Wie lange hält der Staat (in dem Fall ausnahmsweise "wir") die staatlichen Hilfen im zweistelligen Milliardenbereich durch? Was denkt Ihr?

...weil unser Nullen-Finanzminister vermutlich nicht einmal einen Staatsbankrott merkt.

Der wird sich meiner Vermutung nach bald abseilen und bei der Wien-Wahl kandidieren... :whistle:

Edit: Beim Geld spielen bekanntlich jene Nullen die größte Rolle, die hinten stehen. In der Politik leider zu oft jene, die vorn stehen... :lalala:
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Regierungsbeteiligung in Wien wird sich nach derzeitigem Stand für die ÖVP nur schwer ausgehen. Und hat Blümel nicht verlautbart, dass nur ein Regierungsamt für ihn in Frage komme. Somit wird er uns wohl als BFMAZ erhalten bleiben. :mrgreen:
 
Wir sind seit Jahren in einer schleichenden Enteignung, durch die Gelddruckerei, ohne realen Gegenwert. Die letzten Monate wurde die Schleuse so richtig geöffnet, es ist nur mehr von Milliarden und Billionen die Rede. Hyperinflation wird das Resultat sein, so meine Einschätzung
 
Wir sind seit Jahren in einer schleichenden Enteignung, durch die Gelddruckerei, ohne realen Gegenwert. Die letzten Monate wurde die Schleuse so richtig geöffnet, es ist nur mehr von Milliarden und Billionen die Rede. Hyperinflation wird das Resultat sein, so meine Einschätzung

Vollkommen richtig, aber Hyperinflation ist das "letzte Aufgehen des Geldes ins Nichts", mit der Betonung "das letzte"! Der finale Schlussakt, sozusagen, das (unausgesprochene) Eingeständnis des Scheiterns der Politik, die lautlose Verkündung des Staatsbankrotts, auch wenn die Verursacher/Protagonisten desselben nicht mehr anwesend, sondern längst im Flieger sind.

Physisch (nicht monetär) gefährlicher ist, was vorher kommt: Massenarbeitslosigkeit, Unruhen, Bürgerkriege (siehe USA aktuell, weil es immer für undenkbar gehalten wird), Deflation aller Güter und Dienstleistungen, die keiner braucht (Hundefriseur, Kübelsaufen auf Malle ....) und Inflation bei allen Gütern und Dienstleistungen die lebensnotwendig sind (Nahrungsmittel, Medikamente ...), was sich derzeit auch Niemand vorstellen kann, wenn man sich den Überfluss in den Supermärkten anschaut.

Einzige Unbekannte in der Gleichung = die Zeit! Wann? Heute (geht sich nicht mehr aus), in einem halben Jahr, in 20 Jahren?

Trotzdem, Kopf hoch! Ist der faule Zahn erstmal gezogen, verzieht sich auch der Schmerz recht schnell. :)
 
