und bei der auflistung von dir eines nur dazu: wievieles davon setzen wir gerade - aufgrund vielerlei entwicklungen - aufs spiel, wennst es ganzheitlich betrachtest?
Wir setzen vieles aufs Spiel ... leider!
Ich bin auch regelmäßig dagegen und verärgert, wenn unsere Freiheitsrechte eingeschränkt werden; ich habe mich sehr darüber gefreut, als der EuGH die Vorratsdatenspeicherung in den Mistkübel geworfen hat (und die Initiative von Österreich ausging), ich bin entsetzt darüber, dass das "Staatsschutzgesetz" ohne großen medialen Aufschrei beschlossen wurde (zumindest läuft eine Verfassungsklage dagegen), ebenso wie die Abschaffung des Bankgeheimnisses, obwohl das nicht einmal vordergründig mit Terrorbekämpfung begründet wurde. Und noch mehr bin ich entsetzt, dass diverse internationale Geheimdienste sogar ohne rechtliche Grundlage überall herumschnüffeln, und Politikern in ganz Europa nichts einfällt als Schulterzucken und ein paar Sonntagsreden.
Andererseits - ich habe es gestern in einem Betrag geschrieben - fallen mir nicht wirklich Alternativen zum Ausbau des Überwachungsstaates ein; wie
@Mitglied #232783 und andere richtigerweise bemerkt haben: Die Tätigkeit der Geheimdienste hat uns gewiss schon den einen oder anderen Anschlag erspart; wieviele, das wollen wir gar nicht wissen, denn wie Herr de Maizière richtigerweise bemerkt hat: "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern", und zwar noch mehr als ohnehin schon jetzt.
Natürlich gibt's langfristige Lösungen - z-B. Parallelgesellschaften auflösen, Waffenlieferungen der EU ins Ausland unterbinden, Verkleinerung von Ungleichgewichten im Welthandel, aber fürs erste braucht man viel Energie und unkonventionelle Ideen, fürs zweite zunächst einmal die Bildung eines öffentlichen Problembewusstseins, und für dritte einmal konkrete Lösungsansätze.
ich bin überzeugt, dass die iraner bei ihrer kürzlich abgelaufenen wahl wesentlich mehr richtungsentscheidung für ihr land haben treffen können, als wir z.b. zuletzt bei der wienwahl aufgrund der de facto dann gleichgeschalteten verhaltensweise der parteien.
Deine Kritik an der österreichischen Parteiendemokratie teile ich eh, und natürlich müsste man in Österreich in dieser Hinsicht verschiedene Dinge reformieren (das "Demokratiepaket 2013" ist ja sang- und klanglos begraben worden). Ich sehe aber schon diverse Unterschiede in der Parteienlandschaft, und wie man sieht, kommt doch auch hin und wieder eine neue Kraft auf, wenn's den Leuten endgültig reicht mit den alten Kadern, so wie in den 1980ern die Grünen und zuletzt die Neos.