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MONO-POLY
Liebe ohne Grenzen - der Traum von der 'amour fou'

Monogam oder polygam? Viele Menschen wählen die erste Variante - und leben heimlich die zweite.
Warum ist das so? Und welches Modell ist nun richtig?

Der Traum von der Liebe ist frei. In ihm ist sie ein Schmetterling, der sich unbedarft und ungebunden seinen Weg bahnt, mal an dieser Blume schnuppert und sich mal auf einer anderen niederlässt. In diesem Traum ist die Liebe gleichzeitig wie ein Feuer, das sich in seiner Richtung dem Wind beugt und die Leidenschaft ist der Antrieb allen Seins.

Vielleicht ist die Liebe tatsächlich so. Vielleicht ist sie nur der Zauber eines Moments, nicht zu fassen und nicht zu bändigen. Und schon gar nicht in Konstrukten wie einer "festen Partnerschaft", in der Treue oft an erster Stelle steht. Doch diese Treue ist - wenn überhaupt - nur eine körperliche. Denn in der Phantasie haben viele Menschen mehrere Partner - und zwar zeitgleich.

Verliebt man sich neu, so ist dieser Wunsch nach einem weiteren Partner kaum vorhanden. Die Hormone spielen verrückt, die rosarote Brille sitzt fest auf der Nase und ein jeder glaubt, dass das Glück ewig anhält. Doch mit der Zeit treten auch die Schattenseiten des Partners hervor, die Auseinandersetzungen nehmen zu, erste Macken beginnen zu nerven und der Himmel der Liebe ist zwischenzeitlich verhangen.

Irgendwann stellt man eben fest, dass es Wünsche gibt, die der Partner nicht erfüllen kann - und die ersten Zweifel drängen sich zwischen die Liebe. Dabei ist nicht auf einmal alles am Partner schlecht, nur kann einem kein Mensch alles geben und die vernachlässigten Bereiche des eigenen Lebens melden sich zu Wort.

Dies kann die Liebe zum Sport sein, die Gespräche, die dem einen nicht philosophisch genug und dem anderen zu kompliziert sind oder auch eine unerfüllte Lust im Bett. Nicht auf allen Ebenen können Menschen miteinander harmonieren - und doch streben viele von uns nach Vollkommenheit und Erfüllung. Der Wunsch nach einem (weiteren) Partner, der die unerfüllte Seite befriedigt, ist da nur verständlich.

Doch unsere Gesellschaft ist auf soviel Freiheit nicht ausgelegt. So genannte "offene Beziehungen" haben inzwischen einen Ruf von Unverbindlichkeit und Lieblosigkeit - Attribute, die die Realität nicht einmal aus der Ferne streifen. Denn gerade Partnerschaften in denen der eine dem anderen die volle Freiheit zugestehen, sind oft tiefer, als Partnerschaften, in denen die eigenen Wünsche und Bedürfnisse unterdrückt werden müssen und als verwerflich gelten.

Bleibt das Problem mit der Eifersucht - und damit die Frage nach dem Ego: Denn in unserer Zeit gilt es als Zeichen von Liebe, für jemanden auf etwas zu verzichten. Denkt man intensiv darüber nach, so bleibt ein Hauch Absurdität.
Denn Liebe sollte selbstlos sein - ohne sich aufzuopfern. Ein Spagat, den uns keiner beibringt, denn wir alle werden großgezogen mit dem Glauben an die Richtigkeit von Monogamie.

Diese zu reflektieren, zu einem Raum von Entscheidungsfreiheit zu deklarieren und sich über sie zu erheben, wenn man sie als Gefängnis empfindet - das grenzt an Kunst. Denn allein mit einem Seitensprung ist die Monogamie nicht aufgehoben. Nur was beide wollen, ist erlaubt, nur auf was beide sich einigen, ist bindend - egal, ob monogam oder polygam.
Zu beiden Beziehungsmodellen gehört Aufrichtigkeit - und diese sollte der einzige Indikator für die Echtheit von Liebe sein.

