Unterschiedliche Bewältigungsstrategien bei Stress zwischen Männern und Frauen

Wie reagierst du auf Stress?

  • Frau: Fürsorge und/oder Austausch

    Stimmen: 2 9,5%
  • Frau: Rückzug und/oder Kampf

    Stimmen: 4 19,0%
  • Frau: was anderes

    Stimmen: 0 0,0%
  • Mann: Fürsorge und/oder Austausch

    Stimmen: 2 9,5%
  • Mann: Rückzug und/oder Kampf

    Stimmen: 7 33,3%
  • Mann: was anderes

    Stimmen: 9 42,9%

  • Umfrageteilnehmer
    21
da ist mir nicht klar, ob Du einen Streit oder eine Diskussion meinst. Wenn Du die unterschiedlichen Ansichten auf den Tisch gelegt haben willst, geht das jederzeit.

Dazu überlegt man, was genau einen stört, warum, ob es nicht doch eher an einem selbst liegt, ob und wie man damit leben kann, und wenn nicht, dass man das mit dem anderen in Ruhe bespricht.

Diese Vorgehensweise traue ich Dir so nur eingeschränkt zu, in Erregung gar nicht.
interessant, dass du mir das nicht zutraust. Sooft wie du mich immer mal wieder auf persönlicher Ebene versuchst anzugreiffen und klein zu halten, müsste ich ja ständig ticken um dich. Tu ich das? Ich denke, grad du, der immer wieder die "Diskussion" mit mir sucht, sollte es besser wissen. Aber in dem Licht magst mich ned sehen. Keine Ahnung woher deine Assoziationen bezüglich mir herkommen. Mit mir hat das nur wenig zu tun.
Daran solltest Du arbeiten.



Dir täte das auch gut.
Jaja :mrgreen:
Reden wir immer noch über einen Streit oder eine Diskussion? Weil wenn es Dir wichtig ist, nicht mit Argumenten des anderen konfrontiert zu werden, wird das mit einer Diskussion nicht viel werden.
Du gehst also davon aus, dass Argumente immer rein sachlicher Natur sind?

Ich gehe davon aus, nein, ich würde gerne davon ausgehen wollen, dass man Argumente zu jeder Zeit vorbringen kann, wenn man geistig einigermassen fit ist. Dafpr braucht es keine Zeit um sie erst zurechtlegen zu müssen.
Wenn Du den Affekt brauchst, um Dir über Dich selbst Klarheit zu bekommen, ist das sehr schlecht.
naja, was bei mir in einem Affekt rauskommt, ist ein laues Lüftchen gegen das, was andere in solchen Momenten bringen können. Und auch noch im Affekt sage ich Dinge, zu denen ich stehen kann. Ich verstehe darum die oft gebrachte Argumentation nicht, dass man deshalb sich erst abdampfen muss, weil man sonst Dinge sagt, die man danach bereut weil mans so nicht gemeint hat. Ja hallo? Natürlich hast du es in dem Moment genau so auch gemeint.

Beispiel: Einer sagte mir mal in einer etwas schwirigen Situation (mein letztes Tralala im übrigen, nachdem rauskam, dass er noch was hatte mit einer) :"siehst du, jetzt verlässt du mich auch wieder". Im Nachhinein, darauf angesprochen, nahm er es zurück als Dummheit in dem Moment. Für mich hat das einiges über ihn ausgesagt nämlich: Achtung, Manipulator!
Ich kann Dir versichern, wenn Du an einen rationalen Denker gerätst, der sich nicht so leicht von Dir provozieren lässt, ziehst Du mit Deiner Vorgehensweise immer den Kürzeren.
Warum gehst du davon aus, dass ich nie an einen solchen geraten bin? Mein F+ war (also er ist es immernoch aber die F+ ist Vergangenheit) Autist. Herrliche Kommunikation. Der Mann, mit dem ich 7 Jahre lang eine Beziehung hatte, ist auch sehr rationalistisch. Wir hatten in den 7Jahren nie lautstarken Streit, trotz diverser Probleme. Alles wurde ausdiskutiert.
Um bei Deinem Beispiel mit dem schmutzigen Bad von weiter vorne zu bleiben: was spricht dagegen, dass Du für Dich abklärst, wie wichtig Die das ist, und am Abend dem anderen ganz ruhig sagst, wie sehr es Dich stört, dass er das Bad nicht reinigt, nachdem er es benutzt hat?
Warum gehst du davon aus, dass es hier um das Säubern des Bades geht, nachdem er es benutzt hat? Irgendwo habe ich auch noch erwähnt, dass wir bereits gemeinsam einen Putzplan erstellt haben. Es war nur ein Beispiel, aber es kam nicht selten vor, dass er damit über vier Wochen hinterher war mit seiner Aufgabe. Und ich habe ihn immer ruhig darauf angesprochen und blieb ruhig. Zu ruhig, im Nachhinein...

Lösungsversuche: Putzfrau holen für seine Sachen (hat er erst nicht geschafft zu organisieren. Dann wurde er noch arbeitslos, somit fiel diese Lösung ganz weg). Putzplan erst mit klaren Terminen und Aufgaben, dann, weils ned funktioniert hat, flexibler gestaltet, sprich jeder schreibt auf was er macht. Das war für mich dann eine nehmbare Lösung, weil ich so, wenn er sein Ding nicht gemacht hat, wenigstens visualisieren konnte, was ich alles mache und er nicht. Somit hatten wir klare Fakten auf dem Tisch und mein Einsatz verpuffte nicht im nichts. Und zudem war ich nicht mehr darauf angewiesen, dass er es zu einem bestimmten Termin macht oder darauf warten muss bis er es macht, ich habs dann nach einer gewissen Zeit selbst gemacht (wie so oft zuvor auch), weil nach 4 Wochen (oder gar mehr) das ganze einfach zu bunt wird und ich das auch gegenüber meiner Tochter nicht verantworten kann. Zusammen putzen war auch nicht drin, denn da hatte er sich dann auch oft irgendwie rausgeredet.
Da kannst Du Dir auch selbst gut überlegen, wie wichtig es Dir ist, dass er das Bad reinigt, warum, welche Alternativen es gibt, usw.
Naja, es ging nur darum, dass er überhaupt was macht und nicht alles bei mir liegt, wo ich 100% gearbeitet habe und er durch den Verlust des Führerscheins wenig bis gar nicht mehr gearbeitet hat. Von mir aus hätte er auch die Küche machen können (er wollte aber das Bad) oder immerhin mal den Garten. War die letzte Abmachung, hat auch nicht funktioniert. Das Gras war irgendwann so hoch, dass ich mich stehend drin verstecken konnte...

Eine weitere Alternative war auch psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Irgendwas halt. Er blieb aber in der Starre...
 
