Trump ist Präsident, Folgen für Europa und den Rest der Welt?!

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1. Dass Trump öffentliche Bildungseinrichtungen aushungern würde, ist einfach nur eine unwahre Behauptung.
Stimmt es etwa nicht, dass im Haushaltsvoranschlag der Trump-Administration das öffentliche Bildungsbudget um satte 9 Mrd. Dollar gekürzt wurde, während die gesamte Erhöhung der School Choice Förderungen nur 1,4 Mrd. ausmacht?

2. Rechtsstaatlichkeit ist ein Anspruch, den ein Bürger gegenüber dem Staat immer erheben können soll. Jede Diskussion darüber erübrigt sich.
Nein. Auch hier gibt es natürlich kein Diskussionsverbot, weder in der US-Öffentlichkeit noch hier im EF ;).
Auch in einem Rechtsstaat kann der Zugang zu Rechtsmitteln höher- oder niederschwelliger gestaltet werden. In Österreich ist z.B. ein Vorgehen wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sehr niederschwellig möglich (mittels Gleichbehandlungsanwaltschaft), eines wegen Beleidigung hingegen mit ziemlich hohen Hürden versehen (Privatanklagedelikt). Insofern besteht natürlich die Gefahr, dass die von Dir erwähnten Änderungen ein Vorgehen wegen Sexismus in den USA erschweren.

3. Die Eliteunis in den USA sitzen auf Kapitalvermögen im Wert von Dutzenden Milliarden Dollar, das nicht besteuert wird, während sie gleichzeitig horrende Studiengebühren verlangen. Hier wird auf Studentenkosten Kapital akkumuliert. Zu behaupten, das geschehe alles nur zum Wohl von Studenten, Lehre und Forschung, ist einfach hanebüchen. Eine klassische Schutzbehauptung, wie man sie auch von den Privilegienrittern in Österreich kennt.
Warum "hanebüchen" und "Schutzbehauptung"? Gibt es irgendeine Evidenz für eine Ausschüttung aus besagten Stiftungen, die zu anderen Zwecken als Studenten, Lehre und Forschung verwendet wurde? Kapital zu akkumulieren ist doch grundsätzlich unbedenklich - problematisch wird's erst, wenn die Ausschüttungen nicht zweckgemäß verwendet werden. Nicht alle Studenten müssen die hohen Gebühren zahlen, die Elite-Unis vergeben auch Stipendien, samt Gratiswohnen. Die Gebühren treffen keine Armen, im Gegenteil.

PS: Sie merken gegen Meinungsfreiheit an den Unis kritisch an, dass damit offener Rassismus möglich sein könnte. Gleichzeitig nehmen Sie die Auswahlmethoden der Unis in Schutz, obwohl Sie diese als tlw. rassistisch bewerten. Dann treffen Sie eine rassistische Generalisierung über Asiaten, die es rechtfertige, dass Unis nicht "asiatischer" werden wollen. Hm...
Erstens habe ich niemanden in Schutz genommen. Zweitens erlaube ich mir eine differenzierte Sichtweise zu diesem Thema. Die Welt ist nicht schwarzweiß.


1. Dass zahlreiche NATO-Partner ihre künftigen Beiträge erhöhen werden, pfeifen die Spatzen von den Dächern.
Welche Spatzen? ;)

2. Verschiedene Meinung gibt es einmal immer und überall. Entscheidend ist aber, was die betreffenden Nationen denken, und nicht, was irgendwelche Journalisten in Mitteleuropa meinen. Wenn Sie es nicht als Erfolg sehen, wenn die Chefs der Weltmächte konstruktiv zusammenarbeiten, von Amerika bis Saudi-Arabien, von Israel bis China, dann weiß ich es auch nicht. Was auch immer Ihnen lieber wäre - mir ist es sehr lieb, wie Trump Weltpolitik macht.
Wo habe ich von europäischen Journalisten geschrieben? Was die betroffenen Nationen denken, ist tatsächlich entscheidend. Südkorea hat bspw. klar zum Ausdruck gebracht, dass es von Trumps Drohgebärden gegen den nördlichen Nachbarn alles andere als begeistert ist. Dass China sich über den Zuwachs an Einfluss im Pazifik nach Trumps Rückzug aus TPP mindestens genauso freut wie Saudi-Arabien über die verstärkten Waffenlieferungen, verwundert nicht wirklich. Ob diese Entwicklungen für die Weltpolitik aber positiv sind, darf wohl in Frage gestellt werden. Eine konstruktivere Zusammenarbeit bedeutender Mächte als vorher sehe ich nicht. Der Iran wurde bspw. an den Rand gedrängt.

3. "Ich vermute eher..." Ja, Sie vermuten. Ein Argument ist das aber nicht, was man alles so vermutet. Sie vermuten halt, was in Ihr Weltbild passt, um es sich selbst zu bestätigen.
Das ist eine dumme Unterstellung. China betreibt alles andere als offene Kommunikation, und es gibt auch kein chinesisches Wikileaks. Daher sind seriöserweise alle Außenstehenden, die nicht grade zufällig über Geheimdienstinformationen verfügen, auf Vermutungen angewiesen.

4. Es gibt zwei Möglichkeiten mit Saudi-Arabien, dem Mutterland des Islam und dessen Heiliger Stätten, umzugehen. Entweder Sie suchen die Verständigung und Kooperation - wie Trump es tut - und unterstützen den kommenden König des Landes bei seinen Reformen. Oder Sie setzen auf Konflikt und Konfrontation, wie Sie das bevorzugen - dann viel Spaß bei den kommenden Kriegen. Saudi-Arabien hat eine gewaltige Militärmacht und erhebliche Vermögen. Afghanistan, Irak, Libyen - irgendwann sollte mal Schluss sein mit dem ständigen Eskalieren.
Saudi-Arabien ist v.a. deswegen eine gewaltige Militärmacht, weil die USA es zu einer solchen gemacht haben. Die von den Saudis (mit-)initiierten Kriege haben wir sowieso, auch den von ihnen unterstützten sunnitischen Terror. Mit dem jüngst abgeschlossenen Waffenlieferungs-Abkommen wird noch Öl ins Feuer gegossen. Dass ich Konflikt und Konfrontation unterstütze, ist eine böswillige Unterstellung. Aber das scheint offenbar Dein Stil zu sein ...