Die Frage ist nur, woher die Hyperinflation kommen soll.
Derzeit wird durch die Anleihenkäufe der Zentralbanken (im speziellen jetzt auf den Euroraum bezogen) vorallem die Geldbasis M0 erhöht, sprich jene Geldmenge die abgesehen vom Bargeld ausschließlich im Bankensystem verbleibt und daher zunächst einmal keinerlei nachfragerelevante Wirkung erzeugt, weder auf Seiten der Produktionsgüter noch auf Seite der Vermögensgüter. Die nachfragerelevante Geldmenge M3 hat sich gegenüber Dezember des Vorjahres per Stand Juli 2020 um etwa 7,8% erhöht. Zugegeben ein Ausweitung über der Zielvorgabe von 4,5%. Aber selbst, wenn man jetzt auf Grund von Produktionsausfällen eine verringerte Gütermenge oder genauer eine geringeres Transaktionsvolumen unterstellt, ist man immer noch meilenweit von einer Hyperinflation entfernt.
Obendrein gibt es von der Goethe Universität eine interessante Arbeit zu diesem Thema , welche zu dem Ergebnis kommt, dass alle nennenswerten Hyperinflationen des 20 Jahrhunderts weniger auf einen unkontrollierten Anstieg der Geldmenge zurückzuführen sind, sondern vielmehr auf eine Abwertung des Außenwertes der eigenen Landeswährung. In allen Fällen war es den Notenbanken auf Grund einer Aushöhlung der Bilanz und damit einhergehend fehlendem Eigenkapital nicht möglich den Außenwert der eigenen Währung gegenüber den Fremdwährungen zu verteidigen.
Die Bilanz des Eurosystems mag, wenn man beispielsweise eine Schieflage des italienischen Bankensektors auf Grund der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie unterstellen würde, etwas im Risiko stehen, von einem Verlust der Solvenz ist dieses aber noch ein Stück weit entfernt.
Und so nebenbei, wir hatten in den 70er und 80er weit höhere Inflationsraten, sprich Geldentwertung, als heute, bei teilweise ebenso negativem, realen Geldzins. Der Unterschied zu heute, damals ist niemand panisch durchs Dorf gelaufen und hat den Weltuntergang heraufbeschworen.
 
Obendrein gibt es von der Goethe Universität eine interessante Arbeit zu diesem Thema , welche zu dem Ergebnis kommt, dass alle nennenswerten Hyperinflationen des 20 Jahrhunderts weniger auf einen unkontrollierten Anstieg der Geldmenge zurückzuführen sind, sondern vielmehr auf eine Abwertung des Außenwertes der eigenen Landeswährung. In allen Fällen war es den Notenbanken auf Grund einer Aushöhlung der Bilanz und damit einhergehend fehlendem Eigenkapital nicht möglich den Außenwert der eigenen Währung gegenüber den Fremdwährungen zu verteidigen.
Hier wird Ursache und Wirkung verwechselt, auch wenn die Arbeit von einer Universität stammt. Nichts Neues, dass speziell im Bereich der Ökonomie eigentlich ein jeder Denkfehler als wissenschaftlich korrekt bestätigt werden kann.
Eine Währung kommt ja nicht aus heiterem Himmel unter Druck. Die Reihenfolge ist wie folgt:
Schritt 1: Eine Volkswirtschaft hat Probleme. Geld ist nun einmal der mit am wenigsten Widerstand verbundene Weg, wirtschaftliche Probleme zu lösen. Hat man keines, dann muss halt die Geldmenge erhöht werden, was wie eine Droge ist. Jedes Mal mehr. Man tröstet sich mit dem Argument, „es steigt ja eh nur M0“. Irgendwann steigt nicht nur M0, sondern die erhöhte Geldmenge schwappt auf M3 über. Keine Panik, Hyperinflation kommt nicht von heute auf morgen und wenn man auch vor einer solchen noch weit entfernt ist, so ist man vor schleichende Inflation doch nicht gefeit.
