Beziehung mit einem psychisch kranken Menschen. (Depressionen)

Das Milieu ist natürlich eine andere Liga, aber selbst im Rotlichtmilieu waren tödliche Waffen lange ein Tabu.
z.b. war ich immer der meinung das es heute so viele frauen morde gibt weil sich frauen heutzutage leichter von ihren partnern trennen koennen ohne sozial oder wirtschaftliche sorgen haben zu muessen und die maenner damit nicht fertig werden. bis ich diese statistik gesehen habe und das hat mich dann schon sehr gewundert.

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ok sorry fürs blöde nachfragen, du weisst ja wie du dich gefühlt hattest als du noch keine depressionen hattest, so ist es nicht oder?
Kein Problem, du kannst alles fragen was du möchtest, im schlimmsten Fall kommt ein ....Gemma ins Separee (aka PN)? :smuggrin: (Ich habe heute eh die Hosen hier schon so runterlassen)

Ich bin jetzt sicher anders als vor ....ca 10 Jahren, also bevor es mir so schlecht ging. Aber das ist ja auch Sinn und Zweck einer Psychotherapie :)

Ich nehme seit ca 5 Jahren nichts mehr, es geht mir gut, ich stehe mitten im Leben und als berufstätige Haupterziehende meine Frau.

Ich nehme mich, meine Grenzen und Bedürfnisse besser wahr als früher und kann das auch klarer Kommunizieren. Wenn ich die ersten Anzeichen von Überlastung merke dann kenne ich jetzt Methoden um gegenzusteuern (Selbstregulation, ) bzw habe ich auch Menschen, denen ich mich anvertrauen kann. Und was ich noch wichtig finde: wenn ich mich überfordert habe (was in meinem Leben manchmal halt nicht zu vermeiden ist) dann hilft es mir, zu kuscheln. Da gibt es mittlerweile Menschen in meinem Leben mit denen ich "einfach nur kuscheln" darf.

Beim Kuscheln werden Stress Hormone abgebaut und Hormone die Entspannung und positive Gefühle fördern ausgeschüttet, zusätzlich hilft die Körperhaltung, Muskelspannung, ruhiger Atem, langsamer Herzschlag und ähnliches beim anderen, dass diese Signale meinem Gehirn sagen: es ist alles gut, du bist in Sicherheit, du darfst dich jetzt entspannen und loslassen.

Und wenn Grad niemand Zeit hat dann hilft mir zum runterfahren ein Tag in der Therme bei mir ums Eck, ich habe mich dort schon selbst auf so auf entspannen und wohlfühlen konditioniert, dass ist binnen einer halben Stunde den Schalter umlegen. Ich finde das so wirklich sonst nirgends.

Aber insgesamt glaube ich dass es mir mittlerweile besser geht als vor den Medis :)
 
Jetzt Mal Butter bei die Fische

die höchsten Anteile derjenigen, die eine Depression berichten, in der Gruppe der 45- bis 64-Jährigen. Bei Frauen beträgt in die- ser Altersgruppe die 12-Monats-Prävalenz 12 %, bei Männern 8 %. Der niedrigste Anteil von Menschen mit Depression findet sich in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen.

Das sind wohl deine " Weicheier". Ich nehme an deine Generation.
( und ich bin knapp aber doch auch dabei...am Rande).
Möchtest du tauschen mit jenen davor? Oder mit den folgenden Generationen die eventuell andere , oft unbekannte Hürden zu bewältigen haben als wir?
Sind sie depressiv weil sie keinen Todesmarsch mitmachen mussten oder doch traumatisiert weil die Pulvermilch im Supermarkt stand?
Hasi, dann gehörst ja du laut Statistik zu den am schlimmsten von seelischem Leid betroffenen.
Die Chance einen Menschen in dem Alter kennenzulernen, der single ist und an Depressionen leidet ist ungemein höher als in einer anderen Lebensphase.
Und darum ging es ' räusper' bei dem Thema.

Damals war man eben noch 'Hart wie Kruppstahl'... :mrgreen:

Die Begriffe des 'Burnouts' und der 'PTBS' kamen mit der Diagnose 'Combat Exhaustion' (etc...) mit den Westalliierten Soldaten nach Kontinentaleuropa. Die Wehrmacht (und vermutlich auch die Rote Armee) kannten keinen vergleichbaren Begriff. Woran das liegen mag, kann man für sich selbst schlussfolgern, oder es sein lassen. :mrgreen:
 
und meine wiederum hatte vertreibung mit teilnahme am berüchtigen todesmarsch aus dem sudetenland mitgemacht und war ihr leben lang eine starke frau. das sagt also gar nichts aus.
Nein, so meinte ich es auch nicht sondern auf die ursprüngliche Frage, wo denn die früher waren oder ob es mehr geworden ist.

Ich glaube einerseits das heute auch schon bei milderen Symptomen Hilfe gesucht wird weil eben heute nicht mehr mit Elektroschock und Kaltwasser und weiss nicht was therapiert wird sondern mental health therapy mehr auf den Menschen eingeht und wirklich hilft.

