Swingen - Fluch oder Segen?

Das war vielleicht im Jahre Schnee so. FKK im Verein spielt schon seit Jahrzehnten keine Rolle mehr. Ganz einfach, weil es genügend Möglichkeiten nackt zu baden gibt und man dazu keinen Verein mehr braucht.

Der Abstieg der FKK-Bewegung begann in den späten 1970ern. Davor boomte FKK, parallel zu massiven gesellschaftlichen Umbrüchen und der (sexuellen) Liberalisierung in den 1960ern. Zu der Zeit war der Gemeinschaftsgedanke ein sehr wichtiger - Vereine, Kommunen, die Suche nach neuen Formen des Zusammenlebens, die Abwendung vom klassischen Familienmodell der abgelehnten Eltern und Großeltern mit ihrer unverarbeiteten Nazi-Vergangenheit, usw.. Dieser Gemeinschaftsgedanke war auch im ehemaligen Ostblock prägend für die FKK-Bewegung. Zur gleichen Zeit war Swingen ein großes Thema und berührte die gleichen Fragen. Auch der Höhepunkt der Swingerbewegung liegt einige Jahrzehnte zurück, und Swingen war damals auch nicht bloß populär, weil die Leute noch öfter in größeren Familien und bei den Eltern gelebt haben und außerhalb der Swingerclubs keinen Platz für Sex hatten. Wenn man sich dann anschaut, welche Zeitgeistwandel in den 80ern und folgend stattgefunden haben, überrascht es nicht, dass sowohl die FKK-Vereine als auch die Swinger-Clubs an Bedeutung eingebüßt haben.
 
99% der männer sagen auch dass sie einen überdurchschnittlich langen schwanz haben; solchen umfragen trau ich nicht so ganz ;)

Das widerspricht sich natürlich per se - was ist dein Eindruck hinsichtlich der Anzahl und worauf fußt er?

Die Swinger-Statistiken die mir bekannt sind, sprechen durchwegs von 4-6% - gut, natürlich müsste man das noch genauer Differenzieren.

LG Bär
 
was ist dein Eindruck hinsichtlich der Anzahl und worauf fußt er?

sehr schwierig zu beurteilen. da müsste man man definieren was swinger sind. passierts alle paar jahre mal im zuge eines urlaubs oder regelmässig in clubs bzw. auf einschlägigen partys. die 10% halte ich wirklich für sehr hoch gegriffen.
man könnte z.b. die anzahl an swingerclubs (und deren gibts eigentlich recht wenige) unter berücksichtigung auch der vielen privaten events irgendwie hochrechnen.

laut meinem gefühl und wenn ich so in meinem bekanntenkreis schau (obwohl da sicher viele "perverse" dabei sind und ich weiss dass swinger nicht auf der stirn steht) dann würd ich irgendwo unter 5% ansetzen. (swinger=paare die das regelmässig mind 1-2 mal im monat betreiben)


ob swingen nun ein fluch oder segen ist:
das ist eine recht individuelle sache. als beziehungsretter ists imho absolut nicht zu gebrauchen. bei beobachtungen im umfeld verhält sich swingen wenn die beziehung mau wird normalerweise wie mitn streichholz in den benzintank schaun.
 
wie mitn streichholz in den benzintank schaun.
die erleuchtung kommt dann aber sehr rasch:D

aber zum thema bzw. umfragen

ich kann jede umfrage so gestalten um ein ergebnis zu bekommen das entweder in diese oder in die andere richtung gut aussieht.

die 10% männer wären dann bei 4 Millonen österreichern ca. 400.000. ob das realistisch ist? klar wenn ich z.b. frage - waren sie schon in einem SC - kann ich das ergebnis in wahrheit leicht verfälschen. war ich schon dort sag ich ja - sagt aber nichts aus ob ich regelmässig gehe, oder überhaupt nochmal hingehe.

genaue zahlen wirst wahrscheinlich nie ermitteln können.
 