5. Assad ist der Präsident von Syrien und es steht dem Westen nicht zu, hier wieder "Regime Change" zu spielen. Frieden und Stabilität gibt es nicht ohne Assad, dann würde das Gleiche wie in Libyen passieren: nie endende Stammeskriege. Glorifizieren Sie die Kurden nicht, die sind genauso brutal wie alle Bürgerkriegsparteien, no na. Wie die USA unter Trump sich an der Koalition gegen den IS beteiligt haben, war vorbildlich. Keine große Show, sondern konsequente Arbeit. Aber es war klar, dass Sie jetzt sagen, Trump habe dazu gar nicht beigetragen. Wäre Obama gerade Präsident, würde man ihn rauf und runter feiern.
Ob ein Regimewechsel in Syrien nützlich wäre, lässt sich nicht seriös beantworten. Es gibt positive und negative Beispiele. Die negativen Folgen einer Assad-Restaurierung für das europäische Flüchtlingsproblem habe ich bereits skizziert. Trump hat in Syrien und im Irak das weitergeführt, was Obama begonnen hat. Der IS war bei Trumps Amtsantritt schon auf der Verliererstraße, auch dank des Einsatzes der Kurden. Ich habe die Kurden nicht glorifiziert, das ist die nächste unhaltbare Unterstellung. Dass sie mitentscheidend beim Sieg gegen den IS waren, ist aber unbestritten. Sie jetzt fallen zu lassen, halte ich für einen Fehler.

6. Flapsige Bemerkungen sind keine Argumente. Dass Trump keine neuen Kriege begonnen hat noch beginnen will, ist halt einfach ein Faktum.
Nur der erste Teil dieser Behauptung entspricht den Fakten. Der zweite ist reine Spekulation. Trumps Kommunikation gegenüber Iran, Nordkorea oder Venezuela spricht genausowenig dafür wie die signifikante Erhöhung des Militärbudgets.

PS: Sie behaupten wörtlich: Trump habe schon die letzten Jahre danach gelechzt, "Time Magazine Person of the Year" zu werden, und er habe nun probiert das Magazin unter Druck zu setzen, damit er es werde. Das ist halt totaler Unsinn, und zwar aus einem einfachen Grund: Trump war letztes Jahr bereits "Time Magazine Person of the Year". Das ist Ihnen offenbar nicht bekannt.
Ich rate zu einer nochmaligen Lektüre dieses Teils meines Beitrags ;).
 
In Afghanistan und Syrien waren die Sowjets vor den Amerikanern aktiv. Den Stützpunkt in Latakia betreiben die Russen als Nachfolger der Sowjets.... In Afghanistan haben sie die Sowjets blutige Nasen geholt....
Die Assads und die Russen haben die revolutionäre Situation in Syrien herbeigeführt. Aus der Unterstützung der DDR-Stasi für Assad Vater könnte man - im Sinn einer ausgleichenden Gerechtigkeit - das Entgegenkommen Merkels für Flüchtlinge aus Syrien argumentieren, nur tuts keiner.

Welcher neue König? Der König ist sehr alt un gebrechlich.
Dass der Thronfolger "vernünftig" ist, müsste erst bewiesen werden: Die Konfrontation mit dem Iran und Katar, den Sie in Ihren Postings gar nicht erwähnen, müsste nicht als Stellvertreterkrieg im Yemen stattfinden. Auch der Libanon ist in Gefahr destabilisiert zu werden. Sein Politik wird - wahrscheinlich zutreffend - als "Abenteurertum" bezeichnet, wohl weil er sich auf das Wohlwollen der irrlichternden Trump verlässt.

Nochmals kurz und bündig: Entweder man lässt Saudi-Arabien als natürliche Hegemonialmacht des Nahen Ostens ihre Hegemonie ausüben, oder man zwingt Saudi-Arabien militärisch, auf seine Ansprüche zu verzichten. Ich wähle das Gewährenlassen, weil es über eine Milliarde sunnitischer Muslime auf der Welt gibt und eine Konfrontation mit dem Land, in das jedem Muslim in seinem Leben eine Hadsch zu unternehmen religiös geboten ist, einen Flächenbrand über die Welt brächte. Ist es ideal, dass Saudi-Arabien eine der Großmächte der Welt ist? Nein. Rettet es Millionen an Menschenleben, es in Kauf zu nehmen? Ja. Sollte keine schwierige Entscheidung sein...
 
Stimmt es etwa nicht, dass im Haushaltsvoranschlag der Trump-Administration das öffentliche Bildungsbudget um satte 9 Mrd. Dollar gekürzt wurde, während die gesamte Erhöhung der School Choice Förderungen nur 1,4 Mrd. ausmacht?


Nein. Auch hier gibt es natürlich kein Diskussionsverbot, weder in der US-Öffentlichkeit noch hier im EF ;).
Auch in einem Rechtsstaat kann der Zugang zu Rechtsmitteln höher- oder niederschwelliger gestaltet werden. In Österreich ist z.B. ein Vorgehen wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sehr niederschwellig möglich (mittels Gleichbehandlungsanwaltschaft), eines wegen Beleidigung hingegen mit ziemlich hohen Hürden versehen (Privatanklagedelikt). Insofern besteht natürlich die Gefahr, dass die von Dir erwähnten Änderungen ein Vorgehen wegen Sexismus in den USA erschweren.