Schritt 2: Inflation, auch wenn sie nur schleichend ist, ist nicht vertrauensbildend. Die lokale Währung kommt langsam, aber sicher unter Druck. Anfangs gelingt es noch der Nationalbank, sich dagegen zu stemmen, doch nach und nach kommt es zu der von Dir erwähnten Aushöhlung der Bilanz, weil aufgrund des fehlenden Eigenkapitals es immer schwieriger wird, den Außenwert der eigenen Währung gegenüber den Fremdwährungen zu verteidigen. Die Einzigen, die sich darüber freuen, sind die Exporteure.
Schritt Nummer 3: Das internationale Misstrauen und die Interessen der Exporteure üben weiteren Druck auf die Währung aus, die Nationalbank hat ihr Pulver verschossen, die Abwertung der Lokalwährung schreitet voran, Importe werden immer teurer, die Abwertungs-Inflationsspirale beginnt sich immer rascher zu drehen.
Also: am Anfang steht meist sehr wohl eine unkontrollierte Geldmengenerhöhung, welche dann eine Abwertungs-Inflationsspirale in Gang setzt und nicht umgekehrt.
Genauso wie Hyperinflation nicht von heute auf morgen kommt, genauso schwer ist es, sich ihrer dann wieder zu entledigen. Oder bildlich gesprochen: Auf ein großes, tonnenschweres Tor muss schon sehr großer Druck ausgeübt werden, bis es in Bewegung gerät. Aber einmal in Bewegung, ist es sehr schwer, es wieder zu stoppen oder gar eine Richtungsänderung herbeizuführen. Deswegen ist bei Geldmengenausweitung äußerst behutsam vorzugehen, auch wenn zurzeit die Gefahr vor einer Hyperinflation unbegründet ist.
Die Bilanz des Eurosystems mag, wenn man beispielsweise eine Schieflage des italienischen Bankensektors auf Grund der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie unterstellen würde, etwas im Risiko stehen, von einem Verlust der Solvenz ist dieses aber noch ein Stück weit entfernt.
Warum sind die Italiener auf unsere Geschenke angewiesen, wenn sie so weit vom Verlust der Solvenz entfernt sind?
Und so nebenbei, wir hatten in den 70er und 80er weit höhere Inflationsraten, sprich Geldentwertung, als heute, bei teilweise ebenso negativem, realen Geldzins.
Die negative Realverzinsung der 70 und 80er ist etwas differenzierter zu sehen. In einem früheren Posting führte ich aus:
Bezieht man sich auf den offiziell publizierten Eckzinssatz, dann stimmt Deine Aussage. Nur wie so oft im Leben, der Teufel steckt im Detail.
Nehmen wir als Beispiel das Jahr 1981. Laut Deiner Skizze herrschte ein negative Realverzinsung von 2%. Die Inflation lag bei 6,8%.
Man musste damals gar kein geschickter Verhandler sein. Man brauchte lediglich zum Schalter einer Bank gehen (den gab es damals noch) und eine Verzinsung von 2 bis 3 Prozentpunkten über dem Eckzinssatz verlangen, die anstandslos gewährt wurde. Somit hatte man die Inflation abgedeckt. Um eine positive Realverzinsung zu erzielen, zeichnete man eine 10% Anleihe.
Und wer sich mit dieser positiven, wenn auch nicht allzu üppigen Realverzinsung nicht zufriedengab, dem standen noch immer, so wie heute, Aktien offen.

