Warum wollen viele männer, frauen keine beziehung mehr?

Ich denke es ändert sich vielleicht nur die Definition von Beziehung. Ich möchte sehr wohl eine Beziehung eingehen, die auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen und Ehrlichkeit beruht. Nur eine monogame Beziehung will ich nicht.
Und wer jetzt sagt eine Beziehung ist per Definition monogam, dem will ich widersprechen.
Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr erkenne ich, dass es für mich keinen Sinn macht in strikten Kategorien zu denken.
Die Grenzen zwischen Liebe / Freundschaft / Beziehung verschwimmen so sehr, dass ich sie nicht mehr sehe.
 
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Wo fang ich an?
Wo hör ich auf?
Hab mich jetzt hier durchgewühlt über 7 Seiten und mir ist mehrfach der Mund offen geblieben.
Ich bin Teil eines Paares seit 7 Jahren, verheiratet, 2 Kinder und ich könnte meinen Partner sicher 3x täglich auf den Mond schießen. Er ist aber das Beste, was jemals meinen Weg gekreuzt hat und ihn zu heiraten, war die allerbeste Idee meines Lebens. Wir sind beide im Grunde monogame Beziehungsmenschen (Ja, wir suchen hier einen 2. Mann. Für Spaß. Mit uns beiden. Finden wir niemand, auch gut.)
Aber. Eine Beziehung ist tatsächlich Arbeit, harte Arbeit. Täglich. Es läuft nicht nebenbei, es braucht Zeit, Raum und Energie, sich als Paar im Alltag zuerst überhaupt kennenzulernen und später aufgrund vieler anderer Verpflichtungen nicht zu verlieren. Es braucht gemeinsame Zeit genauso wie Freiraum für jeden einzelnen.
Vor vielen Jahren durfte ich einer sehr berohrenden Rede lauschen, der wichtigste Satz dieser Rede war: Ohne Mut geht gor nix!
Hätten wir nicht den Mut gehabt, mein Mann und ich, zueinander zu stehen, die Neugierde, einander kennenlernen zu wollen und den Mut, offen miteinander umzugehen, würden wir heute nicht miteinander durchs Leben gehen. Es wäre oft einfacher und bequemer gewesen, sich wieder zu trennen, aber das war für uns noch schrecklicher als alle Probleme unserer Anfangszeit.

Wir sind beide absolute Beziehungsmenschen, weil wir gern den anderen um uns haben und uns mit ihm wohl fühlen. Wir sind beide erst komplett, wenn der andere auch da ist. Wir fehlen einander schon, wenn einer zur Tür raus geht. Diese Gefühle sind seit unserem Kennen lernen da und bis heute nicht schwächer geworden.

Wir ziehen an einem Strang, auch finanziell. Ich erwarte nicht, das er alles Geld nach Hause bringt, ich gehe gern arbeiten. Dafür bringt er sich zu Hause ein. 50:50 spielt es auch bei uns nicht, aber wir bemühen uns, miteinander, nicht gegeneinander. Natürlich braucht es Kompromisse, Vertrauen, Freiraum. Ohne geht's nicht.

Ich möchte eine Lanze für Beziehungen brechen, einfach, weil es absolut schön ist.

Frau Krähe
Mega schön geschrieben..ihr beide seid zu beneiden....So eine Bindung hätte ich mir auch immer gewünscht...aber ist mir leider nie gelungen.....das wichtigste finde ich ist...mit seinem Partner über alles reden zu können..offen und ehrlich über die Sehnsüchte...sexuelle Neigungen und Wünsche zu sprechen und sich ned heimlich im Netz auf diversen Seiten anmelden und wie ein Besessener suchen...wir Frauen sind nicht immer Monster;););)
 
Dazu muss man zuerst seine seelenwunden heilen.

Das ist vielleicht auch ein Problem der heutigen Zeit. So hobbypsychologisch gesehen ist die allgemeine Auffassung, dass man seine Wunden immer erst super sauber auskurieren muss, sich damit auseinander setzen, das Weshalb, Warum, Wozu erfahren, die Wurzel erkennen blabla... Tatsächlich glaube ich, das manche Wunden erst so richtig zum Problem werden. Wenn man den Fokus so sehr auf die Wunden legt, ist kaum mehr Platz für die gesunden Stellen des Lebens. Vielleicht wärs in dem Sinne einfach auch mal besser eine ordentliche Portion „scheiss drauf“ sich zu genehmigen statt ständig in den Wunden wühlen zu müssen.
 
