Ab wann Sexualunterricht

Die Diskussion kommt bei uns lediglich um mehrere Jahre verspätet an. Wohl deshalb weil man a) Kindern ein ideologisiertes Behübschungsbildchen umhängt und b) Kindergärten traditionell als Aufbewahrungsstätten und nicht als Orte des Werdens und Wachsens bei uns begriffen hat.
Erst die mögliche Funktion "Sprachtraining für Kinder aus Migrationsfamilien" hat hier (leider völlig nicht-kindgerecht!) Bewegung in die traditionalistische Struktur gebracht.

Ich kann mich noch gut an Dr. E. Bornemanns Arbeiten zur frühkindlichen Sexualität erinnern - und auch daran, dass er sie gegen zahlreiche Ressentiments durchsetzen und durchführen musste. Tja, die Ressentiments haben sich ja auch diesmal gleich wieder zu Wort gemeldet.. :roll:

Wenn man "Kindheit" als wesentlichen Teil und Fundament für und im Leben betrachtet - und Kind-orientiert denkt und handeln will, kommt man wohl kaum um das Thema herum. Abgesehen davon - war von Anfang an nur von "passiver Bildung" - also auf Fragen oder mögliche Probleme reagieren und antworten die Rede.


Es gibt keine Gruppierung nach Alter oder Schulstufe.
Meine Güte, die kids sehen Körperlichkeit, Emotionen und mittlerweile Sexualität viel entkrampfter und neutraler als die ach so aufgeklärte Elterngeneration... Und eine Gesellschaft, die an allen Ecken und Enden nach dem Motto "sex sells" funktioniert, kann gar nicht anders als ihren Kindern hier auch Gesprächspartner sein.

Mein Kind hat immer und zu jeder Zeit selbst entschieden, mit wem und worüber sie sich austauschen will. Und naturgemäß ist da (später) mehr über Freunde und Freundinnen denn über die Eltern gelaufen. Das ist heute so. Die Funktion von Eltern reduziert sich eher auf die Versorgung und Mobilität und natürlich Finanzielles.


ich lese mit Interesse und freu mich, dass ich nicht mehr zu den Betroffenen gehöre. ;)
ABER - ich sehe natürlich schon, wie (auch hier fallweise) unter dem Vorwand "Interesse und Schutz des Kindes" die eigenen Wertvorstellungen und Ideologien verteidigt und verlängert werden. Das sollte man sich schon fragen: was ist meines und was ist für das Kind. Kinder können und gehen auch ihre eigenen Wege. Und ihr Körper und ihre Gefühle und auch die gesellschaftliche Dimension gehört ihnen. Von Anfang an. Das muss man respektieren und fördern können.

Ach ja- zB:


Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.
;)

http://ecx.images-amazon.com/images/I/A1XhIO0tNgL.jpg

:daumen:
 
Klingt für mich zumindest so wenn es um das Thema Aufklärung geht.

Wenn die Eltern klar gegen das Kindeswohl agieren, muss die Gesellschaft eingreifen. Kinder sind nicht das Eigentum der Elter!

Ich und unzählige andere meiner Generation konnten im Kindergarten einfach dass sein, was sie in dem Alter sind - KIND! Und keinem hat es im weiteren Leben geschadet, dass es keine Aufklärung, Schulvorbereitung und what ever welchen Schwachsinn gab!

Fällt für mich alles in Überregulierung und staatlicher Bevormundung! Wirft man einen Blick auf die Jugend früher und heute, so sieht man deutlich dass diverse "Neuerungen" in der Erziehung, insbesondere die Antiautoritäre Erziehung als Flop bewiesen!
 
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Klingt für mich zumindest so wenn es um das Thema Aufklärung geht.
Aber das was Carnis geschrieben hat, hat nichts mit Eigentum der Gesellschaft an Kindern zu tun und ist in Österreich im Übrigen gelebte Praxis. Sonst gäbe es ja bspw. keine Jugendämter. Und auch die Schulpflicht kann man als "Eingriff der Gesellschaft" sehen, denn es gibt zweifellos auch Mitbürger, die Bildung generell für entbehrlich halten. Nur weil das Kind in die Schule muss, ist es aber kein Eigentum der Gesellschaft.
 
Sag mal liest du auch was andere schreiben?

Zitat von Tom
Klingt für mich zumindest so wenn es um das Thema Aufklärung geht.

Nur darum geht es mir! All dass ...

Sonst gäbe es ja bspw. keine Jugendämter. Und auch die Schulpflicht kann man als "Eingriff der Gesellschaft" sehen, denn es gibt zweifellos auch Mitbürger, die Bildung generell für entbehrlich halten. Nur weil das Kind in die Schule muss, ist es aber kein Eigentum der Gesellschaft.

