Dank!
Danke an jede und jeden, die gepostet haben. Die Texte sprechen für sie und für sich und für das Thema.
Es ist schon so gut und viel geschrieben worden - ich kann es eigentlich nur mehr 'schlechter' machen.... aber im Sinn des Zen, macht erst ein Fehler das Gute zum Ganzen.... also erlaub' ich mir...:
....
Ich denke, dass ein Schlüssel zu guten Beziehungen (ob privat oder beruflich) darin liegt, dass ich dem Menschen in "absichtsloser Erwartung" gegenübertrete. Das will heißen, dass es mir zwar einerseits nicht gleichgültig ist, was der Mensch mir entgegenbringt, dass ich ihm aber absichtslos gegenübertrete....
"Absichtslose Erwartung" klingt im ersten Moment wie ein Widerspruch...ist es meines Erachtens aber nicht - sondern es zeigt für mich die Spannung auf, mein Gegenüber genauso ernst zu nehmen wie mich selber...
...es ist kein Schlüssel. Denn wozu ein Schlüssel wo kein Schloss? SO mechanistisch will ich Beziehungsdynamik nicht verstanden sehen.
ABER - Absichtslosigkeit - wir müssen beachten, dass dies eine Übersetzung aus einern gänzlich unterschiedlichen Denk- und Verständniswelt ist - verstehe ich eher als 'Offenheit' bzw als 'Beweglichkeit'
Es ist keine Passivität, es ist kein verhärtendes einschränkendes Wollen und Begehren und Begierde.
(Beziehungen - es trägt das erotische und sexuelle immanent in sich - es muss nicht 'begehrt' werden.... es ist einfach und geschieht einfach - offen, absichtslos, intensiv ... )
Absichtslosigkeit kann allerdings den Weg zu einer gelingenden Partnerschaft (frei, befruchtend, fair, emanzipiert, weltoffen, erkenntnisreich, befriedigend, Höherem dienend.... öffnen)
Also aus dem Bauch heraus würde ich sagen, ich könnte mindestens fünf Personen nennen, welche Dich verstehen, und bei dreien wäre es sogar vorstellbar, dass sie Dir dankbar sind, dass Du endlich formuliert hast, wonach sie vergeblich gerungen haben ..........
Aus dem Kopf heraus sage ich, dass mich weniger die Widersprüchlichkeit der Wortwahl verwundert - mich wundert eigentlich mehr Dein plötzliches Interesse und Desinteresse an Themen.
... also jetzt - oute deinen Bauch und deinen Kopf!
Das kleinbürgerlich Provokante in diesen Sätzen lasse ich hier erstmals undiskutiert.
Wer nichts sagt und nur andeutet, bleibt zu Recht unbeachtet.
ähm, wenn ich etwas ohne absicht erwarte, so tue ich das ja wohl nicht ohne irgendeinen hintergedanken - ergo is des in meinen augen eine taktik - und ned mehr.
aber was für eine taktik?
...dass i selber niemals nicht auf die schnauze fall?
wenn i jetztn zu der ganzen unverbindlichkeit noch a bissi nlp dazuschmeiss werd i zu an angenehmen zeitgenossen: a fehlerloses flutschi ohne ecken und ohne kanten.
(und gspassig, wenn zwei von der sorte aufeinandertreffen
)
Absolut. Richtig.
Wenn man das Unscharfe am Verständnis mit einbezieht. Aber völlig richtig im Erkennen des Gefahrenpotenzials einer missverstandenen 'Absichtslosigkeit'.
Der Hinweis auf 'Taktik' ist sehr wichtig - unter dem Vorwand der 'Absichtlosigkeit' lassen sich auch üble Strategien verwirklichen.
Absichtslosigkeit - erfordert jedenfalls Übung, Sicherheit, Bewusstheit um das Ich und das Nicht-Ich. Welches wiederum konsequentes Üben und Erkennen bedingt.
Und das Finden, Einnehmen und Beibehalten der eigenen Mitte, der eigenen Zentriertheit. Ohne dieses ist es nicht möglich Aufzunehmen und zu Geben.
Siehe:
"Absichtslosigkeit" sehe ich so:
wenn ich jemanden liebe, trete ich ihm bedingungslos gegenüber - ich gebe, was ich eben gern geben möchte (ohne m i c h aufzugeben), aber ich erwarte mir keine Gegenleistung.
Die "Erwartung" besteht einzig darin, dass du dich vom Partner geachtet und angenommen fühlst, mit all deinen Fehlern, so wie ja auch du ihn annimmst.
..nothing else to say.
... ich ned ... aber man muss ja ned alles verstehen ...
