alle versuche eine abspaltung eines staatsgebiets von einem suveränen staat als ein einzelfall zu deklarieren ist einfach nicht möglich. jedoch wird es immer wieder probiert. hier sehe ich das problem für die westliche politik. einerseits wird in einem fall eine abspaltung unterstützt und als legitim erklärt andererseits wird sie als unmöglich und unlegitim angesehen.
Du hast Recht, man kann die Ukraine nicht als Einzelfall behandeln, und daher driftet die Diskussion auch ab. Die westliche Politik ist sicher nicht heilig, aber ich möchte anmerken, dass die Geschehnisse auf der Krim unter Mobilisierung des Militärs passieren. Eines ausländischen Militärs. Das ist schon ein gewisser Unterschied zu dem Beispiel, das noch weiter unten kommt.
andererseits wird immer von der demokratie, unterdrückung freiheit usw gesprochen. ich kann nicht einmal einen hauch von demokratie in der revolution erkennen. in der ukraine sind die demonstranten auf die strasse gegangen und haben ihre unzufriedenheit lautstark geäussert. eigendlich ein demokratisches recht. soweit so gut. aber sobald es um das angreifen der staatsgewalt geht und das zerstören vom staatseigentum sowie privaten eigentum auch, kann ich beim besten willen kein demokratisches handeln sehen. natürlich werden jetzt viele sagen dass die arme unterdrückte bevölkerung gegen das korrupte regime sich aufgebäumt hat. aber ist es tatsächlich so? sind wirklich die unterdrückten auf die strasse gegangen, die arbeitslosen oder die pensionisten welche eine schwache pension kriegen welche kaum zum leben reicht. ich denke nicht, auf die strasse sind überwiegend großgewachsene junge männer gewesen, welche auch in stadien zu sehen sind. diese leute hoffen immer auf eine gelegenheit um gegen die staatsgewalt etwas tun zu können. die pensionisten und die, welche tatsächlich unterdrückt werden, wurden, wie auch in mehreren beerichten geziegt, ausgeraubt und erst recht um ihre demokratisches recht gebracht. es ist doch jedem klar dass die demonstrationen nicht einfach passieren und nicht einfach so in polizeistationen eingebochen wird und auch kassernen geplündert werden (siehe berichte als die demos in der westukraine stattgefunden haben unter der führung der rechtsextremisten).
Wenn es so war wie von von Dir beschrieben, ist es zweifellos schlimm, und dann dann wäre der Westen auch zu verurteilen. Dass Institutionen des Janukowitsch-Regime angegriffen wurden, sehe ich deshalb als nicht so großes Unrecht an, weil Janukowitsch' Wahl massiv manipuliert wurde und er selbst quasi diktatorisch und kleptokratisch geherrscht hat. Man ist einem Staatsverbrecher mit Verbrechen begegnet. Nicht die feine Art, aber sicher nicht vergleichbar bspw. mit dem damaligen Putschversuch in Spanien 1981.
Wo ich Dir sicher Recht gebe ist, dass es nicht notwendig war, die Ereignisse so überschlagen zu lassen. Gestern bei Anne Will wurde das MMN sehr gut erörtert: Die Oppositionsvertreter haben mit Janukowitsch einen Weg zu geordneten Neuwahlen im Herbst ausgehandelt. Den radikalen Kräften auf dem Maidan war das aber noch immer zu wenig. Hier haben sie aus meiner Sicht ihre Legitimation auf Spiel gesetzt, wenn nicht sogar verloren. Andererseits: Wenn man Janukowitsch noch ein paar Monate an der Macht gelassen hat, hätte er die Staatskasse noch mehr ausgeräumt und das Geld endgültig in Sicherheit gebracht. So gibt es evtl. noch Möglichkeiten, es zu beschlagnahmen.
ich hab hier gelesen dass mein vergleich über die höhe der schulden in gesamt exjugoslawien und der einzelnen republiken heute als unsinn anzusehen ist. man meinte dass es doch ganz normal ist, denn auch die donaumonarchie hat weniger schulden als das heutige österreich gehabt. ich finde es nicht normal. erstens ist der verglecih nicht gerade passend. die donaumonarchie gibt es seit fast 100 jahren nciht mehr und ex-jugoslawien hat noch in den 90-er jahren existiert. der hauptgrund der abspaltungen war doch der wille, der einzelnen volksgruppen, besser zu leben. diese ist aber nicht passiert.
In allen Staaten der Welt, mit wenigen Ausnahmen, gab es seit den 1990ern massive Ausweitungen der Schulden. Schau Dir Österreich an. Und Staatsschulden bedeuten (leider!!) nicht, dass es einem Volk schlecht geht. Österreich hat gewaltig mehr Schulden als 1970, trotzdem wird kaum ein damals lebender Österreicher behaupten, es ginge ihm wirtschaftlich besser als damals.
konnte auch nicht passieren und zwar aus den grund weil der westen politiker unterstütz hat welche nie in der lage gewesen wären einen wirtschalftlich gutfunktionierenden staat aufzubauen. nun wieder die frage warum unterstützt der westen solche politiker.warum gibt es keine unterstützung für politiker aus andern bereich.
