Dienstleistungen Diverses Backgrounddiskussionen über das Gewerbe

Jeder Kunde sagt dir am Zimmer er respektiert Sexarbeit vollkommen - am Stammtisch ist er dennoch dagegen.
Dann ist er ein ziemlicher Trottel.

Ja meine Erfahrungen sind überschaubar. Von 2 Aussteigerinnen weis ich es sicher. In einem weiteren Fall weiß ich es nicht.
Und die Ehemaligen kennen ja Ihrerseits wieder Kolleginnen und deren Geschichten...Mein persönliches und subjektives Fazit:
In den meisten Fällen (...)
Deine Stichprobe ist aber wirklich nicht repräsentativ, sorry.
 
da ich mir nicht den ganzen inhalt des threads durchgelesen habe beziehe ich mich nur auf den absatz der einführung ....
die zimmer preise in LH belaufen sich wochenweise oder tageweise ... die 2014 gültigen preise sind mir nicht bekannt da ich nicht so lange sw aufsuche.
gegenwärtig kostet ein zimmer in oö 100-120 pro tag !!!
das preisniveau für freier ist aus welchen gründen auch immer in den westlichen bundesländer etwas höher als in wien 100430 und 150460 ... die preise für ein kürzeres vergnügen meist nur auf anfrage ... kenn ich nicht ... da ich eben nicht nur auf erleichterung aus bin !!! die halbe stunde kenn ich auch nur vom beginn meiner herumsucherei ... man kann sich halt gut ausrechen was den damen übrigbleibt ...

den schilderungen meiner bekannten damen schwankt im augenblick das geschäft enorm ... es lässt sich kein strukturierter einkommensplan erstellen ....
 
De facto war sie das im Saunaklub nicht
De jure sind wir aber selbständig. Dass wir das de facto unter gewissen Umständen nicht sind, hat auch mit widersprüchlichen Auswüchsen des Prostitutionsrechts zu tun. So drohen Etablissements ja einerseits Sanktionen, wenn Damen ohne Deckel angetroffen werden. Das wird ja auch hier immer wieder gefordert und begrüßt. Hat aber zur Folge, dass die Betreiber zu einer Art Deckelkontrolloren mutieren und dadurch sowas wie eine Arbeitgeber-Autorität entsteht, die ihnen jemandem gegenüber, der selbständig arbeitet, eigentlich nicht zusteht. Es könnte auch reichen, nur die ohne Deckel angetroffene Dame mit einer Verwaltungsstrafe zu belegen, womit dem Gesetz genüge getan wäre. Also so entstehen de facto eigentlich Mitarbeiter-Weisungs-verhältnisse, die die grundsätzliche Selbständigkeit untergraben. All das kommt aus einer kontrollaffinen Haltung Sexarbeit gegenüber. Dass die entsteht, ist ja kein Wunder, wenn ein so negatives Bild der Sexarbeit besteht, wie es ja auch hier in vielen Postings gezeichnet wird.

Dieselbe nur scheinbare Selbständigkeit besteht bei Grind-"Agenturen", wo die Dame mit der Kundenanbahnung gar nicht in Kontakt kommt, sondern einfach dorthin gebracht wird, weil man(n?) sich mit der Kundenauslese nicht großartig beschäftigt, sondern die schnelle Kohle im Vordergrund steht. Sie weiß nicht, wer sie da erwartet, sie hat nicht im Vorfeld mit ihm angebahnt und hat sich ihren Kunden daher auch nicht selbst ausgesucht. Mir ist nur eine Agentur bekannt, von der die Damen sagen, dass sie sich auf die Auslese und Vermittlung 100% verlassen können. Das Matching zwischen Damen und dem großen Stammkundenkreis der Agentur (=man kennt sich, man kann abschätzen, wer gut miteinander harmoniert) scheint dort perfekt zu funktionieren. Ansonsten kann nur bei selbständiger Kundenauswahl auch von Selbständigkeit die Rede sein.
 
völlig richtig: sowohl von einigen gesetzlichen Vorgaben her, als auch hinsichtlich so mancher faktischer Abläufe, ist das mit der Sache der Selbständigkeit von SWs nicht viel mehr als eine Augenauswischerei :(
 
gegenwärtig kostet ein zimmer in oö 100-120 pro tag !!!

Diese Größenordnung stimmt in Wien nur für Zollgasse und Juchgasse . Die anderen Laufhäuser sind in Wien zT deutlich günstiger, bis hinunter in den 400er-Bereich (pro Woche) für die niedrigste Kategorie. Dazu kommen uU Beiträge für die gemeinsame Werbung. Auch die Erledigung der Wäsche wird unterschiedlich gehandhabt (zB gratis bei Selbstbedienung, verrechnet bei Ablieferung).

