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Lasst die Spiele beginnen
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Für die zukünftige Finanzierung der Staaten tun sich längst alternative Möglichkeiten auf:
Das Geldsystem, wie wir es kennen und unter dem wir aufgewachsen sind ("Weltspartag", "Zinsen" ... ) ist hinfällig und wird in den nächsten Jahren entsorgt werden.
Dieses Experiment will niemand gehen, die Schweizer haben diesem Hirngespinst erst kürzlich eine Absage erteilt.
War aber ziemlich knapp die Volksbefragung oder?
War nicht Friedrich Hayek bzw. ist die österr. Schule nicht auch ein Befürworter von Vollgeld
Ich wusste den Ausgang der Befragung nicht.
Mal anders gefragt.
Wie würde sich ein Vollgeldsystem auswirken???
Die Banken könnten ja auch weniger Kredite vergeben?
Bzw. würde es dann wieder Zinsen geben?
Die Banken bräuchten ja wesentlich mehr Geld zur Deckung und das müsste ja irgendwo herkommen.
Einerseits ev. v. der EZB andererseits ev. auch als Sicht und Spareinlagen von uns Kunden oder sehe ich das falsch?
BTW. Hayek wollte keine Zentralbanken und kein staatliche Währungsmonopol, also war er sozusagen ein früher Vorreiter von Bitcoin und Kryptos
Zinsen sind was für LuLu. Ich will Renditen.Bzw. würde es dann wieder Zinsen geben?
Zinsen sind was für LuLu. Ich will Renditen.
Wie würde sich ein Vollgeldsystem auswirken???
Weil man den Zins (in einem geschlossenen System) nie erwirtschaften kann
Erstmal deflationär!
Die von dir verlinkte Grafik auf Seite 36 (zumal diese ohnehin etwas problematisch in ihrer Aussagekraft ist, weil in Dollar gewählt, aber egal ich will dich keinesfalls auch noch mit Wechselkursen überfordern) zeigt, dass die Geldmenge M1, also jene Geldmenge, die Geld nach allgemeiner Definition am nächsten kommt, während der kompletten Phase der auf Seite 32 dargestellten Inflation nahezu konstant bleibt. Das Geldmengenaggregat M3 verweilt bis etwa Juli 1988 auf einem konstanten Niveau, sogar mit leicht fallender Tendenz, wogegen die auf Seite 32 dargestellte Inflation bereits 1987 anzusteigen beginnt. Schon im Jahr 1986 lag die Inflation auf das Jahr hochgerechnet auf hohem Niveau nahe 100%, in den Jahren '87 und inbesondere '88 bereits bei meheren hundert Prozent und das wohlgemerkt bei einer konstanten bzw. tendenziell sogar fallenden Geldmenge M2/M3!!!
Grundsätzlich zeigen die verlinkten Grafiken ganz klar, dass die Geldmenge auf die steigende Inflation reagiert und nicht umgekehrt, im Grunde ein Paradebeispiel dafür, dass die (Hyper)Inflation, wie von mir bereits in andren Beiträgen dargelegt, ausschließlich einer Veränderung des Außenwertes der Landeswährung geschuldet ist und keinerlei Korrelation zur Geldmenge besteht.
Also ist Inflation doch nur eine Frage des Lohnniveaus?
Wir sind uns ja einig, (siehe auch Dein Posting….Die nachfragerelevante Geldmenge M3 hat sich… ) dass die nachfragerelevante Geldmenge M3 ist. Wozu bringst Du M1 ins Spiel? Nur weil die Kurve M3 steil nach oben geht, was gar nicht in Deinen Kram passt?Du kannst nicht einmal deine eigenen Quellenangaben richtig lesen und interpretieren. Die von dir verlinkte Grafik auf Seite 36 (zumal diese ohnehin etwas problematisch in ihrer Aussagekraft ist, weil in Dollar gewählt, aber egal ich will dich keinesfalls auch noch mit Wechselkursen überfordern) zeigt, dass die Geldmenge M1, also jene Geldmenge, die Geld nach allgemeiner Definition am nächsten kommt, während der kompletten Phase der auf Seite 32 dargestellten Inflation nahezu konstant bleibt.
Du schließt aus der Tatsache, dass die Geldmengenkurve im ersten Halbjahr ´88 waagrecht verläuft, dass dies ebenfalls ` 87 der Fall war. Mag sein, doch der waagrechte Verlauf heißt ja nicht, dass die Menge der emittierten Australes konstant war. Da Argentinien dem Wechselkursmechanismus des Crawling Peg folgte, stieg die Anzahl der emittierten Australes kontinuierlich. Aber eben aufgrund des Crawling Peg blieb der Außenwert der Gesamtsumme der immer mehr emittierten Australes mehr oder weniger konstant. Also: ’87 und erste Hälfte ’88 keine Spur von konstanter bzw. tendenziell fallender Geldmenge und somit war in der zweiten Hälfte ‘88 kein Nachziehen der Zentralbank erforderlich, der sprunghafte Anstieg der Geldmengenausweitung zur Jahresmitte ’88 hatte schon andere Gründe.Das Geldmengenaggregat M3 verweilt bis etwa Juli 1988 auf einem konstanten Niveau, sogar mit leicht fallender Tendenz, wogegen die auf Seite 32 dargestellte Inflation bereits 1987 anzusteigen beginnt. Schon im Jahr 1986 lag die Inflation auf das Jahr hochgerechnet auf hohem Niveau nahe 100%, in den Jahren '87 und inbesondere '88 bereits bei meheren hundert Prozent und das wohlgemerkt bei einer konstanten bzw. tendenziell sogar fallenden Geldmenge M2/M3!!! Da ist es nur eine Frage der Zeit bis die Notenbank gezwungen ist, die Geldmenge, die ja nun einem höheren Preisniveau gegenübersteht, entsprechend anzuheben. Was sie schließlich auch getan hat.