Von Lea-Patricia Kurz

Quelle:
ZEIT ONLINE
 
Erstmal finde ich es unangebracht, einen fremden Artikel zu posten und dann seine eigene Meinung zum Text nicht kundzutun. Bevor ich andere um eine Meinung zu diesem Text frage, sollte ich doch selber etwas schreiben, aber dass ist nicht nur hier so, soner in vielen anderen threats ebenfalls.

In den Text geht es Anfangs um die Beziehung als Ganzes, und später nur noch um Sex. Ich denke auch in einer monogamen Beziehung kann ich mir tiefgründige Gespächspartner oder Sportpartner suchen ohne die monogame Beziehung zu verlassen.

Im sexuellen Bereich ist es anders. Aber wenn ich eine Beziehung eingehe, dann sollten doch neben den sympathien und Gemeinsamkeiten auch die sexuelle Ebene passen.

Ich finde offene Beziehuhngen auf sexueller Basis können funktionieren, es müssen jedoch klare Regeln gelten, aber publik würde ich es im Freundes und Bekanntenkreis nicht unbedingt machen.

Ich finde der Bericht ist zu kurz und oberflächig.

Das Thema polygam ist viel vielschichtiger.
 
Wenn die Autorin schon "Lea-Patricia", mit "c" bitte, heißt, weiß ich, dass mich das nichts mehr angeht. Dafür bin ich zu alt.
Ich hab halt immer gevögelt, und wenns einem oder beiden nicht mehr getaugt hat, dann bin ich weitergezogen.
Das werde ich, glaub ich, auch die paar Jahre die mir noch bleiben so beibehalten.
 
Nicht meine Einstellung.
Eine liebevolle Partnerschaft ist nicht dazu da, dass der andere mir Wünsche erfüllt.
Wenn doch, dann wende ich mich Thomas zu, weil Andreas mir die Erfüllung versagt?
Und wer garantiert mir, dass Thomas gerade für mich da ist, wenn ich ihn brauche?
Denn Thomas lebt genauso polygam.
Viel zu anstrengend für mich, hat einfach ein hohes Konfliktpotential.
 
Ich mag es auf jeden Fall nicht, wenn mir jemand sagt, dass es nur einen einzigen Indikator für die Echtheit von Liebe geben soll. Das soll und darf doch jeder für sich festlegen oder eigentlich selbst fühlen, unter welchen Bedingungen es sich richtig und gut anfühlt und wann nicht (mehr).
Ob monogam, polygam oder heimlich ab und zu untreu - letztlich sind das ja alles nur Formen, die man wählt und die wenig über den Inhalt sagen. Es gibt sicherlich polygame, monogamie wie heimlich untreue Paare die sich in Wahrheit überhaupt nicht mehr lieben und aus den unterschiedlichsten Gründen weiterhin zusammen bin, wie solche wo es viel Leidenschaft und Liebe gibt, auch wenn man sich mal näher ist und dann wieder nicht.
Was andere treiben und für sich gewählt haben ist mir egal, ebenso ob sie einander lieben, hassen, mögen oder sich freuen, wenn der andere den Raum verlasst, damit sie endlich mal Ruhe haben. Von mir aus können sich alle betrügen oder ab sofort treu bis zum Tod sein, Hauptsache es wird niemand gezwungen und gibt keine Gewalt, der Rest ist unerheblich.

In meinem eigenen Sex- und Beziehungsleben gab es jede der Varianten und ich könnte gar nicht mehr sagen was nun wirklich ideal war, es hat wohl alles zu der Zeit zu mir gepasst. Gelitten habe ich jedenfalls nie, das erscheint mir der wichtigste Punkt, ich bin diesbezüglich eigentlich mehr der unbekümmerte Typ, mich würde nur kränken, wenn mich jemand lieblos oder sogar respektlos behandelt und das ist mir zum Glück noch nicht passiert.
 
Irgendwann stellt man eben fest, dass es Wünsche gibt, die der Partner nicht erfüllen kann - und die ersten Zweifel drängen sich zwischen die Liebe. Dabei ist nicht auf einmal alles am Partner schlecht, nur kann einem kein Mensch alles geben und die vernachlässigten Bereiche des eigenen Lebens melden sich zu Wort.
Wünsche, die meine Partnerin aus was für Gründen auch immer nicht erfüllen kann, stört die Liebe nicht; es sind die Wünsche, die meine Partnerin nicht erfüllen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist mir zu viel BlaBla für eine simple Aussage: Notorische Fremdgeher können nicht akzeptieren, dass es viele Menschen gibt, die monogam SIND und das weder eine gesellschaftliche, noch biologische "Fehlbildung" ist.