Warum "hanebüchen" und "Schutzbehauptung"? Gibt es irgendeine Evidenz für eine Ausschüttung aus besagten Stiftungen, die zu anderen Zwecken als Studenten, Lehre und Forschung verwendet wurde? Kapital zu akkumulieren ist doch grundsätzlich unbedenklich - problematisch wird's erst, wenn die Ausschüttungen nicht zweckgemäß verwendet werden. Nicht alle Studenten müssen die hohen Gebühren zahlen, die Elite-Unis vergeben auch Stipendien, samt Gratiswohnen. Die Gebühren treffen keine Armen, im Gegenteil.


Erstens habe ich niemanden in Schutz genommen. Zweitens erlaube ich mir eine differenzierte Sichtweise zu diesem Thema. Die Welt ist nicht schwarzweiß.

1. Das US-amerikanische Bildungssystem ist einmal viel dezentraler organisiert als in Österreich, und die staatlichen Schulen sind grosso modo schlecht. Wenn es nach mir ginge, würde ich da nicht 7,5 Mrd. weniger versenken, sondern gar nichts. Niemandem ist geholfen, wenn er auf solche Schulen gehen muss, niemandem ist geholfen, wenn sein Steuergeld in schlechten Schulen vergeudet wird.

2. Die Idee, dass in unserer hysterischen Zeit, wo jeder anzügliche Blick ein #metoo auslöst und wo der tägliche Aufschrei über alles und jedes immer buntere Blüten treibt, die Sicherstellung rechtsstaatlicher Verfahren ein Problem sei, weil es das Vorgehen gegen Sexismus erschweren könne, ist total jenseitig.

3. "Kapital zu akkumulieren ist doch grundsätzlich unbedenklich." Eine Universität ist keine Investmentbank, sondern eine öffentliche Bildungseinrichtung. Da ist Kapitalakkumulation nicht einfach nur bedenklich, sondern ein Skandal. Das nicht für Studenten, Lehre und Forschung verwendete Milliardenkapital dieser Organisationen gehört ordentlich besteuert, diese Inlands-Steueroase trockengelegt. Dass man sowas überhaupt verteidigen kann! Den Satz "Die Gebühren treffen keine Armen, im Gegenteil." lasse ich besser unkommentiert. Ich nehme zur Kenntnis, dass es für Sie normal ist, 40.000$ pro Jahr an Studiengebühren zahlen zu müssen.
 
Welche Spatzen? ;)


Wo habe ich von europäischen Journalisten geschrieben? Was die betroffenen Nationen denken, ist tatsächlich entscheidend. Südkorea hat bspw. klar zum Ausdruck gebracht, dass es von Trumps Drohgebärden gegen den nördlichen Nachbarn alles andere als begeistert ist. Dass China sich über den Zuwachs an Einfluss im Pazifik nach Trumps Rückzug aus TPP mindestens genauso freut wie Saudi-Arabien über die verstärkten Waffenlieferungen, verwundert nicht wirklich. Ob diese Entwicklungen für die Weltpolitik aber positiv sind, darf wohl in Frage gestellt werden. Eine konstruktivere Zusammenarbeit bedeutender Mächte als vorher sehe ich nicht. Der Iran wurde bspw. an den Rand gedrängt.


Das ist eine dumme Unterstellung. China betreibt alles andere als offene Kommunikation, und es gibt auch kein chinesisches Wikileaks. Daher sind seriöserweise alle Außenstehenden, die nicht grade zufällig über Geheimdienstinformationen verfügen, auf Vermutungen angewiesen.


Saudi-Arabien ist v.a. deswegen eine gewaltige Militärmacht, weil die USA es zu einer solchen gemacht haben. Die von den Saudis (mit-)initiierten Kriege haben wir sowieso, auch den von ihnen unterstützten sunnitischen Terror. Mit dem jüngst abgeschlossenen Waffenlieferungs-Abkommen wird noch Öl ins Feuer gegossen. Dass ich Konflikt und Konfrontation unterstütze, ist eine böswillige Unterstellung. Aber das scheint offenbar Dein Stil zu sein ...


Ob ein Regimewechsel in Syrien nützlich wäre, lässt sich nicht seriös beantworten. Es gibt positive und negative Beispiele. Die negativen Folgen einer Assad-Restaurierung für das europäische Flüchtlingsproblem habe ich bereits skizziert. Trump hat in Syrien und im Irak das weitergeführt, was Obama begonnen hat. Der IS war bei Trumps Amtsantritt schon auf der Verliererstraße, auch dank des Einsatzes der Kurden. Ich habe die Kurden nicht glorifiziert, das ist die nächste unhaltbare Unterstellung. Dass sie mitentscheidend beim Sieg gegen den IS waren, ist aber unbestritten. Sie jetzt fallen zu lassen, halte ich für einen Fehler.


Nur der erste Teil dieser Behauptung entspricht den Fakten. Der zweite ist reine Spekulation. Trumps Kommunikation gegenüber Iran, Nordkorea oder Venezuela spricht genausowenig dafür wie die signifikante Erhöhung des Militärbudgets.


Ich rate zu einer nochmaligen Lektüre dieses Teils meines Beitrags ;).

Ich weiß nicht, wie man zu dieser völlig selektiven Wahrnemung der Dinge gelangt. Man merkt richtig, wie Sie überall nach etwas suchen, das man irgendwie als Negativum deuten könnte. Oder wenn Sie nichts dergleichen finden, führen Sie das unleugbare Positive eben auf Obama zurück. Das ist eine klassische Petitio Principi. Wenn Obama etwas macht, muss man es "differenziert" betrachten, wenn Trump das Gleiche macht, ist es in jedem Fall ganz und gar schlecht. Wenn etwas gut ist, dann ist Obama die Ursache, wenn etwas dagegen als schlecht angesehen werden kann, ist es geradewegs auf Trump zurückzuführen.