ob swingen nun ein fluch oder segen ist:
das ist eine recht individuelle sache. als beziehungsretter ists imho absolut nicht zu gebrauchen. bei beobachtungen im umfeld verhält sich swingen wenn die beziehung mau wird normalerweise wie mitn streichholz in den benzintank schaun.
Ich kenn lustigerweise ein Pärchen persönlich ganz gut, bei denen funktioniert das... haben sogar erst geheiratet, allerdings ist das wohl die 0,5% Ausnahme...
 
sehr schwierig zu beurteilen. da müsste man man definieren was swinger sind. passierts alle paar jahre mal im zuge eines urlaubs oder regelmässig in clubs bzw. auf einschlägigen partys. die 10% halte ich wirklich für sehr hoch gegriffen.
Ja, bin ich voll bei Dir ... wenn in die Anzahl auch Personen reinfallen, die es einmal Probiert und es dann Gelassen haben ist's natürlich was anderes.

man könnte z.b. die anzahl an swingerclubs (und deren gibts eigentlich recht wenige) unter berücksichtigung auch der vielen privaten events irgendwie hochrechnen.
Ich wüsste ehrlich gesagt nicht mal Ansatzweise wie und nach welchem Schlüssel - auch die (Semi-)privaten Events haben ja ganz unterschiedliche Teilnehmerzahlen.

laut meinem gefühl und wenn ich so in meinem bekanntenkreis schau (obwohl da sicher viele "perverse" dabei sind und ich weiss dass swinger nicht auf der stirn steht) dann würd ich irgendwo unter 5% ansetzen. (swinger=paare die das regelmässig mind 1-2 mal im monat betreiben)
Gut, die Statistik würde dann bei uns wiederum ganz anders aussehen :lalala:


lautob swingen nun ein fluch oder segen ist:
das ist eine recht individuelle sache. als beziehungsretter ists imho absolut nicht zu gebrauchen. bei beobachtungen im umfeld verhält sich swingen wenn die beziehung mau wird normalerweise wie mitn streichholz in den benzintank schaun.
100% bei Dir

Ich kenn lustigerweise ein Pärchen persönlich ganz gut, bei denen funktioniert das... haben sogar erst geheiratet, allerdings ist das wohl die 0,5% Ausnahme...
Wir kennen doch einige Pärchen .... die das auch schon länger praktizieren

Aus unserer Sicht .... wir denken auch da muss irgendwie eine Balance vorhanden sein .... man kann sicher auch hier in ein Suchtverhalten kippen ....
Immer Mehr ... Immer Öfter etc. ... wir hatten ja auch Pausen dazwischen, wo andere Dinge Priorität hatten und dann gab es Zeiten, da waren wir 3-4 x in der Woche einschlägig aktiv.
 
Kurze Frage an euch:

Ich wäre sehr neugierig und würde gerne mit meiner Partnerin (wir sind über 10 Jahre zusammen) Sex mit anderen haben. Dreier oder Vierer.

Sie ist zwar sehr aufgeschlossen, möchte dies aber nicht, weil sie befürchtet, dass es unsere Beziehung killen könnte!

Wie ist es euch ergangen. Wichtig sind für mich "Langzeitfolgen"!
Hat euch ein Ausflug zum Swingen bereichert oder hat es zu einem Beziehungsende geführt?

Ich würde mich über eure Erfahrungen freuen!

LG

"Swingen" ist auch nichts in das man einen Ausflug macht, sondern eine generelle Lebensanschauung! Wenn ihr im Vorfeld bedenken habt, dann ist das bereits nichts mehr für euch und lasst lieber die Finger davon.
Die ganzen Klubs sind eh schon überfüllt mit solchen Ausflüglern und Möchtegern-Singer die aber null Ahnung davon haben warum es dabei geht. Fürt dann dazu, dass frustrierte und "überredetete" Frauen herumsitzen und die Stimmung killen! :rolleyes:
Zum Beispiel der Wunsch dass Frau fremdgefickt wird MUSS IMMER von der Frau ausgehen, geht der Wunsch vom Mann aus, dann hast eine überredetete Frau die eigentlich dazu gezwungen wird und genauso verhält sie sich auch, geht dieser Wunsch VON BEIDEN aus, dann sind sie erst Swinger!
 
