Swingen - Fluch oder Segen?

Kurze Frage an euch:

Ich wäre sehr neugierig und würde gerne mit meiner Partnerin (wir sind über 10 Jahre zusammen) Sex mit anderen haben. Dreier oder Vierer.

Sie ist zwar sehr aufgeschlossen, möchte dies aber nicht, weil sie befürchtet, dass es unsere Beziehung killen könnte!

Wie ist es euch ergangen. Wichtig sind für mich "Langzeitfolgen"!
Hat euch ein Ausflug zum Swingen bereichert oder hat es zu einem Beziehungsende geführt?

Ich würde mich über eure Erfahrungen freuen!

LG

Für uns ganz persönlich ist es das Richtige... Wir glauben nicht, dass Euch die Kommentare hier wesentlich helfen werden, Ihr zwei müsst ganz alleine untereinander Klarheit schaffen...
 
Klar gibts in D viele Möglichkeiten, nackt zu baden. Nur werden diese Möglichkeiten tendenziell weniger denn mehr.

Ist das so?

Wir leben aber nicht mehr in den 60er Jahren. Heute hat FKK mit Vereinen kaum mehr etwas zu tun und wird allgemein mit nacktbaden gleichgesetzt.

Es ist völlig richtig, dass "FKK" heute vielfach synonym für Nacktbaden verwendet wird, und damit habe ich auch kein Problem. Wenn ich aber explizit schreibe

Das ganze Szene- und Vereinsgehabe von früher ist zudem allgemein unpopulärer geworden, was man z.B. auch beim FKK sieht. Um sich nackt in die Sonne zu legen, gehen die Leute heute nicht mehr in einen Verein, und zum Pärchentausch wird man eben nicht mehr Teil der Swingerszene und hängt nicht mehr im Clubhaus herum.

ist es nicht sehr hilfreich, in der Antwort darauf alles durcheinander zu werfen. Ich bin ansonsten schon sehr ausführlich auf Deine Antwort eingegangen.

Naja früher wars nicht so unüblich sich topless zu sonnen, wär dir nie eine Badehose in der Sauna über den Weg gelaufen,

Erstens sehe ich diese Entwicklungen nicht in dem Maß, wie Du es scheinbar tust. Zweitens ist z.B. das Auftauchen von Badehosen in der Sauna für mich noch kein Ausdruck einer gesamtgesellschaftlich gestiegenen Prüderie. Es kann z.B. auch einfach sein, dass es insgesamt populärer geworden ist, in die Sauna zu gehen, und in diesem Zusammenhang nun auch vermehrt solche Leute dazukommen und auf passende Angebote treffen, die sich nur mit Unterhose reintrauen, und früher weggeblieben sind, weil das nicht geduldet und nicht ermöglicht wurde.

Dass sich vermehrt bekleidete Leute im FKK-Bereich an der Donau einfinden, muss nicht heißen, dass es weniger Nacktbadende gibt, sondern kann auch einfach darauf zurückzuführen sein, dass insgesamt mehr Leute an die Donau zum Baden gehen und das neue Publikum sich mit den Gepflogenheiten nicht auskennt. Vielleicht werden die Leute auch einfach rücksichtsloser, so daß Textilbadende nun vermehrt meinen, sie hätten ein Recht, sich überall hinzulegen, auch angezogen in FKK-Bereiche.

Auch eine Verkleinerung eines FKK-Areals in Kroatien in einer insgesamt über die Jahre massiv gewachsenen Nacktbade-Urlaubsregion ist nicht zwingend ein Ausdruck gestiegener Prüderie. Wenn wegen der Popularität der Region jedes Jahr zunehmend auch Anfragen von Leuten eintrudeln, die in dort gerne bekleidet Urlaub machen würden, dann kann es eine sinnvolle Entscheidung sein, die Geschäfte zu diversifizieren und auch die zu bedienen. Vor allem dann, wenn sich womöglich schon sanft andeutet, dass ein Teil der Nacktbadenden nach Jahren des Urlaubs in Kroatien beginnt, neue Ziele zu erschließen, was eine ganz normale touristische Entwicklung wäre, denen die Anbieter in Kroatien folgerichtig mit dem behutsamen Umschwenken auf eine andere Klientel begegnen.