Dieses "unsere Gesellschaft ist auf soviel Freiheit nicht ausgelegt" ist nur eine Ausrede, eine extrem nervtötende. Und das halte ich auch von dem Artikel.
 
Doch mit der Zeit treten auch die Schattenseiten des Partners hervor,
Ja, das ist eine Tatsache. Warum fällt es denn so schwer, die Schattenseiten des Partner anzunehmen, wo wir doch selber diese ebenso in uns haben?
Irgendwann stellt man eben fest, dass es Wünsche gibt, die der Partner nicht erfüllen kann
Der Partner als "Wunscherfüller". Wie absurd...
und damit die Frage nach dem Ego: Denn in unserer Zeit gilt es als Zeichen von Liebe, für jemanden auf etwas zu verzichten. Denkt man intensiv darüber nach, so bleibt ein Hauch Absurdität.
Keine Ahnung, was als Zeichen von Liebe angesehen wird.
Ich habe nicht das Gefühl von Verzicht, wenn ich nicht alle meine Wünsche von meinem Partner erfüllt bekomme. Was sind in Wahrheit meine Wünsche denn Wert, wenn sie meinen Partner z.B traurig machen würden?
Mein Partner ist nicht mein Wunscherfüller. Für mein glücklich-sein bin ich schon selber verantwortlich.
Der Wunsch nach einem (weiteren) Partner, der die unerfüllte Seite befriedigt, ist da nur verständlich.
Ja, verständlich. Aber wer möchte ein ewig gehetzter sein?
denn wir alle werden großgezogen mit dem Glauben an die Richtigkeit von Monogamie.
Ja, aber wenn ich erwachsen bin, kann ich ja selber entscheiden ob es für mich stimmig ist so zu leben.
 
Warum muss man alles " Behandeln oder Ausdskutieren",
Man wechselt im Leben das "Ziel" glaub ich, nach den sich ergebenden Umständen.
Ich glaube, dass die gewohnten "Lebens Muster" nicht ewig dauern.
Bei mir ist es so, bin in jetzt in der dritten Lebensabschnitt Partnerschaft.
Aber keine war "schlecht". So war mein Leben "Kunterbunt"
Es ist immer noch Kunterbunt. Theodor-A (s Dorli)
 
Zuerst fällt mir dazu das hier ein:

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Dann das:

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:rolleyes:

Und wenn´s ganz heftig wird ginge das hier...

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:fies:

...auch noch.
 
Für 'nen Artikel zu oberflächlich, als Kommentar akzeptabel.

Inhaltlich: ja, kann ich soweit zustimmen. Die "Norm" bestimmt, was die meisten leben und für gut halten. Daß das nicht unbedingt mit dem übereinstimmt, was gelebt wird, zeigt sich eben u.a. darin, daß fremdgegangen wird oder Leute, die mehr als eine Beziehung gleichzeitig leben, als unverbindlicher wahrgenommen werden. Ich kenne mehr als eine Person, die die fromme Fahne der Monogamie hochhält und moralisch entrüstet tut, wenn es um Zweitbeziehungen, Affären oder Fremdgehen geht - die sprichwörtliche "Leiche im Keller" wird wohlweislich verschwiegen, schöngeredet oder als "ist ja was ganz Anderes" relativiert.

So gesehen: der gesellschaftliche Konsens - immer noch - lautet: "Monogamie". Zeigt sich u.a. darin, daß ich mir in dem kleinen Ort, in dem ich mittlerweile einen großen Teil meiner Zeit verbringe, durchaus Gedanken mache, was wäre, wenn ich mit einem anderen Mann als meinem händchenhaltend durch die Gegend liefe. Mein Mann ist diesbezüglich relaxter als ich, würde er darauf angesprochen, daß seine Frau mit einem anderen was am Laufen hat, würde er vermutlich antworten: "Ich weiß, wir leben in einer offenen Beziehung".
 
