was lest ihr gerade? - der literaturthread!

Ach ja und gestern hab ich das Buch Schwestermutter von Ulrike M. Dierkes fertig gelesen

Es ist schlimm dass so eine geschichte wahr ist
 
martin sutter - der letze weynfeldt

also die ersten 200 seiten waren wieder vom feinsten, auch wenn er für mich nicht an die dunkle seite des mondes herankommt, aber da bin ich vielleicht befangen und mußte heute schmerzlich feststellen, dass ich den namen lucille nicht mehr erkannt habe. sorry vielmals. ;)
 
Ich les´ gerad von Niklas Frank "Meine deutsche Mutter"

Niklas Frank ist der Sohn des Generalgouverneurs von Polen Hans Frank (zur Nazizeit) und nach seiner 1. Abrechnung mit dem 1. Buch über seinen Vater Hans Frank, nun die mit seiner Mutter. Wahnsinnig interessant und vielschichtig. Ein wahres Zeitdokument. Ich kann´s nur empfehlen.
 
Thomas Glavinic - Das bin doch ich (dieser Titel bezieht sich auf die Aussage "bester junger deutschsprachiger Autor" und ich muss sagen, dazu muss er sich noch ein bisschen anstrengen)

Ich kannte den Autor nicht... und muss gestehen - teils habe ich mich schief gelacht - teils ging mir das Buch auf den Geist... Ein junger österreichischer Autor, der über sich selbst schreibt... über seine Neurosen, seine Hysterie, seine Hypochondrie, seinen Alkoholkonsum (gerade dieser ist mir in dem Buch zu unreflektiert)

Einige Episoden sind wirklich gut gelungen, hin und wieder ging mir das Selbstmitleid ein bisschen auf den Keks.. Trotzdem werde ich mal versuchen den Krimi, der in dem Buch immer wieder erwähnt wird zu lesen!

Alles in allem - ganz nett, aber nicht berauschend.
 
Halte ich für eine sehr kluge Entscheidung ... und wenn dich je nach einem seiner Romane gelüsten sollte - nimm den Dr. Faustus - ist noch sein "modernster" ;)
Stimmt. Ich hab mir das auch gedacht, als ich eine Kurzbio von Thomas Mann mit einer Kurzbeschreibung seiner Werke las.

Aber noch besser - hol dir hier im Thread ein paar Anregungen - sind ein paar gute Bücher dabei :)
Sicher. Habe auch das Buch von Glavinic 'Das bin doch ich' gelesen. Wurde von der Kritik euphorisch bejubelt. Das hab ich nicht ganz verstanden. Vor allem, weil ich kurz vorher Daniel Glattauers 'Der Weihnachtshund' und 'Gut gegen Nordwind' gelesen habe. Die wurden von der Kritik teilweise echt zerrissen, fand ich persönlich aber viel gelungener.

Richard Nimmerrichter/STABERL "Unbotmäßige Gedanken" Texte aus der Kronenzeitung. (Zeitraum 1980 - 1997) :mrgreen:

"....Ist der Wiener nicht schon immer ein ausgschamter Bazi, der Tiroler ein vernagelter Gebirgler, der Vorarlberger ein halber Schweizer, der Niederösterreicher ein gscherter Surm, der Burgenländer ein halber Krowot, der Steirer ein kropferter Sumperer und der Oberösterreicher [!!] ein depperter Stierwascher gewesen?

Doch dann höre ich mir.....ein paar altösterreichische Militärmärsche an. Und dann bin ich im Handumdrehen wieder ein Patriot."

:mrgreen::mrgreen::mrgreen::mrgreen:

Ich denke übrigens manchmal an Staberl. Denn er ist immerhin schon 87 Jahre alt.
Wie es ihm wohl gehen mag ?
In der Pension.
Bei Kräutertee und dem Traditionsmarsch des k.u.k. Infanterieregiments Nr.42.
Besser bekannt unter dem Namen 'Grenadiermarsch'.