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Der Abstieg der FKK-Bewegung begann in den späten 1970ern. Davor boomte FKK, parallel zu massiven gesellschaftlichen Umbrüchen und der (sexuellen) Liberalisierung in den 1960ern. Zu der Zeit war der Gemeinschaftsgedanke ein sehr wichtiger - Vereine, Kommunen, die Suche nach neuen Formen des Zusammenlebens, die Abwendung vom klassischen Familienmodell der abgelehnten Eltern und Großeltern mit ihrer unverarbeiteten Nazi-Vergangenheit, usw.. Dieser Gemeinschaftsgedanke war auch im ehemaligen Ostblock prägend für die FKK-Bewegung. Zur gleichen Zeit war Swingen ein großes Thema und berührte die gleichen Fragen. Auch der Höhepunkt der Swingerbewegung liegt einige Jahrzehnte zurück, und Swingen war damals auch nicht bloß populär, weil die Leute noch öfter in größeren Familien und bei den Eltern gelebt haben und außerhalb der Swingerclubs keinen Platz für Sex hatten. Wenn man sich dann anschaut, welche Zeitgeistwandel in den 80ern und folgend stattgefunden haben, überrascht es nicht, dass sowohl die FKK-Vereine als auch die Swinger-Clubs an Bedeutung eingebüßt haben.

Jetzt sprichst aber nur für die DDR!

FKK boomt bei uns wie nie zuvor und hat aber nicht zwangsläufig was mit swingen zu tun! Auch in Kroatien sind die FKK-Camps trotz weiteren Ausbaus überfüllt. Valalta fasst z.B. bereits über 9.000 Gäste und wird immer noch ausgebaut. Sehe da keine Einbüßung wie von dir behauptet! In den 60ern passten gerade mal 2.000 Nudisten da rein, heute 9.000 aber hat an Bedeutung eingebüßt? :hmm: Die seither neu gegründeten noch gar nicht bedacht dabei! Amarin und Koversada sind ja gleich daneben und fassen nochmal 10.000 Gäste! Also sind alleine dort 10 mal mehr als vor 50 Jahren!

Ob die Klubs vor 50 Jahren mehr Gäste hatten weiß ich nicht, aber auch das bezweifle ich.
 
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Jetzt sprichst aber nur für die DDR!

FKK boomt bei uns wie nie zuvor und hat aber nicht zwangsläufig was mit swingen zu tun! Auch in Kroatien sind die FKK-Camps trotz weiteren Ausbaus überfüllt..

Die Entwicklung schein eine Andere zu sein: (Posting eines Users aus einem FKK Forum)
Kommentar vom Betreiber auf FB:
"Valalta: Camping FKK Valalta ist ein reines FKK-Naturist Campingplatz. Der Vorstand der Gesellschaft hat den Beschluss gefasst, einen Teil des FKK-Campingplatzes Valalta, in diesem Fall den Saline - vom Steinbruch vom vorhandenen FKK-Campingplatz konkret zu trennen und den getrennten Textil-Campingplatz mit getrennter Rezeption und allen erforderlichen Inhalten sowie getrenntem Eingang von der Hauptstraße gegenüber dem Restaurant Lastavica einzurichten. Der neue Textil-Campingplatz Val Saline wird für Gäste ab dem 01.05.2016 eröffnet. Mehr Informationen (Katalog, Hausordnung usw.) werden ab 15.06.2015. zur Verfügung. Freundlcihe Grüsse Valalta d.o.o. Rovinj"
Quelle:
https://www.facebook.com/valalta.rovinj

Das ist der neue Platz afaik: Val Saline Camping

LG Bär
 
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Dann lies bitte ein paar Postings weiter vom selben User ein Update bezüglich der Verkleinerung des FKK Bereichs :D

PS: Wir sind übrigens NICHT auf Facebook :rofl:
Das mit dem Seitenhieb war eh nicht gegen Euch gedacht, sondern gegen diese komische US-Plattform; gut, die können sich hier nicht wehren ;).