MONO-POLY
Liebe ohne Grenzen - der Traum von der 'amour fou'

Monogam oder polygam? Viele Menschen wählen die erste Variante - und leben heimlich die zweite.
Warum ist das so? Und welches Modell ist nun richtig?

Der Traum von der Liebe ist frei. In ihm ist sie ein Schmetterling, der sich unbedarft und ungebunden seinen Weg bahnt, mal an dieser Blume schnuppert und sich mal auf einer anderen niederlässt. In diesem Traum ist die Liebe gleichzeitig wie ein Feuer, das sich in seiner Richtung dem Wind beugt und die Leidenschaft ist der Antrieb allen Seins.

Vielleicht ist die Liebe tatsächlich so. Vielleicht ist sie nur der Zauber eines Moments, nicht zu fassen und nicht zu bändigen. Und schon gar nicht in Konstrukten wie einer "festen Partnerschaft", in der Treue oft an erster Stelle steht. Doch diese Treue ist - wenn überhaupt - nur eine körperliche. Denn in der Phantasie haben viele Menschen mehrere Partner - und zwar zeitgleich.

Verliebt man sich neu, so ist dieser Wunsch nach einem weiteren Partner kaum vorhanden. Die Hormone spielen verrückt, die rosarote Brille sitzt fest auf der Nase und ein jeder glaubt, dass das Glück ewig anhält. Doch mit der Zeit treten auch die Schattenseiten des Partners hervor, die Auseinandersetzungen nehmen zu, erste Macken beginnen zu nerven und der Himmel der Liebe ist zwischenzeitlich verhangen.

Irgendwann stellt man eben fest, dass es Wünsche gibt, die der Partner nicht erfüllen kann - und die ersten Zweifel drängen sich zwischen die Liebe. Dabei ist nicht auf einmal alles am Partner schlecht, nur kann einem kein Mensch alles geben und die vernachlässigten Bereiche des eigenen Lebens melden sich zu Wort.

Dies kann die Liebe zum Sport sein, die Gespräche, die dem einen nicht philosophisch genug und dem anderen zu kompliziert sind oder auch eine unerfüllte Lust im Bett. Nicht auf allen Ebenen können Menschen miteinander harmonieren - und doch streben viele von uns nach Vollkommenheit und Erfüllung. Der Wunsch nach einem (weiteren) Partner, der die unerfüllte Seite befriedigt, ist da nur verständlich.

Doch unsere Gesellschaft ist auf soviel Freiheit nicht ausgelegt. So genannte "offene Beziehungen" haben inzwischen einen Ruf von Unverbindlichkeit und Lieblosigkeit - Attribute, die die Realität nicht einmal aus der Ferne streifen. Denn gerade Partnerschaften in denen der eine dem anderen die volle Freiheit zugestehen, sind oft tiefer, als Partnerschaften, in denen die eigenen Wünsche und Bedürfnisse unterdrückt werden müssen und als verwerflich gelten.

Bleibt das Problem mit der Eifersucht - und damit die Frage nach dem Ego: Denn in unserer Zeit gilt es als Zeichen von Liebe, für jemanden auf etwas zu verzichten. Denkt man intensiv darüber nach, so bleibt ein Hauch Absurdität.
Denn Liebe sollte selbstlos sein - ohne sich aufzuopfern. Ein Spagat, den uns keiner beibringt, denn wir alle werden großgezogen mit dem Glauben an die Richtigkeit von Monogamie.

Diese zu reflektieren, zu einem Raum von Entscheidungsfreiheit zu deklarieren und sich über sie zu erheben, wenn man sie als Gefängnis empfindet - das grenzt an Kunst. Denn allein mit einem Seitensprung ist die Monogamie nicht aufgehoben. Nur was beide wollen, ist erlaubt, nur auf was beide sich einigen, ist bindend - egal, ob monogam oder polygam.
Zu beiden Beziehungsmodellen gehört Aufrichtigkeit - und diese sollte der einzige Indikator für die Echtheit von Liebe sein.

Von Lea-Patricia Kurz

Quelle:
ZEIT ONLINE
Soll doch jeder nach seiner facon glücklich werden !
 
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