... ist Ok und steht nicht zur Debatte. Sexualität ist m.m.n. bis zu einem gewissen Alter Familieninterna und hat nicht staatlich reguliert zu werden!

Bzw.: was würde sich in der Gesellschaft ändern wenn die Aufklärung nicht bereits im Kindergarten stattfindet? Gäbe es dann mehr ungewollte Schwangerschaften, verklemmte Erwachsene, Vergewaltigungen usw. usf.? Wohl kaum, es würde sich m.m.n. gar nichts ändern! Einzig eine Politkerin hätte eine Schnappsidee mal nicht verwirklicht!
 
Klingt für mich zumindest so wenn es um das Thema Aufklärung geht.



Ich und unzählige andere meiner Generation konnten im Kindergarten einfach dass sein, was sie in dem Alter sind - KIND! Und keinem hat es im weiteren Leben geschadet, dass es keine Aufklärung, Schulvorbereitung und what ever welchen Schwachsinn gab!

Fällt für mich alles in Überregulierung und staatlicher Bevormundung! Wirft man einen Blick auf die Jugend früher und heute, so sieht man deutlich dass diverse "Neuerungen" in der Erziehung, insbesondere die Antiautoritäre Erziehung als Flop bewiesen!
danke so sehe ich das auch , mir wurde auch nix erklärt,ich dürfte ein naturtalent gewesen sein.:haha:
 
..Kinder gehören der Gesellschaft klingt für mich nach Kommunistischer Ideologie!
Es ist ein gemeinsamer Grundzug autoritärer bzw totalitärer Systeme ...

In der heutigen Situation ist es wesentlich perfider. Die neoliberal /neokonservative Gehirnwäsche hat voll gewirkt: der Kindergarten als erste Station zum supereffizienten wirtschaftstauglichen Übermenschen!

Kann dir nur beipflichten: du/wir konnten einfach Kinder sein (abgesehen von Mittagsschlaf und Gebet vorm Essen... ;) )

Aber wir haben auch nicht in einer Welt gelebt, die durchdrungen war von sexuellen und sexistischen Bildern und Zitaten. (auch wenn zumindest ich mir später mehr davon gewunschen hätte.. :cool: )

Noch einmal: die Ministerin hat dies als PASSIVE Bildung im Kindergarten formuliert.

Und ganz ehrlich - nur weil auch hier einige so tun, als würde "Erziehung" die Menschen machen.... die meisten Kinder und Jugendlichen aller Zeiten und Gesellschaften lehnen sich gegen ihre Erzieher auf... ;)
 
Sag mal liest du auch was andere schreiben?
...
Einzig eine Politkerin hätte eine Schnappsidee mal nicht verwirklicht!

Im Fall von Frau Heinisch-Hosek hat sie nur etwas aufgegriffen, das in Großbritannien, in Deutschland (und vermutlich in vielen anderen Ländern) seit Jahren diskutiert wird.... ähh, nur weil ich das vorher schon geschrieben hab'.
Originell ist an der Sache nur, dass es in unserem zur Rückständigkeit neigenden Land erst jetzt (abgesehen von akademischen Ausbildungsstätten) jemanden in der "Gesellschaft" und dem "Staat" auffällt...
 
Aber das was Carnis geschrieben hat, hat nichts mit Eigentum der Gesellschaft an Kindern zu tun und ist in Österreich im Übrigen gelebte Praxis. Sonst gäbe es ja bspw. keine Jugendämter. Und auch die Schulpflicht kann man als "Eingriff der Gesellschaft" sehen, denn es gibt zweifellos auch Mitbürger, die Bildung generell für entbehrlich halten. Nur weil das Kind in die Schule muss, ist es aber kein Eigentum der Gesellschaft.

sag mal, ist es für dich echt so schwierig zwischen dem lesen/rechen/schreiben lernen(schulpflicht) und einer zwangsbeglückung zur intimsphäre eines Kleinkinds zu unterscheiden.....
 
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... ist Ok und steht nicht zur Debatte. Sexualität ist m.m.n. bis zu einem gewissen Alter Familieninterna und hat nicht staatlich reguliert zu werden!
Schon die Festlegung des "gewissen Alters" ist aber sehr unterschiedlich, je nach Sichtweise - allein schon in diesem Thread hier, und noch vielmehr im Rest von Österreich. Irgendein Alter muss der gewählte Gesetzgeber halt festlegen.

Bzw.: was würde sich in der Gesellschaft ändern wenn die Aufklärung nicht bereits im Kindergarten stattfindet? Gäbe es dann mehr ungewollte Schwangerschaften, verklemmte Erwachsene, Vergewaltigungen usw. usf.?
Da es im Kindergarten auch derzeit keine Aufklärung gibt, würde sich nichts ändern.

