Dienstleistungen Diverses Backgrounddiskussionen über das Gewerbe

Mitglied #548352 schrieb:
Heikles Thema.
Eine Bekannte hat kürzlich die Prüfung zur Buchhalterin bestanden, sie sagte "Das Finanzamt sieht alles."

Die Aussage, dass es Rechnungskopien und Registrierkassenbelege nicht wirklich gibt, verstehe ich nicht ganz. Wenn man seine Tätigkeit beim Finanzamt angemeldet hat, muss man diese doch haben. Oder meinst Du Deine Bekannte damit?

Wäre es nicht möglich, dass sich Deine Bekannte doch noch bei der Steuer anmeldet? Sie könnte zumindest ihre zukünftigen Einnahmen unbesorgt auf die Bank bringen.
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Danke soweit für alle Beiträge!

In der Tat sehr heikel... wenn man seine Tätigkeit nicht beim FA angemeldet hat, ggfalls auch nicht bei der SVA angemeldet ist und überhaupt unter dem Radar fliegt, dann werden solche offiziellen Gänge rasch zum Spießrutenlauf...

Ich habe bis dato keine Rechnung, Empfangsbestätigung oder Ähnliches bei einer SW bekommen - und auch nie danach gefragt, wozu auch? Oer schreiben die Frauen, die offiziell (d.h. beim FA und bei der SVA gemeldet sind) lauter Eigenbelege?

Was ich auch nicht verstehe: Was heißt: "Das FA sieht alles." - Kontoeinschau muss ja richterlich genehmigt werden, oder geht das echt "automatisch"??
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied #595740 schrieb:
Was ich auch nicht verstehe: Was heißt: "Das FA sieht alles." - Kontoeinschau muss ja richterlich genehmigt werden, oder geht das echt "automatisch"??
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nein , das geht natürlich nicht automatisch! :nono: Aber - wenn die einen (für sie begründeten) Verdacht haben stehen Sie vor deiner Tür und bei deiner Bank … du kriegst da ned mal etwas mit , und bist durchleuchtet!
 
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Mitglied #653063 schrieb:
Solange du unter der Grenze bleibst, fragt niemand. Außerdem zahlt man ja eh nur mehr bei Automaten ein. Man kann aber auch ein Konto haben und 2 oder 3 Unterkonten. Einfach mit der Bank sprechen, sind da sehr einfallsreich.
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leider schon wieder vollkommen am (bank)leben vorbei
über jedes konto und den dazugehörigen zahlungsverkehr läuft eine bankeigene aml-software auf der suche nach auffälligkeiten
die banken sind dazu verpflichtet um dolose zahlungsvorgänge aufzuspüren
und diese beginnen definitiv nicht bei den genannten bareinzahlungsgrenzen ...
 
Mitglied #548352 schrieb:
Heikles Thema.
Eine Bekannte hat kürzlich die Prüfung zur Buchhalterin bestanden, sie sagte "Das Finanzamt sieht alles."
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na gottseidank sieht das finanzamt nicht alles - zumindest nicht sofort
ja, es gibt das kontenregister, aber das fa sieht vorab definitiv keine weiterführenden daten dazu
dies geschieht erst, wenn ein offizielles finanzstrafverfahren eröffnet ist und muss gerichtlich als konteneinschau beantragt werden
aber die probleme würden ohnehin schon vorher mit der freundlichen einladung beginnen entsprechende unterlagen einzureichen
auch in den tourlichen steuererklärungen der einkommenssteuer und der umsatzsteuervoranmeldung sieht das fa keine detailposten, sondern immer nur aggregierte summenpositionen
 
Mitglied #170361 schrieb:
über jedes konto und den dazugehörigen zahlungsverkehr läuft eine bankeigene aml-software auf der suche nach auffälligkeiten
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Ja, da sollte man aufpassen. Erst unlängst las oder hörte ich einen Bericht, dass Banken sogar auf Schlüsselworte im Verwendungszweck reagieren (müssen). Erwischt hat es Scherzbolde, die bei Überweisungen unter Bekannten/Freunden "lustige" Verwendungszwecke angegeben haben, die das System getriggert haben...
Ein Arbeitskollege erzählte mir, dass er bei Überweisungen an einen Freund gerne "für sexuelle Gefälligkeiten" oder "Puffbesuch" schreibt, was natürlich alles nicht der Realität entspricht. Beide sind hetero und glücklich verheiratet. Sie finden es halt lustig.
 