Also: nur in Tabellen zu stöbern, ohne einen Bezug zur Praxis herzustellen, führt oft zu falschen Ergebnissen!
Lieber lepetitprince, solltest Du die Befürchtung hegen, Dir mit einer eventuellen Replik „etwas einzutreten“, so musst Du nicht antworten. Deine Reaktionen sind immer willkommen, doch habe ich vollstes Verständnis, wenn Du über meine Ausführungen still und schweigend nachdenkst. Wie gesagt, es liegt mir fern, der Verursacher dafür zu sein , dass Du Dir etwas „eintrittst“.
 
Hier wird Ursache und Wirkung verwechselt, auch wenn die Arbeit von einer Universität stammt.

:lol::rofl:
Ja, das war klar. Den wahren Durchblick hat halt nur Raster aus dem EF. :mrgreen:

am Anfang steht meist sehr wohl eine unkontrollierte Geldmengenerhöhung, welche dann eine Abwertungs-Inflationsspirale in Gang setzt und nicht umgekehrt.

Eben nicht. Und das zeigt die Arbeit der Goethe Universität anhand von empirischen Daten sehr schön. Die nachfragerelevante Geldmenge zieht etwas zeitversetzt nur mit. Aber egal.

Irgendwann steigt nicht nur M0, sondern die erhöhte Geldmenge schwappt auf M3 über

Du kennst dich ja so gut aus - glaubst du zumindest.....vielleicht erklärst du uns einmal wie dieser Mechanismus des "Überschwappens" funktioniert. Was wären denn die notwendigen Bedingungen hierfür?

Man brauchte lediglich zum Schalter einer Bank gehen

Vorallem muss man den Unterschied zwischen Sicht- und Spareinlagen verstehen. :mrgreen:
 

Das Lieblingswort in der Kampfrhetorik viel Crashpropheten. Selbst eine anziehende Inflation ist angesichts hoher Arbeitslosenzahlen und Lohnrückgängen auf Grund von Kurzarbeit in naher Zukunft nicht zu erwarten, da werden auch die Anleihenkäufe kurzfristig nichts daran ändern.
 
Das Lieblingswort in der Kampfrhetorik viel Crashpropheten. Selbst eine anziehende Inflation ist angesichts hoher Arbeitslosenzahlen und Lohnrückgängen auf Grund von Kurzarbeit in naher Zukunft nicht zu erwarten, da werden auch die Anleihenkäufe kurzfristig nichts daran ändern.

Ganz genau. Manche können oder wollen nur nicht verstehen, dass die Geldmenge bestenfalls eine hinreichende aber keinesfalls eine notwendige Bedingung für eine (Hyper)Inflation darstellt.
Derzeit sind deflationäre Tendenzen weit wahrscheinlicher denn steigende Inflationsraten. So verharrt der Ölpreis nach wie vor auf einem recht niedrigen Niveau, das Lohnniveau wird auf Grund hoher Arbeitslosigkeit in weiten Teilen Europas keinen größeren Anstieg erfahren und somit keine inflationären Impulse erzeugen, die Kreditnachfrage insbesondere in den Peripherieländern ist seit Jahren gering, die Banken müssen auf Grund von Regulativen vermehrt Eigenmittel vorhalten. Alles Faktoren, die eine Inflation eher ausbremsen denn befeuern.
 
Derzeit sind deflationäre Tendenzen weit wahrscheinlicher denn steigende Inflationsraten. So verharrt der Ölpreis nach wie vor auf einem recht niedrigen Niveau, das Lohnniveau wird auf Grund hoher Arbeitslosigkeit in weiten Teilen Europas keinen größeren Anstieg erfahren und somit keine inflationären Impulse erzeugen, die Kreditnachfrage insbesondere in den Peripherieländern ist seit Jahren gering, die Banken müssen auf Grund von Regulativen vermehrt Eigenmittel vorhalten. Alles Faktoren, die eine Inflation eher ausbremsen denn befeuern.

Kann man auch anhand des Beispiels Japan sehr gut sehen. Japan betreibt seit mittlerweile 30 Jahren eine expansive Geldpolitik wie kaum ein anderes Land. Inflation sucht man dennoch vergeblich, eher das Gegenteil ist der Fall, deflationäre Phasen sind keine Seltenheit.
 
Für die zukünftige Finanzierung der Staaten tun sich längst alternative Möglichkeiten auf:


Das Geldsystem, wie wir es kennen und unter dem wir aufgewachsen sind ("Weltspartag", "Zinsen" ... :haha:) ist hinfällig und wird in den nächsten Jahren entsorgt werden.
 