Außerhalb Wiens sind die Preise deutlich höher, auch schon zB im Hasenohr in Möllersdorf (und, wie Du schreibst, auch in OÖ). In Salzburg sollen die Mieten zT knapp vierstellig sein …
Es gibt eine Faustregel: Mit dem ersten Kunden des Tages solltest die Tagesmiete locker herinnen haben (mit einer Stunde ohne Extras).
 
ich hab mit meinen damen vereinbart über ihr einkommen nicht zu sprechen .... auch nicht über wie viele am tag etc ... möcht ich nicht wissen ...
aber das es in manchen wochen oder monaten probleme gibt, ist evident.
 
Wien hat halt neben der Straßenprostitution auch eine irrwitzige Konkurrenzsituation. In jeder kleinen Gasse ist irgendwo ein Grindstudio mit zwei bis drei Damen. In manchen Gassen gibt es sogar mehrere Studios (Murlingengasse zb) und dann kommt noch an jeder zweiten Ecke ein Laufhaus dazu.

Absurder ist es nur im Rheintal, wo man die ganzen Schweizer abpassen will.
 
die anzahl der studios oder laufhäuser ist in wien hoch ... gegen westen hin wirds dünner .... die services werden halt auch von jeder dame verlangt .. aber nicht jede ist bereit diese nachfrage zu bedienen ...
dann gibts im forum geschimpfe oder lächerlichmachen weil halt eine dies oder das nicht macht oder halbherzig oder schlecht .... viele dinge sind überwindung und dann locker bleiben ist halt nicht leicht ...oder gar pläsier vorgaukeln ...
eh wie oben geschildert ... ein sehr schwerer job
 
Hat aber zur Folge, dass die Betreiber zu einer Art Deckelkontrolloren mutieren und dadurch sowas wie eine Arbeitgeber-Autorität entsteht, die ihnen jemandem gegenüber, der selbständig arbeitet, eigentlich nicht zusteht.
Gibt's aber in anderen Bereichen der Wirtschaft auch, am Bau z.B. ist ein Total- oder Generalunternehmer auch für die Einhaltung von Vorschriften durch seine Subfirmen verantwortlich. Derzeit wird in Deutschland heiß diskutiert, Versandhändler für die Vorschriften von Paketzustellern haftbar zu machen. Usw.

All das kommt aus einer kontrollaffinen Haltung Sexarbeit gegenüber. Dass die entsteht, ist ja kein Wunder, wenn ein so negatives Bild der Sexarbeit besteht, wie es ja auch hier in vielen Postings gezeichnet wird.
Auch Restaurants werden von diversen Behörden regelmäßig kontrolliert; ich wüsste nicht, dass die Gastronomie deswegen unter einem negativen Bild in der Öffentlichkeit zu leiden hat, im Gegenteil. Da bist Du auf der falschen Spur.

Dieselbe nur scheinbare Selbständigkeit besteht bei Grind-"Agenturen", wo die Dame mit der Kundenanbahnung gar nicht in Kontakt kommt, sondern einfach dorthin gebracht wird, weil man(n?) sich mit der Kundenauslese nicht großartig beschäftigt, sondern die schnelle Kohle im Vordergrund steht. Sie weiß nicht, wer sie da erwartet, sie hat nicht im Vorfeld mit ihm angebahnt und hat sich ihren Kunden daher auch nicht selbst ausgesucht. Mir ist nur eine Agentur bekannt, von der die Damen sagen, dass sie sich auf die Auslese und Vermittlung 100% verlassen können. Das Matching zwischen Damen und dem großen Stammkundenkreis der Agentur (=man kennt sich, man kann abschätzen, wer gut miteinander harmoniert) scheint dort perfekt zu funktionieren. Ansonsten kann nur bei selbständiger Kundenauswahl auch von Selbständigkeit die Rede sein.
Ich finde diese Vorgehensweise nicht in Ordnung, aber auch das gibt es in weiten Teilen des sonstigen Wirtschaftslebens. Man denke nur an Uber, oder auch an das Frachtgewerbe. Wobei die Auswüchse der Agenturitis in mehreren Bereichen sehr kritisch zu betrachten sind. Viele Kleinunternehmer entscheiden sich aber zur Zusammenarbeit mit einer Agentur, weil sie das mühsame Marketing damit auslagern. Bei einer sensiblen Dienstleistung wie der Sexarbeit ist es aber sicher besonders problematisch, wenn frau sich ihre Kunden nicht selbst aussucht.
 
In manchen Gassen gibt es sogar mehrere Studios (Murlingengasse zb) und dann kommt noch an jeder zweiten Ecke ein Laufhaus dazu.
Grad die Murlingengasse ist nicht das optimale Beispiel, weil die Studios auf 3 und 7 zusammengehören - sehr schöne Studios, übrigens. Aber zB ist gleich ums Eck die Wolfganggasse … Ein echtes Nest gibt's auch auf der Sechshauser.
Laufhäuser gibt es in Wien, je nach Definition, ca zehn. Das ist auf 1,8 Mio EW gar nicht sooo viel, im Vergleich zu zB Braunau oder dem Raum Bruck-Leoben.

