was lest ihr gerade? - der literaturthread!

Marquise de Sade, Justine:
Das das Wort Sadismus auf den Namen dieses Kerls zurückzuführen ist dürfte schon mal einiges aussagen...
Die Mischung aus den philosophischen Elementen, die sehr starke sozialdarwinistische oder man kann vl. auch sagen satanistische Weltanschauung von de Sade wiederspiegeln, sowie die Schilderungen des Leidensweges der tugendhaften Justine harmonieren perfekt in diesem Roman. Vor allem hat mich die Diskrepanz zwischen seinem adeligen, vornehmen und eleganten Schreibstil in Kontrast zu der Roheit und der Grausamkeit der geschilderten Vorfälle tief beeindruckt.

Friedrich Nietzsche, Zur Genealogie der Moral
Das Buch ist eine sehr faszinierende Analyse über die Geschichte und soziologischen sowie psychologischen Vorraussetzungen und Bedingungen für gewisse Morallehren. Nietzsche predigt hier keine neue Moral oder ähnliches, sondern analysiert lediglich - mir ist bisher zum Thema Moral noch kein Buch in die hände gefallen das anregender und zugleich "Moralzersetzender" auf mich wirkte.
 
Marquise de Sade, Justine:
Das das Wort Sadismus auf den Namen dieses Kerls zurückzuführen ist dürfte schon mal einiges aussagen...
Die Mischung aus den philosophischen Elementen, die sehr starke sozialdarwinistische oder man kann vl. auch sagen satanistische Weltanschauung von de Sade wiederspiegeln, sowie die Schilderungen des Leidensweges der tugendhaften Justine harmonieren perfekt in diesem Roman. Vor allem hat mich die Diskrepanz zwischen seinem adeligen, vornehmen und eleganten Schreibstil in Kontrast zu der Roheit und der Grausamkeit der geschilderten Vorfälle tief beeindruckt.

Ohne ihre Schwester ist die "Justine" aber auch nur das halbe Vergnügen ;)
 
ach, niemalsland war ja sooooo cool, ich habs geliebt.. american gods fand ich auch toll!
gaiman und pratchetts "agnes nutter" fand ich auch toll. So rückblickend hat mir eigentlich jedes buch von ihm gefallen.. :hmm:
 
hab vor ein paar tagen michel foucaults 'in verteidigung der gesellschaft' beendet

von foucault, kurzweilig und mit zumeist wohligem schauer zu lesen: überwachen und strafen. dürft vielleicht auch was für die s/m fraktion hier im forum sein :hmm:

"....vor dem haupttor der kirche von paris abbitte zu tun [...] nackt bis auf ein hemd und eine brennende zwei pfund schwere wachsfackel in der hand; auf dem greve-platz sollte er dann im stützkarren auf einem dort errichteten gerüst an den brustwarzen, armen, oberschenkeln und waden gezwickt werden [...] und auf die mit zangen gezwickten stellen sollte geschmolzenes blei, siedendes öl, brennendes pechharz und mit schwefel geschmolzenes wachs gegossen werden..."

das war aber noch lange nicht das ende des leidenswegs des gepeinigten :confused:
 
Fragile things is ja schon 2007 veröffentlicht worden, oder? Das ist doch die Kurzgeschichtensammlung?
Ich weiß nicht, Kurzgeschichten reißen mir nie was raus, weil die Länge der Geschichte eben selten ausreicht, um mich wirklich für die Geschichte einzunehmen....
 
ich bin, nachdem ich t.c. boyle´s - zähne und klauen gelesen und vom staunen gar nicht mehr rausgekommen bin, richtiggehend süchtig danach geworden - nach dem schnellen kick quasi (obwohl einem seine stories sehr lange nicht mehr loslassen).
bukowski andererseits, das sind wirklich nur schnell hingeworfene possen mit nicht allzuviel inhalt; aber kurzweiliger zeitvertreib allemal...
 
Alexander Gerhardinger Pufferzone. Wie man ein Bordell betreibt.

Dieses Buch kann man als Gegenpol zu jenem Buch ansehen, das ich zuvor gelesen habe, nämlich Lea Ackermann Verkauft, Versklavt, Zum Sex gezwungen.
In letzterem wird die Prostitution als Ganzes in Frage gestellt, wenn es heißt:

Prinzipiell steht hinter der Prostitution ein äußerst fragwürdiges Frauenbild, das die Frau zur Ware degradiert und als Sexobjekt herabwürdigt.
Ackermann et al.; S.149

Ganz anders Gerhardinger. Bei ihm wird Sex total ökonomisiert, Sex als Dienstleistung. Hart, aber ehrlich. Diese Ökonomisierung zeigt sich auch in der Wortwahl. Prostituierte, die inmitten rasierter Muschis ihr Schamhaar wachsen lassen, entdecken eine "Marktnische". Mädchen verschiedenen Typs (groß- kleinbusig, schlank, mollig etc. etc.), welche verschiedene "Kundentypen" ansprechen sollen, werden als "innere Differenzierung" eines Bordells apostrophiert.