Einfache Erklärung: Als die ohnehin schon hohe Inflation noch weiter hinaufschnellte (1989 verdreifachte sie sich gegenüber 1988) musste natürlich die Zentralbank die Notbremse ziehen, was hätte sie sonst tun sollen? Ebenso ist ersichtlich, was ich in einem früheren Posting bildhaft geschildert habe. Ist einmal das schwere Stahltor Hyperinflation in Bewegung, so ist es sehr schwer, es zu stoppen oder gar in die andere Richtung zu bewegen, auch wenn sich die Zentralbank noch so anstrengt.Bereits zu Beginn des Jahres '89, also jenem Jahr in dem die bei Weitem höchste Inflation zu verzeichnen war, ging die Geldmenge abrupt auf etwa 40% des Volumens von Jänner '88 zurück.
Wie ich soeben aufzeigte, sind Dir einige Fehler unterlaufen, sodass Deine Aussagen nicht stimmen.Eine positive Korrelation oder gar Kausalität zwischen Geldmengenanstieg und Inflation sieht anders aus.
Grundsätzlich zeigen die verlinkten Grafiken ganz klar, dass die Geldmenge auf die steigende Inflation reagiert und nicht umgekehrt, im Grunde ein Paradebeispiel dafür, dass die (Hyper)Inflation, wie von mir bereits in andren Beiträgen dargelegt, ausschließlich einer Veränderung des Außenwertes der Landeswährung geschuldet ist und keinerlei Korrelation zur Geldmenge besteht.
So einfach ist es dann doch nicht. Die Gründe sind wie so oft in der Ökonomie selten monokausal.
Bereits eine im Jahre 1993 mit Hilfe von Regressionsmodellen von dem Wirtschaftsmathematiker Jürgen Stiefl durchgeführte empirische Untersuchung kam kurz zusammengefasst zu folgendem Ergebnis:
- Den größten Einfluss auf die damaligen Inflationsraten Argentiniens hatten die Inflationsraten der Vorperioden, das entspricht der Trägheitskomponente, der „Beharrungsinflation durch Indexierung“.
Wegen der hohen Inflation aus dem Jahre 76 wurde in dieser Zeit die Indexierung von Verträgen, besonders Arbeitsverträgen, allgemeine Praxis. Dies führte zu der beschriebenen Beharrungsinflation über ein steigendes Lohnniveau..
- Ebenfalls hoch signifikant ist der Einfluss der externen Komponente auf die Inflationsrate, die Inflationsentwicklung ist also „nicht nur hausgemacht“.
- Ebenfalls hatte die wachsende Auslandsverschuldung einen gewissen Einfluss auf die Inflationsrate, was den Wechselkurs unter Druck geraten ließ.
Na ja, wer's glaubt- Alle übrigen möglichen Inflationskomponenten zeigten keinen signifikanten Einfluss.
Quelle: Inflation und Stabilisierung lateinamerikanischer Schwellenländer: eine makroökonomische Analyse anhand von Argentinien
Eine nicht einmal doppelte Geldmenge soll eine Verdreißigfachung des Güterpreisniveaus bewirken?
Dass die Inflation wesentlich höher als die Geldemission ist, kann einfach erklärt werden: Ab einer gewissen Inflationshöhe treten psychologische Effekte auf....... Eine nicht einmal doppelte Geldmenge soll eine Verdreißigfachung des Güterpreisniveaus bewirken? Das wirkt nicht ganz stimmig......
Bis zu einem gewissen Grad. Hätte man nicht abgewertet, wären die Exporte vollkommen zum Erliegen gekommen. Also das Abwerten ist eine Folge der Inflation.Vielmehr zeigen alle empirischen Daten, dass gerade im Fall von Hyperinflationen diese immer mit dem Aussenwert der Währung, also dem Wechselkurs korreliert,
Praktisches Beispiel: Ein Flug Buenos Aires - Ushuaia – Buenos Aires kostete am Tag X , in Australes bezahlt, den Gegenwert in USD 50,- . Am Tag darauf waren es USD 350,-. Eine etwas eigenartige Auffassung von konstantem Preisverhältnis zur Leitwährung Dollar.....das Preisniveau zur Leitwährung, dem Dollar, blieb dabei immer konstant. .....