Aber natürlich hast mit Deiner Beobachtung im Grunde recht.
 
Grad die Murlingengasse ist nicht das optimale Beispiel, weil die Studios auf 3 und 7 zusammengehören - sehr schöne Studios, übrigens. Aber zB ist gleich ums Eck die Wolfganggasse … Ein echtes Nest gibt's auch auf der Sechshauser.
Laufhäuser gibt es in Wien, je nach Definition, ca zehn. Das ist auf 1,8 Mio EW gar nicht sooo viel, im Vergleich zu zB Braunau oder dem Raum Bruck-Leoben.

Aber natürlich hast mit Deiner Beobachtung im Grunde recht.
Die Murlingengasse ist mir nur gerade als erst eingefallen. In der Johnstraße gibt ja auch die Nr 16 und die Nr 20 vom gleichen Betreiber direkt nebeneinander.

Ich hab gerade die Laufhäuser durch gezählt und es sind tatsächlich gar nicht so viele. Das machen die Studios aber alles wett. Ich war echt überrascht wie viele kleine Studios es gibt, gerade im zwölften auf der bösen Seite der Meidlinger Hauptstraße.
 
Eine gesellschaftlich stärkere Akzeptanz würde SWs stärken.
Gestärkte SWs arbeiten frei oder erstreben eher die Freiheit.
Jeder Kunde sagt dir am Zimmer er respektiert Sexarbeit vollkommen - am Stammtisch ist er dennoch dagegen.
Menschen wenden sich manchmal ab Als wären wir ansteckend.
Deswegen stehen immer mehr Damen zu ihrem Beruf.
Genau das ist der einzige Weg.
Es braucht mehr mutige SWs.

Und mutige Kunden die ebenfalls öffentlich dazu stehen.
Der Satz 'Ich war heute bei einer Sexarbeiterin' sollte genau so selbstverständlich sein wie 'Ich war heute beim Friseur'
 
Generalunternehmer auch für die Einhaltung von Vorschriften durch seine Subfirmen verantwortlich

Ich bin aber der Ansicht, dass im Sexgeschäft die Damen die Generalunternehmerinnen sind, und die Locations nur Subs. Dann sollten eigentlich die Damen mitverantwortlich gemacht werden, wenn in der Bar der Feuerlöscher falsch hängt oder ein Fluchtweg verstellt ist. :) Klingt lächerlich, ja. Genauso lächerlich ist es aber, den Betreibern Sanktionen anzudrohen, wenn sie ihre Kompetenzen nicht überschreiten und keine Deckelkontrolle machen.

Auch Restaurants werden von diversen Behörden regelmäßig kontrolliert; ich wüsste nicht, dass die Gastronomie deswegen unter einem negativen Bild in der Öffentlichkeit zu leiden hat, im Gegenteil. Da bist Du auf der falschen Spur.

Seh ich anders:
Die Sexarbeiterinnen werden ja eh schon behördlich kontrolliert, wie Restaurants, um bei dem Vergleich zu bleiben. Kann man in beiden Fällen im weitesten Sinne unter Qualitätssicherung, gesundheitliche Aspekte etc subsumieren, ok.

Um jedoch weiter bei dem Vergleich zu bleiben: Stell da vor, es wird eine zusätzliche Kontrollrichtung eingezogen, zwischen ursprünglich gleichwertigen Geschäftspartnern: Der Lebensmittelzulieferer, oder die Tischtuchwaschfirma wird plötzlich mit Strafen bedroht, wenn er/sie nicht kontrolliert, ob im Restaurant alle Fluchtwege vorschriftsgemäß sind. Die bekommen plötzlich eine Kompetenz/Pflicht, die über ihren Geschäftsbereich hinausgeht. Sind die Fluchtwege nicht adäquat, dürfen sie nicht mehr mit dem Restaurant zusammenarbeiten, sonst hagelts Verwaltungsstrafen. Das klingt doch komplett lächerlich, oder? Oder gibt's sowas ähnliches irgendwo?

Also das ist in der Sexarbeit aus meiner Sicht schon noch mal eine andere Qualität und transportiert die unterschwellige Einschätzung, man müsse andere mitverantwortlich machen, weil die SWs selbst zu deppert sind, auf die für sie geltenden Vorschriften zu achten. Oder es gibt dunkle Mächte, die das verhindern. = negatives Bild, schreit nach Kontrolle, und noch mehr Kontrolle, und Kontrolle der Kontrolle.
 
Zurück
Oben