Das dürfte vorallem den Zero Day to Expiry Optionen, die seit, ich glaube Anfang 23, auf dem Markt sind, geschuldet sein.
Bei den 0DTE muss man unterscheiden zw. richtigen 0DTE und Optionen welche mit einer längeren RLZ einfach am letzten Handelstag
gehandelt werden.
Ursprüngl. war der Verfallstag v. Optionen am 3. Freitag jeden Monats , bei vielen Basiswerten gibt es nach wie vor nur diese Optionen
Danach kamen die Weekly Options dazu , also jene die an jedem Fr. verfallen.
Und nun die richtigen 0DTE welche am gl. Handelstag verfallen wie sie ausgegeben wurden
Diese 0DTE gibt es aber nur f. Indizes und deren kleinen (ETF) Bruder
also:
SPX-SPY
RUT - IWM
NASDAQ - QQQ
Der Index selbst wir cash gesettelt , der ETF über das underlying.
Nachteile v. diesen 0DTEs sind halt das man nicht rollen kann und das man vor allem bei dem Index selbst
sehr viel Cash bewegt weil der Hebel halt riesig ist im Verhältnis zur Prämie (aus Sicht des Stillhalter)
Verkauft man den SPX short so ist es ein MUSS eine Long Order als hedge zu kaufen , also die Order als Spread auszuführen,
den so ist der max. Verlust der Gap zw. der verkauften Put Option und der gekauften Put Option.
Verkauft man einen Put naked auf den SPX also jetzt z.B. den 0DTE mit einem Strikepreis von 5000 und der
SPX schleißt bei 4900 so trägt man einen Verlust von:
100 Punkten x100 (ein Optionskontrakt sind ja immer 100 Einheiten) ,
d.h es werden einem 10kUSD vom Konto abgebucht , die Prämie darf man natürl. behalten.
Voteil von diesen 0DTEs sind halt das man kein overnight Risk hat.
Ich habe eigentl. laufend Short Puts auf SPY, IWM und QQQ im Markt aber nicht als 0DTE, den bei den "normalen"
Optionen rolle ich mich aus dem Verlust raus, sollte es so weit kommen, bzw. wie es gekommen ist mit den neul. Rücksetzern.
Ich hänge noch ein Bild an wie solche 0DTEs in der Praxis also in der Option Chain aussehen:
(leider sieht man nicht alle Daten da wir jetzt , also jetzt wo ich den screenshot mache, noch vorm opening der US Session sind und da sind halt noch nicht alle Daten verfügbar)
mit einem Marketmaker. Diese sichern das Optionsgeschäft entsprechend ab, indem sie entsprechend dem Hebel die Basiswerte einkaufen.
Delta Hedging genannt
MM hedgen ihre Positionen ab in dem sie versuchen Delta Neutralität in ihrem Portfolio herzustellen.
Falles es jmd. interessieren sollte versuche ich ganz kurz es zu erklären.
Es gibt verschiedene Optionsgriechen einer davon , der Wichtigste ist das Delta, (auch bei meinen Trades schaue ich immer auf das Delta
ganz besonders wenn ich Verlusttrades rollen muss.)
Was sagt das Delta jetzt aus:
(Long) Calls haben ein positives Delta , das Delta bewegt sich zw. 0 und 1
(Long) Puts haben ein negatives Delta , das Delta bewegt sich zw. 0 und (minus) -1
Nehmen wir als Basiswert Apple her, kennt jeder, eine Call Option auf Apple (auch auf alle anderen "underlyings" ) hat "am Geld" (ATM)
ein Delta von 0,5 (positiv)
Sagen wir mal diese Option mit 30DTE hat einen Wert von 3USD , hier u. jetzt.
Was sagt uns das jetzt:
Steigt Apple um einen USD verändert sich der Preis der Option um 50Cent also der Wert d. Option steigt um 50 Cent.
Logisch denn mit einem Long Call setzt man ja auf steigende Kurse , steigt jetzt der zugrundeliegende Basiswert (underlying)
steigt auch das Derivat darauf (Optionen sind sogen. unverbriefte Derivate)
Was sagt uns das Delta noch:
Unsere Option (bevor Apple um einen USD stieg) hatte ein Delta v. 0,5, das sagt aus das der Markt davon ausgeht, daß die
Option am Ende der RLZ mit 50% Wahrscheinlichkeit "im Geld" stehen wird.
Ist unsere Apple jetzt (wie vorhin) erwähnt aber um einen USD gestiegen so verändert sich natürl. das Delta , wie stark es sich verändert
liegt am Gamma (umgangssprachlich das Delta v. Delta), in diesem Fall wird es höher weiter Richtung 1 , je weiter Richtung Geld je höher das Delta.
Kurz gesagt :
Delta ist d. Bewegungsgrieche
Gamma ist der Beschleunigungsgrieche
Bei Put Optionen ist es genau Umgekehrt, d.h. sie haben ein negatives Delta:
Was sagt uns das?
Apple (Long) Put Option "am Geld" hat ein negatives Delta es wird ca. bei -0,5 stehen.
Steigt Apple um einen USD wird der Wert d. Option um 50 Cent zurückgehen.
Fällt Apple aber um einen USD so steigt der Wert der Option um 50 Cent, es verhält sich also
entgegengesetzt um "underlying"
Logisch: Hab ich einen Long Put setzte ich damit auf fallende Kurse , fällt jetzt das underlying steigt natürlich der
Wert des Derivates.
Der Rest ist Gleich wie oben erwähnt .
Das war eine kl. Erklärung des Deltas, Delta hedging wie v.
@Mitglied #260008 erwähnt funktioniert wie folgt:
Es gibt 2 Möglichkeiten:
Möglichkeit 1:
Mit Optionen
Angenommen ich schreibe einen Put auf Apple (am Geld) mit einem Delta von -0,5 also bin ich "short"
ich habe einen Short Put , der MM welcher mir den Put verkauft hat (meine Gegenpartei) hält den Long Put
So er hat jetzt (vorausgesetzt er hat in seinem Portfolio nur diese Option) ein Delta von -0,5 , jetzt kauft er einfach einen
Call "am Geld" gleiches Underlying , gleicher Strike und RLZ diese hat ein Delta von 0,5 , jetzt ist er Delta neutral
zumind. bis zum nächsten Tick.
Kurz gesagt der MM hält einen
Long Put mit einem Delta von -0,5 und einen
Long Call mit einem Delta von 0,5
ergibt 0
Möglichkeit 2:
Er hedgt sich über den Basiswert selbst ab.
Angenommen der MM hält eben (immer noch) diesen Long Put mit einem negativen Delta v. -0,5, so setzt er ja auf einen fallenden
Kurs v. Apple, um sich vor einem Kursanstieg abzusichern (abzuhedgen) kauft er den Basiswert einfach als Aktie (long)
Da ein Optionskontrakt 100 Aktien bewegt würde der MM genau 50 Aktien kaufen um Delta neutral zu sein.
Auch logisch denn steigt der Kurs von Apple so verliert natürlich die Long Put Option an Wert , diesen Kursverlauf fängt er aber
auf weil ja seine Aktien steigen, im Prinzip ist so der Wert seines Depots eingefroren.
für Privatpersonen ist sowas nicht mögl. schon wegen den Spesen nicht, da wäre es besser sich mit Futures abzusichern,
alleine schon um die Margin zu halten.