Wir / "die anderen" - und Pauschalierungen

Wir gleiten ab,daher zurück zum Thema.
Ist oder beschreibt eine Pauschalierung nicht vielmehr eine Zustand/Verhaltensweisen etc.?
Wen gesagt wird,die da oben,meint man doch ihr Verhalten bzw,deren Entscheidungen.
Sagt man wir,meint man doch auch das eigene Verhalten bzw.die Lebenssituation.
Haben wir(schon wieder)nicht alle schon die Fähigkeit zur Selbstreflektion verloren?
Also ich hatte sie und komm erst langsam,durch die Krankheit,wieder dazu.
 
Tut sie nicht,weil sie nicht von den Kindern redet....

Ich habe lediglich eine Anmerkung zur "Normalität" gemacht:

Individualität, Gruppenzwänge und-dynamik, Pauschalisierungen, Denkmuster, usw. sind doch ganz normale Bedingungen, unter denen eine Gesellschaft/ Kultur überhaupt funktioniert. Damit richtig umzugehen lernen schon die Kids im Kindergarten.

Zum Thema hat sie es dann erst @Mitglied #429027 gemacht:

Nein.
Ganz und gar nicht.
Eher lernen Kinder schon im Kindergarten, dass es jemanden gibt, der am längeren Hebel sitzt und man sich anzupassen hat.......
 
Individualität, Gruppenzwänge und-dynamik, Pauschalisierungen, Denkmuster, usw. sind doch ganz normale Bedingungen, unter denen eine Gesellschaft/ Kultur überhaupt funktioniert.

es gab letztens sogar irgendwo einen TV-beitrag, dass uns dieses schnelle kategorisieren/schubladisieren reaktionsschnell und halbwegs situationsadäquat macht. insoweit richtig. aber es macht uns auch manipulationsanfällig, wenn wer diese funktionsweise von uns ausnützen will.

Damit richtig umzugehen lernen schon die Kids im Kindergarten.

das halte ich für ein gerücht. schon das lernen an sich hängt sehr von der qualität der betreuung ab (von aufbewahrungsstätte bis vorbildwirkung). und richtig schon überhaupt.

Negative Auswüchse entspringen nicht irgendeiner generell im Menschen vermuteten Bösartigkeit, sondern sind Folge negativer Einwirkungen/ Lebensbedingungen/ falscher Politik, usw.

ich red auch nicht von einer bösartigkeit oder absicht. das meiste bei uns passiert m.e. "eher nicht so geplant". und ich halte den menschen an sich für weder gut noch böse. aber mit beiden potentialen in sich. kommt rauf an, was das umfeld in ihm zum vorschein bringt. btw. war der urgroßvater meines ersten zeichenlehrers angeblich einer der maßgeblichen, die den hitler damals in wien von der kunstakademie geworfen haben. wennst die geschichte hörst und für wahr annimmst (eben hörensagen), kannst dir vieles von später erklären: der mann war slawischstämmiger jude ...!

Insofern verstehe ich deinen Ansatz nicht, Ursachen für gesellschaftliche Missstände im Menschen selbst zu suchen und jegliche Verantwortung/ Schuld dem Individuum aufzubürden. Für mich klingt das mehr wie die Predigt des Pfarrers als denn eine hier wohl eher angebrachte Auseinandersetzung unter Einbeziehung politischer und soziologischer Umstände mit dem Problem, welches du hier zum Thema gemacht hast.

missverständnis: ich möchte NICHT die ursachen für gesellschaftliche missstände und jegliche verantwortung/schuld dem individuum aufzubürden. ganz und gar nicht. ich möchte lediglich bewusstmachen, über welche funktionen wir uns zum werkzeug dessen machen lassen. weil wenn wir das verstehen, haben wir auch die chance, dem auszuweichen und wirklich eigenständig entscheidungen zu treffen.
 
ganz im Gegenteil, Kinder sind total arg im ausgrenzen und mobben, aber nur aus dem Instinkt heraus, ned aus Rassismus etc.
nebenbei sind sie viel geradliniger, beleidigender als erwachsene.

