Könnt ihr euch das vorstellen, habt ihr das schon erlebt? Ich würde mich über einen Austausch freuen.
Ängste, Sorgen, Erfahrungen
Wenn man das vorher weiß, geht man das überhaupt ein?
Ein sehr schweres Thema!
Ich kenne leider dieses Leiden zu gut, zuerst die eigene Mutter, dann kam die damalige eigene Partnerin und Mutter meines Sohnes und zum Schluß sogar ich selber.
Depression ist keine Kleinigkeit die man mit ein paar aufmunternden Worten und vlt. einen Kurzurlaub aus der Welt schaffen kann.
Es ist je nach Schweregrad und Phase die Hölle, die Hölle für den Betroffenen und auch für die Familie.
Als Sohn einer depressiven Mutter die mehrere Suizidversuche angedroht und auch Handlungen direkt vor uns Kindern ausgeführt hat, denkt man dass einem so schnell nichts mehr unwirft. Meine Mutter starb nach völliger Selbstaufgabe 1990. Es war direkt eine Erlösung für die gesamte Familie, endlich der Druck und die Angst weg. Ein paar Jahre später lernte ich meine langjährige Partnerin kennen. Eine äusserst engagierte Person, vom Beruf und auch Berufung Lehrerin, eine echte Lehrerin die den jungen Menschen was beibringen wollte, etwas fürs Leben mitgeben. Sie war gesund, unternehmungslustig und voller Leben und Tatendrang. Als wir 15 Jahre zusammen waren entwickelte sich bei ihr eine Veränderung dass man heutzutage Burnout nennt, ein Wort das völlig inflationär verwendet wird. Diese Phase dauerte fast ein ganzes Jahr. Da ich ja eine depressive Mutter hatte, waren mir plötzlich längst verdrängte und vergessene Momente wieder in Erinnerung gekommen, ich dachte dass ist der Wahnsinn ohne Ende. Sie zu verlassen war kein Thema für mich, auch wenn es oft schwierig war mit ihr. Ich sagte immer zu ihr dass wir diese Zeit miteinander durchstehen werden und es kommen wieder bessere, gute Zeiten. Sie hatte insgesamt 2 sehr schwere Episoden und voriges Jahr eine etwas leichtere. Ich habe ihr seinerzeit angeboten dass wenn wir auch kein Paar mehr sind, dass ich ihr immer zur Seite stehen werde wenn sich wieder eine Episode einschleichen sollte. Voriges Jahr bin ich für mehrere Wochen zu ihr gezogen als ich ihre Veränderung bemerkte, es war rechtzeitig und es wurde "nur" ein relativ leichter Verlauf. Sie ist der Meinung dass ich der einzige Mensch bin der ihr in dieser schweren Zeit wirklich helfen könne und ich für sie der beste Therapeut bin. Zumindest hat sie starkes Vertrauen zu mir in diesen Zeiten.
Was ich bewusst ausgelassen habe, ist meine eigene Geschichte die ich zwischendrin selber hatte, die ich jedoch nicht mehr erwähnen möchte da mir hier im EF mal vorgeworfen wurde dass ich mich selbst zu wichtig nehmen würde.
Was ich noch ergänzend hinzufügen möchte weil das Wort Burnout öfter fiel! Von insgesamt 3 Fachärzten und psychiatrischen Gutachtern bekam ich zu hören, dass es Burnout so nicht gibt, jeder der von Burnout spricht ist entweder körperlich "nur" ausgebrannt und erschöpft oder er/sie leidet tatsächlich an einer Depression. Burnout hört sich halt in der Gesellschaft besser an weil der "Arme" so viel arbeiten musste, weil er/sie immer für alle Menschen und Probleme da war, als wenn man sagen müsste er/sie leidet an Depression. Depression ist für viele Menschen gleichgesetzt mit Verrücktsein, Gestörtsein und Klapse.
Wie im Absatz eingangs erwähnt, im letzten Absatz waren das gesprochene Meinungen von Gutachtern und praktizierenden psychiatrischen Fachärzten, nicht meine persönliche Meinung!