Mitglied #548352 schrieb:
Die Aussage, dass es Rechnungskopien und Registrierkassenbelege nicht wirklich gibt, verstehe ich nicht ganz. Wenn man seine Tätigkeit beim Finanzamt angemeldet hat, muss man diese doch haHaben
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Grundsätzlich ist Registrierkasse Pflicht, ab 15000 Jahresumsatz und 7500 bar.
Grundsätzlich auch richtig.
Was diese Regelung bei der Sexarbeit leider gefährlich macht sind die realen Daten der Sexarbeiter/in die bei Ausdruck einer Rechnung für den Kunden ersichtlich sind.
Wenn es ganz blöd läuft öffnet das einem Stalker Tür und Tor ins Privatleben der Person.
Viele Kolleginnen haben eine Kassa am Handy obono oder ähnliches....Tragen Umsatz ein geben aber keine Rechnung raus ...um sich zu schützen.
Verlässliche Daten sind in unserer Branche glaub ich in jeder Richtung Spekulation....
Sehr beliebt ist übrigens Moneygram und scheinbar sehr zuverlässig ...
 
Mitglied #595740 schrieb:
Ich habe bis dato keine Rechnung, Empfangsbestätigung oder Ähnliches bei einer SW bekommen - und auch nie danach gefragt, wozu auch? Oer schreiben die Frauen, die offiziell (d.h. beim FA und bei der SVA gemeldet sind) lauter Eigenbelege?
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Eigentlich gibt es eine Belegpflicht, aber die ist in der Praxis nicht wirklich üblich.

Viele Kunden sind so aufgeregt, dass sie aufs Bezahlen vergessen, ganz zu schweigen davon, dass sie eine Rechnung verlangen würden.

Die meisten Kunden brauchen bzw. wollen auch gar keine Rechnung und/oder sie gehen überhaupt automatisch davon aus, dass schwarz gearbeitet wird und thematisieren daher (freundlicherweise) das Thema gar nicht erst.

Bei der Sexualbegleitung hingegen, wo es oft vorkommt, dass Kunden Erwachsenenvertreter haben, die sich um die finanziellen Angelegenheiten kümmern, geht es meistens gar nicht ohne Rechnung.

Mitglied #595740 schrieb:
Noch ein Hinweis, falls es wen interessiert oder jemanden kennt, für die es wichtig sein könnte:

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Ich frage mich ob eine Rechnung nur mit dem Künstlernamen - wie bei diesem Link - auch wirklich gültig ist.

Mitglied #595740 schrieb:
Was ich auch nicht verstehe: Was heißt: "Das FA sieht alles." - Kontoeinschau muss ja richterlich genehmigt werden, oder geht das echt "automatisch"??
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Mit "alles" war gemeint, dass das FA sehr gut vernetzt ist.
 
Mitglied #595740 schrieb:
Danke soweit für alle Beiträge!

In der Tat sehr heikel... wenn man seine Tätigkeit nicht beim FA angemeldet hat, ggfalls auch nicht bei der SVA angemeldet ist und überhaupt unter dem Radar fliegt, dann werden solche offiziellen Gänge rasch zum Spießrutenlauf...

Ich habe bis dato keine Rechnung, Empfangsbestätigung oder Ähnliches bei einer SW bekommen - und auch nie danach gefragt, wozu auch? Oer schreiben die Frauen, die offiziell (d.h. beim FA und bei der SVA gemeldet sind) lauter Eigenbelege?

Was ich auch nicht verstehe: Was heißt: "Das FA sieht alles." - Kontoeinschau muss ja richterlich genehmigt werden, oder geht das echt "automatisch"??
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1) Auf jeden Fall tritt nach sechs Monaten Aufenthalt in Österreich, und zwar rückwirkend, die unbeschränkte Steuerpflicht ein. Die Staatsbürgerschaft ist dabei nicht entscheidend. Die unbeschränkte Steuerpflicht bedeutet, dass grundsätzlich alle in- und ausländischen Einkünfte in Österreich steuerlich erfasst werden.


d.h. eine Österreichische SW ist also in Österreich steuerpflichtig - bei einer rumänischen muss man erst einmal herausfinden, dass sie mehr als 6 Monate hier war - und einen Meldezettel wird sie im LH nicht haben

2) Das steuerfreie Basiseinkommen beträgt für Selbstständige 11.000 Euro.

