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Stimmt es etwa nicht, dass im Haushaltsvoranschlag der Trump-Administration das öffentliche Bildungsbudget um satte 9 Mrd. Dollar gekürzt wurde, während die gesamte Erhöhung der School Choice Förderungen nur 1,4 Mrd. ausmacht?1. Dass Trump öffentliche Bildungseinrichtungen aushungern würde, ist einfach nur eine unwahre Behauptung.
Nein. Auch hier gibt es natürlich kein Diskussionsverbot, weder in der US-Öffentlichkeit noch hier im EF2. Rechtsstaatlichkeit ist ein Anspruch, den ein Bürger gegenüber dem Staat immer erheben können soll. Jede Diskussion darüber erübrigt sich.
Auch in einem Rechtsstaat kann der Zugang zu Rechtsmitteln höher- oder niederschwelliger gestaltet werden. In Österreich ist z.B. ein Vorgehen wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sehr niederschwellig möglich (mittels Gleichbehandlungsanwaltschaft), eines wegen Beleidigung hingegen mit ziemlich hohen Hürden versehen (Privatanklagedelikt). Insofern besteht natürlich die Gefahr, dass die von Dir erwähnten Änderungen ein Vorgehen wegen Sexismus in den USA erschweren.
Warum "hanebüchen" und "Schutzbehauptung"? Gibt es irgendeine Evidenz für eine Ausschüttung aus besagten Stiftungen, die zu anderen Zwecken als Studenten, Lehre und Forschung verwendet wurde? Kapital zu akkumulieren ist doch grundsätzlich unbedenklich - problematisch wird's erst, wenn die Ausschüttungen nicht zweckgemäß verwendet werden. Nicht alle Studenten müssen die hohen Gebühren zahlen, die Elite-Unis vergeben auch Stipendien, samt Gratiswohnen. Die Gebühren treffen keine Armen, im Gegenteil.3. Die Eliteunis in den USA sitzen auf Kapitalvermögen im Wert von Dutzenden Milliarden Dollar, das nicht besteuert wird, während sie gleichzeitig horrende Studiengebühren verlangen. Hier wird auf Studentenkosten Kapital akkumuliert. Zu behaupten, das geschehe alles nur zum Wohl von Studenten, Lehre und Forschung, ist einfach hanebüchen. Eine klassische Schutzbehauptung, wie man sie auch von den Privilegienrittern in Österreich kennt.
Erstens habe ich niemanden in Schutz genommen. Zweitens erlaube ich mir eine differenzierte Sichtweise zu diesem Thema. Die Welt ist nicht schwarzweiß.PS: Sie merken gegen Meinungsfreiheit an den Unis kritisch an, dass damit offener Rassismus möglich sein könnte. Gleichzeitig nehmen Sie die Auswahlmethoden der Unis in Schutz, obwohl Sie diese als tlw. rassistisch bewerten. Dann treffen Sie eine rassistische Generalisierung über Asiaten, die es rechtfertige, dass Unis nicht "asiatischer" werden wollen. Hm...
Welche Spatzen?1. Dass zahlreiche NATO-Partner ihre künftigen Beiträge erhöhen werden, pfeifen die Spatzen von den Dächern.
Wo habe ich von europäischen Journalisten geschrieben? Was die betroffenen Nationen denken, ist tatsächlich entscheidend. Südkorea hat bspw. klar zum Ausdruck gebracht, dass es von Trumps Drohgebärden gegen den nördlichen Nachbarn alles andere als begeistert ist. Dass China sich über den Zuwachs an Einfluss im Pazifik nach Trumps Rückzug aus TPP mindestens genauso freut wie Saudi-Arabien über die verstärkten Waffenlieferungen, verwundert nicht wirklich. Ob diese Entwicklungen für die Weltpolitik aber positiv sind, darf wohl in Frage gestellt werden. Eine konstruktivere Zusammenarbeit bedeutender Mächte als vorher sehe ich nicht. Der Iran wurde bspw. an den Rand gedrängt.2. Verschiedene Meinung gibt es einmal immer und überall. Entscheidend ist aber, was die betreffenden Nationen denken, und nicht, was irgendwelche Journalisten in Mitteleuropa meinen. Wenn Sie es nicht als Erfolg sehen, wenn die Chefs der Weltmächte konstruktiv zusammenarbeiten, von Amerika bis Saudi-Arabien, von Israel bis China, dann weiß ich es auch nicht. Was auch immer Ihnen lieber wäre - mir ist es sehr lieb, wie Trump Weltpolitik macht.