Letzteres lernt man übrigens bei der Lektüre dieses Buches. :mrgreen:
 
Kathrin Röggla
'Gespenstergeschichte'

Junge österreichische Autorin, die in Berlin lebt. Mit Preisen schon überhäuft.
1971 in Salzburg geboren. Studierte Publizistik.
Seit 1988 literarisch tätig:
'wir schlafen nicht' (2004); 'disaster awareness fair' (2006)

Obige Geschichte ist ganz was kurzes. Eine Seite im 'Standard'. Nur mal so gelesen, um zu erahnen, wie diese Kathrin Röggla so schreibt.

"wir haben alle mühe, uns zu konzentrieren, auf diesen finanzalltag mit seinen derivaten und assets, junk bonds und hedgefonds, die wir alle schon einmal gehört haben und die sicher ein eigenleben führen."

Insider der Börse erklärt Außenstehenden wie wichtig das ist was er tut. Außenstehende staunen. Scheinbar.
Scheinbares Nichtwissen der Außenstehenden relativiert und ironisiert das Gesagte des Insiders.

"er interessiert sich ja besonders, bemerken wir, für die ellbogentechnik, für den konkurrenzkampf, für die willkürentscheidungen. er braucht diese willkürentscheidungen für etwas, für was genau, wissen wir jetzt nicht, er hat so etwas shakespearisches im sinn, vermuten wir, er will was beweisen, was sich sicher noch zeigen wird."

Interressant.
 
Sicher. Habe auch das Buch von Glavinic 'Das bin doch ich' gelesen. Wurde von der Kritik euphorisch bejubelt. Das hab ich nicht ganz verstanden. Vor allem, weil ich kurz vorher Daniel Glattauers 'Der Weihnachtshund' und 'Gut gegen Nordwind' gelesen habe. Die wurden von der Kritik teilweise echt zerrissen, fand ich persönlich aber viel gelungener.

:daumen: Muss dir bei Glattauer zustimmen - "Gut gegen Nordwind" habe ich an einem Tag verschlungen - jeder der im internet unterwegs ist, wird sich in dem Buch teilweise wiederfinden ;)

Habe gerade Glattauers "Die Vögel brüllen" ausgelesen - seine besten Kolumnen und Glossen aus dem Standard in einem Buch - eine Lachgarantie! :mrgreen: War mal wieder erholsam zwischendurch! Jetzt beginne ich gerade Mankells Die flüsternden Seelen - zur Abwechslung mal wieder ein Afrika-Roman des Autors.
 
martin sutter - der letze weynfeldt

also die ersten 200 seiten waren wieder vom feinsten, auch wenn er für mich nicht an die dunkle seite des mondes herankommt, aber da bin ich vielleicht befangen und mußte heute schmerzlich feststellen, dass ich den namen lucille nicht mehr erkannt habe. sorry vielmals. ;)

:daumen: Für mich war "Der letzte Weynfeldt" sogar noch besser als "Die dunkle Seite des Mondes" oder auch "Ein perfekter Freund", mein bisheriger Favorit von Martin Suter.
 
bin literarisch grad wieder in Florida unterwegs

zuerst John D. MacDonald: The Girl in the Plain Brown Wrapper
- einer der 21 Travis McGee - Romane ( übrigens immer mit einer Farbe im Titel ) - spannend, sozial engagiert, einfach nett :daumen:

jetzt Tim Dorsey: The Stingray Shuffle
- der dritte Roman nach "Florida Roadkill" und "Hammerhead Ranch Motel", in dem der psychopathische Killer Serge A. Storms den Koffer mit den 5 Millionen Dollar Drogengeld jagt...und ein Wiedersehen mit den bekannten Akteuren wie Lenny, das Don Johnson Double, Jethro, der Ernest Hemingway-Lookalike, Johnny Vegas, die "accidental virgin"...wie immer skurril, spannend, witzig, atemberaubend...wie Tarantino auf Dope :daumen::daumen::daumen:
 
