Terror in Europa / der Welt

Philo, ich glaub zwar, dass Du mich jetzt gnadenlos aufmachen wirst wollen

nein, werd ich nicht. und wollen schon gar nicht. weil ich dich als diskutant hier schätze - auch wenn wir zu manchem unterschiedlicher meinung sind.

werden schon deswegen nicht, weil es bei der breite an diskussionsstoff den rahmen hier zu brüssel sprengen würde. zu manchem kann ich auch grundsätzlich mein hakerl setzen. zu manchem aber nicht - vor allem nicht als "westlichem wert". nimm allein das beispiel "demokratie": ich bin überzeugt, dass die iraner bei ihrer kürzlich abgelaufenen wahl wesentlich mehr richtungsentscheidung für ihr land haben treffen können, als wir z.b. zuletzt bei der wienwahl aufgrund der de facto dann gleichgeschalteten verhaltensweise der parteien.

und bei der auflistung von dir eines nur dazu: wievieles davon setzen wir gerade - aufgrund vielerlei entwicklungen - aufs spiel, wennst es ganzheitlich betrachtest?
 
Vielleicht kannst ja Du oder jemand anderer noch was ergänzen.
Und ja: Die steigende Terrorgefahr bedroht natürlich auch diese Rechte, weil sie umso stärker ausgebaut werde können, je weniger Menschen sie angreifen wollen.
Vor manchen Problemen (nicht den Krieg gemeint) so mancher entflieht, entstehen so manche Probleme in Europa mit jenen wir vorher nicht konfrontiert wurden.
 
Der Anschlag in Brüssel zeigt aber auch deutlich auf, dass Merkels beharrliche Visionen von einer EU-weiten Verteilung nicht funktionieren wird.
Auch wenn so manche Merkel-Fans mich jetzt schelten, aber Deutschland hat mit seiner Willkommenspolitik eine sehr große Herausforderung angenommen, nicht nur die Asylsuchenden zu integrieren sondern sie auch dementsprechend zu beschäftigen um ein ein dt Molenbeek zu verhindern aber auch durch Frust und Unvermögen so manchen Ideal keine Chance zu geben.
 
Vor manchen Problemen (nicht den Krieg gemeint) so mancher entflieht, entstehen so manche Probleme in Europa mit jenen wir vorher nicht konfrontiert wurden.

und jeder politiker, der davon vorgibt überrascht worden zu sein, ist ZUMINDEST als vordenker und stratege fehl am platz. in wahrheit ist es höchstwahrscheinlich viel schlimmer.

leute, wir tanzen gerade das da capo der letzten dreissiger jahre. fast 1:1 ... und wenn wir den folgen von damals entrinnen wollen, dann dürfen wir uns diesem vorgegebenen takt nicht beugen. zumindest dieses mal nicht! weil wir es inzwischen gelernt haben sollten ...
 
dann dürfen wir uns diesem vorgegebenen takt nicht beugen

und was machen wir dagegen? geeint - was alleine schon utopisch ist - auf die strasse gehen und wochen-, oder monatelang den staat lahmlegen und das europaweit? denn mit ein bissl im erotikforum schimpfen und viel. wenn's gut hergeht online irgend eine petition unterschrieben wird sich kaum was ändern.
 
und bei der auflistung von dir eines nur dazu: wievieles davon setzen wir gerade - aufgrund vielerlei entwicklungen - aufs spiel, wennst es ganzheitlich betrachtest?
Wir setzen vieles aufs Spiel ... leider!
Ich bin auch regelmäßig dagegen und verärgert, wenn unsere Freiheitsrechte eingeschränkt werden; ich habe mich sehr darüber gefreut, als der EuGH die Vorratsdatenspeicherung in den Mistkübel geworfen hat (und die Initiative von Österreich ausging), ich bin entsetzt darüber, dass das "Staatsschutzgesetz" ohne großen medialen Aufschrei beschlossen wurde (zumindest läuft eine Verfassungsklage dagegen), ebenso wie die Abschaffung des Bankgeheimnisses, obwohl das nicht einmal vordergründig mit Terrorbekämpfung begründet wurde. Und noch mehr bin ich entsetzt, dass diverse internationale Geheimdienste sogar ohne rechtliche Grundlage überall herumschnüffeln, und Politikern in ganz Europa nichts einfällt als Schulterzucken und ein paar Sonntagsreden.

Andererseits - ich habe es gestern in einem Betrag geschrieben - fallen mir nicht wirklich Alternativen zum Ausbau des Überwachungsstaates ein; wie @Mitglied #232783 und andere richtigerweise bemerkt haben: Die Tätigkeit der Geheimdienste hat uns gewiss schon den einen oder anderen Anschlag erspart; wieviele, das wollen wir gar nicht wissen, denn wie Herr de Maizière richtigerweise bemerkt hat: "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern", und zwar noch mehr als ohnehin schon jetzt.