Das ist eine dumme Unterstellung. China betreibt alles andere als offene Kommunikation, und es gibt auch kein chinesisches Wikileaks. Daher sind seriöserweise alle Außenstehenden, die nicht grade zufällig über Geheimdienstinformationen verfügen, auf Vermutungen angewiesen.3. "Ich vermute eher..." Ja, Sie vermuten. Ein Argument ist das aber nicht, was man alles so vermutet. Sie vermuten halt, was in Ihr Weltbild passt, um es sich selbst zu bestätigen.
Saudi-Arabien ist v.a. deswegen eine gewaltige Militärmacht, weil die USA es zu einer solchen gemacht haben. Die von den Saudis (mit-)initiierten Kriege haben wir sowieso, auch den von ihnen unterstützten sunnitischen Terror. Mit dem jüngst abgeschlossenen Waffenlieferungs-Abkommen wird noch Öl ins Feuer gegossen. Dass ich Konflikt und Konfrontation unterstütze, ist eine böswillige Unterstellung. Aber das scheint offenbar Dein Stil zu sein ...4. Es gibt zwei Möglichkeiten mit Saudi-Arabien, dem Mutterland des Islam und dessen Heiliger Stätten, umzugehen. Entweder Sie suchen die Verständigung und Kooperation - wie Trump es tut - und unterstützen den kommenden König des Landes bei seinen Reformen. Oder Sie setzen auf Konflikt und Konfrontation, wie Sie das bevorzugen - dann viel Spaß bei den kommenden Kriegen. Saudi-Arabien hat eine gewaltige Militärmacht und erhebliche Vermögen. Afghanistan, Irak, Libyen - irgendwann sollte mal Schluss sein mit dem ständigen Eskalieren.
Ob ein Regimewechsel in Syrien nützlich wäre, lässt sich nicht seriös beantworten. Es gibt positive und negative Beispiele. Die negativen Folgen einer Assad-Restaurierung für das europäische Flüchtlingsproblem habe ich bereits skizziert. Trump hat in Syrien und im Irak das weitergeführt, was Obama begonnen hat. Der IS war bei Trumps Amtsantritt schon auf der Verliererstraße, auch dank des Einsatzes der Kurden. Ich habe die Kurden nicht glorifiziert, das ist die nächste unhaltbare Unterstellung. Dass sie mitentscheidend beim Sieg gegen den IS waren, ist aber unbestritten. Sie jetzt fallen zu lassen, halte ich für einen Fehler.5. Assad ist der Präsident von Syrien und es steht dem Westen nicht zu, hier wieder "Regime Change" zu spielen. Frieden und Stabilität gibt es nicht ohne Assad, dann würde das Gleiche wie in Libyen passieren: nie endende Stammeskriege. Glorifizieren Sie die Kurden nicht, die sind genauso brutal wie alle Bürgerkriegsparteien, no na. Wie die USA unter Trump sich an der Koalition gegen den IS beteiligt haben, war vorbildlich. Keine große Show, sondern konsequente Arbeit. Aber es war klar, dass Sie jetzt sagen, Trump habe dazu gar nicht beigetragen. Wäre Obama gerade Präsident, würde man ihn rauf und runter feiern.
Nur der erste Teil dieser Behauptung entspricht den Fakten. Der zweite ist reine Spekulation. Trumps Kommunikation gegenüber Iran, Nordkorea oder Venezuela spricht genausowenig dafür wie die signifikante Erhöhung des Militärbudgets.6. Flapsige Bemerkungen sind keine Argumente. Dass Trump keine neuen Kriege begonnen hat noch beginnen will, ist halt einfach ein Faktum.
Ich rate zu einer nochmaligen Lektüre dieses Teils meines BeitragsPS: Sie behaupten wörtlich: Trump habe schon die letzten Jahre danach gelechzt, "Time Magazine Person of the Year" zu werden, und er habe nun probiert das Magazin unter Druck zu setzen, damit er es werde. Das ist halt totaler Unsinn, und zwar aus einem einfachen Grund: Trump war letztes Jahr bereits "Time Magazine Person of the Year". Das ist Ihnen offenbar nicht bekannt.