Und andererseits waren sie auch früher da, sie versuchten nur unauffällig irgendwie ihr Dasein zu Fristen.
 
Es war auch nicht die Rede davon dass es grad jemanden nicht gut geht, sondern ich bin von einer diagnostizierten Depression ausgegegangen. Und die muss eben mit Therapie und medikamentös behandelt werden und nicht Aufmunterungen seitens der Angehörigen.

Warum schließt das Eine das Andere aus?

Nicht ein Faktor alleine kann für den Weg der Genesung entscheidend sein, es ist immer eine Kombination aus mehreren Faktoren.
 
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Früher war es fast ein Tabu Thema, psychische Probleme wurden einfach weggewischt.
Gut das es heute besser beachtet wird.
 
Damals war man eben noch 'Hart wie Kruppstahl'... :mrgreen:

Die Begriffe des 'Burnouts' und der 'PTBS' kamen mit der Diagnose 'Combat Exhaustion' (etc...) mit den Westalliierten Soldaten nach Kontinentaleuropa. Die Wehrmacht (und vermutlich auch die Rote Armee) kannten keinen vergleichbaren Begriff. Woran das liegen mag, kann man für sich selbst schlussfolgern, oder es sein lassen. :mrgreen:
Ich dachte die beginne der PTBS lagen bei den überlebenden der Grabenkämpfe des 1.WW, den "Zitterern"?

Aber durchaus schlüssig, nachdem die europäische Intelligenzia in die USA flüchtete/vertrieben wurde, dass dort die Therapiemöglichkeiten weiter erforscht und entwickelt wurden
 
Früher war es fast ein Tabu Thema, psychische Probleme wurden einfach weggewischt.
Gut das es heute besser beachtet wird.

Gerne auch mal 'ertränkt'. Wird aber auch heute noch angewendet. :mrgreen:

Ich kannte mal einen Patienten, der bezeichnete sich selbst als 'deppert', wenn er suizidal war. Alles eine Frage der Herangehensweise. :mrgreen:
 
Ich dachte die beginne der PTBS lagen bei den überlebenden der Grabenkämpfe des 1.WW, den "Zitterern"?

Die wurden ja - zumindest im deutschsprachigen Raum - nicht sonderlich ernst genommen und galten großteils als 'Simulanten'. Zumindest, was die psychische Komponente angeht. Bzw. war in der 'Zwischenkriegszeit' auch nicht wirklich Zeit/Geld da, um sich eingehend damit zu beschäftigen.

Aber durchaus schlüssig, nachdem die europäische Intelligenzia in die USA flüchtete/vertrieben wurde, dass dort die Therapiemöglichkeiten weiter erforscht und entwickelt wurden

Ich hätte mal gelesen, dass sich (amerikanische Feld-)Ärzte erstmals direkt nach der Invasion in der Normandie mit den typischen Symptomatiken einer PTBS bzw. eines Burnouts auseinandersetzen mussten. Da ließ man dann zur Therapie Soldaten an den ehemaligen 'Invasionsstränden' Fußballspielen, was verständlicherweise zu kontroversen Reaktionen führte.

Bei den anders sozialisierten Wehrmachtssoldaten war ein 'Mangel an Kampfeswillen' ungleich mehr verpönt bzw. hatte drastischere Konsequenzen. (Ähnlich bzw. noch schlimmer natürlich bei den Russen...)
 
Unabhängig von Depressionen denke ich persönlich, dass sehr viele Zivilisationskrankheiten im Kopf beginnen. Ich bin zweimal in meinem Leben nach Wien und auch wieder von dort weggezogen. MMn macht alleine das Leben in einer Großstadt krank, auch wenn man sich nicht sonderlich gestresst fühlt. Ich bekam bein ersten und beim zweiten Mal z.B.. Dyshidrose an den Handinnenflächen, beide Male verschwand es, seit ich nicht mehr nach Wien fahren muss. Jetzt lebe ich seit einem Jahr im Wald, zwei Tage in Wien und es kommt sofort wieder. Meiner Frau geht es da sehr ähnlich. Was mir im Straßenverkehr auffällt...umso näher man im Morgenverkehr nach Wien kommt, desto stressiger ist der Verkehr. Nicht zwingend weil mehr los ist, sondern weil die Fahrer immer unentspannter werden. Beispiele wie mich kenne ich zu hauf, das fällt jemandem der nix anderes kennt halt einfach nur nicht auf. Großstädte sind nicht unbedingt gesundheitsfördernd, psychische Gesundheit ist davon mMn nicht ausgenommen.
 