Das ist vielleicht auch ein Problem der heutigen Zeit. So hobbypsychologisch gesehen ist die allgemeine Auffassung, dass man seine Wunden immer erst super sauber auskurieren muss, sich damit auseinander setzen, das Weshalb, Warum, Wozu erfahren, die Wurzel erkennen blabla... Tatsächlich glaube ich, das manche Wunden erst so richtig zum Problem werden. Wenn man den Fokus so sehr auf die Wunden legt, ist kaum mehr Platz für die gesunden Stellen des Lebens. Vielleicht wärs in dem Sinne einfach auch mal besser eine ordentliche Portion „scheiss drauf“ sich zu genehmigen statt ständig in den Wunden wühlen zu müssen.
Wenn du zu der einsicht scheissdrauf gelangt bist, so ist schon ganz viel geheilt
 
Dazu muss man zuerst seine seelenwunden heilen.
Muss Mensch nicht unbedingt. Loslassen ist mal ein Megaschritt. Was den Rest betrifft, ist es eine Wahl. Glücklich sein kann ich wählen, egal welche Umstände gerade herrschen. Jetzt zB tobt Angst und Kampf sich aus... Kippt Mensch da rein, so schnell kannst gar nicht schaun und man ist quasi handlungsunfähig.

Ich finde es einfach bedenklich sein Glück (was auch immer das für einen heißt) von jemanden oder irgendetwas anderes abhängig zu machen.
 
Also ich weiß nicht in was für einem altersmäßigen Umfeld du dich befindest aber in meiner Peer Group und alles was sich noch so darum befindet nehme ich diese Tendenz überhaupt nicht war. Wir sprechen hier von 20-30 jährigen jungen Menschen die zum größten Teil wirklich sehr motiviert für ernsthafte Beziehungen und offen für die Liebe sind.

Ich selbst lebe seit 2 Jahren in einer polygamen Beziehung und das funktioniert für beide Parteien gut.

Was deine Vorstellungen und Ansichten zu Liebe betrifft kann ich großteils zustimmen. Nur bei den Forderungen bin ich anderer Meinung. Liebe fordert und möchte Gegenliebe. Eine Beziehungen kommt nicht ohne gewisse Forderungen und Erwartungen aus an den Gegenüber aus. Das gehört auch dazu.

Das entspricht auch meiner Wahrnehmung.
 
Muss Mensch nicht unbedingt. Loslassen ist mal ein Megaschritt. Was den Rest betrifft, ist es eine Wahl. Glücklich sein kann ich wählen, egal welche Umstände gerade herrschen. Jetzt zB tobt Angst und Kampf sich aus... Kippt Mensch da rein, so schnell kannst gar nicht schaun und man ist quasi handlungsunfähig.

Ich finde es einfach bedenklich sein Glück (was auch immer das für einen heißt) von jemanden oder irgendetwas anderes abhängig zu machen.

In der Theorie richtig, nur absolut in der Realität als einigermassen soziales Wesen in einem sozialen Gefüge nicht gänzlich umzusetzen. Ja vielleicht sogar schädlich. Ich mein, man kann sich immer alles schön denken. Nur das verhindert vielleicht auch mal nötige aktive Veränderung.
Extremes Beispiel: Wenn eine Frau mit einem gewaltätigem Mann zusammen ist (jaaa Klischeebeispiel 🙄), ist es doch absolut richtig zu sagen; „Ok, die Frau ist unglücklich wegen ihres gewalttätigen Mannes“ daraus entsteht ja erst der Wille an der Situation raus zu kommen. Es gibt einfach Situationen im Leben eines normalen Menschen, in denen es doch davon abhängig ist, mit welchen Menschen man zu tun hat, ob man glücklich oder nicht glücklich ist.
 
Muss Mensch nicht unbedingt. Loslassen ist mal ein Megaschritt. Was den Rest betrifft, ist es eine Wahl. Glücklich sein kann ich wählen, egal welche Umstände gerade herrschen. Jetzt zB tobt Angst und Kampf sich aus... Kippt Mensch da rein, so schnell kannst gar nicht schaun und man ist quasi handlungsunfähig.

Ich finde es einfach bedenklich sein Glück (was auch immer das für einen heißt) von jemanden oder irgendetwas anderes abhängig zu machen.

