Beziehung mit einem psychisch kranken Menschen. (Depressionen)

depressiv, deppresiver am deppresivsten :weinen:

War eigentlich schlechter Humor meinerseits, wobei an einem Kleinsteinfluss schon was dran sein könnte.
Fand deinen Beitrag aber doch interessant ^^
Zumindest bei der Suizidrate finde ich es logisch, da kann rechtzeitiges Eingreifen des Partners sicher den einen oder anderen Tod verhindern 🤔
Andererseits, wenn man berücksichtigt, dass viele Versuche eher als Hilfeschrei gedacht sind ... funktioniert nur wenn ich auch jemanden hab als "Adressat" ...

gruselig allemal 🙈
 
Meine Erfahrung:
Eine gute, stabile Beziehung kann Depressionen durchaus entgegenwirken bzw. verringern.
Wenn man wirklich tief in der Depression drinnen steckt, kann man ohne Hilfe von Außen nicht mehr raus. Da helfen auch die in der Reha erlernten Praktiken nicht mehr, weil man zu nichts mehr fähig ist.

Allerdings ist ein Partner kein Therapeut! Er kann unterstützend sein und sollte das auch, was aber eine gefestigte Persönlichkeit voraussetzt.
 
Zumindest bei der Suizidrate finde ich es logisch, da kann rechtzeitiges Eingreifen des Partners sicher den einen oder anderen Tod verhindern 🤔
Andererseits, wenn man berücksichtigt, dass viele Versuche eher als Hilfeschrei gedacht sind ... funktioniert nur wenn ich auch jemanden hab als "Adressat" ...

gruselig allemal 🙈
Durchaus. Zum einen aktives Eingreifen, aber auch dass eine Abwärtsspirale womöglich auch früher erkannt wird, und man eher gedrängt wird Hilfe zu suchen/anzunehmen.
Generell hat ein Partner doch noch mehr Zugang als es Angehörige/Freunde oft bei Alleinstehenden haben, meistens weiß es ja fast keiner und man isoliert sich noch mehr.
Und ja, als Hilfeschrei, das ist unglaublich traurig.

Vermutlich ist eine Beziehung, sowie eine sehr enge Freundschaft oder Familie ein guter Ankerpunkt, Sicherheitsnetz, Unterstützung. Nicht unbedingt das Heilmittel, sondern der Weg dazu ^^
 
Hi,

Wenn man das vorher weiß, geht man das überhaupt ein?

nein. Deshalb wird man das idR. auch nicht vorher erfahren. Wer geht eine Beziehung mit jemandem ein, bei dem er - überspitzt formuliert - Angst haben muss, dass derjenige bei Kritik gegen den nächsten Baum fährt?

Ich kenne wenige Leute, die offensiv mit ihrer Krankheit umgehen, die haben aber meist Partner mit ähnlichen Problemen. Wenn überhaupt.

LG Tom
 
Grundsätzlich wünscht sich glaube ich jeder einen gesunden Partner, ob nun körperlich oder psychisch.
Aber wer ist denn wirklich gesund? Ohne Diagnosen?

Als gebranntes Kind in vielfacher Hinsicht, würde ich nicht gleich schreiend davon laufen.
Es kommt schon stark darauf an, wie die Person mit ihrer Erkrankung umgeht.

Ich würde mir jedoch viel schneller professionelle Unterstützung für mich holen.
 
Gibt verschiedene Arten von Depressionen.
Bei jenen wo die Gehirnchemie angeboren dauerhaft nicht korrekt funktioniert kann man eigentlich wenig erreichen. Die meisten zögern den psychischen Totalverfall mit Medikamenten oder Suchtmitteln hinaus, letzten Endes bringen sie sich aber um oder zerstören ihren Körper. Da hilft dann einfach nichts mehr, weil wir noch nicht über die Mittel dagegen verfügen. …
Es gibt Themen von denen Du derartig wenig Ahnung hast, dass Du lieber den Mund halten solltest.
 
Ich kann aus Erfahrung sagen dass zumindest einer (zumindest phasenweise) in der Beziehung stabil sein sollte damit es funktioniert.
Aber einer allein kann nicht auf Dauer für beide rudern.
Ideal wäre sich eine gewisse Führung abzuwechseln, wenn beide betroffen sind gewisse Phasen zu durchleben und sich gegenseitig raufziehen zu können.

Es ist wahnsinnig schwer aber es kann funktionieren wenn beide betroffen sind.
Erfordert viel Austausch und die Gefahr ist groß dass man auch vom gemeinsamen Höhenflug zusammen ins nächste Loch fällt und das ist umso schlimmer dann.

Aber trotzdem vielleicht sogar besser als wenn nur einer betroffen ist und der andere sich mit der Materie wenig auskennt und nicht zurecht kommt.
 
Könnt ihr euch das vorstellen, habt ihr das schon erlebt?

hab ich schon, brauch ich nicht mehr, sofern man auf ein beziehungsleben ohne mühsame einschränkungen wert legt. (sex, soziale kontakte, etc.)

viel. gibt es ausnahmen die mittels psychopulverl ein halbwegs normales leben führen können, ich würde mir das aber ebenso nicht antun.
 