Das lässt sich absolut nicht mit dem was unter Erwachenen unter mobben, etc. verstanden wird, vergleichen. Und schon gar nicht als "instinktives Verhalten" deuten.
 
ein feld pflügen ist auch nicht easy

easy ist es nicht, aber das liegt in meiner hand ob ich es mache oder nicht. viele andere dinge liegen eben nicht in unseren händen. und deine sorgen wegen dem wir in allen ehren, aber die menschheit ist ja dumm genug das haus (erde) in dem sie wohnt selbst zu zerstören. wenn die natur dann mal richtig bösartig wird hat es sich mit dem wir auch erledigt. und ich fürchte ja die natur wird immer gewinnen. so klug können wir gar nicht sein, sie ist klüger.

jetzt ist halt die frage welches wir willst du haben. das wir wo sich alle menschen verstehen und sich nicht gleich bei jedem furz die birn einhaun, oder das wir wo alle begreifen sollten das wir für unsere kinder, was den planeten erde anbelangt, nix gutes hinterlassen.

und beide wir's wird es ned spielen. ich fürchte ja nicht mal eines davon.
 
nur: was wäre unsere antwort darauf?

solange man nicht in der lage ist die ursache allen übels, das menschliche ego mit all seinen negativen auswüchsen ausknipsen zu können, den dingen einfach seinen lauf lassen! im menschlichen wesen gibt es keinen wir haben uns alle lieb und schaffen gemeinsam ein paradies masterplan.
 
Kategorisierungen anhand gemeinsamer Merkmale durchzuführen ist legitim.
bG Bär
Kommt nicht nur darauf an was dann mit der Kategorisierung gemacht wird, die vermeintlichen gemeinsamen Merkmale stellen sich nicht selten als nicht bedeutsam heraus.
Den wenigsten würde heutzutage noch einfallen bspw. Rothaarige für irgendeine soziologische Auswertung zu gruppieren (abgesehen von Hauttyp oder derlei).
Aber ganz schnell macht man bei anderen Gruppen gemeinsame Merkmale aus, die nicht nur an den Haaren herbei gezogen sind.
 
heisst das im umkehrschluß, als einzelner soll ma gegen Gruppierungen nichts unternehmen ?

m.e. kann man nur als einzelner einfluss nehmen - innerhalb von gruppierungen oder außerhalb. auch gruppierungen gehorchen dem einfluss einiger weniger.

Kein ja,aber in der Realität nicht unbedingt ratsam...

furcht vor der eigenen courage? beruht die nicht auf dem irrtum dass eh nix passiert wenn nix passiert?

Nein. Aber sich der richtigen Gruppe anzuschließen, wenn man schon aktiv sein möchte ist effektiver als sich als ein Einzelkämpfer einzubringen.

du hast ja vollkommen recht. aber: hast tipps? bisher hats mir beim suchen nach der richtigen gruppe eher gegraust, wenn es um gesellschaftlich maßgebliche einflussnehmer gegangen ist.

okay, verstanden....aber ich innerhalb der gruppe ist doch aktiv werden oder sich durchzusetzen oft schwerer als gegen den sogenannten Gegner, also bin ich als individiuum genau so allein:D

welch wahres wort: oft hat man es schon fast geschafft, wenn man mal innerhalb der eigenen gruppe akzeptiert ist und dort die quertreiber mal mit im boot sind.oft brauchst keine gegner, manchmal reicht ein "mitstreiter".

Es wäre effektiver, wenn man wahrgenommen werden würde...in vielen Bereichen ist es ein Quanitätsding und net mehr.
Kein hinterfragen, keine Impulse, keine Dynamik in Überzeugung und Orientierung -> ein "was liegt, des pickt" und fertig.

