1. Bei den Grundschulen wird die Schulautonomie massiv gefördert, langfristig wird ein Konzept verfolgt, dass man Bildungsgutscheine nennen könnte. Eltern bekommen nicht einen staatlich finanzierten Schulplatz zugewiesen, sondern einen zweckgebundenen Geldbetrag, mit dem sie selbst die Schule ihrer Wahl bezahlen können.
Finanziert wird diese Maßnahme mit einer Budgetkürzung im Bereich der öffentlichen Schulen. D.h. profitorientierte Privatschulbetreiber werden mit dieser Maßnahme subventioniert, das öffentliche Schulwesen ausgehungert.
2. Bei den Mittel- und Oberschulen wird in der ganzen Sexismus-Frage, die in den letzten Jahren ein ganz erhebliches Problem wurde, wieder die Rechtsstaatlichkeit durchgesetzt, d.h. die mutmaßlichen Opfer bekommen ihr Recht, aber auch die Beschuldigten werden vor Vorverurteilungen geschützt, es gilt wieder die Unschuldsvermutung.
Zugegebenermaßen gibt es im Land der Extreme gewisse Tendenzen, die für Männer von Nachteil sein können, auch wenn sie sich nichts zu Schulden kommen haben lassen. Die von dir angesprochenen Änderungen können aber wieder dazu führen, dass Frauen sich gegen Sexismus schwieriger wehren können.
3. Bei den Universitäten wird die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Wissenschaft wieder gesichert. Gegen Antifa-Gruppen, die Vorlesungen sprengen, wird endlich vorgegangen. Auch eine Klage vor dem Höchstgericht wegen der Diskriminierung von Asiaten wird erstmals (!) von der Regierung unterstützt, um gleiche Chancen auf individueller Basis für alle Studenten sicherzustellen. Im Steuerrecht soll es den steuerfreien Milliardenstiftungen von Harvard, Stanford usw. an den Kragen gehen. Sie sollen nur mehr steuerfrei sein, wenn das Geld für Forschung, Lehre und Studenten ausgegeben wird, nicht mehr - skandalös genug - als steuerfreie Kapitalanlage wie derzeit.
Die letzten beiden Sätze sind widersprüchlich. Die "steuerfreie Kapitalanlage" ist ja kein Selbstzweck, die Entnahmen aus den Stiftungen werden schon jetzt ausschließlich für Forschung, Lehre und Studenten ausgegeben. Tendenzen, diese Stiftungen zu besteuern, kommen aus demokratisch dominierten Bundesstaaten wie Connecticut und Massachusetts in Form von State Taxes - aber nicht, weil die erwirtschafteten Gelder widmungswidrig verwendet werden, sondern weil die Elite-Unis zuviele Kinder von Spitzenverdienern aufnehmen und zuwenige aus der Mittel- und Unterschicht, und die Stiftungsgelder somit einem zu exklusiven Adressatenkreis zu Gute kommen. Die Republikaner im Kongress springen jetzt auf den Zug auf. Inwieweit Trump da involviert ist, ist fraglich.
Bzgl. Diskriminierung von Asiaten: Die Unterstützung der Klage durch das Justizministerium ist sicher lobenswert. Die Aufnahmemodalitäten der US-Eliteunis sind teilweise fragwürdig und eigentlich rassistisch. Asiatisch-stämmige müssen mehr Punkte erreichen als andere. Begründet wird das mit "Förderung der Diversität". Wenn die Klage durchgeht, werden die Aufnahmeprozesse gewiss fairer. Es ist aber klar, dass das US-Universitätswesen damit asiatischer wird. Asiaten wird gute Integration bescheinigt, aber auch sehr starker Focus auf den Mainstream. Dass Unis aber v.a. auch von Querköpfen leben und diese fördern wollen, muss man ihnen in gewissem Ausmaß auch zugestehen.
Bzgl. Meinungsfreiheit: Auch Initiativen, die den Wildwuchs an Quasi-Diskussionsverboten an US-Unis eindämmen wollen, kommen von Seiten einzelner Bundesstaaten. Keine Frage, das Pendel ist hier zu stark in Richtung einer extremen Auslegung von "political correctness" ausgeschlagen, das werden harmlose Äußerungen und Handlungen schon als "Mikroaggressionen" gegen gewisse Minderheiten bezeichnet. Im Land der Extreme kann "Wiederherstellung von Meinungsfreiheit" aber auch Zulässigkeit von offenem Rassismus bedeuten. Das wird man wohl abwarten müssen.
