Das sind die Spätfolgen, weil Angela Merkel 2008 im Gegensatz zu den Amerikanern die Banken nicht krachen ließ. Die Flut von billigem Geld wurde versucht, mit noch mehr billigem Geld in Zaum zu halten.
Ergebnis: eine Blase, die es seit mindestens 100 Jahren nicht gegeben hat, verschärft durch Taschenspielertricks wie Kreditaufzeiten von 35 Jahren, um den Markt am Laufen zu halten. Früher hieß es, maximal 20 Jahre, weil dann die ersten Renovierungen kommen, jetzt diskutieren unsere Politidioten über 40 Jahre.
Die einzige Lösung ist ein crash, es muss zu einer Marktbeteinigung kommen, dann fallen die Preise und mit ihnen die Laufzeiten.
Höhere Zinsen sind der erste Schritt, Konkurse und Zwangsversteigerungen der nächste. Und ich hoffe inständig, dass unser Staat nicht wieder all jene "rettet", die sich mit variablen Zinsen verspekuliert haben.
Welch polemische Analyse.
Ich glaube, dir ist nicht ganz klar, welche Auswirkungen ein ausgewachsener Immobiliencrash wie jener 2007/08 oder gar die Pleite ein oder mehrer (relevanter) Banken auf den Banken- (Stichwort: Neubewertung bzw. Bewertungsverluste von forderungsbesicherten Wertpapieren und Geldmarktpapieren) bzw. Interbankenmarkt (Stichwort Liquiditätsengpässe und Refinanzierungeprobleme) Kundeneinlagen (Stichwort Bankrun und schließlich Zahlungsunfähigkeit ursprünglich gesunder Banken) Kapitalmärkten (Stichwort Kursverluste an Aktien- und Wertpapiermärkten durch Notverkäufe) und last but not least auf die gesamte VW (Stichwort steigende Arbeitslosigkeit, rückläufige Wirtschaftsleistung) hat.
Schumpeters schöpferische Kraft der Zerstörung ist ein Konzept das vorallem in libertären Geistern herumspukt, die Kollateralschäden werden da nur allzu gerne ausgeblendet.
Zudem entspricht die Behauptung die Amerikaner hätten im Zuge der Finanzkrise Banken „krachen“ lassen nicht ganz den Tatsachen. Bear Sterns wurde auf Druck der US Regierung von JP Morgan übernommen, die WaMu unter staatliches Kuratel gestellt und in weiterer Folge an JP Morgan verkauft, Freddie Mac wurde von der US Regierung mit Krediten und Aktienkäufen gestützt und unter Aufsicht der FHFA gestellt, Ähnliches gilt für Fannie Mae, Merrill Lynch wurde von der Bank of America übernommen und Morgan Stanley sowie Goldman Sachs gingen unter die Fittiche der Zentralbank, indem sie sich in Bank Holding Companies umwandelten. Der Versicherungskonzern AIG wurde ebenfalls von der US Regierung mit staatlichen Geldern gerettet und teilweise verstaatlicht.
Einzig Lehman ließ man als weitere größere (Investment)Bank über die Klinge springen. Davon hat sich der Interbankenmarkt bis heute nicht vollständig erholt, sodass Notenbanken noch immer laufend am Interbankenmarkt intervenieren müssen und das obwohl Lehman mit einer Bilanzsumme von damals rund 650 Milliarden nicht zu den wirklichen Schwergewichten zählte.
Der große Unterschied zu Europa insbesondere zu Deutschland war, dass man sich nicht gescheut hat Banken, wie auch beispielsweise 1992 während der schwedischen Bankenkrise, unter staatliche Aufsicht zu stellen.
Das ist allerdings nicht Angela Merkel geschuldet sondern liegt tief verwurzelt im dogmatischen Ordoliberalismus Deutschlands, der Staatsinterventionismus tendenziell ablehnt.