Nun, das ist die gerne medial verbreitete Geschichtsschreibung der Israelis, die jedoch einer wissenschaftlichen Prüfung nicht standhält abgesehen davon, dass seit tausenden Jahren kein wirklich stichhaltiges Kriterium ist - demnach müssten alle "Amerikaner" gleich den Kontinent verlassen: Daten der Mandatsmacht aus 1939 (als schon viele Zionisten eingewandert waren):,Bevölkerungszahlen in Prozenten: Jerusalem: 62 % Araber, 38 % Juden, Hebron: 99:1, Haifa: 53:47, Nazareth: 84:16 etc. etc. Wenn man die Einwanderungsstatistik betrachtet, so kamen die meisten Einwanderer nicht aus anderen arabischen Staaten, sondern aus Europa, Russland etc. Die Bodenbesitzverhältnisse waren noch stärker arabisch gelagert : z. B. in Jerusalem: 84 % war in arabischem Besitz...
Und ansonsten geht es hier NICHT um die Aufarbeitung der Geschichte, sondern um Terror, und dieser wurde ganz wesentlich von zionistischen Banden wie der Irgun, der Stern-Gang etc. entwickelt und praktiziert, wenngleich die Einwanderer sicherlich methodisch von den Kolonialmächten gelernt hatten.
Jedenfalls aber ist Dein Geschichtsbild ein sehr einseitig-ideologisches und wenn Du schon tausende Jahre zurückgehen möchtest: Die jüdischen Einwanderer des Altertums waren ebenfalls nur brutale Eroberer, die die Kanaaniter unterjochten und ausrotteten. Sollten deshalb vielleicht doch deren Nachfahren mehr Ansprüche haben`?
Du irrst weiterhin, allein schon in der
Grundannahme, daß es um eine
"israelische Geschichtsschreibung" gehen würde. In der Geschichte geht es um Fakten und diese haben bekanntlich keine Fahne umgehängt!
Ein "stichhaltiges Kriterium" sind "tausende von Jahren" selbstverständlich, da dadurch belegt ist, wessen ursprüngliche Heimat etwas überhaupt war und zweitens ist die Nachweisbarkeit eines ständigen jüdischen Lebens in der Region, trotz Vertreibung, etwas sehr wichtiges.
Dadurch werden nämlich die aktuell stattfindenden Versuche der arabischen Geschichtsverfälschung (z.B. auch in der UNO) - auf die du leider offenbar reinfällst - ad absurdum geführt. Weil's gerade reinpaßt, hier auch eine Korrektur deiner Schlußaussage. Die archäologischen Funde belegen eigentlich genau das Gegenteil deiner Aussage, nämlich, daß die Hebräer die Kanaaiter weder unterjochten noch ausrotteten, sondern daß beide Völker relativ friedlich aber getrennt voneinander lebten und im selben Land siedelten.
Die Kanaaiter sind dann mit der Zeit schlichtweg ausgestorben bzw. in den Hebräern aufgegangen.
Du solltest aber leicht auch den Unterschied erkennen können, denn selbst wenn deine These gestimmt hätte, wäre sie für die heutige Situation unwichtig, weil es ja keine Kanaaiter mehr gibt. Juden aber gibt es und die widersetzten sich halt 1948 dem Versuch, sie wieder aus ihrer Heimat zu vertreiben.
Deine
Jerusalem-Zahlen sind falsch und du kannst relativ leicht selbst erforschen, daß eine jüdische Bevölkerungsmehrheit in Jerusalem seit mehr als 130 Jahren belegt ist.
Bin zwar nicht der ultimative "
Wiki-Freund", hier hast du aber eine schöne Tabelle:
Demographic history of Jerusalem - Wikipedia
Wenn du dir die generelle Einwanderungsstatistik der Gesamtregion genau anschaust, dann kannst du leicht erkennen, daß es nicht nur eine jüdische Einwanderung, sondern auch eine massive arabische Einwanderung gab. Um diese Aussage ging es ja! Es wuchs z.B. zwischen 1900 - 1947 (Ende der Mandatszeit) der arabische Bevölkerungsanteil von etwas mehr als einer halben Million Menschen auf fast 2 Millionen. Nanonaned gab es eine massive arabische Einwanderung, da es ja in der Region mit der gestiegenen jüdischen Bevölkerung viele neue Arbeitsplätze gab.
Ob Aufarbeitung oder nicht, die Geschichte und die historischen Daten sind immer enorm wichtig um die aktuellen Geschehnisse zu verstehen. Der von dir angesprochene Terror ist also auch eine Konsequenz der historischen Ereignisse. Aber auch da sollte der objektive Betrachter nicht halt irgendwo beginnen.
Wenn du etwa die
Irgun erwähnst, dann sollte man dazusagen, daß sich diese von der
Hagana abgespalten hat. Und diese wurde ja übrigens als Folge eines
Judenprogroms der Araber gegen Juden in Jerusalem (1920) gegründet!
Im übrigen sind Hagana, Irgun, etc. schon lange Geschichte und der heutige arabischen Terror gegen Israel begründet sich ja vielmehr darauf, daß viele die militärischen Niederlagen gegen Israel noch immer nicht verkraften können und noch zu viele dem Traum nach der Auslöschung Israels nachhängen!
Chancen auf echten Frieden hätte es ja schon genug gegeben, Arafat und Abbas haben den aber in Wirklichkeit eh nie gewollt.