Eine Konfrontation wird meist dann ausgelöst, wenn zwei verschiedene Perspektiven aufeinander prallen
Ich denke wenn es zu einer Konfrontation kommt, ist es schon zu spät.
Wenn etwas entsteht, muss ein Bedürfnis kommuniziert werden, so halten meine Frau und ich das.
da ich auch in Erregung eine konstruktive Basis meist gut beibehalten kann.
Du darfst aber nicht davon ausgehen, dass sich Deine Erregung nicht auch auf Dein Gegenüber überträgt, Menschen neigen dazu zu spiegeln.
Abstand hingegen kann eher dazu führen, dass ich mich in meiner Position verbeisse und gar wütender werde kann.
Schwierig, warum ist das so?
Aber ich weiss natürlich auch, dass einige erst ihr Gemüt runterfahren müssen um überhaupt ins Verständnis der Situation kommen zu können.
Ich behaupte, dass das annähernd jeder braucht. Selbstwahrnehmung verändert sich mit dem Gefühlszustand. Ein kleines Beispiel, wiedermal die Mutter meiner Kinder. Die ist immer mit allem rausgeplatzt. Und selbst wenn sie halbwegs entspannt war, hatte sie einen Ton drauf der bei mir einfach nur einen Aufmerksamkeitsabbruch ausgelöst hat, da hab ich ganz automatisch auf Durchzug geschaltet. Ich habe ihr oftmals und immer wieder versucht das zu erklären, sie meinte aber immer, dass sie ja eh ruhig und nett mit mir reden würde.

Ich selbst hab relatív am Beginn unserer Beziehung schwer an mir gezweifelt und bin einige Zeit in Psychotherapie gegangen. Mit dem Mann, der war auch Mediator, habe ich, nachdem er meinte ich brauche keine Therapie sondern vernünftige Werkzeuge, begonnen, Konflikttraining und Deeskalationstraining zu machen. Diese Rollenspiele haben wir oft aufgezeichnet, er hat am Ende gefragt welchen Eindruck ich vom Klang und dem Ton meiner Stimme habe. Und dann hat er mich lange Zeit eines Besseren belehrt. Irgendwann konnte ich den Klang grob einschätzen, hatte aber vor allem ganz viele Ich-Botschaften, das Vermeiden von warum, aber und anderen Triggerwörtern und das Abfragen ihrer Bedürfnisse in solchen Gesprächen gelernt und es gelang mir immer öfter sie, wenn schon nicht zu einer Konfliktlösung zu bewegen, dann zumindest zu beruhigen.

Irgendwann hab ich in so einer Situation, ohne das sie es bemerkte, ihren (für sie ruhigen) Monolog und meinen Versuch des Gespråchs mit meinem Telefon mitgeschnitten. Zwei oder drei Stunden später, sie zwei Promille dichter, für mich gefühlt 10 Öfen später, als sie wieder halbwegs entspannt war, hab ich dann auf Play gedrückt und sie hat ganz große Augen bekommen.
Erst als sie sich selbst von Außen hörte hat sie erkannt, warum dieser Automatismus bei mir ausgelöst wurde.

Ähnlich wie ich, jahre zuvor im Training, hatte sie einen vollkommen anderen Eindruck von sich selbst, wie er nach Außen angekommen ist.
Das war recht an Ende unserer Beziehung, manchmal denke ich, dass ich sie früher damit konfrontieren hätte müssen. Aber da sie ja grundsätzlich ein Problem mit Impulskontrolle hat, hätte das auch wenig genützt.

Was halt auch nicht selten vorkommt, dass Menschen, die Ruhe brauchen, diese Ruhe vorallem deshalb wollen, um sich Argumente für ihre Positionen zurechtzulegen.
Wenn du bisher hauptsächlich solche Partner hattest, solltest Du Dein Beuteschema überdenken, aber das hatten wir schon;). Ich selbst brauche diesen Abstand, und das können 30 Minuten sein, um mich auch in den anderen einfühlen zu können. Sonst kann ich ja auch kein Verständnis entwickeln.
Auch darum schätze ich eine direkte Konfrontation - sie ist ehrlicher und zT erkennt man dann erst die Dinge im anderen (manchmal auch bei einem selbst), die halt nur in einem Affekt erst richtig zu Tage kommen.
Nach annähernd einem Jahr Konflikttraining und zahlreichen entsprechenden Gesprächen und der Erfahrung meiner Frau, die ebenfalls Mediatorin ist, sage ich dazu nein.
Es mag sein das Du das Gefühl hast das es so ist, es mag sogar sein, dass Du wirklich so drauf bist, das kann ich nicht sagen weil ich Dich nicht kenne. Die Erfahrung ist, dass die meisten Menschen in emotional geprägten Zuständen ihre Wahrnehmung extrem verfärben.
Das ist selbst hier, wo schriftlich kommuniziert wird schön zu verfolgen.
Erst gestern wurde ein Thread gelöscht (ATV, Geschäft mit der Liebe) der das wunderbar aufgezeigt hat.
Irgendwann kommt man bei den Menschen nicht mehr durch und umso emotionaler sie sind, desto schwieriger wird es.
Auch dann braucht es Abstand, aber nicht um abzukühlen, sondern um Verständnis für die Situstion zu entwickeln
Wenn ich in einem Haus sitze das von oben mit Wasser besprüht wird und aus dem Fenster schaue, werde ich denken es regnet. Wenn zwei Leute in diesem Haus sitzen ist die Chance groß das beide glauben es würde regnen.
Sitzen sie 30 Meter neben dem Haus und beobachten die Szenerie von Außen, erkennen sie die Situation wie sie wirklich ist.
Ich meine man braucht diesen Abstand immer, wenn man wirklich lösungsorientiert Arbeiten will.
Nicht umsonst besteht Mediation zu einem großen Teil daraus, Emotionen in Bedürfnisse zu Übersetzen. Wer das nicht schafft ist ein schlechter Mediator.
Und wer seine Bedürfnisse nicht so kommunizieren kann, dass sie der Andere auch als Bedürfnisse und nicht als Vorwurf oder Kritik versteht, wird sein Leben lang die selben Probleme haben.

Wir sind, sofern unsere Synapsten "normal" gepolt sind, soziale Wesen. Wir haben im Normalfall das Bedürfnis unserem Gegenüber seine Bedürfnisse zu erfüllen oder sie humindest zu verstehen. Zugleich reagieren die meisten, wenn es zu persönlicher Kritik kommt damit, dass sie dicht machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

Das "warum auch immer" habe ich dargelegt. Es ist eine körperliche Reaktion auf ein kurzfristiges Hormondefizit. Nicht mehr und nicht weniger.

das habe ich schon verstanden, und deshalb auch extra so geschrieben.

Wir haben gelernt damit umzugehen und mein Mann hat mich wegen der Erkrankung nicht verlassen. Gott sei Dank.

Das freut mich für Euch, ich könnte damit nicht umgehen. Mein Fehler, meine Schwäche, aber eben die Realität.

Es ist natürlich eine Frage der Häufigkeit, wenn es einmal im Jahr passiert, wird es weniger ein Problem sein, einmal die Woche wäre definitiv zu viel, ob ich es aushielte, wenn es einmal im Monat passiert, kann ich nicht sagen. Aber da bin ich eben sensibel.