@ topic
Der Schlüssel für zwischenmenschliche Beziehungen liegt m.E. darin, das man darauf achtet was man in eine Beziehung investieren kann, statt darauf zu schauen was man aus ihr herausholen kann.
PS: Wann verrätst mir den endlich was dein metaphysischer Kapazunder über dein "Unbehagen" gesagt hat ...
Ich kann deinen Überlegungen viel abgewinnen, für mich sind "absichtslos" und "Erwartung" auf zwei unterschiedlichen Ebenen angesiedelt.
Wenn ich einen Menschen kennenlerne hab ich eine Erwartung. Ich möchte neue Ansichten entdecken, seine Persönlichkeit erforschen, mich auf eine Reise mit unbekanntem Ziel begeben. Die Erwartung ist für mich also die allgemeine Ebene.
Absichstlos bedeutet für mich keine konkrete Vorstellungen darüber zu haben, in welche Richtung sich eine Beziehung entwickeln wird, was ich für mich daraus mitnehmen kann und vor allem habe ich kein vorgefertigtes Bild meines Gegenübers, dass ich bestätigt sehen möchte. "Absichtslos" stellt für mich die spezielle Ebene dar.
Oida, du beweist gerade das Gegenteil deines statements.
Und ich geb dir recht - im Jargon der ökonomistischen Zeiten klingt das so - die Balance zwischen Investieren und Gewinnen. Und Absichtslosigkeit soll nicht dazu führen, nur zu investieren. Sonst ist frau/man bald leer (wie mein Konto....
).
Den filosofischen Kapazunder - DEN kenn ich nit... hat der hier was verloren - und wenn ja, was?????
Ansonsten - du bist so tief in die Weisheit eingetaucht.... Ich ziehe meinen Hut.
Absichtslose Erwartung klingt wie ein Teil eines Koans, eines Zen-Rätsels. Wenn ich nur mit einer Hand klatsche, was höre ich dann? Absichtslosigkeit verstehe ich, da gibt es das wunderbare Bild von fallendem Schnee auf einem Blatt eines Gummibaums - immer mehr und mehr fällt auf das Blatt und irgendwann, absichtslos, ganz von selbst, beugt sich das Blatt und der Schnee fällt.
Absichtslosigkeit verbinde ich mit "annehmen was kommt". Aber auch mit "vorbereitet sein" oder "bereit sein". Absichtslosigkeit bezieht sich nur auf mich und ist nach innen gerichtet.
"Erwartung" ist für mich etwas sehr konkretes, inhaltlich, zeitlich bestimmt. Erwartung braucht ein Du, ist nach aussen gerichtet.
Zusammen verbinde ich "absichtslos" als innere Haltung und die "Erwartung" als die Umsetzung, den Kontakt mit der Realität.
Soweit das Konzept
Aber ich denke, es gibt nicht den einen Schlüssel zu irgendwas. In Beziehungen gestalten mind. zwei Personen und die resultierenden Schlüssel können sehr unterschiedlich sein. Auch weil "gute Beziehung" was sehr unterschiedliches bedeuten kann. Ich kenne gute Beziehungen (=solche, an denen ICH meine Freude habe), da wird lauthals gestritten und versöhnt. Andere sind still und ruhig und besonnen. Andere sind schmerzhaft, verletzend und Entwicklung fordernd.
Ein sehr brauchbarer und stimmiger Ansatz.
Die Situation an sich ist doch trivial, was wäre alltäglicher, als mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, sich auf sie einzulassen?
Absichtslose Erwartung .......... wenn ich eine Begegnung bewusst so anlege, dann ist dahinter doch auch eine Absicht verborgen. Ist es dann noch wirklich absichtslos? Oder müsste es nicht heißen: absichtliche absichtslose Erwartung? Und ergibt es dann überhaupt noch einen Sinn?
Naja .............. da sagst Du eher zu wenig als zu viel. Meiner Meinung nach hat Martin Buber mit schlichten, klaren Worten mehr ausgesagt, als hier in diesem Thread mit hochgestochenen Worten versucht worden ist.
Vielleicht, weil er verstanden hat, dass es der Trivialität bedarf, um die Menschen zu erreichen. Nämlich der Gabe, sich in einfachen Worten auszudrücken, welche auch einfach verstanden werden können.
Allerdings hat Buber, wie übrigens nahezu alle Gelehrten und Philosophen, geschrieben, um andere Menschen zu sich empor zu ziehen, nicht, um sich selbst über andere zu erheben.
Das müssen wir eigentlich gar nicht diskutieren, ich wollte Dir nur meinen Eindruck vermitteln ...
Um diese hohlen Phrasen muss man sich winden....