1. Er hat die Nato-Staaten dazu gebracht, ihre Beiträge zu leisten. Die USA wollen nicht mehr Weltpolizist allein sein, die Europäer sollen endlich Verantwortung mitübernehmen. Aus amerikanischer Sicht eine gute Sache.
Bisher haben nur die USA selbst ihr Verteidigungsbudget um 10% erhöht
![Zwinker ;) ;)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
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2. Trumps Reisen nach Saudi-Arabien, Israel, Frankreich, Polen, Japan und China waren hoch erfolgreich. Überall hat er Verbündete und Freunde gewonnen. (Auch wenn das in Europa nicht gern berichtet wird.)
![Lachen :lol: :lol:](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Bis auf China waren das schon vorher Verbündete. Über den "Erfolg" der Besuche gibt's sehr unterschiedliche Meinungen. Saudi-Arabien wurde ein riesiges Waffenpaket verkauft - ausgerechnet jenem Land, das für die größte Unruhe in der Region sorgt. China ist dabei, die USA zu überdribbeln.
3. Trump hat China erstmal dazu gebracht, ihre Unterstützung für das Mörderregime in Nordkorea aufzugeben. China und die USA arbeiten jetzt gemeinsam daran, die nukleare Aufrüstung Nordkoreas zu bremsen. Das ist eine lebenswichtige Frage für Millionen Menschen. Clinton, Bush und Obama haben hier völlig versagt und nie etwas bewegt.
Ich vermute eher, China gibt nur auf der Oberfläche dem Affen Zucker, und Trump ist damit zufrieden, dass der Schein gewahrt ist.
4. Trump hat in Saudi-Arabien, das sich nun reformiert und modernisiert, einen großen außenpolitischen Paradigmenwechsel gegen den Islamischen Terrorismus geschafft, alle arabischen Länder sind mit an Bord, das ist einmalig.
Saudi-Arabien ist außenpolitisch aggressiver denn je. Das sieht man nicht zuletzt an der neuerlich aufflammenden Libanon-Krise; ein Land, das zuvor für viele Jahre den Frieden bewahren konnte. Auch wenn es innenpolitisch Reformen gibt, bleibt das Land eine radikal-islamische Diktatur. Dass der sunnitische Terror alles andere als im Abklingen ist, zeigt der jüngste verheerende Anschlag in Ägypten.
5. Der Islamische Staat (ISIS, Daesh) ist besiegt, der Bürgerkrieg in Syrien praktisch beendet. Das ist vor allem auch Trumps Verdienst, weil man mit Russland gegen den IS zusammenarbeitete. Auch das ist für Millionen Menschen ihr Leben wert.
Der IS war schon mit Amtsantritt Trumps weitgehend besiegt. Er musste nur weiterlaufen lassen, was ohnehin schon im Gange war. Hinsicht einer sich abzeichnenden Nachkriegsordnung ist Trumps Abwendung von den Kurden sehr bedenklich. Ohne Kurden wäre der Sieg gegen den IS sehr schwierig geworden, jetzt lässt man sie im Stich. Und eine Restaurierung des Assad-Regimes wird für Europa v.a. bedeuten, dass viele Kriegsflüchtlinge auf Grund drohender politischer Verfolgung dauernd bei uns bleiben.
6. Keine neuen Kriege, keine neuen Militärinvasionen, wie unter Clinton, Bush und Obama.
Noch ...
Glauben Sie mir, ich bin in der Branche tätig, das unglaubwürdige Dementi des Times-Magazins spricht für sich.
![Lachen :lol: :lol:](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Unglaubwürdig ist vielmehr Trump. Er hat ja schon in den letzten Jahren geradezu danach gelechzt, endlich einmal "Mann des Jahres" zu sein. Jetzt hat er es eben auf eine andere Art probiert, das Time Magazine unter Druck zu setzen. Tatsächlich hat Trump in seinem ersten Jahr wohl zu wenig Substanzielles geleistet, um ernsthaft für diesen (ohnehin zweifelhaften) Titel in Frage zu kommen.