Ist vielleicht auch eine Frage, wie sich die Wut äussert, aber für mich schafft das emotionale Distanz, und es braucht Zeit, diese wieder zu schließen. Und wenn die Zeitabstände zwischen den Wutanfällen nicht ausreichen, die Distanz zu schließen, wird die Distanz immer größer, bis sie mal in Ablehnung mündet.

Das weiß ich, so gut kenne ich mich, und da beende ich das lieber gleich, wo noch Sympathie für die Frau da ist.

LG Tom
 
Hi,



überhaupt nicht! Im Gegenteil.

Es kommt halt darauf an, wie die Konfrontation geführt wird!

Das meinte ich ja, dass ich den Eindruck nicht los werde, dass wenn Du gestresst bist, es verstehst, den anderen auch zu stressen, anstatt zu einer lösungsorientierten Diskussion zu kommen.
Naja, der Stress ist ja nichtmal die Konfrontation selbst, sondern die Situation, die die Konfrontation erst auslöst. Haushalt: Er macht nichts, ich mach alles. Das mache ich ne Weile einfach so, ohne gestresst zu sein. Fast 2 Jahre ok... nach einigen Diskussionen darüber, fängt es mich an zu stressen und ihn auch. Er weiss, was die Erwartung ist, schaffts aber nicht, stresst ihn genauso.

Lange Rede kurzer Sinn, die Lösung war Auszug.
Tust Du gerade. Ob Du es willst oder nicht.
Stimmt, will ich aber nicht aus logischen Gründen. Gebissen hats mich trotzdem. Schuld war ich, dass ich ihn überhaupt als Partner nahm. Über Trennung habe ich damals zwar nachgedacht, aber war zu schwach ums durchzuziehen
Und was bietest Du ihm dafür im Gegenzug? Ich bemerke bei Dir, dass Du stets klar schreibst, was Du brauchst, was Du bist, usw. aber nie, was Du bietest.
Du bist nicht der erste, der mir hier diesen Vorwurf macht :mrgreen:

Langform:
Es wird wohl Männer geben, die bei Unstimmigkeiten lösungsorientiert diskutieren mögen. Im Gegensatz zu deiner Meinung, bin ich definitiv keine Stressmacherin. Das kann ich bieten. Ich biete aktive Unterstützung (wer lieber alles mit sich selbst ausmachen will, schön, dem ist das nichts wert). Ich bringe viel Verständnis mit, habe eine oderntliche Portion Humor zu bieten, sehe das Leben und die Dinge positiv, also um mich wirds selten schwer. Ich mag über Gott und die Welt philosophieren, auch da wirds den ein oder anderen geben, der das mag und sucht. Ich habe einen Job, der mir Spass macht, bin finanziell unabhänig. Ich liebe Musik, ich mag es mal feiern zu gehen, ich liebe die Natur und bin viel in ihr, auch da könnts wen geben, dem das passt etc...

Kurz gesagt, für den Richtigen biete ich viel, für den falschen wenig bis nichts. Ist ne Sache der Kompatiblität.
Erneut, Du willst etwas. Ich stehe Ich Autonomie. Unabhängigkeit. Weder möchte ich on anderen abhängig sein, noch möchte ich, dass andere von mir abhängig sind (insbesondere keine Partnerin, sowas belastet nur). Mir ist wichtig, meine Partnerin zu unterstützen, aber nicht immer alles für sie zu erledigen.
Alles zu erledigen für den Partner definitiv nicht. Unterstützen ja. Autonomie, bis zu einem gewissen Grad wichtig.

Und was ich will, und was du willst, darf ja gerne unterschiedlich sein. Wir kommen eh nie zusammen :mrgreen:
Ich weiß schon, dass Du eine unglaublich starke Frau bist, die kein Problem damit hat, wenn ihr Partner nicht bei ihr wohnt, sondern in einer WG mit hübschen anderen Frauen, mit denen er schon öfter gevögelt hat, und die auch gerne jederzeit wieder mit ihm vögeln wollen. Dass es für Dich klasse ist, gemeinsam mit Deinem Partner und seinen Ex-Gespielinnnen am Frühstückstisch zu sitzen, vielleicht auch lustig zu plaudern, usw., und dass Du so selbstsicher bist, ihm zu vertrauen, dass da nichts sein wird, wenn er die Exen halb nackt im Bad sieht, ....
Ich rieche die Falle. :mrgreen: Naja, immerhin ist ja ein Ex jetzt weg. Der andere wohnt in einer eigenen Wohnung unter mir und wer den sieht und erlebt (insbesondere wenn er mal wieder ordentlich über den Durst getrunken hat), der muss definitiv keine Angst mehr haben.

Und Du musst Dich eben auch nach den Bedürfnissen des Partners richten.
Nein wirklich?! Jetzt aber... 😆
 
Wie sind eure Erfahrungen bei Stress? Seht ihr das bei euch (und in eurer Beziehung) auch, oder funktioniert ihr anders?

Meine Erfahrung: Bei mir stimmen die Forschungsergebnise. Ich brauche bei Stress Nähe und Austausch und suche dies auch. Bei einem Streit/Ungereimtheiten mit dem Partner möchte ich das ruhig ausdiskutieren und es irritiert mich, wenn er dann auf Rückzug geht oder gar agressiver reagiert. Ich
stimmt bei mir auch, ich mag keinen Stress und geh da lieber fort/ins Wirtshaus/ins Fitnesscenter/in die Kickboxstunde etc.
 
Hi,


und da hätte ich viel früher die Reißleine gezogen, weil ich weiß, dass mich das mal stressen wird. Das ist eben Stress vermeiden ... :D


Du bist nicht der erste, der mir hier diesen Vorwurf macht :mrgreen:

Warum empfindest Du das als Vorwurf?

Ich kenne Dich nicht, ich ziehe aus meiner Erfahrung und dem was Du schreibst meine Schlüsse.

Ich täte es als Lösungsvorschlag interpretieren.

LG Tom
 
Hi,


interessant, dass du mir das nicht zutraust. Sooft wie du mich immer mal wieder auf persönlicher Ebene versuchst anzugreiffen und klein zu halten, müsste ich ja ständig ticken um dich. Tu ich das? Ich denke, grad du, der immer wieder die "Diskussion" mit mir sucht, sollte es besser wissen. Aber in dem Licht magst mich ned sehen. Keine Ahnung woher deine Assoziationen bezüglich mir herkommen.

ich suche keineswegs irgendwas mit Dir, ich schreibe halt, wenn ich im Zug sitze, mir fad ist, und grad kein besseres oder lustigerws Thema da ist.

Was mich grad stört ist das "klein halten", warum sollte das jemand machen?



Du gehst also davon aus, dass Argumente immer rein sachlicher Natur sind?

Selbstverständlich. Wären sie das nicht, spräche man nicht von Argumenten.

Ich gehe davon aus, nein, ich würde gerne davon ausgehen wollen, dass man Argumente zu jeder Zeit vorbringen kann, wenn man geistig einigermassen fit ist. Dafpr braucht es keine Zeit um sie erst zurechtlegen zu müssen.