:lol::rofl:
Ja, das war klar. Den wahren Durchblick hat halt nur Raster aus dem EF. :mrgreen:
Was dies betrifft, hast Du die Situation richtig erkannt!
Eben nicht. Und das zeigt die Arbeit der Goethe Universität anhand von empirischen Daten sehr schön. Die nachfragerelevante Geldmenge zieht etwas zeitversetzt nur mit. Aber egal.
Soll mir recht sein, wenn es Dir egal ist, trotzdem ein paar interessante Links zu diesem Thema:
http://www.bcra.gov.ar/Pdfs/PublicacionesEstadisticas/Memorias/mem1989.pdf
Auf Seite 36 verdeutlicht eine Graphik, wie 1988 die Geldmenge anstieg und 1989 die Hyperinflation (siehe Seite 32) folgte und nicht umgekehrt. Also: zuerst Geldmengenanstieg, dann die Inflation. Aufpassen: Die Werte, die über den Jahreszahlen stehen, sind die Durchschnittswerte der jeweiligen Monatsinflation dieses Jahres, also nicht die Jahresinflation!
Die folgenden Artikel sind zwar keine wissenschaftlichen Arbeiten, doch zeigen sie sehr schön den nicht unbedeutenden Einfluss der Geldmengenausweitung auf den Preisauftrieb und die chronologische Abfolge.
La base monetaria creció un 89% y alcanzó los $2,4 billones
Híper liquidez: la base monetaria se duplicó en el último año y reabre la expectativa de aceleración de la inflación
Ja, es sind Artikeln von "nur" renommierten Wirtschaftsjournalisten. Auch wenn ich mich wiederhole, so darf ich daran erinnern, dass schon oftmals ein honoriger Wirtschaftsprofessor vom Wirtschaftsministerposten geschasst werden musste , andernfalls hätte er sein Land komplett ruiniert. Jene Wirtschaftsprogramme, die als journalistischen Essays abgekanzelt wurden, stoppten dann den freien Fall des jeweiligen Landes. So viel zur Qualität der Wirtschaftspolitik von honorigen Universitätsprofessoren im Vergleich zu journalistischen Essays. Argentinische Wirtschaftsjournalisten veröffentlichen täglich Artikel im Zusammenhang mit Inflation und Geldmengenwachstum. Für sie sind diese Zusammenhänge das tägliche Brot, also sind deren Aussagen wesentlich relevanter, als jene von europäische Wissenschaftlern, die praxisfern in Annalen forschen.
Übrigens: Würde jemand in Argentinien behaupten, also in einem Land, wo täglich mehrere Artikel über Inflation und Geldmengenwachstum in allen Medien erscheinen, dass eine Geldmengenausweitung nur geringfügige Auswirkung auf den Preisauftrieb hat, weil ja die Reihenfolge umgekehrt ist, käme er oder sie gleich in die Klapps Mühle.
Gott sei Dank sind wir in Europa noch sehr weit von argentinischen Zuständen entfernt. Das ist aber kein Grund, die sozialromantische Träume der Geldvermehrer einzubremsen. Wehret den Anfängen!
Du kennst dich ja so gut aus - glaubst du zumindest.....vielleicht erklärst du uns einmal wie dieser Mechanismus des "Überschwappens" funktioniert. Was wären denn die notwendigen Bedingungen hierfür?
Nach dem Lesen meiner Links wirst Du die Frage sicher selbst beantworten können!
Vorallem muss man den Unterschied zwischen Sicht- und Spareinlagen verstehen. :mrgreen:
Der Schmäh ist alt. Wenn man kein Argument hat, wirft man dem Diskussionspartner vollkommen unbegründet vor, sich mit Begriffen nicht auszukennen.
 
Kann man auch anhand des Beispiels Japan sehr gut sehen. Japan betreibt seit mittlerweile 30 Jahren eine expansive Geldpolitik wie kaum ein anderes Land. Inflation sucht man dennoch vergeblich, eher das Gegenteil ist der Fall, deflationäre Phasen sind keine Seltenheit.

