Das ist ein Absatz, der für mich total unlogisch ist.
Wenn Du etwas als "gewissenloses Verhalten" bezeichnest, dann ist das natürlich keine wertfreie Aussage. Richtig ist, dass jeder Mensch an sein eigenes Gewissen gebunden ist. Aber wenn Du zugestehst, dass ein anderer Mensch es mit seinem Gewissen vereinbaren können muss, und er dies auch kann, dann steht es wiederum Dir nicht zu, es trotzdem als gewissenlos zu werten, weil Du mit Deiner Wertung ja offenbarst, dass Du seine Gewissensentscheidung nicht akzeptierst.
Woher nimmst Du eigentlich die Kühnheit (oder besser Voreingenommenheit), zu generalisieren, dass jeder das Hintergehen seiner Partnerin nicht als schlimm empfindet? Es gibt genug Menschen, die sehr darunter leiden - oft mehr als der Partner, der es ohnehin nicht weiß. Und denen man trotzdem nicht sagen kann, dann mach es einfach nicht, weil ihnen aus verschiedensten Gründen dieser Weg nicht offen steht.
Vielleicht ist die große Tragik in manchen Beziehungen, dass gerade der Mensch zu Schaden kommt, der einem nicht nur am meisten bedeuten sollte, sondern der einem tatsächlich am meisten bedeutet, auch wenn das eigene Verhalten das oft nicht widerspiegelt. Und wie schon oben gesagt - gerade in solchen Beziehungen leiden letztlich beide Partner.
Wenn Du zu den Menschen gehörst, welche in dieser Hinsicht über alle Zweifel erhaben sind, dann freue Dich darüber.
Aber BITTE verurteile nicht alle jene, welchen manche Wege des Lebens nicht so leicht fallen, und die vielleicht einer Verlockung nachgeben.