Doch. Wenn man gerne mit fundierten Argumenten arbeitet, ist eine gute Zeit, sie zu überlegen und prüfen, wichtig.


weil man sonst Dinge sagt, die man danach bereut weil mans so nicht gemeint hat. Ja hallo? Natürlich hast du es in dem Moment genau so auch gemeint.

Man sagt Dinge, die wahr sind. Und die Wahrheit tut oft weh, ist schmerzlich, viele Menschen wollen sie nicht hören oder können sie nicht so einfach verkraften, wenn man sie direkt und ungeschönt vorbringt.

Schopenhauer soll gesagt haben: Höflichkeit ist wie ein Luftkissen, es mag nichts drin sein, aber es mildert die Stösse des Lebens.


Für mich hat das einiges über ihn ausgesagt nämlich: Achtung, Manipulator!

Er war doch einfach nur ehrlich.


Mein F+ war (also er ist es immernoch aber die F+ ist Vergangenheit) Autist. Herrliche Kommunikation.

Passt in mein Bild von Dir, mit einem Autisten herrlich kommunizieren zu können.

Auch der Rest Deines Beitrags wirkt eher wie die Mutter mit ihrem pubertierenden Kind als eine Frau in einer Beziehung.


Warum gehst du davon aus, dass es hier um das Säubern des Bades geht, nachdem er es benutzt hat?

Weil es für mich denkunmöglich ist, dass ein erwachsener Mensch 2 Jahre mit jemanden zusammen bleibt, der im Haushalt keinen Finger rührt.


LG Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
das habe ich schon verstanden, und deshalb auch extra so geschrieben.

Das freut mich für Euch, ich könnte damit nicht umgehen. Mein Fehler, meine Schwäche, aber eben die Realität.
Manchmal fehlen die Mimik, die Gesten und die Stimme zu den hier geschrieben Meinungen. Wahrscheinlich würde dann manches ganz anders wahrgenommen und interpretiert. So geht es zumindest mir.

Ich kann nichts falsches oder fehlerhaftes finden an dieser Reaktion. Das bist du und das ist legitim.
 
Hi,

Ich kann nichts falsches oder fehlerhaftes finden an dieser Reaktion. Das bist du und das ist legitim.

mein Anspruch in einer Partnerschaft ist, in gute vor allem aber auch in schlechten Zeiten zu ihr zu stehen. Von daher empfinde ich es sehr wohl als Fehler oder falsch, die Beziehung wegen einer Erkrankung zu beenden.

In dem Fall aber weiß ich, dass es für mich nicht anders geht.

LG Tom
 
Ich denke wenn es zu einer Konfrontation kommt, ist es schon zu spät.
Wenn etwas entsteht, muss ein Bedürfnis kommuniziert werden, so halten meine Frau und ich das.
Kommunizieren ist das eine, Kompromise finden, aufeinander zugehen wollen... danach folgt die Handlung. Auch da kann man in Vorhinen abklären, was jeder so brauch um in die Handlung zu kommen. Wenn keine Handlungen folgen, kann man nochmals in die Kommunikation gehen. Nochmals abstecken, neue Lösungsansätze suchen etc. Das ganze x mal wiederholen und wenn dann immer noch keine Handlung folgt, die die Bedürfnisse der Beteiligten Personen abdecken mögen, dann wirds irgendwann zum Konflikt... oder man resigniert, was aber ein innerer Konflikt bedeuten kann und sich anderswo zeigen kann (zB durch Stellvertreterprobleme).


Deine Frau und du haben sich gefunden. Ihr passt zusammen. Punkt 🙂 Andere Paare müssen sich zwischendurch ordentlich fetzen und dann gehts auch wieder. Passt dann auch zusammen. Andere finden erst durch etliche Auseinandersetzungen eine passende Konfliktstrategie, andere findens nie. Manchmal ist die Lösung dann halt auch einfach die Trennung.
Du darfst aber nicht davon ausgehen, dass sich Deine Erregung nicht auch auf Dein Gegenüber überträgt, Menschen neigen dazu zu spiegeln.
Das stimmt natürlich. Und auch ich kann ins spiegeln geraten, was auch nicht nur negativ sein muss sondern auch manchmal nötig ist. Ich diskutiere zB mit meinem verbleibenden Mitbewohner anders, als mit dem Vater meiner Tochter. Beim Mitbewohner muss ich relativ einen harten und klaren Ton ansetzen. Lange Diskusionen gehen nicht.

Beispiel: Er ruft um 11Uhr in der Nacht an, ob ich ihn von xy abholen könnte.

Kommunikatinsvariante 1 Mitbewohner: Vergiss es, kein Bock. Du hast noch ne Verbindung und sonst gibt es Taxis, das schaffst du, tschüss.

Kommunikationsvariante 2 Vater von Tochter:
Sorry, aber das ist jetzt grad unpassend. Ich muss morgen sehr früh raus und muss wirklich fit sein, weil ein wichtiges Gespräch ansteht. Hast du noch eine Verbindung?...

Würde ich mit meinem Mitbewohner mit Variante 2 kommunizieren, tät er mich erst überreden wollen, wenn das nicht geht mir ein schlechtes Gewissen einreden versuchen, wenn das nicht geht, wütend werden und sich reinsteigern und hätte dabei die letzte Verbindung verpasst. 😅

Mit der ersten Variante weiss er sofort was Sache ist. Er ist sich solch eine Kommunikation gewohnt und auch er kommuniziert so scharf.

Das ist zwar ein Beispiel von gezielter Spiegelung. Aber natürlich kann auch ich mal kontraproduktiv spiegeln, allerdings nur bis zu einem gewissen Grad. Wenn wer anfängt zu schreien, unkontrolliert wird, fange ich sicher nicht auch noch an zu toben. Das ist dann eben auch für mich der Moment, den Rückzug anzusetzen

Spiegeln ist aber manchmal gar nicht so verkehrt und bedürfnis und lösungsorientierte Kommunikation nicht jedermanns(frau) Sache und führt auch nicht immer zu beidseitigen Lösung (drum scheitert die "Wohlfühlpädagogik" bei einigen Kindern auch komplett), weil nicht selten die Lösungsansätze vom lösungsorientierten Part ausgehen und man so die Selbstbestimmung des anderen untergräbt ihn eigentlich Lösungen nur aufzwingt. Das kann nie die Lösung sein, das ist Manipulation. Dann lieber klar :"So nicht, da habe ich kein Bock drauf" im harten Ton. Ist ehrlich und autentischer und den anderen befähigt es selbst zu überlegen, ob er jetzt möchte, dass ich weiterhin kein Bock darauf habe oder nicht. Da spielt dann erst die Beziehung und wie eng sie ist mitrein. Ich habe das beim "Bad" Problem zB zu spät erkannt, weil er eigentlich nie auf grobe Konfrontation aus war und ich entsprechend auch sanft unterwegs war.