Als ebenfalls Betroffener (Partnerin und Mutter des gemeinsamen Kindes ist seit 10 Jahren in unterschiedlichen Therapien) kann ich sagen, dass es sehr anstrengend ist, man viel aushalten muss, meist nicht nur die Depressionen da sind, sondern auch andere Ticks. Aber wenn einem der Mensch wichtig ist, dann sollte man das aushalten, weil man es ja auch will, dass ein geliebter Mensch "gesund" wird. Es gibt täglich Höhen und Tiefen, aber mit der Zeit lernt man diese zu erkennen und zu reagieren. Aber wichtig ist auch der Punkt, den schon andere angesprochen haben, man ist kein Therapeut, man ist Partner. Die Partnerschaft darf nicht Therapie sein, sie muss die Therapie unterstützen. Als Partner ist man da um aufzufagen, zu motivieren und zu unterstützen.
Und auch Partner mit Depressionen haben Sex, da Sex der Seele gut tut. Der Partner mit epressionen ist auch ein Mensch, der all das an Liebe und Zärtlichkeit braucht, was jeder andere auch braucht.
Aber das Zusammenleben ist definitiv anders, als wenn der Partner keine Depressionen hat. Bei meiner Partnerin sind glücklicherweise noch keine Suizidgedanken vorhanden (auch weil wir ein Kind haben und sie zu dem das Helfersyndrom).
 
Könnt ihr euch das vorstellen, habt ihr das schon erlebt? Ich würde mich über einen Austausch freuen.
Ängste, Sorgen, Erfahrungen
Wenn man das vorher weiß, geht man das überhaupt ein?

depressionen sind eine gewaltige belastung für eine beziehung, nicht nur wenn es um sex geht. aber die frage - aus meiner sicht beantwortet: ja, wenn man den menschen liebt, schon. nur ist es halt eine stetige belastung und gratwanderung. bei der man selber andauernd droht, schweren schaden zu nehmen. und eine batterie kann nur so lange strom geben als sie selber geladen ist. daher kann es - wenn man die ursachen der depression nicht angeht und dort eine wirkungsvolle kombination für einen besserungsansatz findet - eine beziehung mit ablaufdatum sein.
 
Die Göttin erhalte Dir Deine kindliche Naivität 😉
Im Ernst, es ist eine ernstzunehmende Krankheit und leider werden Angehörige oft in den Strudel mithineingezogen, weil sie denken, sie könnten ihre Lieben durch ihr Verhalten beschützen oder gar "retten".
Naiv finde ich jetzt sehr diplomatisch.

;)

Wäre übringen auch wohl ein Anspruch an sich selbst den man nicht erfüllen kann.
Wir alle machen Fehler, und gut gemeint ist nicht unbedingt gut gemacht.
 
Depressionen sind letztlich ein weites Feld, das bei Melancholie beginnt und bei völliger Selbstaufgabe endet. Die Einen können wunderbare Lebenspartner sein, während die Anderen einen in ihren Strudel reißen.
 
Psychische Erkrankungen ganz allgemein sind noch ein viel größerer Kreis an Herausforderungen .
Depressionen sind in der Bevölkerung sehr weit verbreitet und es kann jeder auch Mal an einer depressiven Episode erkranken .
Grundsätzlich ist aber die Kombi aus medikamentöser Und psychotherapeutischer Unterstützung der Goldstandard und damit kann vielen Personen gut geholfen werden .
Auch sind viele exogene Belastungsfaktoren rund um die vielen persönlichen Herausforderungen und Unsicherheiten des Arbeitslebens , der Höhe Anpassungsdruck , die Belastungen mit Kindern , Schulden , die Nachrichten über Krieg , Not und Leid , Krankheit und Angst und Unsicherheit Ursache für Depressionen oder zumindest depressive Verstimmungen .
Wer mit vielem alleine fertig werden muss , ist oft härteten Zeiten ausgesetzt als wenn es einen Partner gibt , der auch gewisse Sorgen teilt oder Verständnis hat .
Auch Isolation , sehr viel Alleine sein kann eine Depression verschlimmern .
Aber unbehandelt und ohne Therapie kann eine Depression oft auch ein Gang durch die Hölle sein .
 
Du hast offenbar Erfahrungen damit? leidest Du selber daran?...ich bin auch betroffen, glaube es aber in der Kombi Psychotherapie und Psychopharmeka imGriff zu haben...hat sich aber immer noch nicht positiv auf die Libido ausgewirkt...LG
 
hat sich aber immer noch nicht positiv auf die Libido ausgewirkt..
Die meisten Psychopharmaka dämpfen die Libido. Rede mit Deinem Arzt darüber. Ich hatte damals eine gute Neurologin, die mit mir ein Jahr lang das richtige Medikament für mich gesucht hat. Denn jeder reagiert auf jedes Medikament/jeden Hersteller anders.
 
Zuletzt bearbeitet:
es kann jeder auch Mal an einer depressiven Episode erkranken .
Das glaub ich auch, nur handelt es sich dabei eben nur um eine Episode, ausgelöst durch Ereignisse, im Gegensatz zu Veränderungen von Botenstoffen im Gehirn, die eher nicht nur mit therapeutischen Massnahmen, sondern medikamentös behandelt werden sollten.
Also ich würde mir keine Beziehung mit einem depressionkranken Menschen zumuten/zutrauen wollen, natürlich ist der Fall, der Partner erkrankt während der Beziehung daran, anders zu sehen.
 
Edit.

(Wurde bereits hinreichend über die letzte Stufe - den Suizid - gesprochen.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Depression als Erkrankung ist ein Zustand völliger Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit. Viele Menschen berichten, dass sie sich überhaupt nicht mehr spüren können, total apathisch und gefühlslos sind, wie in Watte gepackt. Für alleinstehende Menschen ist eine depressive Episode besonders gefährlich, weil einem sogar zum Essen, Zähneputzen, Duschen, etc. die Kraft fehlt und die Isolation selbst die Krankheit verstärkt. Einkaufen zu gehen und sich unter Menschen zu begeben ist ein unglaublich schwieriges und manchmal aussichtsloses Unterfangen.

Habe gerade das hier gefunden und finde es interessant:

 
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