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Gast
(Gelöschter Account)
Mit einer Wahlbeteiligung von 39 % lehnten die Schweizer heute per Volksentscheid einen Plan der Regierung ab, zur Kosteneinsparung im Gesundheitswesen die Gesetze dergestalt zu ändern, dass nur mehr Privatpatienten den Arzt frei wählen können.
Zur gleichen Zeit müht sich bei uns Hannes Androsch ab, sein Bildungsvolksbegehren nicht nach heimischer (Un)sitte ohne Folgen schubladisiert zu sehen. Die (Originalton Androsch) Wischiwaschi-Umsetzung beklagt er mit den Worten: Das ist kein Ruhmesblatt für die parlamentarische Demokratie und keine Empfehlung für direkte Demokratie da wird das Ganze zur lächerlichen Heuchelei! Selbstverständlich müsste nach jenen 383.820 Stimmen für sein Bildungsvolksbegehren eine bindende Volksabstimmung folgen, deren Ergebnis sich über das Parlament setzt und daher automatisch Gesetzeskraft erlangt. Doch das sehen unsere Gesetze nicht vor warum nicht?
Blicken wir zurück in das Jahr 1982: Die Entscheidung der Regierung unter Bruno Kreisky zum Bau eines riesigen UNO-Konferenzzentrums in Wien-Donaustdt begleiteten heftig geführte Diskussionen in der Öffentlichkeit, so dass schließlich die oppositionelle ÖVP ein Volksbegehren initiierte, welches den Monsterbau, wie gewettert wurde, mit überwältigender Mehrheit ablehnte. Daraufhin erfand die entscheidungsgewohnte repräsentative Politik irritiert Beweggründe, um dieses Ergebnis relativierend umzubiegen, indem Analysten dem staunenden Wähler erklären wollten, in Wahrheit sei doch nicht wirklich über ein Bürogebäude abgestimmt worden, sondern es wäre ein Denkzettel für die SPÖ-Alleinregierung unter Kreisky gewesen. Die repräsentative Politik war also nicht bereit, des Volkes Meinung anzunehmen. Indem er auf die Wahlbeteiligung von 25,7 % hinwies, erklärte Kreisky flapsig, die Stimmenmehrheit für Nein sei doch absolut eine Minderheit und ließ die UNO-City kaltschnäuzig gegen den Willen der Österreicher bauen. Die Niederlage in der Volksabstimmung über das Atomkraftwerk Zwentendorf läutete schließlich das Ende der Ära Kreisky ein.
Sicher erinnern wir uns an die Aufregung, die Arnold Schwarzenegger in Österreich auslöste, als er in seiner Funktion als Gouverneur von Kalifornien Todesurteile unterschrieb. Auch als scharfer Gegner der Todesstrafe will und kann ich nicht Menschen einer anderen Kultur bevormunden und die amerikanische Kultur unterscheidet sich erheblich von unserer.
Im Gegensatz zu manchen Heißspornen hier, die Schwarzenegger drängten, seine Unterschrift zu verweigern, unterstütze ich die Auffassung einer anderen Kultur auch dann, wenn sie meiner widerspricht. Die Steirische Eiche wusste natürlich, die Kalifornier würden ihn mit nassen Fetzen davon jagen, wollte er eine ferne Kultur bei ihnen durchdrücken.
Klar kann man Aufklärungskampagnen durchführen und diskutieren, aber dann ist der Wille des Volkes durchzusetzen auch gegen die Politik! Die elitäre Ansicht halte ich für gefährlich, über gewisse Themen dürfe eben nicht abgestimmt werden, weil die Politik dem Volk die ausreichende Urteilsfähigkeit abspricht. Dies führte bereits zu Forderungen, die wenig gebildete Unterschicht sollte nur mehr über ein eingeschränktes Wahlrecht verfügen. Es wäre dann genau jener verarmende Mittelstand, der nicht mehr über seine Lebensgrundlagen entscheiden könnte siehe der heutige Entscheid des Schweizer Souveräns.
Während bei uns ein allgegenwärtiger Fatalismus weinerlich beklagt: Da kann ma nix machen; die tun eh, was sie wollen; da können wir nix ändern, stärkt eine, dem Bürger übertragene, Verantwortung dessen aktive Teilnahme an gesellschaftlichen Vorgängen, sowie die Auseinandersetzung und Meinungsbildung darüber.
Was die repräsentative Demokratie im kleinen und großen Maßstab vermurkst, ohne das Volk zu befragen, füllt täglich die Medien. Ich frage euch nun: Hat die Politik Angst, der Bürger würde per Volksentscheid vermehrt (korrupte ?) Selbstsanierer-Mentalität verweigern, der sich die Politik vielfach bedient? Auch links- und rechtsideologische Umerziehungsprogramme wären nicht mehr so leicht über die Köpfe der Bürger hinweg durchzuziehen, könnten sie darüber bindend abstimmen.. Die Schweiz mag durchaus ebenfalls ihre Probleme haben, aber sie hat ein öffentliches Verkehrssystem, das auch ländliche Gebiete so gut abdeckt, so dass mehr Schweizer auf ein Auto verzichten können, als wir, um nur ein Beispiel zu nennen.