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Unabhängig von Depressionen denke ich persönlich, dass sehr viele Zivilisationskrankheiten im Kopf beginnen. Ich bin zweimal in meinem Leben nach Wien und auch wieder von dort weggezogen. MMn macht alleine das Leben in einer Großstadt krank, auch wenn man sich nicht sonderlich gestresst fühlt. Ich bekam mein ersten und beim Zweiten Mal z.B.. Dyshidrose an den Handinnenflächen, beide Male verschwand es, seit ich nicht mehr nach Wien fahren muss. Jetzt lebe ich seit einem Jahr im Wald, zwei Tage in Wien und es kommt sofort wieder. Meiner Frau geht es da sehr ähnlich. Was mir im Straßenverkehr auffällt...umso näher man im Morgenverkehr nach Wien kommt, desto stressiger ist der Verkehr. Nicht zwingend weil mehr los ist, sondern weil die Fahrer immer unentspannter werden. Beispiele wie mich kenne ich zu hauf, das fällt jemandem der nix anderes kennt halt einfach nur nicht auf. Großstädte sind nicht unbedingt gesundheitsfördernd, psychische Gesundheit ist davon mMn nicht ausgenommen.

Nur die Harten kommen in den Garten. ;)
 
Nur die Harten kommen in den Garten. ;)
Ich glaube nicht das es allein am Garten liegt, den hatte ich ja in Wien in den ersten Jahren auch. Es ist die Mischung aus permanentem, wenn auch nicht so empfundenen Stress durch die vielen Menschen um einen herum, den Schadstoffen in der Luft und dem fehlenden Grün. Ein kleiner grüner Fleck in Form eines Gartens oder eines Parks ist schön und Gut, es ist aber etwas gänzlich Anderes, wenn der Beton und dessen Grau die Ausnahme und nicht die Regel sind.
Wir haben über zwei Millionen Jahre mit Beton und Gebäuden als Ausnahme gelebt.
 
Unabhängig von Depressionen denke ich persönlich, dass sehr viele Zivilisationskrankheiten im Kopf beginnen. Ich bin zweimal in meinem Leben nach Wien und auch wieder von dort weggezogen. MMn macht alleine das Leben in einer Großstadt krank, auch wenn man sich nicht sonderlich gestresst fühlt. Ich bekam bein ersten und beim zweiten Mal z.B.. Dyshidrose an den Handinnenflächen, beide Male verschwand es, seit ich nicht mehr nach Wien fahren muss. Jetzt lebe ich seit einem Jahr im Wald, zwei Tage in Wien und es kommt sofort wieder. Meiner Frau geht es da sehr ähnlich. Was mir im Straßenverkehr auffällt...umso näher man im Morgenverkehr nach Wien kommt, desto stressiger ist der Verkehr. Nicht zwingend weil mehr los ist, sondern weil die Fahrer immer unentspannter werden. Beispiele wie mich kenne ich zu hauf, das fällt jemandem der nix anderes kennt halt einfach nur nicht auf. Großstädte sind nicht unbedingt gesundheitsfördernd, psychische Gesundheit ist davon mMn nicht ausgenommen.

Ja, mir fällt das auch erst auf, seitdem ich mehr Zeit ausserhalb von Wien verbringen.
Geschäfte, Öffis.. alles überfüllt, man schaut einander nicht an..
 
Hi,

Für mich auch, allerdings ist der Unterschied im Sinne einer Abhängigkeit ein Gradueller, kein Prinzipieller.

Ob Insulin, Rollstuhl, Serotoninwiederaufnahmehemmer, Betablocker oder Brille: Es sind alles Hilfsmittel um das Leben soweit es möglich ist selbstbestimmt weiterführen zu können.

natürlich, da bin ich ganz bei Dir.

Meine Kurzsichtigkeit wird nie weggehen, im Gegenteil, alle paar Jahre kommt eine halbe Dioptrie dazu, Weitsichtigkeit auch, ich werde nie ohne Sehprothese auskommen.

Die Schmerzmittel wegen Migräne kann ich aber durch besseren Lebenswandel reduzieren. Und ich bin keinesfalls bereit, Schmerzen zu ertragen.

Antidepressiva als Dauermedikation werden sicher ihre Berechtigung haben. Es gibt aber auch genügend Menschen, die sie nur vorübergehend benötigten. Und es gibt Ärzte, die sie scheinbar wie TicTac verschreiben. Grad auch bei jungen Menschen.

Und bei manchen führen SSRI zu einer Abhängigkeit, dem SSRI Absetzsyndrom.

Unerwünschte Wirkungen sind auch nicht so selten.

LG Tom
 
Ich glaube nicht das es allein am Garten liegt, den hatte ich ja in Wien in den ersten Jahren auch. Es ist die Mischung aus permanentem, wenn auch nicht so empfundenen Stress durch die vielen Menschen um einen herum, den Schadstoffen in der Luft und dem fehlenden Grün. Ein kleiner grüner Fleck in Form eines Gartens oder eines Parks ist schön und Gut, es ist aber etwas gänzlich Anderes, wenn der Beton und dessen Grau die Ausnahme und nicht die Regel sind.
Wir haben über zwei Millionen Jahre mit Beton und Gebäuden als Ausnahme gelebt.

Bedeutungstechnisches Missverständnis: Nicht jeder ist für das Großstadtleben gemacht. ;)
 
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