Natürlich gibt's langfristige Lösungen - z-B. Parallelgesellschaften auflösen, Waffenlieferungen der EU ins Ausland unterbinden, Verkleinerung von Ungleichgewichten im Welthandel, aber fürs erste braucht man viel Energie und unkonventionelle Ideen, fürs zweite zunächst einmal die Bildung eines öffentlichen Problembewusstseins, und für dritte einmal konkrete Lösungsansätze.

ich bin überzeugt, dass die iraner bei ihrer kürzlich abgelaufenen wahl wesentlich mehr richtungsentscheidung für ihr land haben treffen können, als wir z.b. zuletzt bei der wienwahl aufgrund der de facto dann gleichgeschalteten verhaltensweise der parteien.
Deine Kritik an der österreichischen Parteiendemokratie teile ich eh, und natürlich müsste man in Österreich in dieser Hinsicht verschiedene Dinge reformieren (das "Demokratiepaket 2013" ist ja sang- und klanglos begraben worden). Ich sehe aber schon diverse Unterschiede in der Parteienlandschaft, und wie man sieht, kommt doch auch hin und wieder eine neue Kraft auf, wenn's den Leuten endgültig reicht mit den alten Kadern, so wie in den 1980ern die Grünen und zuletzt die Neos.
 
und was machen wir dagegen?

gute frage! echt. aber schon allein aus dem heraus: kommt da keiner ins grübeln, wo wir politisch und gesellschaftspolitisch stehen? da weiter oben steht was von "demokratie" als westlicher wert. was ja bedeuten würde, dass der souverän das volk ist. ja, hmpf, und wie äußert sich das - wenn ich deinen worten folge? wo sind sie, die entscheidungs- und wahlmöglichkeiten?
 
Besonders wenn der IS über zwei arabische Banken herrscht, die mit Frankreich sehr viele Kredit- und Devisengeschäfte abwickeln.
Soweit ich weiß, gibt's in Frankreich schon länger kein Bankgeheimnis mehr - und trotzdem sind die Behörden offenbar nicht in der Lage, das zu unterbinden. Warum nicht? Das wäre tatsächlich eine wirkungsvolle Möglichkeit, dem IS das Wasser abzugraben.
 
man darf aber nicht vergessen wieviele
Anschläge verhindert wurden, von denen der "normale Bürger" gar nix mit kriegt...der einfach in seinem Leben weiter macht und auch nicht darüber informiert wird ...sonst wäre bei uns schon viel mehr Panik...)
die Herrschaften werden einfach aus dem Verkehr gezogen ohne viel Aufhebens...
und natürlich entwischen einige dem Netz ....
aber wie sagt der Franzose...)
don't Panic....)))
 
Soweit ich weiß, gibt's in Frankreich schon länger kein Bankgeheimnis mehr - und trotzdem sind die Behörden offenbar nicht in der Lage, das zu unterbinden. Warum nicht? Das wäre tatsächlich eine wirkungsvolle Möglichkeit, dem IS das Wasser abzugraben.
Manchmal erweckt es den Eindruck man bombadiert vor den Kulissen den IS zusammen um ihnen nachher hinter der Bühne einen Ölkredit zu gewähren und das Volk ist beruhigt.
 
leute, wir tanzen gerade das da capo der letzten dreissiger jahre. fast 1:1 ... und wenn wir den folgen von damals entrinnen wollen, dann dürfen wir uns diesem vorgegebenen takt nicht beugen. zumindest dieses mal nicht! weil wir es inzwischen gelernt haben sollten ...

Dann darf ich nochmal zitieren:

ch sag euch, wie es weitergehen wird:
  • wir werden in kürze einen zumindest europaweiten ausnahmezustand sehen, der die menschenrechte weitgehend aushebelt und der exekutive so gut wie jede willkür ermöglicht.
  • wir werden eine so weitgehende ausschaltung der meinungs-, rede- und pressefreiheit erleben, dass jede systemkritik als aufrührertum und anstachelung zum terrorismus geahndet werden wird. mit internierung und ggf. sogar beseitigung der urheber.
  • wir werden dennoch (nein, gerade deswegen - wenn auch ursache und wirkung in wahrheit nicht zusammenhängen werden) anschläge mit breitflächiger wirkung und zig millionen an opfern erleben.
  • aufgrund dessen wird "notgedrungen, nur zu unserem eigenen schutz" das schon begonnene paket fertig geschnürt werden, das in wahrheit heute schon feststeht und in wirklichkeit gegen uns gerichtet ist, nicht gegen den bloß provozierten und zugelassenen terrorismus - der bloß als vorwand dafür dient.

Wenn ich das richtig verstehe, schreibst du, dass der gegenwärtige Terror von den politisch Verantwortlichen nicht bekämpft wird, sondern sogar provoziert und zugelassen wird, um Ziele wie den Überwachungsstaat/Diktatur hierzulande durchsetzten zu können.

Eine ungeheuerliche Behauptung, die genauso absurd ist, wie dein Vergleich mit den 30-er Jahren.
 
das es in europa so zugeht ist frau merkel nicht unschuldig mit ihrer falschen politik.:lehrer:

wobei das problem nicht bei dem beginnt, was in europa zugelassen wird, sondern in den abwanderungsgebieten. das problem jeder völkerwanderung beginnt dort. nicht dort, wo zuwanderungsdruck und verdrängungsangst entsteht.
 
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