Ich bitte um demokratiepolitische Beiträge, denn einzelne Sachthemen wurden bereits anderswo abgehandelt, wie Todesstrafe oder Bildungswesen. . . . . . . . . . . . .
Zur gleichen Zeit müht sich bei uns Hannes Androsch ab, sein Bildungsvolksbegehren nicht nach heimischer (Un)sitte ohne Folgen schubladisiert zu sehen. Die (Originalton Androsch) Wischiwaschi-Umsetzung beklagt er mit den Worten: Das ist kein Ruhmesblatt für die parlamentarische Demokratie und keine Empfehlung für direkte Demokratie da wird das Ganze zur lächerlichen Heuchelei! Selbstverständlich müsste nach jenen 383.820 Stimmen für sein Bildungsvolksbegehren eine bindende Volksabstimmung folgen, deren Ergebnis sich über das Parlament setzt und daher automatisch Gesetzeskraft erlangt. Doch das sehen unsere Gesetze nicht vor warum nicht?
Blicken wir zurück in das Jahr 1982: Die Entscheidung der Regierung unter Bruno Kreisky zum Bau eines riesigen UNO-Konferenzzentrums in Wien-Donaustdt begleiteten heftig geführte Diskussionen in der Öffentlichkeit, so dass schließlich die oppositionelle ÖVP ein Volksbegehren initiierte, welches den Monsterbau, wie gewettert wurde, mit überwältigender Mehrheit ablehnte. Daraufhin erfand die entscheidungsgewohnte repräsentative Politik irritiert Beweggründe, um dieses Ergebnis relativierend umzubiegen, indem Analysten dem staunenden Wähler erklären wollten, in Wahrheit sei doch nicht wirklich über ein Bürogebäude abgestimmt worden, sondern es wäre ein Denkzettel für die SPÖ-Alleinregierung unter Kreisky gewesen. Die repräsentative Politik war also nicht bereit, des Volkes Meinung anzunehmen. Indem er auf die Wahlbeteiligung von 25,7 % hinwies, erklärte Kreisky flapsig, die Stimmenmehrheit für Nein sei doch absolut eine Minderheit und ließ die UNO-City kaltschnäuzig gegen den Willen der Österreicher bauen. Die Niederlage in der Volksabstimmung über das Atomkraftwerk Zwentendorf läutete schließlich das Ende der Ära Kreisky ein.
Sicher erinnern wir uns an die Aufregung, die Arnold Schwarzenegger in Österreich auslöste, als er in seiner Funktion als Gouverneur von Kalifornien Todesurteile unterschrieb. Auch als scharfer Gegner der Todesstrafe will und kann ich nicht Menschen einer anderen Kultur bevormunden und die amerikanische Kultur unterscheidet sich erheblich von unserer.
Im Gegensatz zu manchen Heißspornen hier, die Schwarzenegger drängten, seine Unterschrift zu verweigern, unterstütze ich die Auffassung einer anderen Kultur auch dann, wenn sie meiner widerspricht. Die Steirische Eiche wusste natürlich, die Kalifornier würden ihn mit nassen Fetzen davon jagen, wollte er eine ferne Kultur bei ihnen durchdrücken.
Klar kann man Aufklärungskampagnen durchführen und diskutieren, aber dann ist der Wille des Volkes durchzusetzen auch gegen die Politik! Die elitäre Ansicht halte ich für gefährlich, über gewisse Themen dürfe eben nicht abgestimmt werden, weil die Politik dem Volk die ausreichende Urteilsfähigkeit abspricht. Dies führte bereits zu Forderungen, die wenig gebildete Unterschicht sollte nur mehr über ein eingeschränktes Wahlrecht verfügen. Es wäre dann genau jener verarmende Mittelstand, der nicht mehr über seine Lebensgrundlagen entscheiden könnte siehe der heutige Entscheid des Schweizer Souveräns.
Während bei uns ein allgegenwärtiger Fatalismus weinerlich beklagt: Da kann ma nix machen; die tun eh, was sie wollen; da können wir nix ändern, stärkt eine, dem Bürger übertragene, Verantwortung dessen aktive Teilnahme an gesellschaftlichen Vorgängen, sowie die Auseinandersetzung und Meinungsbildung darüber.
Was die repräsentative Demokratie im kleinen und großen Maßstab vermurkst, ohne das Volk zu befragen, füllt täglich die Medien. Ich frage euch nun: Hat die Politik Angst, der Bürger würde per Volksentscheid vermehrt (korrupte ?) Selbstsanierer-Mentalität verweigern, der sich die Politik vielfach bedient? Auch links- und rechtsideologische Umerziehungsprogramme wären nicht mehr so leicht über die Köpfe der Bürger hinweg durchzuziehen, könnten sie darüber bindend abstimmen.. Die Schweiz mag durchaus ebenfalls ihre Probleme haben, aber sie hat ein öffentliches Verkehrssystem, das auch ländliche Gebiete so gut abdeckt, so dass mehr Schweizer auf ein Auto verzichten können, als wir, um nur ein Beispiel zu nennen.
Ich bitte um demokratiepolitische Beiträge, denn einzelne Sachthemen wurden bereits anderswo abgehandelt, wie Todesstrafe oder Bildungswesen. . . . . . . . . . . . .