@philo
zur Kapitalwertmethode: auf irgendeine Argumentation solltest du dich schon festlegen...zuerst war dein Gegenargument die vollkommen willkürliche Bewertung von Verkehrswerten der DCF, obwohl ich mehrmals darauf hingewiesen habe, dass bei der Kapitalwertmethode nicht die Bewertung im Fokus steht und diese dafür auch nicht herangezogen wird...hast du nicht verstanden, gut....jetzt ist die Argumentation deines verlinkten pdfs, u.a. die Datenunsicherheit und die fehlende Praxisbezogenheit, weil finanzmathematische Kenntnisse vorausgesetzt werden. Wie bitte??? Fehlende Vorkenntnisse von Finanzmathemtik sind ein Gegenargument für ein finanzmathematisches Instrument? Und Datenunsicherheit hast du bei langfristigen Investitionen immer, das lässt sich nicht vermeiden, oder kennst du die exakten Verkaufserlöse in 10 oder 20 Jahren?
Kapitalwert bezogen auf den Zeitpunkt t=0
i: Kalkulationszinssatz
Z_t: Zahlungsstrom (Cashflow) in Periode t, wobei Z_t = E_t - A_t (Einnahmen − Ausgaben in Periode t) darstellt, bzw. Z'_t ganz allgemein für einen Zahlungsvektor steht.
I: Investitionsausgabe zum Zeitpunkt t=0 (kann auch als Z_0 aufgefasst werden)
L: Liquidationserlös/Resterlös zum Zeitpunkt t=T (kann auch als Z_T aufgefasst werden)
T: Betrachtungsdauer (in Perioden)
Die Methode ist formal richtig und in sich schlüssig, weltweit anerkannt und kommt auch so zum Einsatz. Wie gesagt, sie hat ihre Schwächen, wie die Abschätzung des Kalkulationszinses, zukünftigen Cashflows und die Festlegung der Betrachtungsperiode....wie gesagt bei Investitionen in die Zukunft hast du immer eine gewisse Datenunsicherheit. Wenn dir die Kapitalwertmethode zu unsicher ist kannst du auf Annuität zurückgreifen.
Falls du ein besseres Verfahren herleiten kannst, bitte nur zu...
Und bei allem Respekt, dein verlinktes Säulenmodell ist ja recht nett, aber es fehlt hier jeglicher und zwar wirklich jeglicher wissenschaftlicher Ansatz. Es fehlt eine formale Herleitung, eine in sich schlüssige Beweisführung, Belegung durch Zahlen und Fakten, die einander entgegengesetzten Säulen sind nicht einmal in ihrer quantitativen Darstellung korrekt, auf Einheiten auf der Ordinate wird überhaupt gleich ganz verzichtet...mir fehlen da irgendwie die Worte...
Beweis hierfür lieferst du überhaupt nicht!!!
Mit der Problematik der Geldmenge hast du durchaus recht. Die Aussage dass diese nicht besteht oder bestanden hat ist allerdings Unfug. Sie besteht als Buchungssatz.
Ja es gibt mögliche Alternativen zu unserem jetzigen Wirtschaftsmodell...aber wie gesagt dies hier zu skizzieren würde den Rahmen sprengen auch meine Bereitschaft die nötige Zeit dahin gehend zu investieren, da um es schlüssig zu erklären ein recht großer zeitlicher Aufwand nötig wäre...zudem ist es eine rein akademische Diskussion, da vermutlich politisch nicht umsetzbar.
Viel wahrscheinlicher werden folgende Szenarien sein bzw. eine Kombination aus diesen:
Erstens: Regierungen und Notenbanken beschreiten einfach weiter den Weg der Inflationierung und drucken all das Geld, das nötig ist, um das Bankensystem, Staaten und andere überschuldete Marktteilnehmer zu retten. Dies wird weiteres fahrlässiges Verhalten zur Folge haben. Diese Option führt letztlich in die Hyperinflation, in der die Schulden entwertet werden. Schuldner werden gewinnen und Sparer verlieren.