Schwierig, warum ist das so?
Es ist eine Tendenz von mir. Dafür gibt es zwei Gründe. 1. Neige ich dazu den Rückzug als persönliche Abwertung und nicht ernstnehmen der Probleme zu werten, was mich sauer machen kann (allerdings habe ich mich da auch weiterentwickelt und muss es heute nicht mehr so auffassen) 2. Brauche ich eher die Perspektive des anderen, um ihn zu verstehen und ihn zu fühlen. Das geht für mich einfach am besten, wenn das Gegenüber kommuniziert mit mir, auch wenn diese Kommunikation in dem Moment härter und schärfer ist. Da zumindest ich in der Kommunikation sehr wendig und meist bewusst bin und eigentlich überbordende Streitereien hasse, gehe ich nicht oder verharre zumindest nicht in Anschuldigungen oder Schuldzuweisungen. Auch bin ich mitlerweile bezüglich Kommunikation profesionell geschult und habe viel Übung darin und kann bei einer drohenden Eskalation wirklich bewusst umschalten.

Einfach gesagt, es ist vielleicht falsch ausgedrückt, dass ich wegen Grund 2 wirklich wütender werde aber ich bevorzuge direkte und möglichst unverfälschte "Daten", um mein Gegenüber einschätzen und entsprechend sinnvoll reagieren zu können.

Ich kann natürlich bei einem Auslöser schon auch auf Rückzug gehen, aber was passiert dann? Ich analysiere für mich selbst, was den anderen zu dem oder jenem veranlasst hat. Warum kann ich das nicht gleich direkt fragen? Seine Meinung ist mir eigentlich lieber, als dass ich ev irgendwas falsches hineininterpretiere. Ich mag das gemeinsam lösen. Es geht für mich aber absolut in Ordnung (und wie gesagt, manchmal initiere gar ich diesen Rückzug, wenn ich merk dass mein Gegenüber jetzt wirklich nicht mehr bei Sinnen ist), wenn wer, wie bei euch, etwas Zeit braucht. 15min - 30min sind ja nichts. Von mir aus auch mehrere Stunden ok aber dann bitte reden und ich schätze es sehr, wenn dieses reden dann auch vom anderen Part angefangen wird, weil ich niemanden zur Kommunikation zwingen will. Es muss ihm auch ein Anliegen sein.

Nehmen wir nochmals das Beispiel Bad. Ich spreche ihn darauf an. Er geht defakto sofort in Rückzug, kommunikativ und dann physisch in dem er raus geht zum wandern. Er kommt Nachhause, tut so als wäre nichts gewesen. Natürlich könnte ich ihn nochmals darauf ansprechen, aber da gibts dann auch eine Hürde in mir drin, wenn er zuvor schon so abweisend reagiert hat (und man sich da schon länger im Kreis dreht). Nicht zu kommunizieren, ist auch Kommunikation. Bei mir bewirkt das aber, dass sich die Dinge dann wirklich aufstauen können. Das wär dann Grund Nr 3 warum ich mit Nichtkommunikation nicht umgehen kann und wütender werden kann.

So gsehen, dass einzige an der Nichtkommunikation, dass mich heute noch wütender machen kann, ist wenn keine Kommunikation (mehr) stattfinden kann.
Ich behaupte, dass das annähernd jeder braucht. Selbstwahrnehmung verändert sich mit dem Gefühlszustand.
Wenn man nur annimmt, dass erhöhte Gefühlszustände in Kampf oder Flucht münden. Erhöhte Gefühlszustände = erhöhte Agression = unschöne Wörter und Beschuldigung. Mag bei vielen so sein. Bei mir erhöhte: Gefühlslage = ungutes Gefühl = Lösungen finden wollen. Andere nutzen die Energie um in den Kampf zu gehen, andere um Lösungen zu generieren.
Ein kleines Beispiel, wiedermal die Mutter meiner Kinder. Die ist immer mit allem rausgeplatzt. Und selbst wenn sie halbwegs entspannt war, hatte sie einen Ton drauf der bei mir einfach nur einen Aufmerksamkeitsabbruch ausgelöst hat, da hab ich ganz automatisch auf Durchzug geschaltet. Ich habe ihr oftmals und immer wieder versucht das zu erklären, sie meinte aber immer, dass sie ja eh ruhig und nett mit mir reden würde.
Hier will ich nur anmerken, dass Frauenstimmen aufgrund ihrer höheren Tonlage oft eine andere Wirkung haben als Männerstimmen auch wenn beide das gleiche in etwa der gleichen Schärfe sagen. Bei Männern wirkts eher bestimmt, bei Frauen eher hysterisch.
Muss jetzt nicht umbedingt mit deiner Erfahrung zu tun haben. Es soll aber jedem bewusst sein.
Ich selbst hab relatív am Beginn unserer Beziehung schwer an mir gezweifelt und bin einige Zeit in Psychotherapie gegangen. Mit dem Mann, der war auch Mediator, habe ich, nachdem er meinte ich brauche keine Therapie sondern vernünftige Werkzeuge, begonnen, Konflikttraining und Deeskalationstraining zu machen. Diese Rollenspiele haben wir oft aufgezeichnet, er hat am Ende gefragt welchen Eindruck ich vom Klang und dem Ton meiner Stimme habe. Und dann hat er mich lange Zeit eines Besseren belehrt. Irgendwann konnte ich grob einschätzen wieich klang, hatte aber vor allem ganz viele Ich Botschaften, das Vermeiden von warum, aber und anderen Triggerwörtern und das Abfragen ihrer Bedürfnisse in solchen Gesprächen gelernt und es gelang mir immer öfter sie, wenn schon nicht zu einer Konfliktlösung zu bewegen, dann zumindest sie zu beruhigen.

Irgendwann hab ich in so einer Situation, ohne das sie es bemerkte, ihren (für sie ruhigen) Monolog und meinen Versuch des Gespråchs mit meinem Telefon mitgeschnitten. Zwei oder drei Stunden später, sie zwei Promille dichter, für mich gefühlt 10 Öfen später, als sie wieder halbwegs entspannt war, hab ich dann auf Play gedrückt und sie hat ganz große Augen bekommen.
Erst als sie sich selbst von Außen hörte hat sie erkannt, warum dieser Automatismus bei mir ausgelöst wurde.

