In den letzten Tagen wird hier viel über Treue in der Partnerschaft diskutiert, über die Gefühle von den Betrogenen usw.
Mag ja alles sein, was mir bislang zu kurz kommt, was ist mit der Affäre? Dieser Mensch hat doch auch Gefühle?
Macht man sich Sorgen, Gedanken über seine Affäre - oder ist man das so "knallhart" nach dem Motto - Ok Du bist meine Spielerei, wenn Gefühle bei Dir aufkommen, ist es Deine Schuld. Ist es einfacher einer Affäre weh zu tun, als dem Partner? Wehrt man sich strikt gegen Liebe zu seiner Affäre usw?
Meine Lady, Ihr habt da ein Thema aufgegriffen, das mich auch des öfteren beschäftigt hat und immer noch beschäftigt.
Ich gestehe in meiner Kostellation allen Parteien Gefühle zu, meiner Frau, meiner Seitensprungpartnerin und mir selber.
Ich möchte hier nicht weiter in meine Ehe eingehen, das habe ich schon schon anderweitig öfters getan, sondern ich bleibe im Rahmen der Beziehung zur Seitensprungpartnerin. Deswegen konzentriere ich meine Worte auf Frauen und mich und rede auch nicht von SWs.
Ich gehe nicht mit einer Frau ins Bett für die ich absolut nichts empfinde. Ich bin auch kein echter Fan von ONS, obwohl sie ihren Reiz haben. Das ist für mich reiner Lustsex, der aber auch schön sein kann.
Ich möchte grundsätzlich zu der Frau eine Beziehung aufbauen, die etwas mehr darstellt als nur eine Bettgeschichte, aber ich möchte nicht, dass diese Beziehung mehr darstellt als maximal eine tiefe Freundschaft oder vielleicht eine Seelenverwandtschaft. Ich möchte meine Affären auf einem Niveau halten wie (für mich) gute Männerfreundschaften. Man sieht sich ab und zu, man kann einander vertrauen, man tauscht sich aus, hilft dem anderen, man hat Spaß miteinander, etc.
Wobei ich Vertrauen und gegenseitigen Austausch über Gefühle und Wünsche sehr betone, denn die partnerschaftliche Beziehung habe ich mit meiner Frau, das ist ein indiskutabler Punkt. Ich, für mich selbst, glaube keine Affären im klassischen Sinne zu haben. Ich habe Frauen und Männer als Freunde und ich respektiere sie. Ich habe auf meinem Weg durchs Leben Freunde gewonnen und verloren aber teilweise auch wieder gewonnen. Mit einigen der Frauen habe ich das Bett geteilt im beidseitigen Konsens der gesetzten Grenzen in Bezug auf die Art der Beziehung. Ich habe auch für einige dieser Frauen Gefühle entwickelt die weit über diese Grenzen hinaus hätten gehen können, aber meist wurde ich dann, im Gespräch, wieder zurück in die vereinbarten Grenzen geholt und habe diesen Überschwang wieder zurücknehmen können.
Persönlich habe ich es als schwierig empfunden, wenn ich meine Seitensprungpartnerin in manchen Bereichen zurückweisen musste und in diesem Augenblick damit verletzte. Ich habe jedoch auch gesehen, dass ein in die Zukunft verschieben nichts hilft. Im Gegenteil, ich durfte mir zu Recht sagen, lassen, dass ich damit eine stumme Bestätigung der Entwicklung abgegeben hatte und zu guter letzt noch verletzender war.
Ich möchte mich nicht gegen Liebe zu einer Seitensprungpartnerin wehren, aber ich möchte diese Liebe in den ihr zugestandenen Grenzen halten. Was wiederum auch bedeuten kann nicht mehr zusammmen ins Bett zu gehen. Wenn ich so nachdenke habe ich Bettgeschichten fast nur mit Frauen in festen Beziehungen gehabt. Vielleicht sind die Grenzen da von Anfang an definierter.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich immer klarstelle, dass ich verheiratet bin, meine Frau sehr liebe und sie auch niemals verlassen würde. Das schreckt viele ab und die anderen wissen woran sie mit mir sind und wo die Grenzen liegen.
Es kann natürlich auch der Fall eintreten, dass ich auf meinem Weg eine Frau finde mit der ich zur gleichen Zeit einen Ansturm von Gefühlen und Wünschen erlebe, so dass alle Grenzen überschritten würden...
...dann ist eine Situation entstanden die mich mir weder vorstellen noch kommentieren kann, denn, die Eine mit der mir das bisher passiert ist, die habe ich geheiratet.