Sie kritisieren Trump, weil sich China und Saudi-Arabien über ihren größeren Einfluss auf der Weltbühne freuen würden. Würde Trump aber konfrontativ gegen China und Saudi-Arabien vorgehen, dann würden Sie das postwendend als gefährlich für den Weltfrieden kritisieren. Die positive Haltung gegenüber Saudi-Arabien ist für Sie verwerflich, weil es ein militaristischer, terrorfördernder Staat ist. Aber die negative Haltung gegenüber dem Iran, der übrigens auch ein militaristischer, terrorfördernder Staat ist, kritisieren Sie wiederum, weil es ja dadurch angeblich keine konstruktivere Zusammenarbeit der bedeutenden Mächte gibt. Jetzt muss man sich fragen: Wenn Trump jetzt umgekehrt für den Iran und gegen Saudi-Arabien wäre, wäre das dann ok? Oder wäre das dann ebenfalls falsch, aus den auf einmal umgekehrten Gründen: weil der Iran ja ein militaristischer, terrorfördernder Staat ist, der dann von Trump unterstützt würde, und weil es ohne Saudi-Arabien nicht eine konstruktivere Zusammenarbeit der bedeutenden Mächte gäbe? Oder soll Trump für beide sein, damit die konstruktivere Zusammenarbeit stattfindet? Oder gegen beide, weil sie so militaristisch und terrorfördernd sind? Sie haben jedenfalls eine Antwort gefunden: Richtig ist das Gegenteil von dem, was Trump macht. Was auch immer.

Dass Iran, Nordkorea und Venezuela arme Opfer sind, die Trump ggf. angreifen werde - wie Sie insinuieren - nehme ich auch einmal kopfschüttelnd zur Kenntnis. Meine Entgegnung dazu wäre einfach: Bewerten Sie richtig und falsch nicht nach dem, was Trump tut oder lässt, sondern bewerten sie, was Trump tut oder lässt, nach einem Maßstab von richtig und falsch, den Sie an ALLES fair und gleichermaßen anlegen.
 
Nochmals kurz und bündig: Entweder man lässt Saudi-Arabien als natürliche Hegemonialmacht des Nahen Ostens ihre Hegemonie ausüben, oder man zwingt Saudi-Arabien militärisch, auf seine Ansprüche zu verzichten. Ich wähle das Gewährenlassen, weil es über eine Milliarde sunnitischer Muslime auf der Welt gibt und eine Konfrontation mit dem Land, in das jedem Muslim in seinem Leben eine Hadsch zu unternehmen religiös geboten ist, einen Flächenbrand über die Welt brächte. Ist es ideal, dass Saudi-Arabien eine der Großmächte der Welt ist? Nein. Rettet es Millionen an Menschenleben, es in Kauf zu nehmen? Ja. Sollte keine schwierige Entscheidung sein...
Diese Ansichten sind schon ein bisserl sehr verschroben: Saudi Arabien gewähren zu lassen ist eine Seite der Medaille, sie aber dauernd und zusätzlich aufzurüsten eine ganz andere. Wenn ich in Nahost - sehr grob formuliert - Frieden schaffen möchte, müsste man die Waffenverkäufe auf Null reduzieren, wodurch die gefahr einer militärischen Konfrontation vermindert würde - aber die USA unter Trump machen das gegenteil. Siehe auch deren Iran-politik, die ebenfalls alles andere als eine Friedens-fördernde ist. Ähnliches gilt übrigens für Trumps Außenpolitik-Verständnis gegenüber Kuba oder Venezuela ... Nein, die USA unter Trump befeuern eher einige Konfliktherde, wohl auch um ihren Wirtschaftsimperialismus oder -kolonialismus weiterhin zu betreiben und an Ressourcen zu gelangen.
 
Diese Ansichten sind schon ein bisserl sehr verschroben: Saudi Arabien gewähren zu lassen ist eine Seite der Medaille, sie aber dauernd und zusätzlich aufzurüsten eine ganz andere. Wenn ich in Nahost - sehr grob formuliert - Frieden schaffen möchte, müsste man die Waffenverkäufe auf Null reduzieren, wodurch die gefahr einer militärischen Konfrontation vermindert würde - aber die USA unter Trump machen das gegenteil. Siehe auch deren Iran-politik, die ebenfalls alles andere als eine Friedens-fördernde ist. Ähnliches gilt übrigens für Trumps Außenpolitik-Verständnis gegenüber Kuba oder Venezuela ... Nein, die USA unter Trump befeuern eher einige Konfliktherde, wohl auch um ihren Wirtschaftsimperialismus oder -kolonialismus weiterhin zu betreiben und an Ressourcen zu gelangen.

Hören Sie mir bitte auf, die verbrecherischen Diktaturen in Kuba und Venezuala in Schutz zu nehmen. Ansonsten gilt das Gleiche wie in meinem vorherigen Kommentar: Sie kritisieren einerseits Trumps ernste Iran-Politik, andererseits seine konziliante Saudi-Arabien-Politik. Sie können aber gegenüber demselben Typus von Regime (islamistisch, diktatorisch, terroraffin) nicht zwei grundverschiedene Maßstäbe anlegen, wie es Ihnen gerade passt. Sie können nicht X und gleichzeitig NICHT-X kritisieren. Im Übrigen exportieren alle westlichen Länder Waffen nach Saudi-Arabien. Die Idee, dass Waffen per se die Kriegsgefahr erhöhen, ist auch ein Unsinn. Es ist völlig verständlich, dass Saudi-Arabien hochrüstet. Wenn Sie in dieser explosiven Region einen Staat führen müssten, würden Sie das auch tun. Niemand dort will enden wie ein Bürgerkriegsland, wo der Staat sein militärisches Gewaltmonopol verliert. Die Politik Saudi-Arabiens ist völlig verständlich. Man wird damit klarkommen und kooperieren müssen. Alles andere ist eine Non-Option.
 