Ähnlich wie ich, jahre zuvor im Training, hatte sie einen vollkommen anderen Eindruck von sich selbst, wie er nach Außen angekommen ist.
Das war recht an Ende unserer Beziehung, manchmal denke ich, dass ich sie früher damit konfrontieren hätte müssen. Aber da sie ja grundsätzlich ein Problem mit Impulskontrolle hat, hätte das auch wenig genützt.
Du sagst, du warst bei einem Mentor wodurch deine Kommunikation sich verbessert hat. Hat sie das für sich ausgeschlagen? Wäre sie kognitiv überhaupt in der Lage gewesen zu erkennen? (Weil schlussendlich schadet sie mit ihrem Verhalten sich selbst am meisten). Mit Bewusstsein von bestimmten Mechanismen der menschlichen Kommunikation lässt sich grad bei einer impulsiverem Kommunikationsmuster viel machen. Jedenfalls war das bei mir so. Als Jugendliche war ich auch noch schnell auf 180 oben und sehr konfrontativ. Impulskontrolle eh immer ein Thema bei mir gewesen. Nun gönne ich mir da wo möglich, meine Ausschweifungen (oh, Eichhörnchen) und da wo nötig gehe ich in Kontrolle. Mit der Zeit geht das automatisch, weils das Leben wirklich einfacher macht und sich das Hirn das merkt :)
Wenn du bisher hauptsächlich solche Partner hattest, solltest Du Dein Beuteschema überdenken, aber das hatten wir schon;).
Oh ich hatte schon queerfeldein Partner in diesem Sinne ohne klaren Muster. Der eine kommunikativ manipulativ, der andere kommunikativ rational, ein anderer kommunikativ impulsiv und noch ein anderer kommunikativ vermeidend. Es geht gar nicht nur um Partner, die so handeln 😉
Ich selbst brauche diesen Abstand, und das können 30 Minuten sein, um mich auch in den anderen einfühlen zu können. Sonst kann ich ja auch kein Verständnis entwickeln.
Wenn daraus wirklich Verständnis resultiert, super. 🙂
Nach annähernd einem Jahr Konflikttraining und zahlreichen entsprechenden Gesprächen und der Erfahrung meiner Frau, die ebenfalls Mediatorin sage ich dazu, nein.
Es mag sein das Du das Gefühl hast das es so ist, es mag sogar sein, dass Du wirklich so drauf bist, das kann ich nicht sagen weil ich Dich nicht kenne. Die Erfahrung ist, dass die meisten Menschen in emotional geprägten Zuständen ihre Wahrnehmung extrem verfärben.
Alkohol und Kindermund tut Wahrheit kund.
Der Affekt auch :mrgreen: Ich sage, es gibt zwei Gründe, warum Leute sich scheuen im Affekt zu reden 1. Weil sie verletzend sein könnten, was sie nicht wollen 2. Um ihr Image zu wahren. Wenn eine im Affekt sagt: "Ich würde lieber den jungen Nachbarn vögeln als dich" dann wird das nicht so komplett aus dem nichts kommen. Die Phantasie wird wohl irgendwo mal dagewesen sein.
Das ist selbst hier, wo schriftlich kommuniziert wird schön zu verfolgen.
Erst gestern wurde ein Thread gelöscht (ATV, Geschäft mit der Liebe) der das wunderbar aufgzeigt hat.
Irgendwann kommt man bei den Menschen nicht mehr durch und umso emotionaler sie sind, desto schwieriger wird es.
Ja, immer wieder spannend, wie sich sowas aufschaukeln kann. Aber grad hier, bei Leuten die sich aufeinander eingeschossen haben, sehe ich selten einen abkühlenden Effekt, wenn die mal einen Tag zwei (oder gar mehrere Monate) sich nicht über den Weg gestolpert sind.
Wenn ich in einem Haus sitze das von oben mit Wasser besprüht wird und aus dem Fenster schaue, werde ich denken es regnet. Wenn zwei Leute in diesem Haus sitzen ist die Chance groß das beide glauben es würde regnen.
Sitzen sie 30 Meter neben dem Haus und beobachten die Szenerie von Außen, erkennen sie die Situation wie sie wirklich ist.
Ich meine man braucht diesen Absgand immer, wenn man wirklich lösungsorientiert Arbeiten will.
Ja das stimmt. Aber Abstand generiert man nicht automatisch, in dem man sich Zeit lässt. Dazu braucht es Reflektionsvermögen und Wissen, um gewisse Mechanismen überhaupt erkennen zu können. Hat man dieses Wissen, ist man bereits im Konflikt selbst bewusster und somit automatisch schon mehr auf Abstand.

Allerdings lösungsorientiert zu sein alleine nützt oft nichts, wenn ein wichtiger Punkt fehlt. Das Bedürfnis die Beziehung aufrecht zu erhalten, nein das Bedürfnis die Beziehung im Guten zu erhalten zu wollen und das muss von beiden Seiten ehrlich da sein. Drum können sich auch Paare ohne gezielt bedürfnisorientiert diskutieren zu können immer wieder finden, weil sie es auch wollen und den andern auch wirklich gerne haben.

Und ein weiterer Punkt, grad wenn nur ein Part bedürfnisorientiert kommunizieret und dieses Wissen hat, diesen Abstand generieren kann, läuft man auch mal Gefahr, dass man vom Gegenüber als Mensch mit echten Bedürfnissen nicht mehr wahrgenommen wird. Wenn ich in einem Konflikt in der Schule so typische Sachen frage wie: "wie geht es jetzt dir damit - habe ich dich richtig verstanden, dass... - das macht mich wütend weil.. (und das noch mit einer ruhigen Stimme gesagt) - du siehst das so, ich so. wie könnten wir eine Lösung finden? ect..." komme ich bei den meisten Kindern durch, aber hie und da gibt es gewifte, die mir den Vogel zeigen und meinen: "Sorry Frau K., aber mit diesem Psychoscheiss müssen sie mir jetzt nicht kommen". Und weisst du, sie haben recht. Ich hät mich so auch nicht ernstgenommen gefühlt, denn ich spul ein erlenters Programm ab, gehe mit meinen Gefühlen auf Abstand. Das kann eine echte Beziehung auch stören und in ein Ungleichgewicht bringen. Wenn beide das Prinzip von bedürfnisorientierter Kommunikation kennen, kein Problem. Dann ist man auf Augenhöhe. Wenn einer das nicht kennt und nicht darin geübt ist, kanns nach hinten los gehen.

Drum gönn ich mir grad auch im Privaten mal die ungezwungere Art, Bedürfnise zu vermitteln. Ohne Ich-Botschaften, mit triggerwörter (immer du) und hie und da gibts auch mal einen unbedachten Vorwurf. Ich bin kein Roboter und will auch nicht so funktionieren, ganz bewusst.


Nicht umsonst besteht Mediation zu einem großen Teil daraus, Emotionen in Bedürfnisse zu Übersetzen. Wer das nicht schafft ist ein schlechter Mediator.
Und wer seine Bedürfnisse nicht so kommunizieren kann, dass sie der Andere auch als Bedürfnisse und nicht als Vorwurf oder Kritik versteht, wird sein Leben lang die selben Probleme haben.
Das ist mir auch zu einseitig betrachtet. Wer bei Ungereimtheiten Kritik nicht auch mal ertragen kann, wird auch so seine Probleme haben im Leben. Ich muss verbal nicht alle um mich ständig in Watte packen. Und wer ein: "verdammt nochmal, jetzt mach mal das verfickte Badezimmer" nach vier Wochen Aufschub nicht versteht, wirds auch mit bedürfnisorientierter Kommunikation nicht verstehen ;)
 
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Hi,

ganz ehrlich

in die Kommunikation gehen.



...ins spiegeln geraten,

das sind so typische Formulierungen, wie man sie in Esoterik, New Age, Selbsthilfe, etc. Umfeldern findet.

Reguläres Deutsch ist "ich kommuniziere", besser "ich rede", nicht "ich gehe in die Kommunikation".

Und "ich spiegle" nicht "ich geraten ins Spiegeln".

Die Nutzung solcher ganz typischer Satzstrukturen bedingen eben das Bild, dass z.B. ich von Dir bekomme.