Gerhardinger unterwirft Sex also der totalen Kommerzialisierung. Vom Aufbau des Buches her, lässt er vorerst einmal einen Durchschnittstag Revue passieren, gibt uns dann Einblick in seinen Werdegang als Bordellbetreiber, stellt das Modell "Saunaklub" vor, beleuchtet die Situation der Mädchen, der Kunden, sein Verhältnis zur Polizei und zu diversen offiziellen Stellen wie Bauamt etc. Abgerundet wird das Buch durch einige Ratschläge, eher allgemeiner Natur, für das Businessleben.

Das Buch ist auf alle Fälle lesenswert, erfrischt durch seinen lockeren Schreibstil und eine möglicherweise harte, aber klare und eindeutige Sichtweise von Sexualität, die man nicht unbedingt teilen muss.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
naja...'wohliger schauer'? der königsmörder, der 18 tage gequält wurde, um dann viergeteilt zu werden... die ersten seiten in üus braucht man einen sehr guten magen...
 
Vivian
Leseprobe
Hallo Süsse!"
"Hallo Heisse!" Bea und Vivian küssten sich scheinbar ganz unverbindlich auf die Wangen. Das war der Deal mit der Chefin gewesen: Kein rumgeturtle und gemache auf dem Sales-floor. Konnte sie haben.
"Ich sehe, du hast ein paar Kleinigkeiten gefunden. Brauchst du noch mehr?"
"Unterwäsche hab ich noch nix. Hat es neue Pussy Deluxe und Viva Maria Teile?"
"Ja, sind gerade rein gekommen."
"Sehr gut. Ich geh schon mal in den Umkleideraum - bring doch eine Auswahl mit rüber. Dazu noch Strapse in Frühlingsfarben und was dir sonst noch einfällt."
Bea drückte Vivian den Schlüssel in die eine, freie Hand und düste in die Dessous-Abteilung rüber.
Seite 200
Vivian liess in dem Hübsch eingerichteten Zimmer ihre Kleidung auf den grossen Tisch fallen und begann, sich auszuziehen. Dann setzte sie sich auf einen Sessel und fing an, ihre vor Erwartung feuchte Pussy leicht zu reiben.
"Bea am morgen vertreibt Kummer und Sorgen..." dabei hatte sie weder das eine noch das andere. Aber sie hatte Zeit und Lust auf eine kleine heisse Pussy, talentierte Lippen, gelenkige Finger und einen makellosen, jungen Körper. Der Geruch ihrer eigenen Möse stieg Viv in die Nase und machte sie noch mehr an.
Die Türe ging auf und Bea kam, die Arme voller Dessous- und Slip-Schächtelchen rein. Sie grinste Vivian schmutzig an, legte die Ware auch auf den Tisch, verriegelte die Türe hinter sich und kniete, ohne gefragt zu werden, vor Vivian auf den Boden. Dann begann sie, deren nasse Möse auszulecken.
"Aaaah... was für ein Service!"
"Allerdings... mmm... ich schmecke Männersirup! Kommst du grad vom Job?"
"Sozusagen... jaaaa... es sollte noch in beiden Löchern was drin sein," sie rückte ihren Hintern etwas nach vorne und präsentierte der talentierten, jungen Zunge nun auch ihr Arschloch. Bea wechselte nun zwischen Vivians Löchern hin und her.
"Ja, beide Löcher gut gefüllt. Was bist du auch für eine Dreckfotze!" sie leckte gierig weiter.
"Ich weiss. Dafür lebe ich ja auch!" Sie wurde immer geiler und kam schliesslich intensiv und lange, derweil Bea unentwegt weiter leckte. Sie hörte erst auf, als Vivian im Nachglühen sich nach hinten fallen liess.
Beatrice' Gesicht war total mit Sperma verschmiert, als sie zwischen den Beinen Vivians wieder auftauchte.
"Lecker," sie leckte ihre Lippen ab und grinste Vivian breit an, "so - jetzt suchen wir die Klamotten aus und dann bedienst du mich, verstanden?"
"Absolut, Schätzchen!" grinste Viv. So machten sie es eigentlich immer. Erst kam sie dran, dann das Shopping und dann Beatrice. So konnten sie sicher gehen, das Vivian nicht vergass, das zu machen, wofür sie eigentlich gekommen war. Sie begannen nun also mit der Auswahl und plauderten ein wenig unverbindlich daher, bis sie schliesslich auf ihr Lieblingsthema kamen: Sex und Beziehungen.
"Wie geht es deinem Freund?"
"Ted habe ich in die Wüste geschickt. Er war so was von engstirnig, wollte nichts versautes machen und regte sich künstlich auf, wenn ich was vorschlug. Aber als ich mal den Computer checkte, sah ich, dass er massenweise Porno heimlich runter lud - meist mit dem, was ich eigentlich gewollt hätte. Aber scheinbar konnte er dazu nur wichsen. Aber die Freundin muss anständig sein und bloss nicht das machen, was geil ist.. So ein Idiot."
"Und jetzt? Solo?"
Seite 201
"Nicht ganz. Ich habe einen Sugar-Daddy. Wir wissen beide, dass es auf Zeit ist, aber er hat Geld, fickt gern und gut und will keinen Stress und ich kriege all die Perversitäten, die ich will und dazu noch Wochenenden in Luxusressorts. Vermutlich ist es eh bald vorbei, aber es macht Spass."