Behauptungen!!!
In Kontakt treten - okay. Aber was ist daran trivial? Und 'einlassen'.... das ist NIE und NIMMER trivial... nur für Menschen, die sich selbst das Wichtigste sind.
Wenn man 'Absichtslosigkeit' unscharf versteht ja - der Unterschied ist eben - 'aus sich heraus' und 'angelegt auf'....
Oiso - die Sätze Bubers als 'schlicht und klar' zu erkennen und diese im thread hier als hochgestochen .... das zeugt schon von einem sehr individuellen Wahrnehmungsfilter....
Es gibt einen Unterschied zwischen 'trivial' und 'mit einfachen Worten'... aber der hat sich offensichtlich nicht bis zum steirischen Reibebaum bekannt gemacht.
Warum Herr Buber geschrieben hat können wir einfach beantworten. Es ist eine Kommunikationsform. Ob er sich erhöht fühlte oder nicht.... er vermittelte zumindest mir nicht diesen Eindruck. Und schon gar nicht und vor allem nicht 'wie nahezu alle Gelehrten und Philosophen' (Anm.: wo besteht da eigentlich der Unterschied?) zu sich emporziehend.... da muss frau/man sich bereits überhöht haben.
..eigentlich vermittelst du uns einen Ausdruck. Der irgendwie mit einem vagen Eindruck verbunden ist. Zumindest DAS stimmt.
"absichtslose erwartung"???? hm....falscher ausdruck, sorry! bedingungslose liebe triffts am besten! nur wissen wir nicht einmal genau was das bedeutet!
...
LIEBE, BEDINGUNGSLOSE LIEBE, IST NÄMLICH DAS GRÖßTE GESCHENK/GLÜCK IM LEBEN!!!!!!!!!!!!!
Göttin im Himmel, auf Erden und in der Unterwelt. Was ist bedingungslose Liebe?
(Für mich der furchtbarste Beziehungs-Kerker und das verlogenste Unterdrückungsinstrument schlechthin - übrigens)
Ich kann niemandem mit absichtsloser Erwartung gegenübertreten...
Entweder hab ich dem Gegenüber keine Erwartung
oder gehe das Ganze mit irgendeiner Absicht an.
Ich kann diese beiden Dinge nicht wirklich unter einen Hut kriegen. Sie passen für mich beim besten Willen nicht zusammen.
Ich lerne jemanden kennen, sage, ich trete mit absichtsloser Erwartung Ihm gegenüber...dann hätte ich gelogen, denn eine Absicht steckt immer hinter den Erwartungen...
Am besten Weg!
wenn man überhaupt einmal anders über das leben nun an sich denkt, sich an allem noch so kleinen erfreuen kann, so würden wir den himmel auf erden erleben!!!! Und NEIN: ich bin weder in einer sekte noch sonst irgendetwas! ( nur nebenbei erwähnt)
bedingungslose liebe: JA! die gibt es sehr wohl! und genau deswegen leben wir dieses leben ( lebensspiel sage ich dazu immer ), um eben dies zu "lernen"!!!!
nein für bedingungslose liebe gibt es keine bedingungen! LIEBE, BEDINGUNGSLOSE LIEBE IST/ENTSTEHT AUTOMATISCH WENN MAN ES LEBT, DAZU BEREIT IST! UND DABEI GIBT ES KEINE FRAGEN ODER ÄHNLICHES!
Jede und jeder geht einen Weg.
Beachten wir die Wortwahl im kapital gesetzten Teil - LIEBE....ES.... Secret versachlicht und entschlechtlicht. Und unterbindet die Reflexion.
Das spricht für sich selbst. Eine Strategie der Ideologen.
Hier einen Artikel zum Thema, den mir Cernunnos66 geschickt hat....
http://www.shiatsu-austria.at/magazin/magazin_65.htm
Ich finde den sehr aussagekräftig...und da wären wir ja auch wieder bei meiner Signatur (lieber Steirer, dass ich Buber nicht im Ansatz das Wasser reiche kann, weiß ich natürlich nur zu gut. Ich lese ihn halt gerne und versuche seine Gedanken auf mein Leben umzulegen...)
Ja, ich habe ihn dir gesandt - weil ich ihn als interessant und möglicherweise aussagekräftig empfand.
Es ist übrigens nicht wichtig, ob du Herrn Buber das Wasser reichen könntest... wie wir wissen hat unser/euer Herr seinen Jüngern die Füße gewaschen....
Der Unterschied besteht darin - ob man Größe anerkennt oder zu ihr nur aufblickt.
Liebe Salome - es ist unglaublich spannend und erkenntnisreich...
Ein ehrliches Danke.
an alle!