Eine Rückbesinnung der Jugend auf konservative Werte und Sicherheit ist schon seit Jahren ein Diskussionsthema. Wenn sich wieder vermehrt auf persönliche Karriere, Hausbau, Partnerschaft und Kinder kriegen ausgerichtet wird, statt auf Studentenrevolte und rebellisches Umgestalten der Gesellschaft (oder ein "ich und mein Erfolg/Geld/Drogen/Parties/Sex, sonst brauche ich nichts und niemanden im Leben" der 1980er), dann gibt es logischerweise auch weniger Aufsehen erregende Artikel in den Medien über Kommunen mit nackten Menschen und freier Liebe. Wenn das junge erfolgreiche Paar mit Top-Wohnung, -Karriere und Kinderwunsch, klassisch gekleidet, konservativ auf Sicherheit und Stabilität ausgerichtet und entsprechend auftretend, Bio-Gemüse und Fair-Trade-Kaffee kaufend und sich lieber auf der eigenen Dachterrasse nackt sonnend als in der Öffentlichkeit, im Privaten einen Gangbang über das Internet organisiert (eher diskret, u.a. der Karriere wegen), dann ist letzteres von außen nicht ersichtlich. Und jetzt ist die Frage: findet es (im Rahmen der möglicherweise nicht alle Lebensbereiche betreffenden Rückbesinnung auf konservative Werte) weniger statt, oder zeigt es sich nur weniger? Wenn es nur weniger nach außen getragen wird, könnte man auch das selbstverständlich als neue Prüderie bezeichnen. Ganz gerecht würde man dem dann im Stillen stattfindenden Gangbang damit aber wohl nicht.
 
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nachdem ich in den letzten jahren sehr viel mit jugendlichen zu tun hatte würde ich der theorie von Bulsara eher recht geben. sie sind in der mehrzahl wesentlich prüder als du glauben magst. weil zwischen aufreizendem anziehen für die disco oder sich oben ohne oder gar nackt zum baden zu begeben ist für viele mädls dann schon ein gewaltiger unterschied. und über die jungs die immer große reden schwingen wie super sie doch sind reden wir lieber gar nicht.

und wenn ich selber in die vergangenheit blicke..so mitte bis ende der 70er jahre..dann war es im urlaub fast normal das die damen ob jung oder alt alle oben ohne gelegen sind. wennst heute schaust. junge siehst du fast gar keine mehr. wenn dann ein paar alte und auch die werden weniger. und dann schau dir das publikum auf der donauinsel an wenns um fkk geht. wahrscheinlich kommen auf 50 ältere grad mal 1 junger. viele junge, vor allem frauen, siehst du dort kaum mehr. das publikum ist dann eher so 50 aufwärts. zumindest der größte teil.

und der vergleich mit dem was im privaten gemacht wird. selbst das hat es in der alten zeit schon gegeben. oder glaubst du das früher alle alles öffentlich gemacht haben.
 
weil zwischen aufreizendem anziehen für die disco oder sich oben ohne oder gar nackt zum baden zu begeben ist für viele mädls dann schon ein gewaltiger unterschied.

Wenn sich ein Mädchen früher unbekümmerter oben ohne zum Baden hingelegt hat, aber z.B. in der Disco sehr viel verschlossener gekleidet hat als heute, und sich dort auch weniger offen für sexuelle Kontakte gezeigt hat als heute, ist das dann eher prüder oder eher offener gewesen?

Und manchmal spielen auch ganz banale Dinge eine Rolle. Wenn Du Dich als junges Mädchen Ende der 1970er in Deiner Clique beim Baden oben ohne gezeigt hast, gab es in dieser Clique nicht diverse Kamerahandies und in Deinem Kopf keinen Gedanken an ein Internet, in dem Nacktbilder von Dir rasend schnell Verbreitung finden können, ohne die Möglichkeit, sie jemals zurückzunehmen. Sich sehr aufreizend zu geben, aber nicht fotografisch erfassbar nackt zu zeigen, ist vielleicht kein Ausdruck von Prüderie sondern notwendige Adaptation in einigen Teilbereichen unter veränderten Rahmenbedingungen.

und der vergleich mit dem was im privaten gemacht wird. selbst das hat es in der alten zeit schon gegeben. oder glaubst du das früher alle alles öffentlich gemacht haben.