Bist du glücklich, wenn deine Töchter es nicht sind? Wenn es ihnen nicht gut geht?
 
In der Theorie richtig, nur absolut in der Realität als einigermassen soziales Wesen in einem sozialen Gefüge nicht gänzlich umzusetzen. Ja vielleicht sogar schädlich. Ich mein, man kann sich immer alles schön denken. Nur das verhindert vielleicht auch mal nötige aktive Veränderung.
Extremes Beispiel: Wenn eine Frau mit einem gewaltätigem Mann zusammen ist (jaaa Klischeebeispiel 🙄), ist es doch absolut richtig zu sagen; „Ok, die Frau ist unglücklich wegen ihres gewalttätigen Mannes“ daraus entsteht ja erst der Wille an der Situation raus zu kommen. Es gibt einfach Situationen im Leben eines normalen Menschen, in denen es doch davon abhängig ist, mit welchen Menschen man zu tun hat, ob man glücklich oder nicht glücklich ist.
Nein, die frau muss selbstachtung und selbstwert lernen und diesen mann verlassen
 
Wenn du zu der einsicht scheissdrauf gelangt bist, so ist schon ganz viel geheilt

Nein nicht umbedingt. Es gibt einfach Menschen, die für dieses „Einsicht„ erst gar nicht hin gelangen müssen, sondern es einfach in sich haben. Die Resilienzforschung ist da ganz interessant... Was unterscheidet Menschen, die mit traumatischen Ereignissen gut zurecht kommen von Menschen, die an ähnlichen traumatische Ereignisse vollkommen zerbrechen? Eins kann ich dir sagen, resilientere Menschen haben keinen eigenen besseren Zugang zu tiefenpsychologischer Aufarbeitung. Im Grunde genommen ist nur ihr Blick einfach viel stärker auf die Zukunft als auf die Vergangenheit gerichtet.
 
Wenn sie glücklich ist, dann passts doch

Ja aber sind wir mal ehrlich, das wär irgendwie schon recht schräg und fühlt sich irgendwie falsch an? Ich mein, klar es soll Menschen in Gefangenschaft geben, die fühlen sich auch super frei und glücklich, aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass das irgendwie nicht richtig sein kann...
 
In der Theorie richtig, nur absolut in der Realität als einigermassen soziales Wesen in einem sozialen Gefüge nicht gänzlich umzusetzen. Ja vielleicht sogar schädlich. Ich mein, man kann sich immer alles schön denken. Nur das verhindert vielleicht auch mal nötige aktive Veränderung.
.....
Mensch sollte nicht aus dem Verstand (klar, passt man beim Überqueren der Straße auf usw) handeln, sondern es lernen zu spüren. Ich verstehe ganz genau was du meinst und dein Beispiel mit dem gewalttätigen Mann wäre ein "schön färben"... Es gibt Grenzen.... Vielleicht ist es verständlicher, Emotionen und Gefühle wie das Wetter zu sehen, mal gut, mal schlecht... Morgen kann wieder anders sein. Im Bezug aufs Hirnwixen und zerdenken (war früher nur so)...Die Veränderung kommt mit dem Fokus und der Ausrichtung. Warum denke ich ich das? Warum bewerte und verurteile ich mich?....Was ist möglich, wenn ich nicht mehr urteile und bewerte?
Niemand kann einen anderen Menschen verändern. Es kann und darf sich jeder selbst verändern, der Weg, das Ziel usw.. so individuell, wie die Anzahl der Menschen.
Bist du glücklich, wenn deine Töchter es nicht sind? Wenn es ihnen nicht gut geht?
Ist momentan auch für mich eine schwierige Geschichte. Meine gr. Tochter pubertiert voll und bettelt um Grenzen. Wenn es ihr oder beiden nicht gutgeht, versuche ich mit all meinem Mitgefühl ihnen zu helfen und beizustehen. Ich bin dann so im Fokus, dass ich gar keine Sekunde, keinen Gedanken daran verschwende, wie es jetzt um mein emotionales Befinden steht. Ich habe auch da die Wahl, wähle ich die Angst, die Enge, den Zweifel, die Wut, oder das Mitgefühl, die Liebe. Dauert eine Millisekunde sich die Frage zu stellen, "was würde die Liebe tun" bevor ich handle.
 
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