Absichtslose Erwartung

Ja. Was ich gemeint hab war 'effektiv kein Unterschied'. Ich stell mir vor ich begegne einem Menschen in absichtsloser erwartung:
dann erwarte ich dass irgendwas von ihm kommt (das ist ja die minimale erwartung, denn sonst begene ich ihm ja garnicht (D_shade)), und absichtslos würde dann für mich heißen, dass ich keine konkrete vorstellung hab, was da kommen soll, sonderen dass ich alles erstmal akzeptiere und mich möglichst lange davon abhalte zu urteilen: will ich/will ich nicht

und die gleiche situation würde ich schildern zum titel erwartungslose absicht.
 
hmmm.....

Im Laufe der Jahre kreiert sich wohl jeder so seinen "Stil" zusammen, wie warum und weshalb man jemanden Gegenübertritt....

Am Anfang stand wohl immer - man suche/sieht das gute im Menschen....= Erwartungshaltung
nach einigen Erfahrungen...kam zumindest für einen kleinen Zeitraum, genau das Gegenteil....alle Menschen sind schlecht - und müssen mir erst beweisen das sie Gutes in sich tragen = Erwartungshaltung....

...keines der beiden Varianten funktioniert wirklich gut.....

Seit Jahren - habe ich keine Erwartungshaltung mehr....ich versuche keine Erwartung zu haben und nach Möglichkeit auch "wertefrei" zu sein....sprich ich möchte "nicht werten"....(ab und zu gibt es aber eine Spezie von Mensch - da gelingt mir das überhaupt nicht :mrgreen:)

Generell für mich persönlich - da tu ich mir leichter damit - sehe ich es so.....

Wenn mir Menschen begegnen wirken sie auf mich mit "positiver Energie" oder "negativer Energie"......

Positive Energien, lass ich gerne zu...tun sie mir ja auch gut - negativer Energie, versuche ich auszuweichen....(z.B die typischen "Energiesauger") ;)

.....war das jetzt überhaupt Thema :hmm::haha::mrgreen:

:bussal:
 
erstaunlich eigentlich, dass ein thread wie dieser so lange so aktiv bleibt. und auch schön so ;)
ich verstehe die "absichtlose erwartung", wenn ich die "absichtslosigkeit" für mich als "nicht zielgerichtet" definiere, also ähnlich wie eine vorschreiberin, die sie nach einer chinesischen philosophie-richtung definierte. das heißt dann, ich bin praktisch für alles offen, was vom gegenüber kommt. im gegensatz zu petseit halt ich das auch nicht für "taktik", wobei natürlich alles, was man macht, in gewisser weise taktisch geprägt ist. aber in diesem fall durchaus positiv, weil ich so eben nicht versuche, mein gegenüber zu manipulieren. einerseits. und andererseits auch nicht dadurch enttäuscht werde, dass mein gegenüber meinen erwartungshaltungen nicht entspricht. ist nur sehr schwer umzusetzen. ein bisschen so wie kazantzakis' lebensmotto...
 
Seit Jahren - habe ich keine Erwartungshaltung mehr....ich versuche keine Erwartung zu haben und nach Möglichkeit auch "wertefrei" zu sein....sprich ich möchte "nicht werten"....(ab und zu gibt es aber eine Spezie von Mensch - da gelingt mir das überhaupt nicht :mrgreen:)

Etwas zu bewerten, halte ich nicht für so schlecht....denn es bedeutet nichts Anderes, als eine Situation nach seinen Werten einzuordnen. Und: beim Einornden sollte es nicht bleiben, es bedarf einen immer wiederkehrenden Überprüfung und Adaptierung...

Würden wir nicht bewerten, würden wir uns z. B. nicht von Menschen trennen, die doch nicht die Liebe sind, die wir dachten...Meinst nicht auch? ;)

Und darum auch der Begriff, der beides in sich zu vereinen sucht. Einerseits die Gewissheit, dass wir absichtslos, möchlichst ohne Vorannahmen, Vorurteile, Vorbewertungen, Wünschen, Projektionen etc. in eine Situation gehen und uns auf Personen einlassen sollten. Andererseits der Begriff Erwartung, der signalisiert, dass wir natürlich das Recht haben, auch etwas von uns, unseren Mitmenschen, unserem Leben, unseren Lieben....erwarten dürfen. :)


das heißt dann, ich bin praktisch für alles offen, was vom gegenüber kommt. im gegensatz zu petseit halt ich das auch nicht für "taktik", wobei natürlich alles, was man macht, in gewisser weise taktisch geprägt ist. aber in diesem fall durchaus positiv, weil ich so eben nicht versuche, mein gegenüber zu manipulieren. einerseits. und andererseits auch nicht dadurch enttäuscht werde, dass mein gegenüber meinen erwartungshaltungen nicht entspricht. ist nur sehr schwer umzusetzen. ein bisschen so wie kazantzakis' lebensmotto...