Nein, aber ich halte es für nicht sehr wahrscheinlich, dass in einer Gesellschaft, in der sehr viele Themen offener und mit mehr Toleranz behandelt und diskutiert werden als früher (ohne dabei ihren Tabustatus immer völlig eingebüßt zu haben), einstige klassische Tabus weniger ausgelebt werden als zuvor. Sprich: ich glaube nicht, dass in den 1950ern mehr Gangbangs im Privaten stattgefunden haben als heute. Und im Vergleich zu den 1970ern würde ich überwiegend von einer Verlagerung von Aktivitäten ins Private ausgehen, statt anzunehmen, dass alles, was in den 1970ern sehr öffentlich und provokant ausgelebt wurde, heute nicht mehr stattfindet. Manches ist auch einfach nicht mehr populär, ohne dass das etwas mit neuer Prüderie zu tun hat, z.B. die klassische Freie-Liebe-Kommune.
 
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Ich denke allerdings, die Thematik des Status und der Entwicklung in dem Bereich ist etwas komplexer.


Wir hören doch immer wieder, wie schwierig es in der Realität ist, dann "private" Events und auch z.B. Gangbangs zu organisieren.
Ich rede jetzt nicht von den "(Semi)-professionellen" Events vom Video-Rudi und Konsorten, sondern von richtig privaten Veranstaltungen.

Da schwingen sehr viele große Rede - melden sich an, aber schlagen dann nicht auf.
Eine unserer Bekannten lädt jetzt schon regelmäßig 3-5 Solo-Herren ein, damit vielleicht wirklich einer aufschlägt.

Wenn wir uns wieder der Eingangsfrage widmen - da gibt es keine klare Aussage.

Es kann natürlich Bereichern - es wird in einer Partnerschaft zum Fluch, wenn zumindest Einer damit nicht umgehen kann - dann primär von Verzweiflung, Schmerz und Verlustängsten geplagt ist und nur mitmacht, weil er befürchtet den Partner sonst zu verlieren - und/oder ihn beim "Fremdgehen" persönlich unter Kontrolle habe zu wollen (es gibt tatsächlich sehr seltsam anmutende Verhaltensweisen).

Aber das ist auch immer die Frage wie die Grund-Haltung dazu ist:
Wird es als "gemeinsames Spielen" praktiziert ist es etwas Anderes als wenn dann bei einem Pärchen-Besuch der eine Teil alleine an der Bar sitzt und der andere streift im Club herum - auf der Suche nach Gelegenheiten irgendwo mitzumachen.

Man muss sich das Ganze immer im Detail ansehen ...


LG Bär
 
Das betrachte ich eher als Urlaubs-Resorts, nicht als FKK-Vereinsleben. Wie gesagt: das Nacktbaden out ist, habe ich nicht geschrieben, sondern dass die Leute sich nicht mehr so in Vereinen und Szenen organisieren wie früher, was im FKK-Bereich seit Jahren zu beobachten und immer wieder Thema ist. Man geht nackt baden, tritt aber keinem FKK-Verein bei,

:up: Ja, die Vereine gibt es praktisch nicht mehr, weil sie überflüssig sind, weil jede Therme und Hallenbad über einen FKK Bereich verfügt mittlerweile. Die einzigen Vereine meines Wissens, bestehen noch weil sie sich aufs FKK-Wandern verlegt haben und Touren anbieten.

Aber vielleicht zurück zum eigentlichen Thema, dem Swingen...

:up: Genau, weil FKK und swingen zwei paar Schuhe sind und das eine mit dem anderen nicht viel zu tun hat!
 