:up:
 
solange man nicht in der lage ist die ursache allen übels, das menschliche ego mit all seinen negativen auswüchsen ausknipsen zu können, den dingen einfach seinen lauf lassen! im menschlichen wesen gibt es keinen wir haben uns alle lieb und schaffen gemeinsam ein paradies masterplan.

Wir sind fähig zur Empathie. Das ist etwas wundervolles. :)

Das Problem (und damit schließt sich für mich hier auch der Kreis) ist, dass wir uns immer weniger mit unseren eigenen Empfindungen beschäftigen und somit auch die Fähigkeit, Gefühle anderer zu deuten, zu verstehen und nachzuempfinden verloren geht...der Punkt "Gruppengefüge" ist durchaus etwas, dass man in diesem Zusammenhang mMn auch gar nicht unter den Tisch fallen lassen sollte, weil "muss ich mich mit meinem Empfinden, meiner Überzeugung überhaupt auseinandersetzen, wenn ich innerhalb einer Gruppe den Weg schon vorgezeichnet bekomme?" -> spielt doch in viele Bereiche hinein....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir sind fähig zur Empathie. Das ist etwas wundervolles. :)

Das Problem (und damit schließt sich für mich hier auch der Kreis) ist, dass wir uns immer weniger mit unseren eigenen Enpfindungen beschäftigen und somit auch die Fähigkeit, Gefühle anderer zu deuten, zu verstehen und nachzuempfinden verloren geht...der Punkt "Gruppengefüge" ist durchaus etwas, dass man in diesem Zusammenhang mMn auch gar nicht unter den Tisch fallen lassen sollte, weil "muss ich mich mit meinem Empfinden, meiner Überzeugung überhaupt auseinandersetzen, wenn ich innerhalb einer Gruppe den Weg schon vorgezeichnet bekomme?" -> spielt doch in viele Bereiche hinein....
ist ja auch bequemer.....
 
Das lässt sich absolut nicht mit dem was unter Erwachenen unter mobben, etc. verstanden wird, vergleichen. Und schon gar nicht als "instinktives Verhalten" deuten.


Meinem Eindruck nach schon. Zwar gab es in den Gruppen, in denen ich aufgewachsen bin, kaum Ausgrenzungen aufgrund Herkunft, Aussehen usw., aber es wurde massiv gemobbt, wenn gegen die Gruppennormen verstoßen wurde. Ich hab's mal verglichen mit ähnlichen Strukturen, wie man sie auch unter Knastbedingungen erleben kann, es gilt so eine Art Ehren- und Verhaltenskodex, dessen oberstes Gesetz lautet: "die da oben" bleiben außen vor - Petzer sind Verräter, gehandelt wird nach Faustrecht bzw. in abgemilderter Form durch Triezen, Ausgrenzen, Mobben eben. Es sind unter Kindern wie von Harleychris geschrieben z.T. knallharte, sehr direkte, unmittelbar wirkende Sanktionen möglich, gegen die jede "Erziehungsmaßnahme" zahm wirkt und das ist eine Welt, von der Erwachsene nur wenig mitkriegen.
 
In der Diskussion hier fühle ich mich grad' a bisserle wie in einer Sesselkreis community, die vom Wahnsinn umzingelt ist :vorsichtig:

LG Bär
 
Wir sind fähig zur Empathie. Das ist etwas wundervolles. :)

welche bei fast jedem spätestens dann endet, sobald das eigene wohlbefinden durch dem, dem man empathie entgegenbringen soll in irgend einer form eingeschränkt wird.

Das Problem (und damit schließt sich für mich hier auch der Kreis) ist, dass wir uns immer weniger mit unseren eigenen Empfindungen beschäftigen und somit auch die Fähigkeit, Gefühle anderer zu deuten, zu verstehen und nachzuempfinden verloren geht...

glaub ich nicht dass das eine zwingend mit dem anderen zu tun haben muss.
 