Hast Recht, tatsächlich ist ein paar Postings später von einer Verkleinerung des FKK-Bereichs die Rede, das habe ich leider übersehen. Er bleibt aber mit über 1 Mio m² immer noch sehr groß.
Am besten sollen @Mitglied #301488 das selbst erklären, die kennen sich dort gut aus :).
 
Jetzt sprichst aber nur für die DDR!

FKK boomt bei uns wie nie zuvor

Ja, im Sinne von Nacktbaden (wobei "wie nie zuvor" vielleicht übertrieben ist), aber nicht in den Vereinen. Siehe dazu meine ursprüngliche Aussage:

Das ganze Szene- und Vereinsgehabe von früher ist zudem allgemein unpopulärer geworden, was man z.B. auch beim FKK sieht. Um sich nackt in die Sonne zu legen, gehen die Leute heute nicht mehr in einen Verein, und zum Pärchentausch wird man eben nicht mehr Teil der Swingerszene und hängt nicht mehr im Clubhaus herum.

Dazu meinte Bulsara:

FKK ist doch nicht vereinsgebunden und trotzdem gerät nacktbaden ins out.

Die Gesellschaft ist prüder geworden. Darüber kann die virtuelle Offenheit nicht hinwegtäuschen.

Dem stimme ich nicht zu, weder bezügl. der Aussagen zu FKK (FKK als nicht vereinsgebunden zu bezeichnen ist historisch ignorant und (das begrifflich nicht synonyme) Nacktbaden ist nicht out), noch bezügl. der Einschätzung, die Gesellschaft sei generell prüder geworden.

Nacktbaden boomt weiterhin, vereinsgebundene Freikörperkultur aber nicht (siehe zu beidem z.B.: Deutschland führt im FKK-Ranking: "Wozu die nasse Klamotte?", Spiegel Online, 30.07.2014).

Im Osten war der Gemeinschaftsgedanke im Zusammenhang mit FKK alleine schon durch das einrahmende politische System ein wesentlicher, die Organisation in FKK-Vereinen dagegen praktisch kein Thema.

Auch in Kroatien sind die FKK-Camps trotz weiteren Ausbaus überfüllt.

Das betrachte ich eher als Urlaubs-Resorts, nicht als FKK-Vereinsleben. Wie gesagt: das Nacktbaden out ist, habe ich nicht geschrieben, sondern dass die Leute sich nicht mehr so in Vereinen und Szenen organisieren wie früher, was im FKK-Bereich seit Jahren zu beobachten und immer wieder Thema ist. Man geht nackt baden, tritt aber keinem FKK-Verein bei, man hat als Paar Sex mit anderen, aber sieht sich nicht als Teil einer "Swingergemeinschaft". Vieles wird weniger ideologisch überlagert, was Vor- und Nachteile hat. Einer der Nachteile ist, das manches weniger reflektiert wird, was nicht immer gut ist.

Die FKK-Bewegung ist ansonsten ein riesiges und eigentlich sehr spannendes Thema, mit ganz vielen interessanten Teilaspekten, und unheimlich eng mit diversen gesellschaftlichen Strömungen verwoben.

Aber vielleicht zurück zum eigentlichen Thema, dem Swingen...
 
Nacktbaden boomt weiterhin

Klar gibts in D viele Möglichkeiten, nackt zu baden. Nur werden diese Möglichkeiten tendenziell weniger denn mehr.

Dem stimme ich nicht zu, weder bezügl. der Aussagen zu FKK (FKK als nicht vereinsgebunden zu bezeichnen ist historisch ignorant und (das begrifflich nicht synonyme) Nacktbaden ist nicht out)

Wir leben aber nicht mehr in den 60er Jahren. Heute hat FKK mit Vereinen kaum mehr etwas zu tun und wird allgemein mit nacktbaden gleichgesetzt.

noch bezügl. der Einschätzung, die Gesellschaft sei generell prüder geworden.

Naja früher wars nicht so unüblich sich topless zu sonnen, wär dir nie eine Badehose in der Sauna über den Weg gelaufen, war die Jugend deutlich aufgeschlossener als heute. Diesen Wandel zu negieren entspringt wohl mehr einem Wunschdenken denn einer realistischen Sicht der Dinge. ;)
 
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