Hören Sie mir bitte auf, die verbrecherischen Diktaturen in Kuba und Venezuala in Schutz zu nehmen. Ansonsten gilt das Gleiche wie in meinem vorherigen Kommentar: Sie kritisieren einerseits Trumps ernste Iran-Politik, andererseits seine konziliante Saudi-Arabien-Politik. Sie können aber gegenüber demselben Typus von Regime (islamistisch, diktatorisch, terroraffin) nicht zwei grundverschiedene Maßstäbe anlegen, wie es Ihnen gerade passt. Sie können nicht X und gleichzeitig NICHT-X kritisieren. Im Übrigen exportieren alle westlichen Länder Waffen nach Saudi-Arabien. Die Idee, dass Waffen per se die Kriegsgefahr erhöhen, ist auch ein Unsinn. Es ist völlig verständlich, dass Saudi-Arabien hochrüstet. Wenn Sie in dieser explosiven Region einen Staat führen müssten, würden Sie das auch tun. Niemand dort will enden wie ein Bürgerkriegsland, wo der Staat sein militärisches Gewaltmonopol verliert. Die Politik Saudi-Arabiens ist völlig verständlich. Man wird damit klarkommen und kooperieren müssen. Alles andere ist eine Non-Option.
Die Beurteilung, welches Regime im historischen Sinne "Verbrecherisch" zu nennen ist, steht weder Ihnen noch mir zu, dass es jedoch die USA sind, die sich anmassen solches zu tun und dementsprechend Konflikte zu provozieren oder selbst vom Zaun zu brechen, lässt zumindest den Schluss zu, dass eben die USA es sind, die "terroraffin" sind. Und wenn Sie auch nur einen Hauch Ahnung über die Geschichte und die Kultur des Iran oder von Kuba hätten, würden Sie nicht so schreiben können. Deshalb betrachte ich Ihre Meinung als eine voreingenommene, die gerade an den eben genannten Beispielen zeigt, dass Sie weder verstehen wollen noch eine aneder als Ihre Meinung gelten lassen, zumal es an vernünftigen und schlüssigen Begründungen mangelt. Sie haben sich eben selbst ins Aus geschossen!
 
Die Beurteilung, welches Regime im historischen Sinne "Verbrecherisch" zu nennen ist, steht weder Ihnen noch mir zu, dass es jedoch die USA sind, die sich anmassen solches zu tun und dementsprechend Konflikte zu provozieren oder selbst vom Zaun zu brechen, lässt zumindest den Schluss zu, dass eben die USA es sind, die "terroraffin" sind. Und wenn Sie auch nur einen Hauch Ahnung über die Geschichte und die Kultur des Iran oder von Kuba hätten, würden Sie nicht so schreiben können. Deshalb betrachte ich Ihre Meinung als eine voreingenommene, die gerade an den eben genannten Beispielen zeigt, dass Sie weder verstehen wollen noch eine aneder als Ihre Meinung gelten lassen, zumal es an vernünftigen und schlüssigen Begründungen mangelt. Sie haben sich eben selbst ins Aus geschossen!

Erstens mal, steht es mir völlig zu, ein Regime verbrecherisch zu bezeichnen. Dass Ihnen der Iran und Kuba so sympathisch sind, hindert mich nicht daran. Sagt aber genug über Sie aus. Die anderen Auslassung - insbesondere, dass die USA "terroraffin" seien, sind halt klischeehafter Antiamerikanismus. Ob rechts- oder linksradikal motiviert, lasse ich einmal dahingestellt. In ihrer Antipathie gegen die USA und Israel sind sich beide Seiten ja sehr einig, auch wenn sie sonst gern aufeinander losgehen. Der gemeinsame Feind USA, meinetwegen. Ich finde diese Ressentiments halt dumm.
 
Andere als "dumm" zu bezeichnen ist immer ein Zeichen der Arroganz, die auf mangelnder Bildung beruht. Danke!
 
Andere als "dumm" zu bezeichnen ist immer ein Zeichen der Arroganz, die auf mangelnder Bildung beruht. Danke!
Habe nicht geschrieben, dass Sie dumm sind - auch wenn Lesen offenbar nicht Ihre Stärke ist, wie man sieht. Habe geschrieben: "Ich finde diese Ressentiments halt dumm." Ob Sie dumm sind, weiß ich nicht. Bisland weiß ich nur, dass Sie Kritik an islamistischen und kommunistischen Diktaturen wie Kuba und Iran gar nicht leiden können. Tja...
 
Habe nicht geschrieben, dass Sie dumm sind - auch wenn Lesen offenbar nicht Ihre Stärke ist, wie man sieht. Habe geschrieben: "Ich finde diese Ressentiments halt dumm." Ob Sie dumm sind, weiß ich nicht. Bisland weiß ich nur, dass Sie Kritik an islamistischen und kommunistischen Diktaturen wie Kuba und Iran gar nicht leiden können. Tja...
Waren Sie jemals im Iran oder auf Kuba? Haben Sie jemals mit normalen Menschen ebendort geredet? Was wissen Sie über deren Geschichte? Und wenn Sie jemandem "dumme Ressentiments" unterstellen, dann impliziert dies eine bestimmte Haltung.
 
Waren Sie jemals im Iran oder auf Kuba? Haben Sie jemals mit normalen Menschen ebendort geredet? Was wissen Sie über deren Geschichte? Und wenn Sie jemandem "dumme Ressentiments" unterstellen, dann impliziert dies eine bestimmte Haltung.