Natürlich kann das falsch sein. Trotzdem ist das eine Sprachkodierung, die ganz bestimmte Herkunft hat. So wie wenn wer bestimmte rechte oder linke Begriffe verwendet. Passiert idR. unterbewusst.


LG Tom
 
Hi,

ganz ehrlich







das sind so typische Formulierungen, wie man sie in Esoterik, New Age, Selbsthilfe, etc. Umfeldern findet.

Reguläres Deutsch ist "ich kommuniziere", besser "ich rede", nicht "ich gehe in die Kommunikation".

Und "ich spiegle" nicht "ich geraten ins Spiegeln".

Die Nutzung solcher ganz typischer Satzstrukturen bedingen eben das Bild, dass z.B. ich von Dir bekomme.

Natürlich kann das falsch sein. Trotzdem ist das eine Sprachkodierung, die ganz bestimmte Herkunft hat. So wie wenn wer bestimmte rechte oder linke Begriffe verwendet. Passiert idR. unterbewusst.


LG Tom
Ich hatte mal ein kurzes Tralala mit wem, der hat mich zB kritisiert, wenn ich Wörter wie "Vertrauen" oder "Wünschen" genutz habe. Auch alles Codierungen des Teufels 🤷🏻‍♀️

Aber mag sein, dass ich sprachlich bisschen esogefärbt bin. So hab ich doch einige Hippies und Spirituelle in meinem Bekannten und Freundeskreis. Ich mag sie und solang sie mir nicht arg auf den Sack gehen (oder in den Sack gehen) und mich bekehren wollen, ists mir eigentlich gleich. 🙃
 
Und "ich spiegle" nicht "ich geraten ins Spiegeln".
Die Fortsetzung wenn man zu sehr ins Spiegeln gerät, endet dann hier:

1744106378641.png

Denn Sinn und das Ziel aus dem Auge zu lassen, weil man derart beschäftigt ist vor sich hinzuspiegeln, kann Lebenszeit, Erfolgschancen, Reputation kosten. Sitzkreise und absehbares auf Lottogewinnniveau Chancenreiches, kann man als Hobby betreiben.
In Welten einzutauchen, die für einen selbst kaum von Bedeutung ist, kann interessant sein, einen allerdings auch hineinziehen. Beim Tauchen, weiß man exakt, wie lang, wie tief, bei wieviel Bar wird es unlustig, auch wenn es sich grad gemütlich und rauschig anfühlt.

Körper und Seele sind äußerst filigran und unheimlich komplex, zwei oder mehr Individuen zusammenzuführen, bzw. zu verbinden, macht es etwas herausfordernder. Ist man sich dessen bewusst, kann man es probieren. Wenn die Ausrüstung stetig kontrolliert und Service bekommt, der eigenen Kompass gut kalibriert ist und stetig nachkalibriert wird, ersäuft man nicht. Es gibt Tiefen in denen man alleine auf sich gestellt ist und Untiefen an die man knallen kann, wenn man sie nicht kennt. Die eigenen Strömungen, Tiefen/Untiefen zu kennen, kann nur von Vorteil sein.
 
In Welten einzutauchen, die für einen selbst kaum von Bedeutung ist, kann interessant sein, einen allerdings auch hineinziehen. Beim Tauchen, weiß man exakt, wie lang, wie tief, bei wieviel Bar wird es unlustig, auch wenn es sich grad gemütlich und rauschig anfühlt.
Hach, ich liebe deine Metaphern 😀

Da ich seit über 20 Jahren in schillernden Gewässern tauche (und so bedeutungslos sind sie dann auch nicht für mich), weiss ich ganz genau wo es ungemütlich wird. So habe ich doch schon den ein oder anderen leider absaufen sehen... Das nötige Rüstzeug ist dabei nur, ja nie ins Extreme zu geraten und jegliches Gurutum strikt abzulehnen.

Bezüglich Stressbewältigung, naja eher Prävention - Sich ein entsprechendes Mindset zu basteln, in den man von da und dort sich das ein oder andere rauspickt, ist nicht verkehrt. Mein Mitbewohner hat jetzt das Wort "Achtsamkeit" für sich entdeckt. Ich kenne ihn seit über 6 Jahren und zuvor hat er jegliche "psycho" oder "eso" Dinge komplett abgelehnt. Als kleiner Choleriker tut ihm das jetzt aber so richtig gut. Mit dem ein oder anderen neuen Gedanken auf seinem Weg gerüstet, ist er bereits nach wenigen Wochen deutlich entspannter, ruhiger und gelöster. Auch seine körperlichen Symptomatiken, bedingt durch stänigen Stress, verschwinden. Was will man mehr?
 
Auch da kann man in Vorhinen abklären, was jeder so brauch um in die Handlung zu kommen. Wenn keine Handlungen folgen, kann man nochmals in die Kommunikation gehen. Nochmals abstecken, neue Lösungsansätze suchen etc. Das ganze x mal wiederholen und wenn dann immer noch keine Handlung folgt, die die Bedürfnisse der Beteiligten Personen abdecken mögen, dann wirds irgendwann zum Konflikt
In diesem Fall gäbe es für mich nur dann ein Danach, wenn ich ohne die Befriedigung dieses Bedürfnisses leben kann, ohne dem offensichtlich nicht erwachsenen oder zu dieser Sache unfähigen Partner Vorwürfe machen zu müssen.
Ich kann manche Dinge einfach nicht, das habe ich mir nicht ausgesucht sondern meine Neurodiversität funktioniert einfach so. Damit muss meine Frau leben, wenn sie das nicht will, muss sie sich trennen.
Genauso umgekehrt.
Deine Frau und du haben sich gefunden. Ihr passt zusammen. Punkt 🙂
Ja natürlich, aber sie hat es manchmal nicht leicht mit mir, ich kann ein ziemlicher Kotzbrocken sein ohne das ich es böse meine oder es mir auffällt.
Mit ihren Ticks und Macken muss ich umgekehrt genauso zurecht kommen, wobei ich meinen würde, dass ich es leichter habe.