Zweitens: Staaten verbessern ihre finanzielle Position dadurch, indem sie einfach ihre abgegebenen Versprechen nicht einhalten. Sie könnten beispielsweise die staatlichen Renten, Sozialleistungen und Arbeitslosenunterstützung massiv kürzen, um ihre Defizite auszugleichen oder Schulden zurückzuzahlen. Viele Ansprüche, auf die sich die Menschen verlassen haben, würden sich als wertlos erweisen.
Drittens: die Staaten stellen die Rückzahlung ihrer Schulden komplett ein. Staatsbankrott. Dies führt zu Verlusten bei Banken und Versicherungen, die die Ersparnisse ihrer Kunden in Staatsanleihen investiert haben. Wenn in diesem Moment die bereits eingetretenen Verluste zu Tage treten, werden die Menschen sehen, wie die Werte ihrer Anleihen- und Investmentfonds massiv fallen. Ein Staatsbankrott könnte den Kollaps des Bankensystems auslösen.
Viertens: ein weiterer Weg aus der Schuldenfalle ist die Finanzielle Repression. Finanzielle Repression ist eine Möglichkeit, die Ersparnisse der Menschen immer mehr in Richtung Staat zu kanalisieren und so die Tilgung der Schulden zu ermöglichen. Finanzielle Repression, das ist auf der einen Seite der Erlass von Gesetzen, die bestimmte Investments unattraktiv machen, aber auch von Regulierungen, um den Kauf von Staatsanleihen zu induzieren. Gepaart mit echtem Wachstum und Ausgabenreduzierung könnte es mit Finanzieller Repression gelingen, die Staatsverschuldung zurückzuführen. Nach dem zweiten Weltkrieg gelang es tatsächlich der US-Regierung, die Verschuldung von 130 % im Jahr 1946 auf 80 % im Jahr 1952 zurückzuführen
Fünftens: das Problem der Überschuldung könnte auch durch steuerpolitische Maßnahmen gelöst werden. Die Idee dabei ist es, die Eliminierung von Staatsschulden und eine Rekapitalisierung von Banken mittels Besteuerung zu erreichen. Wird die Überschuldung reduziert, verschwindet für die Notenbank auch die Notwendigkeit, die Zinsen auf einem Niedrigniveau zu belassen und dazu immerfort neues Geld zu drucken. Durch den Überschuldungsabbau kann die Währung so wieder auf eine gesündere Basis gestellt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, könnte die Regierung Vermögen in massivem Ausmaß enteignen, um die Staatsschulden zurückzuzahlen. Die Regierung muss lediglich die Steuern erhöhen oder eine einmalige Vermögensabgabe durchführen. Die Einnahmen daraus verwendet sie dann für die Rückführung der Staatsschulden und zur Rekapitalisierung der Banken.
Sechstens: eine wirkliche Währungsreform inklusive einer teilweisen Streichung von Staatsschulden. Diese Option ist ebenfalls sehr attraktiv, wenn man die Überschuldung reduzieren will, ohne eine massive Inflation auszulösen. Das ist wie das Drücken der ‘Reset’-Taste, um anschließend mit einem Papiergeldsystem weiterzumachen. Solch eine Reform funktionierte in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg.
Siebtens: es könnte einen ‘bail-in’ geben, der einer teilweisen Währungsreform gleichkäme, wie in Zypern, wo Bankgläubiger (Sparer) zu Bankaktionären wurden. Die Bankverbindlichkeiten wurden so reduziert und das Eigenkapital erhöht. Die Geldmenge ging zurück. Ein bail-in rekapitalisiert das Bankensystem und lässt gleichzeitig schlechte Schulden verschwinden. Das Eigenkapital kann sogar so stark ansteigen, dass ein teilweiser Ausfall von Staatsschulden nicht die Stabilität des Finanzsystems bedrohen würde.
Das hat allerdings mit einer Reform des Wirtschaftssystem nichts zu tun, vielmehr wird mit bereits bekannten und "erprobten" Mitteln und Methoden weiter gemacht wie bisher.