Endeffekt der Schwache?
