Und die beobachteten negativen Emotionen (Verachtung, Hass) sehe ich als Resultate eines langen, fehlgeleiteten Entwicklungsprozesses, in dem sich ursprünglich positive Gefühle und Sehnsüchte in ihr Gegenteil verwandelt haben. Also vermute ich, dass die Freier eigentlich etwas Positives suchen, aber leider alles falsch machen bzw. ihre Gefühle ins Gegenteil verkehren (aus Angst, aus Unvermögen, ...). Es gehört eben viel Format dazu, sich als junger Macker einzugestehen, dass die Geschichte mit dem Frauen Aufreißen doch viel schwieriger ist als gedacht für einen Niemand, der sich kaum von den tausenden Anderen unterscheidet, die es allabendlich wie er an denselben Orten auf ähnliche Weise versuchen. Trotzdem sind der (selbst auferlegte unnötige) Druck und die (falschen) Erwartungen im sozialen Umfeld dieser Menschen vermutlich so hoch, dass es fast zwangsläufig zu - nennen wir es einfach
"emotionalen Deformationen" kommt
sehr gute beschreibung! ich glaub auch, daß diese leut
ursprünglich was positives gesucht haben, aber erfolglos geblieben sind und sich jetzt ihre befriedigung in verbalen erniedrigungsphantasien holen.
entäuschungen bei der kontaktanbahnung zum weiblichen geschlecht (wie sie doch jeder junge mann einmal erlebt) sind mir als alleinige erklärung allerdings nicht genug.
aber du hast eh schon relativiert:
Das mit dem "zwangsläufig" war in der Kürze vielleicht missverständlich. Ich meinte damit, wenn ein paar ungünstige Grundvoraussetzungen zustande kommen, ist es "fast zwangläufig" - was trotzdem nicht heißt, dass es auftreten muss. Für mich ist es dann aber auch nicht primär individuelles Fehlverhalten, wenn jemand unter seinen Voraussetzungen scheitert. Thema ist ja die Frage, warum das "eine Prozent" diese Deformationen hat.
das trifft es genau auf den punkt! diese „ungünstigen vorraussetzungen“ sind es, die mich interessieren würden. kann sein, daß er frustrierende erfahrungen mit weiblichkeit gemacht hat und gleichzeitig nie gelernt hat, mit frust umzugehen, zb in gesprächen mit freunden etc.
ja, ich würd auch sagen, es ist eine art „emotionale deformation“.
"..dann wieder aufgerichtet, was sie gut fand, da sie wieder durchatmen konnte .Da ich immer noch nicht gespritzt hatte meinte sie, der ist wohl eingeschlafen - dafür gabs noch ein paar kräftige Stossatacken, die sie auch verstanden hatte.Dann bat ich sie, per Hand und Eiermassge mich zum Abschuss zu bringen, was auch gut klappte."
Insbesondere das: "dafür gabs noch ein paar kräftige Stossatacken, die sie auch verstanden hatte" Um was gehts da? Um sex und das genießen toller gefühle oder um eine lehre für die frau? Um ihr beizubringen, dem großen mann zu gehorchen? WTF geht da ab?
dieser mann ist insofern „deformiert“ als er sexuelle erregung aus dominanz
phantasien empfängt. wie es in real zugegangen sein könnte, zeigen vielleicht meine hervorhebungen: er fühlt sich nach wie vor in der gedemütigten und bittenden position. ihre provokante bemerkung deutet darauf hin, daß sie die situation real möglicherweise besser im griff hat, als sein egomanisches geschreibe auf den ersten blick vermuten läßt.
Aus der Distanz des Lesers
kann ich mich aber köstlich über Selbstentlarvungen wie die Geschichte des Freiers der "Zellulitis"-Frau mit dem gelben Bikini amüsieren: Was für ein armseliges Würstchen (Rumpelstilzchen und Würstchen in einer Person, also quasi ein "Rumpelwürstchen")
ich beneide dich um deine fähigkeit, diese thema in einem humoristischen schlaglicht zu betrachten. es täte wirklich gut darüber zu lachen, allein: ich bring das nicht zusammen...
Zitat von Jupiter-X
„Wer sich abhärtet, wird hart. Ist das so erstrebenswert?“
In dieser welt? definitiv!
ich weiß, es gibt menschen, die dieses abgründige geschreibe besonders schwer ertragen, vielleicht deshalb weil sie schon einmal in ihrem leben die grenzen ihrer (mit-)leidensfähigkeit erleben mußten. ich hoffe (und ich würde es dir sehr wünschen) daß du, tänzerin, nicht zu dieser gruppe gehörst, und stattdessen dieses thema mit einer art „gerechten zorn“ aufarbeiten kannst, primär für dich, nebenbei aber auch – besonders dankenswert – für viele hier in diesem thread.
mit „abhärten“ bin ich vorsichtig. was hart ist kann zerbrechen. ich würd „bewegliche kritikfähigkeit bei gesunder distanz“ lieber sehen..
Hier gehts um sex aus negativen gefühlen, sex trotz verachtung und has....
zur ursprünglichen frage: ist sex verbunden mit hass möglich? nach der diskussion hier meine bisherige klare erkenntnis:
nein und ja
den meisten hier, mich eingeschlossen, ist sex verbunden mit realen hassgefühlen absolut nicht nachvollziehbar. doch muß es sowas geben, die erwähnung von massenvergewaltigungen im jugoslawien-krieg hat mich nachdenklich gemacht. dazu braucht es aber private oder gesellschaftliche traumata (krieg), die das möglich machen.
die frage ob gewaltphantasien allein schon pathologisch sein können ist IMHO ein grenzfall; jedenfalls ist es ein zeichen einer gesunden psyche zwischen eigener phantasie und realität klar unterscheiden zu können.
Und ich halte diese Vorstellungen für durchaus legitim und nicht für krank. Sicher ist das für Frauen schwer zu verstehen, da sie selbst durch Demütigungen des Partner wohl nur sehr selten Lust gewinnen können. Männer können das.
ich hoffe inständig, daß ich diesen satz irgendwie mißverstanden hab und wollt ihn daher eigentlich gar nicht kommentieren. aber er ärgert mich unheimlich, weil er mir suggeriert, daß
jeder mann das kann und daß es
normal ist. ich kann es nicht. punkt! reale demütigung ist genauso „normal“ und „lustvoll“ wie vergewaltigung, mord, krieg. alles sachen die vorkommen auf dera welt, aber die ich nie und nimmer als normalität akzeptieren würde.
dir, tänzerin, noch zur erinnerung aus einem anderen thread:
Zitat von Montalvo "ich werd mein bestreben eine einfache generell-gültige antwort zu finden etwas zügeln müssen
"
haha das muss ich auch immer wieder
(@supertyp: für mein empfinden bist du im falschen thread. möglw sogar im falschen forum)