... Dass schon im Vorabend-Fernsehprogramm Gewalt, Mord und Totschlag zu sehen sind - auch für zusehende Kinder, ist seit Verbreitung des Fernsehens gang und gäbe. Würde zu der Zeit ein Porno laufen, in dem Leute lustvoll ficken, wäre der Skandal perfekt und der Sendungsverantwortliche gefeuert.
Und auf das "warum das so ist" kommt noch viel zu sehr das "weil es immer schon so war".
Was meint IHR?
Zu Ersterem ... ich war vor vielen, vielen Monden in Island ... da wurde mir von Einheimischen erzählt, dass sie auch vor einiger Zeit dort Sexfilme ganz offen im Fernsehen hatten .... das mit dem Hintergrund, die stagnierende/rückgängige Bevölkerungsentwicklung anzukurbeln. Zweiter Punkt war, dass in einer der großen heißen Quellen grundsätzlich Nackt gebadet wurde ... als ich zuletzt vor einiger Zeit einen Bericht gesehen hatte, war dort schon Badekleidung die Regel.
Zum Letzteren - es ist einerseits das Thema des unreflektiert Übernommenen - zum Anderen das Dogma des gemeinsam akzeptablen Minimums innerhalb einer Kultur/Religion/Ideologischen Gemeinschaft auch vor dem Hintergrund der aktuellen Umgebungs-/Rahmenbedingungen. Da ist man dann oft gefangenen im "Allgemein Akzeptierten", denn sonst ist man ja ein "Perverser", ein "Ausgeschlossener" - schlechter Umgang ....
Bedrückende Rahmenbedingungen, Krisen etc. sind nebstbei kein guter Nährboden für sexuelle Themen da die Prioritäten einfach auch woanders liegen ....
Vereinfacht formuliert - Wenn ich mich darum Sorgen muss, dass ich Morgen zu Beißen habe, der Kühlschrank für den Nachwuchs gefüllt ist und ob ich meinen Broterwerb in nächster Zeit noch nachgehen kann, ist das kein guter Nährboden für die schönste Nebensache der Welt.
Ich denke, es ändert sich doch Einiges - nicht Überall, Nicht Überall in derselben Geschwindigkeit und in Anbetracht unserer geringen Lebensdauer können wir das zum Teil gar nicht erkennen.
Halt auch nicht linear - ein Schritt vor zwei Schritte zurück - drei Schritte vor etc. ...
Zum Thema Kinder: Eigene Erfahrung: Offenheit - dem Kind ein Ansprechpartner sein - Reizthemen Sex, Drogen, Alkohol, Nikotin etc. offen besprechen - verliert an Reiz wenn's die Eltern nicht auf die Palme treibt, sondern besprochen wird ... man sagt: Ja probier es ... mit uns, bei uns ...
Sex ist als Thema unaufgeregt - die Kinder entwickeln sich schon von selbst und durchaus Eigenständig unter vorher genannten Rahmenbedingungen. Klar bekommen Sie es mitunter mit, wenn die Eltern Sex haben - ich könnte da einige, durchaus amüsante, Stories erzählen .... aber unterm Strich merken Sie wenn's ihren Eltern in ihrer Partnerschaft damit gut geht .... und wenns nur ist:
"Igitt Sex von so Alten Leuten ... Jessas" ... aber siehe da, sie machen das auch noch und sind ein liebevolles Team, das sich umeinander kümmert.
Aus der eigenen Erfahrung heraus sind dann auch ungewöhnlichere Themen kein Problem - in unserem Fall Swingen - andere Sexpartner - kam dann auch mal im Teenager Alter als Thema.
Nachwuchsseitig "Aha!" - aber ... siehe oben "... sind ein liebevolles Team, das sich umeinander kümmert." - es hat unter solchen Rahmenbedingungen auch einfach keine Relevanz für die Kinder, weil es an ihrer Lebensrealität nichts ändert, insofern man für seinen Partner und seine Kinder da ist, sich umeinander sorgt, kümmert und sich liebt.
LG Bär