Hi,
doch, doch. Genau darauf zielt das ab! Wenn Du möchtest, kann ich Dir den Wikipedia Artikel verlinken, gerne auch qualifizierte Sekundärliteratur.
Wenn wir in unserem Körper ständig im Notfallmodus sind durch Ausschüttung diverser Hormone, macht es auch Sinn, dass wir nicht nur im Moment auf Kampf oder Fluchtmodus umstellen sonder über längere Zeit darin verharren können (Dass das Stressreaktionsmodell eh recht veraltet ist, müssen wir an der Stelle gar nicht gross diskutieren. Tatsächlich ist das Thema deutlich differenzierter zu sehen).
Man kann durchaus beobachten, wie Leute unterschiedlich mit Stress umgehen und da auch ein Gefälle zwischen den Geschlechtern erkennen. So kenne ichs, dass Männer eher auf Flucht oder Kampf schalten, wenn sie im Stress sind. Kampf = gereizt, ein kleines falsches Wort genügt und er ist an der Decke oder flucht den ganzen Abend über xy und wie er denen nun eins auswischen könne. Flucht = macht den Stress mit sich selbst aus. Zockt den Abend lang durch, trinkt Alkohol oder nimmt andere Substanzen hauptsache ja nicht mit dem Stressor sich auseinandersetzen müssen. Kann vielleicht helfen, nützt aber nichts, wenn der Stressor am nächsten Tag auf Arbeit wieder da ist. (Oder der Stressor ist die nichtgezahlten Rechnungen oder die Arbeitslosigkeit, um die sich nicht gekümmert wird, weil dauernd in der Flucht etc). Dass Männer in der Tendenz dazu neigen vieles mit sich selber auszumachen, ist nichts neues. Gut, vielleicht greift da das Stressreaktionsmodell zu kurz, man könnte es auch mit der Rollenindentität erklären, oder man erklärts gar nicht.
Ich persönlich denke nur daran, wie es mir in meinen argsten Stresszeiten gegangen ist und wie sehr es mir gefehlt hat, in den Austausch gehen zu können...
Chronisch bedeutet länger andauernd. Der tritt nicht plötzlich auf, und muss daher auch nicht auf die Schnelle vermieden werden.
Es gibt gewisse Schiksalsschläge, die treten von heut auf morgen ein und belasten einem länger. Ganz "lustig" wird es, wenn mehrere solcher Schläge relativ zeitnahe aufeinander treffen...
Wer sich selbst kennt und hinterfragt, erkennt auch, wenn ihn etwas langfristig gesehen stresst.
Ja, wenn man ein alter Mann ist, vielleicht
Mit 24ig wusste ich noch nicht, was Mutterschaft für mich bedeutet, auch war ich nicht davor gewarnt mein Baby über Wochen auf der Intensivstation zu haben.
Eh. Drum ist ja jeder gefragt, sich selbst zu analysieren und rechtzeitig etwas dagegen zu tun.
Wenn du Stress immer so gezielt vermeiden konntest, dann hast du vielleicht auch immer etwas Glück gehabt. Gewisse Dinge kann man steueren, vorraussehen, aber nicht alles.