Ob sich was verbessern würde, wenn man es einführt, kann im Vorhinein auch niemand seriös behaupten. Vielleicht gibt's ja irgendwelche Studien, auf die sich der Vorschlag der Ministerin stützt.

Wirft man einen Blick auf die Jugend früher und heute, so sieht man deutlich dass diverse "Neuerungen" in der Erziehung, insbesondere die Antiautoritäre Erziehung als Flop bewiesen!
"Antiautoritäre Erziehung" ist aber etwas, was in erster Linie von Eltern verfolgt wird, zum Teil mit ebensolcher Leidenschaft wie hier manche Meinungen vertreten werden.
Bzgl. der "Jugend von heute", naja über die hat sich schon der alte Sokrates beklagt. ;)
 
In der heutigen Situation ist es wesentlich perfider. Die neoliberal /neokonservative Gehirnwäsche hat voll gewirkt: der Kindergarten als erste Station zum supereffizienten wirtschaftstauglichen Übermenschen!

Wie kommst Du zu dieser Erkenntnis, und wie hat sich der Kindergarten im Vergleich zu Deiner Zeit verändert?
 
Schon die Festlegung des "gewissen Alters" ist aber sehr unterschiedlich, je nach Sichtweise - allein schon in diesem Thread hier, und noch vielmehr im Rest von Österreich. Irgendein Alter muss der gewählte Gesetzgeber halt festlegen. ;)

die sexualität eines Kindes inkl. der pupertät ist so weitreichend und unterscheidlich dass eine Altersfestlegung nicht sinnvoll und zielführend ist...
das ist längst von den Experten festgestellt worden, und hat u.a. auch in Deutschland noch jedes Projekt zum scheitern gebracht...

Da es im Kindergarten auch derzeit keine Aufklärung gibt, . ;)

hat ja auch bisher niemand benötigt.... und wird auch niemand benötigen...

Im Fall von Frau Heinisch-Hosek hat sie nur etwas aufgegriffen, das in Großbritannien, in Deutschland (und vermutlich in vielen anderen Ländern) seit Jahren diskutiert wird.... ...

stimmt so... aber genauso sinds auch in diesen genannten Ländern immer wieder an den Grundsätzen gescheitert..

2010 wurde in Deuntschland per Expertentagungen versucht europaweit eine einheitssystem zu schaffen....
das ist ebenfalls gescheitert, weil die Streuung von Ansichten und Meinungen (Experten, Religionen, usw...) noch viel höher war..
 
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die sexualität eines Kindes inkl. der pupertät ist so weitreichend und unterscheidlich dass eine Altersfestlegung nicht sinnvoll und zielführend ist...
das ist längst von den Experten festgestellt worden, und hat u.a. auch in Deutschland noch jedes Projekt zum scheitern gebracht...

was spricht dagegen entsprechende Projekte anzubieten?
die Kinder können daran teilnehmen, müssen aber nicht und bestimmen selbst inwieweit sie sich zb via Fragen involvieren wollen oder nicht.
 
was spricht dagegen entsprechende Projekte anzubieten?
die Kinder können daran teilnehmen, müssen aber nicht und bestimmen selbst inwieweit sie sich zb via Fragen involvieren wollen oder nicht.

spricht nichts dagegen, solange es freiwillig ist....und daran jemand teilnehmen WILL.... aber nicht MUSS..

und freiwillig (für welche Gründe auch immer) gibt es das ja eh schon lange, das ist ja nicht neues mehr...
ÖGF is da ja Vorreiter in Ö....
 
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du/wir konnten einfach Kinder sein

Das ist leider nur mehr selten möglich.
Montag ist Ballett, Dienstag Karate, Mittwoch fährt man zum Sprachunterricht und Donnerstag Reiten, Freitag Turnen oder Fechten, Samstag ist Familien Wandern und Sonntag Entspannung im Kino oder Theater. Alles parallel zum zweisprachigen Kindergarten mit Schwerpunkt Musik.
Und das geht so bis zur Pubertät, als die Kids auf die Alten und deren Ambitionen pfeifen und rebellieren.


Ich bin sehr dafür, den Kindern erlauben ihre Kindheit zu leben!
 
Ich habe bereits 2 Kinder Ü20zig

durch so einen Unterricht eine sexuelle Selbstbehauptung erlangen.

Es geht hier aber um Kindergartenkinder, nicht um erwachsene Kinder. Und ja, die Kleinen erlagen (mehr) Selbstbehauptung, was der beste Schutz vor sexuellen Missbrauch ist.


Tut mir leid, aber das ist Nonsens...

Deine oben angeführten katholischen Fundamentalisten waren mindestens so durchgeknallt wie die radikalen Islamisten.
 
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