Weil das die demokratisch gewählten Regierungschefs waren?
es ist doch nicht wahr dass alle politiker aus diesen staaten korrpupte lügner sind. es gibt sehr wohl fähige politiker nur die unterstütz keiner.
Wie wahr, wie wahr. Das gilt aber leider auch für Österreich. Der Balkan fängt halt in Wien an.
ich darf doch erinnern dass der westen in erster linie deutschland und österreich, als erste staaten die unanhängigekeit kroatiens und sloweniens anerkannt haben. obwohl man wusste dass die frage der minderheiten oder gar der konstitutiven bevölkerungsgruppen nicht geklärt war. die hdz welche in kroatien auf die macht gebracht wurde ist der direkte nachfolger der ndh, also des kroatischen regiems welcher im 2.wk für unglaubliche greultaten verantwortlich ist. etnische säuberungen und kz lager (zb. jasenovac) in denen mehrer hundertausende umgebracht wurden. sofort nach anerkennung der unabhängigkeit hat das kroatische parlament gesetze erlassen welche alle anderen bevölkerungsgruppen einfach ausgelöscht hat(ähnliche gesetze wie 1941). etwas anderes hat man von franjo tudjman und hdz, gar nicht erwarten können. aber es heist ja nicht dass alle kroaten oder dass die ganze politische elite so gedacht hat. nun wäre es doch mehr als fair zumindest zuzugeben dass die anerkennung kroatiens, bevor es die uno getan hat, mit einer führung der hdz und franjo tudjman, ein felher war der ein flächenbrand ausgelöst hat.
Ich kann Dir bis zu einem gewissen Punkt folgen. Zweifellos war die Unabhängigkeit Kroatiens sehr überstürzt. Man hat sich einfach Slowenien angehängt, das aber bedeutend besser vorbereitet war. Und Du hast Recht, Mock und Genscher hätten vor der Anerkennung auf die Achtung von Minderheitenrechten bestehen sollen. Ich verstehe die damalige Entscheidung aber vollkommen. Die beiden wollten nicht nur Slowenien, sondern auch Kroatien bestärken und hofften, damit den Krieg zu verhindern. Das ist nicht gelungen. Den Flächenbrand hat aber Milosevic mit seinem Großmachtstreben verursacht, da gibt es keinen Zweifel. Hätte Milosevic die Kroaten in Ruhe gelassen, hätte die EU-Diplomatie evtl. Tudjman die Minderheitenrecht vorschreiben können, bzw. hätte evtl. die serbische Krajina die Möglichkeit erhalten, selbst über ihre Zukunft abzustimmen. Die HDZ mag die Nachfolgepartei der Ustascha sein (ich kenne mich da zu wenig aus, glaube Dir aber einfach), aber, ganz ehrlich gesagt, das ist für mich kein Kriterium. Die ÖVP ist auch Nachfolgepartei der Dollfuß-Christlichsozialen, trotzdem würde ich sie nicht als gefährlich ansehen. Und in Sachen Kriegsverbrechen haben sich die Kriegsparteien nichts geschenkt, wobei Serbien - aus meiner Sicht - dieses makabre "Match" haushoch gewonnen hat, man erinnere sich nur an Srebrenica usw.
übrigens ist es heute noch zu lesen dass die minderheiten noch immer kein recht auf zweisprachigkeit ausüben drüfen. kroatien ist aber schon in der eu.
Wenn das stimmt, ist es zweifellos ein Skandal.
es ist auch interessant zu behaupten es ist doch legitim wenn eine region einfach mit einem referendunm die abspaltung wählt. die mathematik macht vieles möglich. ich nenne nur das beispiel kosovo. welches von einem hr. thacci regiert wird, welcher ein kriegsherr war und mit organhande, dorgenhandel und waffenhandel sein geld verdient. dort gabt es demokratische wahlen. wahlbeteiligung 23%. thacci gewinnt die mehrheit mit 28% der stimmen. so nun die mathematik, also von 100 sind nur 23 wählen gegnangen und von diesen 23 hat ca. ein drittel für ihn gestimmt. also gute 8 leute. sowiel zu demokratie und mehrheitssystem.
Die Frage bei geringer Wahlbeteiligung ist halt immer, warum dies so ist. Mir gehen in Österreich mittlerweile auch fast alle Politiker auf den Wecker, aber letztlich gehe ich doch zu fast jeder Wahl hin, irgendjemand hat ja doch die eine oder andere gute Idee. Wenn im Kosovo "fast niemand" an demokratischen Prozessen Interesse hat, stellt sich schon die Frage, warum sich die EU dort so stark engagiert. Andererseits: Wenn alle Politiker extrem korrupt sind (bspw. ist in der Ukraine Timoschenko nicht besser als Janukowitsch), dann verstehe ich auch, dass niemand wählen geht - weil's eh wurscht ist.
Nur: Ist es in Serbien um soviel besser als im Kosovo? Ich erinnere mit Schaudern daran, dass ein Ministerpräsident Djidzic ermordet wurde und ein Tomislav Nikolic Präsident ist. Dessen Vita ist auch nicht gerade die eines Heiligen.