Sie bezeichnen die USA als "terroraffin", also kommen Sie mir jetzt nicht mit Man-muss-mit-den-Menschen-reden daher! Bei den Menschen in Amerika fackeln Sie keinen Moment, um den Stab über sie zu brechen. Ihr zweierlei Maß ist heuchlerisch. Im Übrigen hören Sie auf, die Menschen und die Regimes, in denen sie leben müssen, über einen Kamm zu scheren. Millionen Menschen sind aus Kuba und aus dem Iran ausgewandert, aus der Flucht vor diesen Regimes. Reden Sie mal mit denen, bevor Sie hier große Reden des Mitgefühls schwingen!
 
Ihre Verallgemeinerungen lenken nur davon ab, dass Sie keine Ahnung haben. Lassen Sie´s sein!
 
Ist es ideal, dass Saudi-Arabien eine der Großmächte der Welt ist? Nein. Rettet es Millionen an Menschenleben, es in Kauf zu nehmen? Ja.
Vorallem erledigt sich das Thema in 50 Jahren von alleine. Ausser Öl hat Saudi Arabien nichts. Keine Literatur, keine Universitäten, keine Patentanmeldungen, keine Industrie. "Sie kamen aus dem Sand und werden auch wieder zurück in den Sand gehen". Nur Gedult, nur Gedult.....
 
Vorallem erledigt sich das Thema in 50 Jahren von alleine. Ausser Öl hat Saudi Arabien nichts. Keine Literatur, keine Universitäten, keine Patentanmeldungen, keine Industrie. "Sie kamen aus dem Sand und werden auch wieder zurück in den Sand gehen". Nur Gedult, nur Gedult.....
Guter Punkt! Das ist ja auch der Grund, warum der saudische Thronfolger so einen Reformeifer zeigt. Jeder Mann ein Beamter, 6 Kinder daheim und eine nicht erwerbstätige Frau, alles finanziert aus dem Ölgeschäft für eine stetig wachsende Einwohnerzahl - das wird es bald nicht mehr spielen und das hat man erkannt. Ob die vorsichtigen liberalen Reformen weitergehen und ob das Land sich neu erfinden kann, wird sich natürlich erst zeigen müssen.
 
Guter Punkt! Das ist ja auch der Grund, warum der saudische Thronfolger so einen Reformeifer zeigt.
Vorallem hält das Volk nur dann sein Maul, wenn der Wohlstand weiter anhält. Wenn es dort mal schwierig wird (Arbeitslosigkeit, Benzin teuer, usw.) dann wackelt auch das Königshaus. Die Monarchien gingen immer in schlechten Zeiten unter!
 
1. Das US-amerikanische Bildungssystem ist einmal viel dezentraler organisiert als in Österreich, und die staatlichen Schulen sind grosso modo schlecht. Wenn es nach mir ginge, würde ich da nicht 7,5 Mrd. weniger versenken, sondern gar nichts. Niemandem ist geholfen, wenn er auf solche Schulen gehen muss, niemandem ist geholfen, wenn sein Steuergeld in schlechten Schulen vergeudet wird.
Das ist aber jetzt eine komplett andere Argumentation als vorher :D.
Deine positive Darstellung der Bildungspolitik Trumps fällt in sich zusammen. Es ist ja nicht so, dass 9 Mrd. vom öffentlichen ins private Schulwesen verschoben werden, sondern es werden dem Bildingsbereich netto 7,5 Mrd. entzogen. Das kann man keinesfalls als Fortschritt sehen.

2. Die Idee, dass in unserer hysterischen Zeit, wo jeder anzügliche Blick ein #metoo auslöst und wo der tägliche Aufschrei über alles und jedes immer buntere Blüten treibt, die Sicherstellung rechtsstaatlicher Verfahren ein Problem sei, weil es das Vorgehen gegen Sexismus erschweren könne, ist total jenseitig.
Jenseitig weil? Meinen Einwand, dass die Verfolgung von Sexismus durch höhere Hürden für die Verfolgung erschwert werden könnte, kannst Du mit dieser inhaltsleeren Reaktion nicht entkräften. Die Welt ist auch in diesem Bereich nicht schwarzweiß.

3. "Kapital zu akkumulieren ist doch grundsätzlich unbedenklich." Eine Universität ist keine Investmentbank, sondern eine öffentliche Bildungseinrichtung. Da ist Kapitalakkumulation nicht einfach nur bedenklich, sondern ein Skandal. Das nicht für Studenten, Lehre und Forschung verwendete Milliardenkapital dieser Organisationen gehört ordentlich besteuert, diese Inlands-Steueroase trockengelegt. Dass man sowas überhaupt verteidigen kann! Den Satz "Die Gebühren treffen keine Armen, im Gegenteil." lasse ich besser unkommentiert. Ich nehme zur Kenntnis, dass es für Sie normal ist, 40.000$ pro Jahr an Studiengebühren zahlen zu müssen.
Noch einmal: Welches Problem verursacht die Kapitalakkumulation, solange alle Ausschüttungen aus der Stiftung zum Zweck von Forschung und Lehre verwendet werden? Geld, das heute nicht ausgegeben wird, steht für die Zukunft zur Verfügung. Die Besteuerung auf demokratisch-bundesstaatlicher Ebene wird allein deshalb verfolgt, weil die Elite-Unis mehr Studenten aus der obersten 1% Einkommensschicht aufnehmen als aus den unteren 60%. Somit erübrigt sich wohl die Kritik wegen der hohen Studiengebühren. Die Republikaner haben ihren Besteuerungs-Anlauf v.a. deswegen unternommen, um ihren konservativen Flügel zu "füttern", dem die Unis zu liberal sind.

