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Das glaub' ich zum Beispiel gar nicht. Das biologische Leben war niemals entsexualisiert, das würde die Natur gar nicht zulassen. Auch das gesellschaftliche Leben war niemals entsexualisiert, es hat nur zu verschiedenen Zeiten verschiedene Moralvorstellungen gegeben, welche die Sexualität eingeschränkt haben. Wie man aber sehr gut auch weiß, wurden diese vorgegebenen Normen niemals von allen gänzlich eingehalten.
Nau, auch das glaube ich nicht. Wovon ich aber überzeugt bin: dass die schwanzgesteuerten Männer zum Glück in der Minderheit sind Minderheit deshalb, weil ich meine, dass jene Helden des Alltags, welch sich auf die steinzeitlichen Gene ausreden, weil sie hinter jedem Rock her sind, im Grunde genommen mit ihrer übersteigerten Affinität zum Sex nur ein Manko in ihrem Selbstwertgefühl kompensieren wollen.
Sex ist im Grunde genommen nichts anderes als das Mittel der Natur zur Erhaltung der Art. Alles andere ist Mumpitz.
Und es erscheint kein gewagter Schluss, dass diese Lustlosigkeit nicht zuletzt von der Übersättigung mit sexuellen Reizen her rührt. Man will sich besonders modern und aufgeschlossen geben, indem man Nacktheit und Sexualität beinahe schon zwanghaft omnipräsent hält, und man bedenkt dabei nicht, dass man jene, welche man dafür gewinnen will, mit dieser Überhäufung eher abstößt als anzieht.
Nicht einmal das ist richtig, denn auch auf diese Idee sind Menschen aller Zeiten schon gekommen, darüber gibt es ausreichend Hinweise in sexualgeschichtlichen Publikationen.
Und was verstehst Du unter sexueller Revolution? Ich habe eine solche in den späten 60er Jahren erlebt, und ich konnte feststellen, dass sich im Wesentlichen durch diese "Revolution" so gut wie gar nichts geändert hat. Sexuelle Revolution ist so ähnlich wie das Ungeheuer von Loch Ness ...... nur ohne Ungeheuer und ohne Loch.
). 