"Dann machst du mir geradezu Konkurrenz!"
"Nein ich bringe euch Profis sogar Business: das letzte mal mietete er ein Callgirl, als wir in den Bergen waren. Ich hatte ihn nach einem Dreier mit einer Frau gebeten und er hat nur das Handy genommen und eine Agentur angerufen. Das nächste mal wird es ein Kerl sein - er sagte, eine Double-Penetration würde mir sicher auch Spass machen."
"Ja," Vivian zog eine Sexy Jeans an, die ihre wie eine zweite Haut passte und grinste dreckig, "das halte ich durchaus für möglich!"
"Ich auch...", sie grinste nun tatsächlich auch - aber verlegen und errötete sogar leicht - Vivian schmolz beinahe. Sie musste kurz an Ali denken - offenbar hatte sie, genau wie manche schmutzigen alten Männer eine Schwäche für junge Mädchen...
"Du hast keine Mühe, mich zu fisten, mit einem Kerl und einem Call-Girl Bettgymnastik zu machen aber beim Gedanken an zwei Schwänze wirst du verlegen? - nein die Farbe geht nicht zu meinem Hautton, sieht ja schrecklich aus."
Sie checkten nun, welche Strapse zu den Hot-Pants passten, die Vivian gerade ausgesucht hatte.
"Stimmt, weg damit - ja, irgendwie schon. Ein Kerl ist normal und mit Frauen, da ist es irgenwie auch sehr relaxed für mich. - Die Farbe ist toll - einpacken? - Sogar mit Zweien..."
Vivian horchte auf. Das hatte sie noch nicht mitbekommen.
"Du machst ja mächtig vorwärts! Ein Dreier mit Frauen?"
"Ja, vor zwei Wochen. Ein Schulfreundin, die ihr Coming-Out schon mit vierzehn gemacht hatte, besuchte mich mit ihrer Freundin. Ich hatte mich auch damals nie von ihr abgewendet und eigentlich wollten wir nur miteinander ein Abendessen machen - der steht dir wirklich gut, nimmst du ihn? OK - und dann hatten wir noch etwas zu trinken bei mir zu Hause, die Eltern waren nicht da und... naja, die leeren Flaschen konnten wir wirklich gut gebrauchen!"
"Aber mit zwei Schwänzen hast du Mühe!"
"Ja, weil es auch noch neu ist, für mich."
Sie hatten nun die Auswahl getroffen. Nun musste nur noch die Kleine wählen.
"Und, was hättest du heute gerne?"
Seite 202
"Ich will dein Hand in meiner Pussy, ganz tief drin..." sie liess ihren Rock hinunter fallen, zog ihren Slip aus und setzte sich auf den Sessel, auf dem sich vorher Vivian hatte bedienen lassen und liess ihre Beine über die Armlehnen links und rechts runter baumeln. Ihre Pussy stand Vivian weit offen und die rosa Spalte glänzte einladend.
Vivian streichelte das nasse Fötzchen erst mal zärtllich und befeuchtete ihre Hand so am üppig fliessenden Pussysaft der Kleinen, die es sich - den Kopf nach hinten hängen lassend, mit geschlossenen Augen, gut gehen liess. Vivian liess den Daumen der rechten Hand auf der Clit kreisen, während sie mit der anderen die feuchte Pussy immer stärker bearbeitete und nun auch die ersten beiden Finger darin verschwinden liess.
Beatrice stöhnte lüstern auf und sie drückte ihre Pussy gierig gegen Vivians Hand. Das Loch war relativ eng, und sie dehnte es nun mit einem dritten Finger. Beatrice wurde immer lockerer und bald war nur noch der Daumen von Vivians Hand ausserhalb des jungen Ficklochs.
"Magst du, was ich mache?"
"Mmmmm... und wie! Wie viele Finger?"
"Vier. Wir sind bald so weit."
Vivians Daumen gesellte sich nun zu den anderen Fingern. Sie drückte nun etwas härter, während Beatrice immer heftiger atmete und versuchte, ihre Pussy noch weiter für Vivians Hand zu öffnen, die sie nun mit fünf Fingern fickte. Mit jedem Stoss drang Vivian etwas weiter ein, bis sie mit den Knöcheln an der Pussy anstand.
"Bereit?"
"Ja, schieb deine Hand in meine Fotze rein!" die Kleine war richtig gierig geworden.
"OK... und..." sie steigerte langsam den Druck. Auf einmal überwand sie den Widerstand und ihre Hand flutschte in die warme Tiefe von Beas Pussy.
"Aaahh... sooo geil. Fick mich mit deiner Faust! Hart!"
Vivian liess sich nicht lange bitten und machte einen schnellen und harten Fistfuck, der die junge, saftige Pussy schon bald zum Zucken und Beatrice zum orgiastischen Schreien brachte.
"Genug?"
"Nein, mach noch weiter. Zieh sie erst nach dem nächsten Orgasmus raus! Fick mich weiter. Jaaaaa!"
Beatrice' Saft lief an Vivians Unterarm hinunter, während sie das warme Loch weiter fistete. Diese atmete nur noch ruckweise, grunzte bei jedem Stoss von Vivians Hand in ihre nasse, heisse Höhle.
Seite 203
 