Ich weiß nicht, wie man zu dieser völlig selektiven Wahrnemung der Dinge gelangt. Man merkt richtig, wie Sie überall nach etwas suchen, das man irgendwie als Negativum deuten könnte. Oder wenn Sie nichts dergleichen finden, führen Sie das unleugbare Positive eben auf Obama zurück. Das ist eine klassische Petitio Principi. Wenn Obama etwas macht, muss man es "differenziert" betrachten, wenn Trump das Gleiche macht, ist es in jedem Fall ganz und gar schlecht. Wenn etwas gut ist, dann ist Obama die Ursache, wenn etwas dagegen als schlecht angesehen werden kann, ist es geradewegs auf Trump zurückzuführen.
Jetzt wirf doch nicht gleich die Nerven weg ;). Wir tauschen uns hier doch nur gemütlich aus, und dass zwei nicht immer einer Meinung sind, ist doch nur natürlich :trost:

Sie kritisieren Trump, weil sich China und Saudi-Arabien über ihren größeren Einfluss auf der Weltbühne freuen würden. Würde Trump aber konfrontativ gegen China und Saudi-Arabien vorgehen, dann würden Sie das postwendend als gefährlich für den Weltfrieden kritisieren.
Jetzt bist Du wieder im Bereich des Hättiwari. Kritisiert habe ich Trump explizit wegen des Ausbaus der Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien. Dass China auf Grund des TPP-Ausstiegs der USA mehr Einfluss im Pazifik haben wird, war mehr eine Feststellung; verbunden mit der Frage, ob das gut ist. Ich weiß es nicht, bin ja nicht allwissend ;). Die USA haben sich im Pazifik in den letzten Jahrzehnten ja auch nicht grade mit Ruhm bekleckert, um es vorsichtig auszudrücken.

Die positive Haltung gegenüber Saudi-Arabien ist für Sie verwerflich, weil es ein militaristischer, terrorfördernder Staat ist. Aber die negative Haltung gegenüber dem Iran, der übrigens auch ein militaristischer, terrorfördernder Staat ist, kritisieren Sie wiederum, weil es ja dadurch angeblich keine konstruktivere Zusammenarbeit der bedeutenden Mächte gibt.
Ich habe das nicht kritisiert, sondern bloß Deine Behauptung, alle relevanten Kräfte würden zusammenarbeiten, widerlegt.

Jetzt muss man sich fragen: Wenn Trump jetzt umgekehrt für den Iran und gegen Saudi-Arabien wäre, wäre das dann ok? Oder wäre das dann ebenfalls falsch, aus den auf einmal umgekehrten Gründen: weil der Iran ja ein militaristischer, terrorfördernder Staat ist, der dann von Trump unterstützt würde, und weil es ohne Saudi-Arabien nicht eine konstruktivere Zusammenarbeit der bedeutenden Mächte gäbe? Oder soll Trump für beide sein, damit die konstruktivere Zusammenarbeit stattfindet? Oder gegen beide, weil sie so militaristisch und terrorfördernd sind? Sie haben jedenfalls eine Antwort gefunden: Richtig ist das Gegenteil von dem, was Trump macht. Was auch immer.
:lol: Das ist wieder eine Deiner typischen Unterstellungen. Ideal wäre eine kritische Distanz der USA zu beiden Regionalmächten, die sie mittelfristig für eine Vermittlerrolle qualifizieren würde. Waffenlieferungen gießen nur Öl ins Feuer. Dass der sunnitische Terror seit Jahren das wesentlich größere Problem darstellt als der schiitische, ist aber auch Fakt.

Dass Iran, Nordkorea und Venezuela arme Opfer sind, die Trump ggf. angreifen werde - wie Sie insinuieren - nehme ich auch einmal kopfschüttelnd zur Kenntnis. Meine Entgegnung dazu wäre einfach: Bewerten Sie richtig und falsch nicht nach dem, was Trump tut oder lässt, sondern bewerten sie, was Trump tut oder lässt, nach einem Maßstab von richtig und falsch, den Sie an ALLES fair und gleichermaßen anlegen.
Wo habe ich diese drei Länder als arme Opfer dargestellt? Lies doch nicht dauernd etwas, was ich nie geschrieben habe. Es ging bloß um Deine apodiktische Behauptung, Trump würde keine Kriege planen, was ich mit Hinweis auf die Kommunikation gegenüber diesen drei Ländern iVm der Erhöhung des Militärbudgets angezweifelt habe.
 
Vorallem hält das Volk nur dann sein Maul, wenn der Wohlstand weiter anhält. Wenn es dort mal schwierig wird (Arbeitslosigkeit, Benzin teuer, usw.) dann wackelt auch das Königshaus. Die Monarchien gingen immer in schlechten Zeiten unter!
Ich möchte nicht wissen, was passiert, wenn die saudische Königsherrschaft kollabiert. Man kann ja sagen, was man will, aber stabile Verhältnisse sind besser als Chaos, das hat die jüngere Vergangenheit oft genug gezeigt. Und ideal wäre es, wenn Saudi-Arabien ein vernünftiger Stabilitätsanker für die Region werden kann. Das ist natürlich jetzt nicht der Fall, aber man kann die guten Ziele auch nicht einfach aufgeben - und ein Land abschreiben. Ich hoffe jedenfalls, dass man in Saudi-Arabien erkannt hat, dass die Unterstützung des Terrorismus keine Zukunft haben sollte.
 
aber stabile Verhältnisse sind besser als Chaos
Definitiv. Sehe ich bei Putin auch so. Der hält Russland wenigstens zusammen und hält die Generäle mit Minderwertigkeitskomplexen vom drücken des roten Knopfes ab. Aber anderes Thema.

Saudi- Arabien wird an Einfluss und Ansehen im Westen verlieren, sobald Öl von Alternativen verdrängt wird. Sie werden anderes benötigen, um von den Industrieländern nicht abgehängt werden zu wollen. Es wird nur gehen mit Menschenrechten, Gleichstellung der Geschlechter, keine Korruption etc. Und alle anderen Länder werden hoffentlich dem Beispiel folgen wenn sie erkennen, dass es zu ihrem Vorteil sein wird. Eine sehr romantisches Weltbild von mir, aber man wird ja noch träumen dürfen :D
 
Das ist aber jetzt eine komplett andere Argumentation als vorher :D.
Deine positive Darstellung der Bildungspolitik Trumps fällt in sich zusammen. Es ist ja nicht so, dass 9 Mrd. vom öffentlichen ins private Schulwesen verschoben werden, sondern es werden dem Bildingsbereich netto 7,5 Mrd. entzogen. Das kann man keinesfalls als Fortschritt sehen.