Meinem Eindruck nach schon. Zwar gab es in den Gruppen, in denen ich aufgewachsen bin, kaum Ausgrenzungen aufgrund Herkunft, Aussehen usw., aber es wurde massiv gemobbt, wenn gegen die Gruppennormen verstoßen wurde. Ich hab's mal verglichen mit ähnlichen Strukturen, wie man sie auch unter Knastbedingungen erleben kann, es gilt so eine Art Ehren- und Verhaltenskodex, dessen oberstes Gesetz lautet: "die da oben" bleiben außen vor - Petzer sind Verräter, gehandelt wird nach Faustrecht bzw. in abgemilderter Form durch Triezen, Ausgrenzen, Mobben eben. Es sind unter Kindern wie von Harleychris geschrieben z.T. knallharte, sehr direkte, unmittelbar wirkende Sanktionen möglich, gegen die jede "Erziehungsmaßnahme" zahm wirkt und das ist eine Welt, von der Erwachsene nur wenig mitkriegen.

Also den Vergleich mit "Knastrecht" halte ich für noch absurder als den mit normalem Erwachsenenverhalten. Die Intentionen sind völlig unterschiedlich. Es gibt bei Erwachsenen unter bestimmten Bedingungen einen Rückfall in kindliche Verhaltensmuster, weil sie nicht imstand sind, ihre Konflikte auf vernünftige Weise zu lösen oder benehmen sich absichtlich auf kindischem Niveau, weil sie um die Verletzlichkeit menschlicher Seelen wissen, z.B. beim Mobbing.

Da bedeutet aber nicht, dass bereits Kleinkinder Mobbing als bewusst die Seele verletzendes Instrument benutzen. Sie grenzen aus, wenn jemand stört oder gegen die Regeln verstösst ( wie du schreibst "Gruppennormen ). Das ist auch ok so, denn dann lernt der Ausgegrenze frühzeitig, die Regeln einzuhalten. Muss er später als Erwachsener ja auch. Fördert letzlich auch das "Wir".

Das alles ist spielerisch und abseits jeglicher Bösartigkeit oder Schuldhaftigkeit. Wirklich böse zu handeln oder sich schuldig zu machen ist ggf. erst eine Frage der weiteren Entwicklung von Kindern im Verlaufe des Erwachsenwerdens. Eine gute Erziehung sollte sie davor bewahren. Und die kann schon im Kindergarten beginnen. Das ist das was ich gemeint habe:

Individualität, Gruppenzwänge und-dynamik, Pauschalisierungen, Denkmuster, usw. sind doch ganz normale Bedingungen, unter denen eine Gesellschaft/ Kultur überhaupt funktioniert. Damit richtig umzugehen lernen schon die Kids im Kindergarten.
 
Wäre eventuell ratsamer ein wenig mehr Menschen zu haben, die nicht nur Gehirn Besitzer, sondern auch Gehirn Verwender sind und sich selbst unabhängig von den jeweils aktuellen Gesellschafts- und Gruppenkonventionen ein eigenes Bild machen, eine eigene Meinung bilden - anstatt weitgehend Blind und Unreflektiert Vorurteile und Denkmuster zu übernehmen um beim jeweiligen "Gemeinschaftlichen Gruppenkuscheln" mitmachen zu können :fies:

LG Bär
 
Zuletzt bearbeitet:
du hast völlig recht. blöd ist bloß: wenns ums nackte überleben geht (oder man das glaubt oder einem das eingeredet wird), dann werden die gruppen kleiner. viiiiel kleiner. bis zur nurmehrich gmbh.

Und? Wo ist das Problem? Irgendwann MUSS es zwangsläufig dazu kommen, dass die Gruppen wieder kleiner werden, wenn es nicht mehr genug Energie, Wasser, Nahrung für alle gibt.
 
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