Ich verfolge diese Diskussion und habe auch einige Aspekte einzubringen versucht. Letztlich aber bleibt die Antwort auf die Frage nach den Ursachen des Terrors und der Terroristen nach wie vor offen. Dazu ein kurzer versuch, etwas verständlich zu machen: Menschen werden, egal wo, nicht als Mörder oder Terroristen geboren. Sie werden in ihrer Umgebung sozialisiert, d.h. die Umgebung, das geistige, soziale und ideologische Umfeld prägen den Menschen bis zu jenem Punkt, als er dieses Umfeld und die Richtigkeit der enthaltenen Normen in Frage stellt. Dementsprechend ist Bildung eine Voraussetzung, über die gesellschaftliche Prägung hinauszuwachsen und selbständig zu denken und zu handeln.
Wird gesellschaftlich-religiös die eigene Ideologie als Rechtfertigung oder Grund erachtet, andere Menschen als minderwertig zu klassifizieren und/oder sie sogar zu vernichten, dann entspricht dies nicht der menschlichen Natur, sondern , einfach ausgedrückt , mangelnder Bildung oder Dummheit. Faschismus jeder Art, Terror ebenso, ist ohne religiösen Hintergrund, der die Grundlage einseitiger Betrachtung und Klassifikation darstellt, nicht möglich. Und dass Gewalt wiederum Gewalt zeugt, ist eine Binsenweisheit. Wer also Andere als minderwertig ansieht, daraus die Berechtigung ableitet, diese zu unterdrücken, auszubeuten und mit ihnen nach Belieben zu verfahren, der ist Verursacher von Terror und Gewalt der zweiten Ebene, wie wir sie heute vielfach erleben.
Jetzt könnte man noch vieles hinzufügen und auch wissenschaftlich begründen, aber das Grundübel dieser Welt sind religiöse Ideologien, die klassifizieren und den eigenen Status überhöhen, egal ob bei den Moslems, bei den Christen oder bei den Juden oder Hindus...