Nehmen wir nochmals das Beispiel Bad. Ich spreche ihn darauf an. Er geht defakto sofort in Rückzug, kommunikativ und dann physisch in dem er raus geht zum wandern. Er kommt Nachhause, tut so als wäre nichts gewesen. Natürlich könnte ich ihn nochmals darauf ansprechen, aber da gibts dann auch eine Hürde in mir drin, wenn er zuvor schon so abweisend reagiert hat (und man sich da schon länger im Kreis dreht). Nicht zu kommunizieren, ist auch Kommunikation. Bei mir bewirkt das aber, dass sich die Dinge dann wirklich aufstauen können. Das wär dann Grund Nr 3 warum ich mit Nichtkommunikation nicht umgehen kann und wütender werden kann.
Hier tritt wieder Punkt eins in Kraft.
Ich sehe viele Dinge nicht, finde Dinge nicht, sage Dinge einfach so raus ohne nachzudenken usw.usf.
iIn der Regel reicht es, dass sie Dinge einmal anspricht und ich das dann umsetze. In neun von 10 Fällen schaffe ich es, mit dem Rest muss sie leben.
Aber ganz ehrlich, dass sind Diskussionen die ich als 20 Jähriger in der WG geführt habe, irgendwann ist man einfach zu alt für solchen Scheiß. Und ich habe einen entscheidenden Vorteil ihr gegenüber. Mir ist viel mehr einfach wurscht.
Es geht gar nicht nur um Partner, die so handeln
Sondern?
Hat sie das für sich ausgeschlagen? Wäre sie kognitiv überhaupt in der Lage gewesen zu erkennen?
Sie macht seit 20 Jahren Psychotherapie ohne Erfolg.
Ich kenne den Therapeuten, er hat irgendwann gesagt das er mit ihr im Grunde durch ist und er ihr das auch gesagt hat. Sie ist nicht therapierbar, dazu braucht es eine Einsicht und den Willen an sich zu arbeiten. Sie will weiter zu ihm gehenen und er hört ihr halt zu und spielt den Mistkübel.
Allerdings lösungsorientiert zu sein alleine nützt oft nichts, wenn ein wichtiger Punkt fehlt. Das Bedürfnis die Beziehung aufrecht zu erhalten, nein das Bedürfnis die Beziehung im Guten zu erhalten zu wollen
Wenn das nicht da ist muss ich auch nicht mehr kommunizieren.
Drum gönn ich mir grad auch im Privaten mal die ungezwungere Art, Bedürfnise zu vermitteln. Ohne Ich-Botschaften, mit triggerwörter (immer du) und hie und da gibts auch mal einen unbedachten Vorwurf. Ich bin kein Roboter und will auch nicht so funktionieren, ganz bewusst.
Kann man natürlich machen, mache ich auch. Man muss aber halt auch damit leben, dass nicht alle etwas damit anfangen können, oder das man missverstanden wird. Ist ja nix dabei.
Wer bei Ungereimtheiten Kritik nicht auch mal ertragen kann, wird auch so seine Probleme haben im Leben.
Eh, viele haben es ja auch schwer im Leben und in ihren Beziehungen und es werden immer mehr.
Und wer ein: "verdammt nochmal, jetzt mach mal das verfickte Badezimmer" nach vier Wochen Aufschub nicht versteht, wirds auch mit bedürfnisorientierter Kommunikation nicht verstehen
Der wird es auch nach zwei Jahren nicht verstehen, das ist Kindergeburtstag, solche Leute können mir den Buckel runterrutschen, mit denen führe ich keine Beziehung. Und Mitarbeiter die sich so aufführen können sich einen anderen Job suchen.
 
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In diesem Fall gäbe es für mich nur dann ein Danach, wenn ich ohne die Befriedigung dieses Bedürfnisses leben kann, ohne dem offensichtlich nicht erwachsenen oder zu dieser Sache unfähigen Partner Vorwürfe machen zu müssen.
Ich kann manche Dinge einfach nicht, das habe ich mir nicht ausgesucht sondern meine Neurodiversität funktioniert einfach so. Damit muss meine Frau leben, wenn sie das nicht will, muss sie sich trennen.
Genauso umgekehrt.
Bei uns traf halt ADHS auf ADHS. Man kann aber nicht alles auf seine Neurodiversität schieben. Ich habe auch lernen müssen, gewisse Dinge zu machen, obwohls mich auch immer wieder Überwindung kostet. Und in seiner ehemalige Wohnung hat ers ja auch einigermassen hinbekommen.

Es war ja nicht nur der Haushalt, auch alles andere blieb bei mir hängen. Für mich halt wirklich sehr schwierig, weil das Dinge sind, die ich eben auch nicht einfach so erledigen kann und auf Grund meines Jobs noch zusätzlich solche Dinge habe, die erledigt werden müssen, die viel ADHS Energie brauchen. Kurz, es hat mich irgendwann voll überlastet, ob ich wollte oder nicht. Wichtige Dinge blieben liegen, ich konnte nicht auf ihn zählen und es folgten spürbare Konsequenzen (zb eine Betreibung auf meinen Namen, wo er für die Bezahlung der Rechnung zuständig gewesen wäre, mir aber nichts gesagt hat und es einfach schliefen lies. Meine Chefin hat mich darauf sogar angesprochen... definitiv nicht mehr gut).

Wir verstehen uns super, haben tolle Zeiten miteinander, auch jetzt noch und es brauchte seine Zeit, bis es wirklich zur spürbaren Überbelastung kam. Mein Akku war irgendwann einfach leer. Wir haben die Konsequenzen gezogen, es wird nicht besser werden, das haben wir erkannt, so zog er nun aus. Der Konflikt ist gelöst.
Ja natürlich, aber sie hat es manchmal nicht leicht mit mir, ich kann ein ziemlicher Kotzbrocken sein ohne das ich es böse meine oder es mir auffällt.
Mit ihren Ticks und Macken muss ich umgekehrt genauso zurecht kommen, wobei ich meinen würde, dass ich es leichter habe.
Zusammen passen heisst ja auch, dass man mit den Macken des anderen und umgekehrt irgendwie umgehen und sie akzeptieren kann. 🙂
Zugegeben, ich stand selbst schon lange nicht mehr in einem echten Konflikt mit jemandem. Aber ich erlebe heute hie und da noch Konflikte als Aussenstehende. Freundeskreis, Elterngespräche 🙈... und da kann man halt auch gut beobachten, dass eine kurze Ausszeit von den jeweiligen Parteien oft nur dafür genutzt wird, um sich neue Munition für den "Kampf" zu beschaffen 😅 wer halt keine Lösung möchte, sondern nur Recht bekommen will, agiert halt so. Menschlich 🙂
Sie macht seit 20 Jahren Psychotherapie ohne Erfolg.
Ich kenne den Therapeuten, er hat irgendwann gesagt das er mit ihr im Grunde durch ist und er ihr das auch gesagt hat. Sie ist nicht therapierbar, dazu braucht es eine Einsicht und den Willen an sich zu arbeiten. Sie will weiter zu ihm gehenen und er hört ihr halt zu und spielt den Mistkübel.
20 Jahre, untherapierbar... phu ja, dann bis froh, dass du den Absprung geschafft hast. Ohne Einsicht und Wille bleibt man halt auf der Stelle stehen. Bei jüngeren Menschen kann ich noch Verständnis aufbringen, bei älteren (spätestens ab 40ig) nicht mehr.
Wenn das nicht da ist muss ich auch nicht mehr kommunizieren.
Sicher, aber das muss man auch erst mal erkennen.
Kann man natürlich machen, mache ich auch. Man muss aber halt auch damit leben, dass nicht alle etwas damit anfangen können, oder das man missverstanden wird. Ist ja nix dabei.
Genau, seh ich auch so.
Der wird es auch nach zwei Jahren nicht verstehen, das ist Kindergeburtstag, solche Leute können mir den Buckel runterrutschen, mit denen führe ich keine Beziehung. Und Mitarbeiter die sich so aufführen können sich einen anderen Job suchen.
Ja, ich hab wieder etwas neues auf der "Dassichernichtmehr"-Liste. 😁
 
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