Danke für deine Antwort. Liest sich gut. Darf ich trotzdem etwas kritisch reagieren? Man könnte nämlich in deinem Beitrag auch lesem, dass es dir eh alles gleichgültig ist...egal, wie es kommt ;)
 
klar darfst du das :)
könnte man so lesen, natürlich. aber "offen" heißt für mich nicht gleichgültig. denn auch wenn ich nicht darauf hoffe, dass genau das kommt, was ich mir vorstelle, das eben zu kommen hat, heißt das ja nicht, dass ich nicht interessiert in die reaktion bin. die bei mir sicher auch wieder eine reaktion auslösen auslösen wird...
 
Etwas zu bewerten, halte ich nicht für so schlecht....denn es bedeutet nichts Anderes, als eine Situation nach seinen Werten einzuordnen. Und: beim Einornden sollte es nicht bleiben, es bedarf einen immer wiederkehrenden Überprüfung und Adaptierung...

Würden wir nicht bewerten, würden wir uns z. B. nicht von Menschen trennen, die doch nicht die Liebe sind, die wir dachten...Meinst nicht auch?

Nö! Ich meine es anders :lol: ...aber ist glaube ich schwer zu erklären ;) I try ;)

Mit bewerten - meine ich: gut-mittel-schlecht, ne skala von 1-10, Schubladendenken, Punktesystem, normal, nicht normal etc.....

Also ich möchte nicht "bewerten" - nehmen wir dein Beispiel ;) her....*fg*

...wenn man erkennt das der gewählte Partner doch nicht zu einem paßt (muss ich Ihn bewerten? Nein!) - er mag ja in Ordnung sein - nur in der Konstellation mit mir - fühle ich mich nicht gut! Deswegen ist er ja nicht schlecht - sondern es bringt mir kein gutes Gefühl....

hot des jetzt irgendwer verstanden? Lach****** :mrgreen:
oiso....
 
Seit Jahren - habe ich keine Erwartungshaltung mehr....ich versuche keine Erwartung zu haben und nach Möglichkeit auch "wertefrei" zu sein....sprich ich möchte "nicht werten"....
Wenn mir Menschen begegnen wirken sie auf mich mit "positiver Energie" oder "negativer Energie"......
Aber indem Du diesen Unterschied feststellst, wertest Du ihn ja bereits - deshalb reagierst Du ja entsprechend Deiner Wertung unterschiedlich darauf.
Ich sehe auch nichts schlechtes daran, Menschen und ihre Handlungen, Äußerungen usw. für mich zu bewerten. Ich halte es sogar für notwendig für die eigene Entwicklung, nicht alles "wertefrei" - wie Du sagst - hinzunehmen, sondern für mich ergibt es erst Sinn, wenn ich dies mit meiner eigenen Einstellung vergleiche, in Relation bringe, und dadurch erst die Möglichkeit schaffe, mich dafür oder dagegen zu entscheiden.
Wie Du es ja ohnehin auch tust. Denn auch wenn Du schreibst:
...wenn man erkennt das der gewählte Partner doch nicht zu einem paßt (muss ich Ihn bewerten? Nein!) - er mag ja in Ordnung sein - nur in der Konstellation mit mir - fühle ich mich nicht gut! Deswegen ist er ja nicht schlecht - sondern es bringt mir kein gutes Gefühl....
.... dann bewertest Du ihn natürlich, und die Bewertung liegt eben darin, dass Du ihn nicht in einer Konstellation mit Dir haben möchtest. Und das ist ja etwas durchaus normales, wenn man diese aus der Bewertung gewonnene Erkenntnis umsetzt. Sonst hätten die Menschen ihren Verstand und ihre Urteilsfähigkeit völlig umsonst erhalten.
 
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Ich denke, dass ein Schlüssel zu guten Beziehungen (ob privat oder beruflich) darin liegt, dass ich dem Menschen in "absichtsloser Erwartung" gegenübertrete. Das will heißen, dass es mir zwar einerseits nicht gleichgültig ist, was der Mensch mir entgegenbringt, dass ich ihm aber absichtslos gegenübertrete....

Mir stellt sich dann nur die Frage, wie man überhaupt in eine solche Beziehung hineinstolpern kann? Voraussetzung dafür wäre dann ja auch, ohne jeglicher Erwartungshaltung oder Absicht eine solche eingegangen zu sein. Diese Schieflage erscheint mir ein bisschen blauäugig bzw. würde eine solche einer Verbindung auf längerer Zeit wohl Stolpersteine in den Weg legen. Das Zutun des Gegenübers erscheint dir zwar nicht gleichgültig, aber ein gewichtiges Einbringen deinerseits - in welcher Form auch immer - scheint mir für ein solches Vorhaben zu fehlen. Wie hält sich diese Beziehung (ob nun beruflich oder privat) ihre konstante Waagrechte? Für Aussenstehende wie meine Wenigkeit scheint diese absichtslose Erwartungshaltung lediglich geringfügige Ambitionen hervorzurufen. Auch wenn dem Gesamtgebilde offenkundig Genüge getan wird, mir erscheint`s a bisserl mager, wenn nicht gar zu einseitig.

Gott zum Gruße.
 
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