Mein Ex und ich waren über 10 Jahre Stammgäste in einen Swingerclub. Wir hatten beim Wichteln einen Gutschein für freien Eintritt für ein Paar in einen Swingerclub bekommen. Der lag monatelang herum, bis wir uns an einen heißen Sommernachmitag anschauten und fast gleichzeitig sagten ob wir es nicht mal ausprobieren sollen. Die meisten Gäste waren im Garten und hatten wegen der Hitze eh nur ein knappes Höschen an. Durch die Hitze machte uns der Alkohol auch deutlich lockerer. Wir schauten einen Paar das es auf einer der Liegen trieb zu und fanden, dass wir das noch schöner können. Die Hemmungen uns nackt und beim Ficken zu zeigen waren weg. Ich ritt gerade auf meinem Ex als ein Paar mit vier Sektgläsern kam und meinte wir bräuchten sicher was zu trinken. Wir begannen uns zu unterhalten, während mein Ex immer noch steif tief in mir steckte. Sie gingen immer wenn sie Zoff hätten hierher und danach glücklich über das gegenseitige Vertrauen wieder heim. Wir tauschten die Partner und es war besonders uns dabei gegenseitig zuzuschauen. Danach kamen wir unzählige Male. Fast immer zusammen aber auch ab und zu Mal alleine. Danach erzählten wir uns jedes Detail. Wenn ich von einem anderen gefickt wurde kam mein Mann öfters mal vorbei und küsste mich. Ich fand das wunderbar und umgekehrt machte ich es auch. Ich fand es besonders ihn in dem Augenblick zu küssen wenn er gerade in einer anderen Frau kam. Die Swingerclubbesuch hatten übrr viele Jahre unserer Ehe nur gutgetan. Es ging auseinander als er eine 21 jährige schwängerte und nach über 20 Jahren nochmals Vater spielen wollte und nur noch bei ihr lebte. Jetzt geht ab und zu eine Freundin mit mir in den Club.
 
@Mitglied #172778: Ich finde es immer wieder einen Lichtblick, dass es so offene und liberale Menschen gibt, die sich nicht vom Mainstream alles aufzwingen lassen. Daumen entschieden hoch für die interessanten Einblicke in Dein Leben, die Du uns gewährst. LG Clemens
 
Ich glaube nicht, dass man es so streng entweder als Fluch oder als Segen bezeichnen kann. Das ist halt immer auch eine Angelegenheit zwischen den beiden, die sich drauf einlassen - oder eben auch nicht. Ich persönlich habe eine sehr offene und lockere Einstellung zu Sex, meine Exfrau fand, Sex gehört in die Intimität des Schlafzimmers, meine jetzige Gefährtin sieht das noch lockerer als ich und geht sogar alleine in den SC. Schwierig und belastend für eine Beziehung wirds dann, wenn einer der beiden "dem anderen zuliebe" hingeht, und nicht, weil er das selbst will und vielleicht auch geil findet. Dann knirschts oft mal heftig im Getriebe. Wichtig ist meiner Meinung auch, dass man absolut ehrlich miteinander ist, und dass auch ein spontanes und situationsbedingtes "Nein" oder "Stop" oder "Ich will hier raus" anstandslos akzeptiert wird. Nur so kann sich genügend Vertrauen in der Beziehung aufbauen, dass das auch funktioniert. Wenn einer den anderen hintergeht, dann ist das ganz schlimm - aber das hat mit Swingerclubs an sich jetzt überhaupt nichts zu tun, das ist allgemein gültig.
 
Ich denke, dazu gehört entweder eine sehr gefestigte oder sehr offene Beziehung. Bei einer sehr festen Beziehung, kann der Sex mit anderen Leuten sicherlich besser überwunden werden. Bei einer sehr offenen Beziehung sind die Grenzen ohnehin klar gesteckt.
 
Bei einer sehr offenen Beziehung sind die Grenzen ohnehin klar gesteckt.
ist ja an sich ein widerspruch in sich selber...hab ich jetzt eine beziehung oder eher doch nicht. und wie lange funktionieren offene beziehungen?? offene beziehung ist irgendwie der freibrief fürs lustige rumvögeln in der gegend.
 
ist ja an sich ein widerspruch in sich selber...hab ich jetzt eine beziehung oder eher doch nicht. und wie lange funktionieren offene beziehungen?? offene beziehung ist irgendwie der freibrief fürs lustige rumvögeln in der gegend.

Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Als ich meinen "Freund" kennengelernt habe (offene Beziehung, daher Freund in Gänsefüßchen), war von vorneher klar, dass es eine offene Beziehung werden wird und werden muss. Und wir waren beide einverstanden. Mit Grenzen meine ich jetzt, dass es schon Dinge gibt, die der eine machen kann und darf und eben nicht. Was das Fremdficken angeht ist es bei uns so, dass wir entweder dabei sind, wenn der andere das macht oder uns in jedem Fall davon erzählen (was uns beide auch scharf macht). Wir haben vereinbart, dass keiner von uns etwas mit jemand anderem macht, ohnedass der andere davon erfährt (entweder vorher oder danach). Das ist eine der Grenzen, die ich meine.
 
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