Jenseitig weil? Meinen Einwand, dass die Verfolgung von Sexismus durch höhere Hürden für die Verfolgung erschwert werden könnte, kannst Du mit dieser inhaltsleeren Reaktion nicht entkräften. Die Welt ist auch in diesem Bereich nicht schwarzweiß.


Noch einmal: Welches Problem verursacht die Kapitalakkumulation, solange alle Ausschüttungen aus der Stiftung zum Zweck von Forschung und Lehre verwendet werden? Geld, das heute nicht ausgegeben wird, steht für die Zukunft zur Verfügung. Die Besteuerung auf demokratisch-bundesstaatlicher Ebene wird allein deshalb verfolgt, weil die Elite-Unis mehr Studenten aus der obersten 1% Einkommensschicht aufnehmen als aus den unteren 60%. Somit erübrigt sich wohl die Kritik wegen der hohen Studiengebühren. Die Republikaner haben ihren Besteuerungs-Anlauf v.a. deswegen unternommen, um ihren konservativen Flügel zu "füttern", dem die Unis zu liberal sind.


Jetzt wirf doch nicht gleich die Nerven weg ;). Wir tauschen uns hier doch nur gemütlich aus, und dass zwei nicht immer einer Meinung sind, ist doch nur natürlich :trost:


Jetzt bist Du wieder im Bereich des Hättiwari. Kritisiert habe ich Trump explizit wegen des Ausbaus der Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien. Dass China auf Grund des TPP-Ausstiegs der USA mehr Einfluss im Pazifik haben wird, war mehr eine Feststellung; verbunden mit der Frage, ob das gut ist. Ich weiß es nicht, bin ja nicht allwissend ;). Die USA haben sich im Pazifik in den letzten Jahrzehnten ja auch nicht grade mit Ruhm bekleckert, um es vorsichtig auszudrücken.


Ich habe das nicht kritisiert, sondern bloß Deine Behauptung, alle relevanten Kräfte würden zusammenarbeiten, widerlegt.


:lol: Das ist wieder eine Deiner typischen Unterstellungen. Ideal wäre eine kritische Distanz der USA zu beiden Regionalmächten, die sie mittelfristig für eine Vermittlerrolle qualifizieren würde. Waffenlieferungen gießen nur Öl ins Feuer. Dass der sunnitische Terror seit Jahren das wesentlich größere Problem darstellt als der schiitische, ist aber auch Fakt.


Wo habe ich diese drei Länder als arme Opfer dargestellt? Lies doch nicht dauernd etwas, was ich nie geschrieben habe. Es ging bloß um Deine apodiktische Behauptung, Trump würde keine Kriege planen, was ich mit Hinweis auf die Kommunikation gegenüber diesen drei Ländern iVm der Erhöhung des Militärbudgets angezweifelt habe.

Ich kann hier keine neuen Argumente erkennen, trotzdem kurz:

1. Ich habe den Einwand erwartet. Kurzum: Die Gleichung: mehr Geld = bessere Bildung, die die Prämisse Ihres Arguments ist, ist halt einfach falsch. Bildungspolitik betreibt man nicht, indem man Geld in ein bestehendes System schüttet, sondern indem man das System gestaltet.

2. Es gibt keine "höheren Hürden" für die Verfolgung von Sexualdelikten, nur höhere Hürden für das unbewiesene Drauflosbeschuldigen und Vorverurteilen. Big difference. Es ist eine Grundrechtsfrage, ob ein Beschuldigter ein faires Verfahren hat oder nicht. Sich freibeweisen zu müssen, ist rechtsstaatlich unzumutbar. Man ist unschuldig, solange die Schuld nicht erwiesen ist. Hier können wir nicht weiterdiskutieren, da dies für mich ein natürliches Grundrecht ist, das für mich keiner Einschränkung zugänglich ist.

3. Ich glaube nicht, dass Sie Ihre Verteidigung von 40.000$-Studiengebühren pro Jahr, verbunden mit der Behauptung, dass dies eh nur jene zahlen müssten, die sich das leisten könnten, überhaupt ernst meinen. Zum Vergleich: Wir haben in Österreich ca. 750€ Studiengebühren pro Jahr. Und noch einmal: Ihr Argument ist exakt, was auch in Österreich zur Verteidigung von Stiftungsvermögen angewandt wird: Es liege ja nur dort, wenn es verwendet wird, sei der Zweck ja eh gut. Kein normaler Bürger kann sein Vermögen aber steuerfrei in Sicherheit bringen - und das, was normale Bürger mit ihrem Geld machen, nämlich davon leben, ist auch ein "guter Zweck". Ein guter Zweck rechtfertigt keine Steueroasen.

Alle weiteren Punkten sind entweder Spekulationen und Ermessensfragen. Hier bleibt es nach wie vor verwunderlich, warum die Spekulationen immer so ausfallen, dass jenes angenommen wird, was gegen Trump spricht, und bei den Ermessenfragen die Waagschale immer so ausschlägt, dass es ebenfalls gegen Trump spricht. Die Vermutung einer Voreingenommenheit ist da natürlich nur Induktion mit einem geringen Sample, aber es ist halt die übereinstimmende Anti-Trump-Tendenz, die eine apriori Anti-Trump-Haltung bei Ihnen für mich sehr wahrscheinlich macht. Dass Sie hier der mit Abstand vernünftigste der Trump-Kritiker sind, ist eh klar.
 
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