grunzte bei jedem Stoss von Vivians Hand in ihre nasse, heisse Höhle

herrlich... :)
erinnert mich an diese fm4 serie: literarische höchstleistungen zum aufwachen....

aber nicht schlecht dass du dir die arbeit gemacht hast... werd auch mal was reinstellen, sollte ich über was stoßen dass halbwegs anregt...
 
Gila Lustiger- Bestandsaufnahme... dieses Buch hat mich überrascht... Kurzgeschichten, die zeitlich in der Weimarer Republik beginnen und bis in die Nachkriegszeit gehen, schliessen sich langsam zu einem grossen Zeitbild... macht nachdenklich... ;)

Ausserdem Håkan Nesser: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod... Van Veteeren ist zwar freigestellt und arbeitet in (s)einer antiquarischen Buchhandlung, aber für diesen Fall übernimmt er eine Beraterfunktion... ein Serienmörder narrt die Polizei... spannende Unterhaltung!
 
William Gay - 'Ruhe nirgends"

Irgendwann in den 40ern im Mittelwesten. Veränderungen lagen in der Luft. Für das junge Paar allerdings nicht zum Guten.... unbeschwertes Beisammensein; es hätte so schön sein können....

"In den letzten Tagen des Indian Summer hatte das Licht die dunstige Aura blauer Ferne, als würde man die Welt durch Rauchglas betrachten. Es war windig in jenem Herbst, Laub wirbelte durch die Luft. Der Wind wehte von Westen, daher nahmen sie Decken mit hinter die Hühnerhäuser, wo eine Reihe Zedern den Wind brachen, und legten sich unter einer gelben Pappel in die Sonne. Welke Blätter schwebten vorbei und kollidierten sanft mit einer gedämpften Welt. Eine traurige Zeit des Sterbens, Veränderungen lagen in der Luft, doch welcher Art, vermochte niemand zu sagen. Es gab kaum etwas Beständiges in dieser Welt; was Winer davon sah, kam von zunehmens kahleren Ästen herabgeschwebt, die verbliebenen Zweige vor der blauen Leere sahen skelettartig und spröde wie Knochen aus.
Amber Rose lag mit einem Arm über dem Gesicht dösend in der Sonne. Er betrachtete ihren Körper fast verstohlen, die Symetrie der Brustwarzen, die dunkle, geheimnisvolle Schnittstelle Ihrer Schenkel. Er teilte das lockige schwarze Haar mit den Fingern, beugte sich hinab und küsste sie dort, bis sie sich verschlafen an seinem Gesicht regte. Ein unbestimmter Geschmack von Salz, von fernen Ozeanen. Und ein anderer Geschmack, etwas Elementares, Urwüchsiges, ganz und gar Ungewöhnliches. Er erforschte die komplexen Muster ihres Geschlechts mit der Zunge, hob den Kopf und studierte das Rätsel das er dort fand. Sie wirkte zerbrechlich und verwundbar, schon im Augenblick der Empfängnis vom Leben mit der ultimativen Waffe verwundet, dem Fluch, dass sie immer und immer verwundet und mit der Kraft von Stößen gespalten werden würde."
 
"pufferzone"

ich interessiere mich immer für bücher aus dem "milieu"

aber so einen schrott habe ich schon lange nicht mehr gelesen....
 
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