Nicht nur Japan, alle nennenswerten Notenbanken, egal ob die Banc of Japan, die BoE, Fed, EZB, Schweizer Notenbank betreiben seit mindestens 20 Jahren eine expansive Geldpolitik. Seit der letzten Finanzkrise haben all diese Notenbanken die monetäre Basis M0, die ohnehin nachweislich keinerlei nachfragerelevante Bedeutung hat, verdrei- bis verfünffacht. Wenn hier, wie manche behaupten, ein einfacher kausaler Zusammenhang zwischen Geldbasis und Inflation bestünde, hätte sich das wohl längst in steigenden Inflationsraten zeigen müssen. Stattdessen haben all diese Länder teilweise Mühe, die von ihnen angestrebte Zielinflation von 2% zu erreichen.
Außerdem stehen dieser Geldbasis handelbare Forderungen gegenüber.
Und das Narrativ der überbordenden Geldmenge M3 ist und bleibt ein falsches Narrativ. In den vergangenen zehn Jahren lag das Geldmengenwachstum in der Eurozone in etwa bei durchschnittlich 3,8%. Wenn man in dieser Zeit ein durchschnittliches reales Wirtschaftswachstum von etwa 1,5%, ergibt sich rechnerisch genau jene Inflation, die real auch zu beobachten war, nämlich rund 1,5%.
Jerome Powell hat übrigens im Zuge der Forward Guidance angekündigt, dass die Ausrichtung der amerikanischen Geldpolitik für die nächsten Jahre beibehalten wird.
 
Auf Seite 36 verdeutlicht eine Graphik, wie 1988 die Geldmenge anstieg und 1989 die Hyperinflation (siehe Seite 32) folgte und nicht umgekehrt.

Du kannst nicht einmal deine eigenen Quellenangaben richtig lesen und interpretieren. Die von dir verlinkte Grafik auf Seite 36 (zumal diese ohnehin etwas problematisch in ihrer Aussagekraft ist, weil in Dollar gewählt, aber egal ich will dich keinesfalls auch noch mit Wechselkursen überfordern) zeigt, dass die Geldmenge M1, also jene Geldmenge, die Geld nach allgemeiner Definition am nächsten kommt, während der kompletten Phase der auf Seite 32 dargestellten Inflation nahezu konstant bleibt. Das Geldmengenaggregat M3 verweilt bis etwa Juli 1988 auf einem konstanten Niveau, sogar mit leicht fallender Tendenz, wogegen die auf Seite 32 dargestellte Inflation bereits 1987 anzusteigen beginnt. Schon im Jahr 1986 lag die Inflation auf das Jahr hochgerechnet auf hohem Niveau nahe 100%, in den Jahren '87 und inbesondere '88 bereits bei meheren hundert Prozent und das wohlgemerkt bei einer konstanten bzw. tendenziell sogar fallenden Geldmenge M2/M3!!! Da ist es nur eine Frage der Zeit bis die Notenbank gezwungen ist, die Geldmenge, die ja nun einem höheren Preisniveau gegenübersteht, entsprechend anzuheben. Was sie schließlich auch getan hat. Bereits zu Beginn des Jahres '89, also jenem Jahr in dem die bei Weitem höchste Inflation zu verzeichnen war, ging die Geldmenge abrupt auf etwa 40% des Volumens von Jänner '88 zurück. Eine positive Korrelation oder gar Kausalität zwischen Geldmengenanstieg und Inflation sieht anders aus.
Grundsätzlich zeigen die verlinkten Grafiken ganz klar, dass die Geldmenge auf die steigende Inflation reagiert und nicht umgekehrt, im Grunde ein Paradebeispiel dafür, dass die (Hyper)Inflation, wie von mir bereits in andren Beiträgen dargelegt, ausschließlich einer Veränderung des Außenwertes der Landeswährung geschuldet ist und keinerlei Korrelation zur Geldmenge besteht.
Obendrein sei noch erwähnt, dass die Darstellung des zeitlichen Ablaufes der Inflation sehr ungenau ist, weil die einzelnen Monate nicht genau aufschlüsselt sind, sondern nur für das gesamte Jahr ausgibt. Somit als seriöse Datengrundlage im Grunde ohnehin unbrauchbar.

Nach dem Lesen meiner Links wirst Du die Frage sicher selbst beantworten können!

Also du weißt es nicht. Das war von Anfang an klar.
 
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