R. Scott Reiss: Black Monday

Leider bin ich auf die Aufmachung der Buchhülle reingefallen - leider verspricht der Kurztext auf dem Buchrücken mehr als es hält :mad:
 
kalte asche von simon beckett

wie sein erstling tödliche chemie sehr spannend und gut geschrieben
 
:daumen: Für mich war "Der letzte Weynfeldt" sogar noch besser als "Die dunkle Seite des Mondes" oder auch "Ein perfekter Freund", mein bisheriger Favorit von Martin Suter.

du hast recht, nachdem ich das bich fertig gelesen habe, muss ich sagen, dass "der letzte weynfeldt" an die "dunkle seite des mondes" aufschließen konnte.

er hat mir sehr gut gefallen, viel besser als der "teufel von mailand"

aber für mich ist jeder suter absolut lesens wert

@poman

der metztger war wirklich sehr gut, freue mich schon auf das nächste werk
 
aber für mich ist jeder suter absolut lesens wert

:daumen: Kann ich bislang auch nur bestätigen, wobei ich noch nicht alle gelesen habe.


er hat mir sehr gut gefallen, viel besser als der "teufel von mailand"

Den wollte ich mir eigentlich diese Woche kaufen, fällt also deiner Meinung nach gegenüber Weynfeldt und "Urs Blank" ab? Bei den beiden gefällt mir einfach auch, wie sie leben und genießen ;) bzw wie Suter dies beschreibt.

Kennst du auch "Lila, Lila" - auch empfehlenswert?

LG Genießer :winke:
 
Endlich begonnen: T.C.Boyle - TalkTalk

Das Buch beginnt "kafkaös" - eine junge Amerikanerin, taub (was ddie Geschichte nicht einfacher macht), wird wegen des Überfahrens einer Stopptafel von einem Polizisten aufgehalten... und: für sie völlig überraschend verhaftet... sie sieht sich mit ein paar Anklagen konfrontiert, von denen sie weiss, dass sie nichts mit ihr zu tun haben... muss diese aber erst selbst entkräften... und stösst auf einen "Identitätsdieb" ...

Mal wieder ein typischer Boyle, in dem sich die Leute verhalten, wie sie es eben tagtäglich tun und mit jedem Schritt, den sie machen, geraten sie wieder vom Regen in die Traufe... mir gefällts - aber ich bin einfach ein Fan von Boyle!
 
Endlich begonnen: T.C.Boyle - TalkTalk

...

mir gefällts - aber ich bin einfach ein Fan von Boyle!

na endlich mal was zu dem Buch, noch dazu von jemandem, dessen Meinung ich sehr schätze ;)
bin schon aufs Gesamturteil gespannt, steht auf meinem Einkaufszettel

ich les grad mal einen echten Klassiker unter den Kriminalautoren:
Raymond Chandler - "The Long Goodbye", neben "The Big Sleep" der bekannteste Philip Marlowe-Roman...wenn man die Verfilmung von Robert Altman kennt, kann man sich das richtig gut bildlich vorstellen...ein Roman wie ein guter alter Bourbon :mrgreen:
 
Momentan lese ich von Hetty E. Verolme Wir Kinder von Bergen-Belsen das Buch habe ich schon seit langem ungelesen im Bücherregal verstaut gehabt.

Um was geht es da bei dem Buch:

Hetty wird 1944 zusammen mit ihren beiden jüngeren Brüdern sowie ihren Eltern ins KZ Bergen-Belsen deportiert. Dort werden die Kinder nach einigen Monaten von ihren Eltern getrennt, welche mit separaten Transporten von Bergen-Belsen mit unbekanntem Ziel weitertransportiert werden. Fortan trägt die junge Hetty die große Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister alleine.

Das Buch beschreibt den alltäglichen Kampf ums Überleben. Im Zentrum steht der Hunger und die Qualen, die dieser Kinder miterleben mussten. Das Buch ist sicherlich für alle geeignet, die sich mit der schrecklichen Vergangenheit auseinander setzen wollen. Der Unterschied zu anderen Büchern aus dieser Zeit, es betrachtet die Geschehnisse aus den Augen eines Kindes. Und die sehen bekanntlich etwas anderes.
 
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