mir ist es vollkommen egal, ob da nur hormone verantwortlich sind oder armor höchst persönlich.
solange ich es empfinde, ist es doch gut.
ich denke, der herr s meint hier einfach "verstand" und "gefühl" bzw. "kopf" oder "herz", wenn er von "gewohnheit" und "sehnsucht" spricht.
er nutzt diese extreme einfach nur, um den ansatz klar zu definieren.
am anfang muss natürlich das gefühl die oberhand haben. mit der zeit wird dann der verstand gleich ziehen und prüfen, ob das ganze langfristig passt.
und ja, um bei dem "extrem" zu bleiben, "gewohnheit" halte ich für etwas sehr wichtiges in einer beziehung.
das vertraut sein, eine stabile verbindung und auch routine in dingen, die routine erfordern im alltag. da muss man zusammen funktionieren und sich auf den anderen blind verlassen können.
weiß man, wie der andere tickt, kann man sich viele umwege sparen und hat so auch mehr zeit für gefühle.
"sehnsucht" habe ich, solange ich das gefühl nicht verliere für den partner, doch sowieso. dazu brauche ich die beziehung nicht immer wieder neu zu erfinden oder ständig vom anderen überrascht werden. wenn ich das bräuchte, dann wäre das für mich ein zeichen, dass mein gefühl nicht mehr passt. wenn jemand ständig einen kick braucht, ist das entweder zu wenig oder gar kein gefühl mehr oder suchtverhalten. und beides ist kein gutes fundament für eine beziehung.
klar ist, dass gefühle sich abnutzen können mit der zeit und man auch daran arbeiten muss. gewohnheit und routine können sicher auch dazu führen, dass man gefühle vernachlässigt.
entscheidend ist, dass wir eben nicht so naiv sind und glauben, dass dieses brausepulver im bauch ewig hält. soll es in meinen augen auch gar nicht.
liebe, wie man sie zu beginn einer beziehung empfindet, ist schön ... aber anstrengend. brauch ich auf dauer nicht.
was ich aber brauche, ist vertrautheit und das gefühl, der andere versteht mich, denkt ähnlich in den wichtigen dingen.
es gibt nichts wichtigeres in einer beziehung als "verständnis".
am anfang ist das leicht, denn man ist ja soo verliebt. aber mit der zeit erkennt man dann, ob das erbrachte verständnis substanz hat.
sich zu verstehen, gleich zu ticken und sich für gemeinsame ziele und dinge einzusetzen, zumindest in einem bestimmten maß, sind in meinen augen der schlüssel zu einer erfüllten beziehung.
so komisch es klingt, der eigentlich langweilige fakt, dass blubbsie immer wieder dinge raushaut, die ich gerade sagen wollte, überrascht mich immer wieder und macht mich glücklich.
(da kann ich den kleinen rest an doofnussigkeit anderer aussagen gut verkraften!
)
beim sex ist es ähnlich. wenn ich den anderen kenne und genau weiß, was ihm am meisten gefällt, ist er besser. wie man den anderen wo am besten berührt, mit ihm spielt und ihn verführt, sind alles dinge, die erst mit der zeit kommen.
ich brauche da weder rollenspiele, noch muss ich mich vom kronleuchter abseilen um geil zu werden.
damit ich sex am besten genießen kann, brauch ich "gewohnheit", also einfach eine gut von mir ausgebildete blubbsie!
(anders rum gilt das ja genauso!!
)
ich glaube, solange das verständnis da ist und man auch darauf aufpasst, es pflegt und miteinander spricht, regeln sich diese dinge dann auch.
abstand und freiraum z.b. sollten nie künstlich erzwungen werden. dann hat vorher schon länger was an der kommunikation nicht gestimmt.
um den bogen zu schließen ...
"Vielleicht sollten Beziehungen mehr auf Sehnsucht, denn auf Gewohnheit ausgerichtet sein"
mal abgesehen davon, dass man die ausrichtung seiner beziehungen wohl nur bedingt ändern kann, sollte man sich einfach klar werden, wer man ist und was man will. und gleiches in bezug auf den anderen.
und da darf ich dann meine praktikantin
zitieren:
Die Frage ist - Was will ich und was erwarte ich und tickt mein Partner genauso?
Wo stehen wir, wo entwickeln wir uns hin, unterstützen wir uns in dieser Entwicklung oder braucht jeder für sich die Erfahrung da selbst durchzugehen (mehr oder weniger "Abstand"/Freiraum)?
im klartext: wenn beide partner mit einer beziehung gut leben, in der die gewohnheit ausschlaggebend ist, dann passt es doch einfach. das kann ja durchaus nachvollziehbar sein. wenn man sich nach 20 jahren einfach nicht mehr liebt, aber zusammen bleibt, weil alles andere passt und geregelt ist (finanziell, freundeskreis, aktivitäten z.b.).
gibt sicher genug paare, die das so leben. die alternative zu liebe ist ja nicht immer hass oder ähnliches.
und das meinte ich auch mit "verständnis". denn beide partner müssen sich eben "einig" sein.
edit: jetzt hab ich mir das alles nochmal durchgelesen und man könnte den eindruck haben, dass ich so eine beziehung führe wie die zuletzt beschriebene ...
das war aber nur ein beispiel.
ich liebe dich über alles, stachelbeerchen!