Und außerdem gibt es noch Betriebsausgaben und Absetzbeträge …

d.h. Einfach nicht all zu viel einzahlen und nicht all zu oft - für den Fall falls wirklich einmal wer schauen sollte, was ich aber nicht glaube …
 
Mitglied #595740 schrieb:
Im LH hast Du schon einen Meldezettel bzw. kannst einen haben.
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Manchmal muss man einen machen auch wenn man das nicht möchte.
Ich wohne in nö und mir wurde gesagt in einem laufhaus in nö ( nicht krems) beim ersten mal muss ich einen meldezettel machen, obwohl ich niemals dort übernachtet habe.
Ich habe dies verweigert.
Meldezettel Option gibt es fast immer, ist aber meistens freiwillig.
SW per Brief über Meldedaten antreffen ist übrigens schwierig, manche wechseln wöchentlich das Bundesland.
In der Schweiz zahlt defacto jeder in der Branche Steuer.
Da hast 90 Tage Quellensteuer ( ich glaub 50 Franken am Tag oder Woche ?!?) und dann geht bei der Finanz die Post ab. Deswegen sind manche immer nur 3 Monate in der Schweiz :)
Am Strassenstrich in Olten hast ne Art Parkuhr da schmeißt ein paar Franken rein und darfst dann stehen.
 
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Mitglied #340270 schrieb:
Is netto
Da kannst 18000 verdienen brutto
-13% Gewinnfreibetrag
-12% pauschal Steuer
- ca 3-4000 svs
- z.b. kinderbonus plus ....
Liegst schnell unter 11 k...
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kleine ergänzung:
der gewinnfreibetrag liegt aktuell bei 15% -
12% ‚pauschalsteuer’ gibt es nicht - gemeint ist wohl das betriebskostenpauschale bei basispauschalierung - je nach kostenstruktur kann man als kleinunternehmer im dienstleistungsbereich auch voll pauschalieren (20%) und die sv-beiträge sind trotzdem abzugsfähig - die 0% steuerstufe liegt kommendes jahr bereits bei etwa 12.800.- euro, dh bei vollpauschalierung kannst du damit bereits jedenfalls brutto min 23.000.- ‚steuerfrei‘ verdienen, die sv ist halt noch immer für viele ein erheblicher kostenblock!
 
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Mitglied #170361 schrieb:
kleine ergänzung:
der gewinnfreibetrag liegt aktuell bei 15% -
12% ‚pauschalsteuer’ gibt es nicht - gemeint ist wohl das betriebskostenpauschale bei basispauschalierung - je nach kostenstruktur kann man als kleinunternehmer im dienstleistungsbereich auch voll pauschalieren (20%) und die sv-beiträge sind trotzdem abzugsfähig - die 0% steuerstufe liegt kommendes jahr bereits bei etwa 12.800.- euro, dh bei vollpauschalierung kannst du damit bereits jedenfalls brutto min 23.000.- ‚steuerfrei‘ verdienen, die sv ist halt noch immer für viele ein erheblicher kostenblock!
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Danke für die genauere Ausführung!
 
Mitglied #340270 schrieb:
Danke für die genauere Ausführung!
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die steuer ist damit eigentlich nicht das große problem und ohne sv in österreich zu leben/arbeiten sowieso keine gute idee!
viel übler ist das unfassbare dickicht der bürokratie bei fa/svs an der schon die meisten selbstständigen anderer branchen ohne fremde hilfe klar scheitern - und das ganze nochmal mit allen sprach- und bildungsbarrieren ist realistischerweise kaum allein zu schaffen!
 
Mitglied #548352 schrieb:
Generell empfiehlt sich die Dienste eines Steuerberaters oder einer Steuerberaterin in Anspruch zu nehmen.
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das ist prinzipiell richtig, auch wenn das gottseidank noch keien raketenforschung ist
aber die probleme fangen für vor allem junge unerfahrene sw aus dem osten schon weit früher an
enorme sparchliche barrieren - wenig auslandserfahrung - keine ahnung welche dinge vorab notwendig sind
keine ahnung wie man das ganze behördlich halbwegs sorgenfrei gestalten kann/muss

und die üblichen - sagen wir mal - "begleiter" dieser mädls haben gerade mal ausreichend intelligenz um ihren bmw richtig betanken zu können ..
 
Es ist am Anfang etwas kompliziert im finanz online. Steuerberater machen das um 2-400€.
Vielleicht findet sich ja einer unter den Stammis :D
Ich kenn aber durchaus Kolleginnen aus Rumänien .. ..++, die ihre Steuer selber machen, wenn auch in überschaubarer Zahl.
Der Großteil der Selbstständigen macht das wahrscheinlich auch nicht selber
 

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